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Ma, mit Ihre Braut! Morjen kommt meine Frau zurid].Beit" lesen, ben Schulen kein Lehrprogramm bör, sondern über. and da pazt ma det nich mehr, daß det Frailein hier bleibt läßt deren Gestaltung den örtlichen Verhältnissen. Nur Lesen, hat ma überhaupt schon lange nich jefallen; wenn mir eener Schreiben, Rechnen und bis zu einem gewissen Grade Zeichnen find badruffhin anzeicht, denn bin id Onkel! Jhn' passiert nischt, aber als obligatorische Fächer geseßlich festgelegt; elementare Hand­id falle rin! Se dirfen mir't nicht weiter iebelnehm', Herr fertigkeitsübungen für diese Unterstufe und Handfertigkeitsunter­Barre, wenn id Ihn' det sage: aber Ihre Braut muß wech! Heute richt für die oberen Stufen find fakultative Lehrfächer. Die Sorg noch. Sonst' 3 bleibt ma denn eben nicht anders iebrig, falt, bie man diesen von seiten der Schule widmet, ist wesentlich als selbst uff de Polizei zu jehn... un det mach ich doch nich..." abhängig von den Geldzuschüssen, die der Staat dafür aufwendet. Der Mann war schon längst wieder aus dem Zimmer, als Seit 1890 ist nun die Knabenhandarbeit unter die mit Zuschüssen bie beiden noch immer ratlos, das Mädchen am Klavier, der bedachten Lehrfächer aufgenommen worden und hat infolgedessen Musiker am Tisch neben dem Sofa standen. eine rasche und stets wachsende Aufnahme des neuen Unterrichts­Ihre Blicke begegneten sich, aber die Furcht lag jeht in faches stattgefunden. Der Handarbeitsunterricht wird auch zu den seinen Augen. Sie wollte ihm etwas sagen. Aber sie fonnte theoretischen Fächern in Beziehung gebracht, wozu der Modellier­nicht. Sie fand keinen Ausdruck für das, was sich auf die Lippen unterricht( für Geographie und Naturkunde) und Kartonarbeiten brängte. ( für Geometrie) vielfach Gelegenheit bieten. In den Schulwerts Seine Hände, seine Knie zitterten bor nerböser Erschöpfung, stäften wird hauptsächlich die Holzarbeit betrieben, und zwar hat als er ihr so gegenüberstand. Er war unfähig zu denken. Wohl man in größeren Städten der Ersparnis halber Zentralverkstätten fühlte er, daß sie fortgehen mußte, aber es machte ihn nicht eingerichtet, die von mehreren Schulen gemeinsam benützt werden. froh. Das Mitleid mit ihr hatte ihn wieder ergriffen, stärker,( London hatte bereits im Jahre 1902 nicht weniger als 170 dera biel stärker als vorhin, und in seiner Phantasie, die ja die furcht- artige centres".) Die Lehrgänge find darauf berechnet, den bare Tat längst begangen hatte, litt er jetzt die Gewissensbiffe Schüler in die Handhabung der wichtigsten Werkzeuge und in das Des Mörders. Die tödliche Abneigung, die ihn noch eben nach Verständnis der gebräuchlichen Konstruktionen einzuführen. Der ihren Füßen greifen ließ, um sie hinabzustürzen, schien sich in Unterricht wird durch einen Hauptlehrer und einen Lehrgehilfen als Klassenunterricht gehandhabt, doch so, daß der im englischen Er. diesem bestialischen Willensakt ganz berzehrt zu haben. ziehungswesen überhaupt vorherrschenden Auffassung Rechnung ge tragen wird, den begabten Schüler nicht etwa zugunsten des un begabten zurückzuhalten. Auch in Beziehung auf vorgeschriebene Lehrgänge wird den einzelnen Schulen viel Spielraum gewährt. Dem gesamten englischen Erziehungs- und Bildungswesen ist über­haupt eine starke Betonung alles praktischen Unterrichtes eigen, die fich auch in den Bildungsanstalten für das weibliche Geschlecht geltend macht, in denen die praktischen Beschäftigungen( Haus­Haltungskunde, Kochen, Kleidermachen usw.) eine viel größere Ber sbreitung und Wertschätzung genießen, als in anderen Ländern. Die Urteile, die von den Fachinspektoren über den Arbeitsunter richt im Rahmen des gesamten Erziehungswesens gefällt wurden, lauten überaus günstig. Der Vorwurf, der bisher der Elementar Schulmethode gemacht wurde, fie betreibe einseitig bloße Theorie, ist nun nicht mehr begründet. Andererseits leidet aber auch der theoretische Unterricht nicht darunter. Es scheint, als ob die Inappere Unterrichtszeit ausgeglichen werde durch eine schärfere Auffassung, die durch die vereinte Tätigkeit von Auge, Hand und Intelleft gewonnen wird. Die praktische Handarbeit hilft mit, die Intelligenz der Schulkinder zu erhöhen."

