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Ja warum? Wie oft habe ich mir schon vorgenommen, mitten im Meere berfügen können, was bisher nicht ber Fall war. Löwenbändigerinnen zu meiden! Man hat segar daran gedacht, schwimmende Stationen anzulegen,
Wer so unbedachte Schritte tut," sagte der Wachtmeister, hat die mit beiden Kontinenten durch Kabel verbunden wären. Doch fich die Folgen selbst zuzuschreiben. Wir können da gar nichts tun. dürften wohl die großen Kosten derartiger Anlagen den Gedanken Sollte aber der Löwenbändiger etwa so deutlich werden, daß Sie an ihre praktische Verwirklichung im Seime erstidt haben. Heute dauernden Schaden an Ihrer Gefundheit nehmen, tönnen Sie wäre ein solcher Meldedienst mittels drahtloser Telegraphie, so immerhin noch einmal vorsprechen." Es brauchten nur gewisse gut wie fostenlos zu verwirklichen. Dampfer einmal des Tages ihre geographische Lage und die meteo. rologischen Daten zu übermitteln. Die Paketboote wären hierzu durchaus geeignet; auch befiben sie schon bielfach die nötigen Ein richtungen und wissen stets ziemlich genau, an welcher Stelle sie sich eben befinden. Europa würde dadurch viel leichter zu einer ge sicherten Wetterprognose gelangen, deren Bedeutung für Schiff fahrt, Landwirtschaft usw., nicht erst betont zu werden braucht,
Ich bin sehr ungeduldig und wollte solange nicht warten. Zum Glüd erinnerte ich mich eines anderen sehr findigen BeTammten, der viel mit der Polizei zu tun hat, und suchte ihn im Café Größenwahn auf. Er saß dort mitten in einer Gruppe von jungen, behaarten Literaten.
Schon als ich eintrat, wurde ich von zwei Herren aus der Ecke auffällig figiert.
Ich fezte mich an den Tisch meines Freundes und klagte ihm mein Leid. Er zuckte die Achseln.
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Als ich das Café verließ, folgten mir die Herren, die mich vorhin firiert hatten, bis zu meiner Haustür.
Als ich oben aus dem Fenster blickte, standen die beiden drüben. Als ich nachmittag zähneklappernd Wurst einholte, begegnete mir zwar nicht der Löwenbändiger, dagegen das merkwürdige fremde
Paar.
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Ich habe mich nun schon an meine Verfolger gewöhnt. Es find sehr angenehme, nette Menschen. Der eine von ihnen trägt eine geradezu begehrenswerte Weste.
Solange ich zu Hause bin, stehen sie plaudernd und lachend an der nächsten Ede. Wenn ich ausgehe, folgen fie mir auf Schritt und Tritt, aber immer durchaus distret, in gemessener Entfernung. Jm Café sißen sie am Nachbartisch. Gehe ich ins Bureau das Haus hat zwei Eingänge- so
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stellt sich der eine Herr vorn, der andre hinten auf.
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Ich weiß auch schon die Erklärung für ihr Betragen: ich bin politisch verdächtig. Die langbehaarten jungen Männer, mit denen ich damals im Café Größenwahn saß, waren wer hätte ihnen das angesehen? Anarchisten. Unlängst blieben meine beiden Begleiter einen ganzen Vormittag weg. Ich wurde sehr besorgt, denn gerade an diesem Vormittag strich der Löwenbändiger zähnefletschend um mein Haus. Ich beschloß, mich gründlich und endgültig zu kompromittieren, ging ins Café Größenwahn und pumpte dem Jüngling, der die längsten Haare hatte, einen Taler. Ich bin nun vollkommen beruhigt. Die Polizei läßt mich bei Tag und Nacht nicht aus den Augen. Und der Dienst wird so pünktlich ausgeübt, wie man das eben nur von der preußischen Polizei verlangen fann.
Bis neun Uhr morgen halten zwei blonde, schlanke Herren die Wacht. Um diese Stunde löst fie ein etwas beleibter brauner Mann und ein zweiter mit einem energischen, schwarzen Schnurrbart ab. Gegen sechs Uhr abend kommen neue Agenten mit Radmänteln und ganz besonders vertrauenerteckend finsteren Physiognomien. Ünlängst bin ich Frize Nuleide begegnet. Es war 2 Uhr nachts. Er hob schon die Hand, um mich zu zerlegen da tamen meine braven Beschützer und Frize verschwand. Die Mondnächte genieße ich jetzt lustwandelnd auf der Hafenheide. Die zwei Agenten bewachen mich.
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Technisches.
Die Ausnubung von Ebbe und Flut. Der Ges danke, die ungeheure Energiemenge, die im Wechsel von Ebbe und lut ungemut zerrinnt, zum Betrieb von Maschinen für Beleuch tungszwede u. ähnl. zu verwenden, ist ein so naheliegender, daß man fast darüber staunen könnte, daß ihn unsere vorgeschrittene Technik noch nicht, oder doch nur in fast embryonaler Weise, berwirklicht hat. Die Gravitatons( Anziehungs) kraft des Mondes hebt in periodischer Weise die Ozeane des Erdballs an allen Küsten empor, so daß man im ersten Augenblick meinen könnte, die Menschheit vermöchte ihren ganzen Verkehr, ihre ganze Industrie und ihren Licht und Wärmeberbrauch aus der Anziehungskraft des Grötrabanten zu bestreiten. Bei näherer Betrachtung zeigt es sich jedoch, daß die praktische Durchführung des Problems auf vielerlei Schwierigkeiten stößt, so daß sie heute noch in die Domäne der
technischen Utopisten fällt. Von dem Wesen dieser Schwierigkeit gibt ein Vortrag, den Baurat Professor Bubendey im Hamburger Ingenieurverein gehalten hat, an der Hand von Beispielen einen klaren und anschaulichen Begriff. Zunächst ist eine direkte Ausnutzung der Ebbe- und Flutströmung, etwa in der Weise, wie bei Mühlen mit unterschlächtigen Rädern oder auch mit vollkommenen Triebwerken, als ganz unwirtschaftlich auszuscheiden. Man ist vielmehr darauf angewiesen, bei Hochwasser große Becken zu füllen und ihren abfließenden Inhalt zum Antrieb von Turbinen zu verwenden. In einfachster Weise geschieht dies in folgender, für eine wirkliche Anlage in Aussicht genommenen Art: Gin Bassin bon 200 000 Quadratmeter Fläche wird zur Zeit des tiefsten Wasserstandes durch Schüßen entleert und dann abgeschlossen. Sobald der äußere Wasserspiegel sich um 1,5 Meter gehoben hat, läßt man das Wasser unter Junbetriebsetzung der Turbinen zuströmen, und zwar so, daß das Wasser im Bassin ungefähr ebensoschnell steigt wie der äußere Wasserspiegel. Dicht vor Eintritt des höchsten äußeren Wasserstandes werden alle Schüßen geöffnet, so daß sich das Bassin, ohne daß dabei Arbeit gewonnen würde, rasch füllt. Nachdem es geschehen ist, folgt eine Ruhezeit, bis sich der äußere Wasserspiegel um etwa 1,5 Meter gesenkt hat, worauf der Wasserinhalt des Bassins wieder durch Abfließen arbeitet, bis sein Niveau auf etwa 1 Meter über den niedrigsten äußeren Wasserstand ge fallen ist, bei welchem Punkt man das Becken durch sämtliche Schüßen leer laufen läßt, um das Spiel von neuem beginnen zu laffen. Zwei Gezeiten, die faft 25 Stunden umfassen, enthalten demnach 4 Arbeitsperioden, je von etwa 34 Stunden, und 4 Ruhe. perioden, je von etwa 2% Stunden. Unter Annahme einer Flut höhe von 2,8 Meter, wie sie für Kurhaven gilt, ergibt die Anlage mittels Affumulatoren eine Tagesleistung von etwa 150 Pferdes stärken, wobei alle ungünstigen Faktoren in Rechnung gezogen find. Es ist jedoch ohne weiteres ersichtlich, daß eine Rentabilität bei einer solchen Anlage vollkommen ausgeschlossen ist, sobald die für das Baffin erforderliche Fläche angetauft werden muß. Schwankungen der Gezeiten und die Geländeverhältnisse der deut schen Marschen würden eine Erdaushebung von 600 000 Stubikmetern erfordern, die mit dem Grundstüd zusammen allein schon auf etwa 800 000 M. zu veranschlager wäre. Es ist daher nur dann möglich, in praktischer Weise Arbeit zu gewinnen, wenn fostenlos große Flächen zur Verfügung stehen, und keine zu ume fangreichen Erbarbeiten auszuführen sind. Auch bei Verwendung von zwei Beden, die in der Weise angeordnet werden können, daß Drahtlose Telegraphie und Wetterdienst. aus dem oberen Becken, während aller Tagesstunden ein arbeitDie Zahl der Verwendungsmöglichkeiten der drahtlosen Tele- leistender Wasserstrom nach dem unteren abfließt, ist es zu einem graphie ist stetig im Wachsen begriffen. Erft fürzlich ist der Plan wirtschaftlichen Betrieb nötig, daß das Becken im wesentlichen schon erörtert worden, durch Errichtung einer Riefenstation, deren Wellen in der Natur vorhanden ist, d. h., daß man es etwa durch Ab den ganzen Erdball umkreisen vermöchten, gleichsam eine Bentral- dämmung einer großen Bucht mit schmalem Zugang oder durch aihr der Menschheit zu schaffen. Aber auch im Dienste der Meteo- Abgrenzung einer Wasserfläche zwischen dem Festland und einer rologie ist die Zeichenübermittelung mittels Herzscher Wellen von Insel gewinnen fönnte. Der Nubeffekt würde natürlich mit Ber außerordentlicher Bedeutung. G. Bigourdan widmet diefem Pro- größerung des Wasserwechsels während einer Gezeite wachsen. In blem in den Sizungsberichten der Pariser Akademie der Wissen- St. Malo, an der Küste der Bretagne , wo die Springflut über 12 schaften eine Betrachtung, die zunächst der gegenwärtig obwalten- Meter beträgt, ließen sich mittels eines Bassins von 200 000 den Schwierigkeiten gedenkt. In Europa steht das Wetter Haupt- Quadratmeter Fläche 1000 P.S. wirkjam machen. Aber die Ansächlich mit der Verteilung von Depressionen im Zusammenhang, lage leistet natürlich von Tag zu Tag weniger, je näher die Nipp die meist von Westen her, aus den nördlich von 35 Grad nördlicher flut heranrückt, bei deren Eintritt( fic betcägt etwa 5 Meter) die Breite gelegenen Teilen des Atlantischen Ozeans heranziehen. Leistung unter 500 P.S. fintt.
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Lange hatte ich mir schon gewünscht, nach dem Grunewald zu übersiedeln, aber mein Gott, der Mensch ist nervös es graulte mir immer vor dem einsamen Heimweg in der verkehrsarmen Gegend. Diesen Sommer werde ich mir meinen Lieblingswunsch endlich erfüllen fönnen. Ich kann mir's ja erlauben- ich bin politisch berdächtig.
Kleines feuilleton.
Meteorologisches.
Bast die Hälfte dieser Depressionen fommit aus Nordamerika , twährend die anderen sich über den hohen See bilden. Um in erfolgreicher Weise das Eintreffen und Herannahen beider Arten.
borhersehen zu können, müßte man über Beobachtungsstationen
Die