Langsam, wie somnambul, trat er auf sie zu und firedte the bie Hand entgegen.

Aber sie wich vor ihm zurüd. Ohne sich zu besinnen, nahm sie ihr graufaziertes Cape von der Wand, setzte ihren Hut auf und zog schnell die braunen Glacéhandschuhe an.. Als sie an der Tür war, blieb sie noch einen Augenblid stehen und fagte, die Klinke niederdrückend, furchtsam und leise: Ich bin Dir nicht böse, Hans, ich bin Dir gar nicht böse."

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Kleines feuilleton.

Literarisches.

Gottfried eller auf der Bühne. Im Münchener Künstlertheater ist dieser Tage neuerdings der Versuch gemacht worden, Gottfried Sellersche Boefiegebilde für die Bühne zu ge­winnen, indem man Das Tanglegendchen" nach der gleich­namigen Novelle des Schweizer Dichters mit der Musik von Bischoff und der malerischen Ausstattung B. Wielands dem Spielplan ein­berleibte. Bei dieser Gelegenheit mag daran erinnert werden, daß schon wiederholt versucht worden ist, Gottfried Kellers Muse dem Theater, und zwar bis vor kurzem ausschließlich der Oper zu er obern. So wurden die Meisternovellen Romeo und Julia auf bem Dorfe" und Hadlaub" musik- dramatisch bearbeitet. Die fleine Epieloper Romeo und Julia auf dem Dorfe " wurde u. a. in Berlin wiederholt aufgeführt, ohne daß fie freilich im Repertoire festen Fuß hätte faffen können. Ganz fürzlich hat" Der schlimme Heilige Bitalis", ein munteres, im alten Aegypten spielendes Bersspiel nach Gottfried Kellers gleichnamiger Legende, bon Alfred Beetschen, bei seiner in Kellers Vaterstadt Zürich erfolgten Uraufführung viel Beifall gefunden. Hier hat zum ersten Male ein Meister Gottfried" nachschaffender Autor eine dichterisch ohne musikalische Butaten, Gestalten aus dem Fabulier- Schatz Gott­ fried Kellers auf die Bühne zu stellen unternommen. An diesem interessanten Gottfried Keller - Abend", den der Leiter des Züricher Stadttheaters, Direktor Neuder, veranstaltete, ist aber Gottfried Steller auch selbst mit seinem von Prof. Dr. Bächtold im Er­gänzungsband zu Kellers Werken herausgegebenen zweiaftigen Brauerspiel- Fragment" herese" zum Wort gelangt. Wie fein berühmter Kollege: Conrad Ferdinand Meyer hat auch Gottfried Keller zeitlebens dramatische Pläne erwogen, ohne daß in ihm, dem Epifer großen Stils, den Baul Heyse neidlos den Shakespeare der Novelle" nennt, der Dramatiker zum Durchbruch gelangt wäre. Das erwähnte Trauerspiel- Fragment" Therese" ist 1849 in Heidelberg entstanden. Mit fliegender Feder", erzählt fein Biograph Bächtold, schrieb Keller die zwei Akte nieder. Doch blieben sie fürs erste ruhen. Das Ganze sollte durch noch zu erlangende Bühnenkenntnis erhöhte theatralische Wirkung erhalten." 1851 in Berlin und später moch, in den fiebziger Jahren, nahm Keller den Stoff wieder auf, am ihn schließlich Fragment bleiben zu lassen. Der Autor des Grünen Heinrich " hat es nur schwer überwinden können, daß ihm Die Bühne verfchloffen bleiben sollte. Als ob sich ein ausgeprägt cpisches Erzählergenie so leicht zum Dramatiker wandeln könnte! Qinläßlich der Ehrungen, die Gottfried Keller bei seinem 70. Ge­burtstage zuteil geworden, hat er, wie erzählt wird, einem Freunde gegenüber unmutig geäußert: Man sieht, in welch elenden Zeiten wir leben, wenn man mich, als ob ich ein großer Serr wäre, als großen und berühmten Dichter feiert, während ich doch in meinem ganzen Leben lein ordentliches Drama zustande gebracht habe."

Erziehung und Unterricht.

Knabenhandarbeit in der englischen Bolts. schule. In England hreibt der Etaat, wie wir in der Wiener!

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Technisches.

Feuerbestattungsöfen. Ueber die technische Seite der jetzt in Breußen altuellen Feuerbestattungsfrage brachte Wittroc im Kölner Bezirksverein des Vereins Deutscher Ingenieure einige interessante Details. Die ursprüngliche Art der Feuerbestattung war der Scheiterhaufen, eine Verbrennung, die heute selbstverständ­lich aus ideellen und praktischen Gründen unmöglich ist. Ein moderner Verbrennungsofen soll die Leiche möglichst rasch, voll­ständig und billig berbrennen. Uebelriechende Verbrennungs­gase dürfen bei dieser Verbrennung nicht entstehen. Die zurüd bleibende Asche soll rein, unvermischt und weißlich sein. Ursprüng lich wurden zu diesem Zwed sogenannte Muffelöfen verwendet, bei denen aber die Verbrennung nur sehr unvollkommen war. In Japan und Italien werden Flammöfen benutzt, die dem oben erwähnten Ziel näher kommen. Allerdings berühren bei diesen Defen die Feuergase die zu verbrennende Zeiche direkt. Die beste Konstruktion ist der in Deutschland zuerst durchgebildete Heiß­Iuftofen. Dieser Ofen wird zuerst angeheizt. Die in einem Generator erzeugten Gase werden dabei unter Zuführung hoch­erhitzter Luft verbrannt und erwärmen dabei die Wandungen des eigentlichen Einäscherungsraumes sowie eines besonderen Luft­erhibers. Während der Einäscherung selbst wird die Gaszuführung unterbrochen und durch den vorher erwähnten Lufterhiber Ber­brennungsluft in den Einäscherungsraum eingeführt. Die Leiche wird so bei einer konstanten Temperatur von zirka 1000 Grad ber brannt, ohne mit Verbrenungsgasen in Berührung zu kommen. Das Anheizen dauert zirka 3 bis 8 Stunden, die eigentliche Ein­äscherung nur zirka bis 2 Stunden. Für die erste Einäscherung, bei der der Ofen vollständig neu angeheizt werden muß, find 300 bis 500 Kilogramm Koks erforderlich, für die folgenden Ginäsche­rungen die Hälfte weniger. Die Kosten eines Heißluftofens, deren erster von F. S. Siemens für das Gothaer Krematorium aus­geführt wurde, belaufen sich auf 10 000 bis 14 000 m. Die Leiche wird in einem Zintsarg in den Einäscherungsraum eingeführt. Dieser Sarg verbrennt in den ersten Minuten zu Zinkoryd und entweicht mit der Asche des Holzes und der Kleider durch den Schornstein. Ebenso entweichen durch den Schornstein eine Reihe von Gasen, die unsichtbar und geruch los sind. Es bleiben nur nach der Verbrennung girla 2 Kilogramm weiße Asche zurüd, die aus verschiedenen Saltverbindungen und Magnesia besteht.

Wie bei allen technischen Einrichtungen können wir erwarten, daß mit der zunehmenden Nachfrage die Anschaffungskosten und das Verfahren selbst immer besser und- billiger werden.

Berantw. Redakteur: Georg Davidjohn, Berlin.- Druck u, Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW,