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bildungen sich ohne Mühe fammeln und beobachten laffen. Dann in der Mitte der sogenannten regenlosen Küste an der Westseite von betreten wir den Prishagener Forst, die märkische Südamerika , weist folossale Salpeterablagerung auf; ein zweites Schweiz . Hören wir, was Fontane, der Dichter der Mark, in solches Vorkommen ist auf der ganzen Erde sonst nicht bekannt. In seinen Wanderungen" von ihr sagt: Wer den Harz, wer Thü- Schichten von 0,25-1,5 Meter Mächtigkeit findet sich dort das ringen und die sächsische Schweiz fennt, ist manche liebe Stunde Salpetermineral( Caliche), von Sandstein usw. 0,5-2 Meter hoch unter gleichen Bildern und Eindrüden bergan gestiegen. Tannen überlagert. Das Mineral enthält 48-75 Proz. Natriumsalpeter, und Lärchenbäume faffen zu beiden Seiten die Hügelabhänge ein, 40-20 Broz. Kochsalz, 12-5 Broz. Glaubersalz, Gips, Kalisalpeter, Buchen und Pirken sind in das Nadelholz eingestreut, der Kuckuck Chlormagnesium. Diese Analyse läßt erkennen, daß eine Mitwirkung muft, der Bach plätschert, und auf dem frischen Rasen, der das von Meerwasser bei der Salzablagerung stattgefunden hat. Nach Böllner Wandern so leicht macht, liegen die Tannenäpfel oder spielen die sind riesige Massen von Tangen in jene große weite Bucht von Südamerika Schatten und Lichter der Nachmittagssonne. So auch hier. Ueber geworfen worden und zur Nitrifitation gekommen. Von den un die primitivsten Brücken sechs Feldsteine quer durch den Bach geheueren Salpetermengen in dieser Ablagerung erhält man einen schreiten wir vom linken auf das rechte und wieder vom rechten Begriff, wenn man liest( Chem. 8tg." 1908 Nr. 18), daß die auf das linke Ufer, bis wir, nach halbstündigem Marsch den Tann Salpetergewinnung Chiles bon 1830-1907 36 443 227 Tonnen im ohne Weg und Steg durchbrechend, uns plötzlich auf dem ersehnten Werte von 222 545 758 Pfd.- Sterl. betrug. Im nördlichen Teil Plateau befinden, das wir, den Windungen des Baches folgend, der Republik Chile befinden sich noch Salpeterlager, die bis jetzt fast wie auf einer Wendeltreppe ohne Stufen erstiegen haben." wenig ausgebeutet wurden. Deshalb ist in London eine Gesellschaft In der„ Silberfehle" beobachten wir an verschiedenen von englischen und chilenischen Kapitalisten mit einem Kapital von Stellen zutage tretende Glimmersande des Oligozän und gelangen 8760 000 Dollar gebildet worden, was zu der Befürchtung eines am großen und kleinen Tornow see vorüber nach der Prik- Preisniederganges Veranlassung gibt. Auf der Insel Nauru , welche hagener Mühle. In dem Untergrunde des nordwestlich gelegenen zur Gruppe der Marschallinseln gehört, hat man neuestens mit Kleinen Tornowsees muß sich eine für Wasser undurchlässige Schicht dem Abbau von Phosphatlagern gewaltigen Umfanges begonnen. wahrscheinlich von Septarienton befinden; denn trotzdem Auf der ganzen Insel liegen allenthalben abgeschliffene die beiden Seen nur ungefähr 250 Meter voneinander entfernt Phosphattiesel umher; Bohrungen bis zu 10-15 Fuß Tiefe sind, liegt der Wasserspiegel des kleinen Tornowsees zirka 17 Meter haben überall ausgezeichnetes Phosphormineral ergeben, die höher als der des großen Tornowsees. eigentliche Mächtigkeit der Lager ist noch nicht ergründet. Die Von der Prithagener Mühle aus berfäumen wir nicht, der Jahresverschiffung beträgt schon jetzt zirka 200 000 Tonnen Phosphat wildromantischen Hölle" einen Besuch abzustatten. Von da pro Jahr; ausgeführt wird zunächst nach Japan , Australien , Neuschlagen wir dann den Weg südlich vom großen Kornowsee an der jeeland und Honolulu , aber auch nach Frankreich , Belgien , England, start eisenhaltigen Güntherquelle borüber der Eisengehalt Schweden , Norwegen , Rußland und besonders Deutschland gehen rührt von einer vom Grundwasser durchtränkten, den Septarienton erhebliche Mengen( Union "-Stettin allein bezieht 20-25 000 Tonnen überlagernden Toneisensteinbant hernach dem Städtchen Buckow im Jahre). Sonst findet sich Phosphat bekanntlich als Phosphorit ein. Sein Straßenpflaster ist heute noch wie zu Fontanes Beiten und Apatit, ersterer namentlich in Estremadura und Florida reichlich lebensgefährlich, und wedt mit seiner hals- und wagenbrechenden vorkommend; der amerikanische Phosphorit wird besonders benugt Passage die Vorstellung, als wohnten nur Schmiede und Chirurgen und enthält zirka 80 Prozent Phosphat. Auch der Guano ist ein in der Stadt, die schließlich auch leben wollen", phosphorreicher Nobstoff. Bon der Landwirtschaft wird außerdem das Knochenmehl sowie die Thomasschlacke als Phosphorquelle für den Pflanzenbau verwendet.
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Kleines Feuilleton.
Anthropologisches.
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eg.
Archäologisches.
Neue Ausgrabungen auf Kreta . Jm Giornale d'Italia" erstattet Ernesto Mancini Bericht über die Ergebnisse der diesjährigen Ausgrabungstampagne auf Kreta . Es handelt sich im wesentlichen Anthropologentongreß. In dem herrlichen neuen um Ausgrabungen, die die Italiener bei Festo vorgenommen haben. Saale des Physikalischen Vereins wurde, wie man uns aus Frant- Die italienische Mission begann in diesem Jahre mit der genauen furt a. M. schreibt, am Montag unter zahlreicher Beteiligung die Bestimmung des Umfanges des großen mykenischen Palastes, der 39. allgemeine Versammlung der Deutschen Anthropologischen Ge- durch frühere Ausgrabungen ans Licht gebracht wurde, und entsellschaft eröffnet. Die umfangreiche Tagesordnung es sind über dedten zu ihrer Ueberraschung einen neuen Flügel, einen Anneg 30 Borträge bereits angemeldet enthält eine Fülle von Gegen von Privatgemächern, die mit Gefäßen von gebranntem Ton gefüllt ständen, die nicht mehr nur für die Männer der Wissenschaft von hohem waren. Mit diesem neuen Flügel hat die Gesamtfläche des GeInteresse sind; außer Referaten über prähistorische Funde, Kultur bäudes einen Umfang von 11 600 Quadratmetern. Man konstatierte des Urmenschen, Schädelforschung, Gräberaufdeckungen usw. wird aber, daß unter dem mykenischen Palast sich noch Neste eines älteren der Geschichte der Kultur und der Arbeit ein großer Palastes aus der vormykenischen Zeit befinden, eines Palastes Raum gelassen, und mehrere Vorträge nehmen besonders zum also, der aus dem dritter Jahrtausend v. Chr. stammt. Unter Jubiläumsjahre des Darwinismus Stellung: Hofrat dem Palaste fand man in einer Tiefe von 11 Metern Spuren von über eines Gorjanovic Kramberger( Agram) spricht der Häusern und Hütten aus der neolithischen Periode: das alles links"( eines der ,, missing fehlenden Zwischenglieder wurde durch Anlegung von keilförmigen Schächten unter sehr • zwischen Mensch und Affe), den Urmenschen aus schwierigen Arbeitsbedingungen erforscht Die wichtigste EntKrapina, Dr. Neuburger spricht über das Jubiläumsjahr dedung machte man jedoch in einem der neu entdeckten Gemächer des Darwinismus, Dr. Be d über die Erfinder der Eisentechnik und des mykenischen Palastes: es ist vielleicht sogar die wichtigste Ents Dr. Popp über die Papillarlinien von Affen und Menschen. Be- deckung, die je auf Kreta gemacht worden ist. Es handelt sich um fonders interessant dürften auch die Vorträge aus dem ganz netten Gebiet der Blutforschung( Dr. Friedenthals Entdeckung) werden, Prof. Neißer und Prof. Sachs werden solche sero- diagnostische Methoden zur Feststellung von Artverschiedenheiten vor führen. Die Serumdiagnostiker( Blutforscher) haben es heute schon so weit gebracht, daß sie an Hand eines Tröpfchens Blut nicht nur auf Art und Stammberwandtschaft schließen, sondern auch die Gattung des betreffenden Blutträgers ziemlich genau bezeichnen fönnen, was für die kriminelle( gerichtliche) Anthropologie von hoher Bedeutung ist.
Die Nahrung des Urmenschen. Mehrere Forscher, wie Hovelaque, Büchner u. a., hatten die Ansicht vertreten, daß die ersten Menschen sich von Pflanzen ernährt haben, also Vegetarier gewesen seien und der Fleischgenuß erst später hinzugetreten sei. Ortbay hat diese Frage neuerdings nochmals zum Gegenstand von Untersuchungen gemacht und kommt, wie dem Zentralblatt für Anthropologie" zu entnehmen ist, mit Rücksicht auf die Bahnbildung, die Verdauungsorgane des Menschen und die ungünstigen Vegetations berhältnisse jener Zeit zu einem abweichenden Ergebnisse. Er sieht die in Höhlen, Pfahlbauten und Torfschichten vorgefundenen Küchenabfälle, die Muschelhügel und weiter die Lebensweise der heutigen wilden Völker als Beweis dafür an, daß der Urmensch ein Alleseffer gewesen ist.
Volkswirtschaft.
Ueber Salpeter- und Phosphatlager schreibt die Naturwissenschaftliche Wochenschrift: Das VorTommen des Natrium Salpeters in Chile ist bisher einzig in feiner Art. Der Diftritt Tampa , nahe dem chilenischen Hafenorte Iquique
eine große Wurfscheibe von gebranntem Ton, auf deren beiden Seiten eine Inschrift in hieroglyphischen oder piktographischen Schriftzeichen steht; diese Bilderschriftzeichen sind ähnlich denen der alten Aegypter und der Hethiker; sie bilden aber ein von jenem durchaus unabhängiges Hieroglyphensystem, das wahrscheinlich auf Streia selbst entstanden ist. Man fand solche Zeichen bis jetzt nur auf Siegelsteinen und in Gruppen von dreien oder vier bis höchstens zehn oder zwölf Zeichen; die Zeichen bilden wahrscheinlich einen Eigennamen oder einen Satz von vier bis fünf Worten. Noch nie aber hatte man eine Inschrift von 240 Zeichen entdeckt, wie es die jetzt gefundene ist; sie ist ein wahrhaft monumentaler Text, der wahrscheinlich eine Schlacht oder einen Sieg des alten mykenischen Königs verherrlicht. Aber das ist noch nicht alles. Die Inschrift tourde auf die Wurfscheiben gedruckt, bevor der Ton gebrannt wurde, und zwar mit Bunzen und beweglichen Bilderzeichen: da raus kann man schließen, daß die Druderkunst schon 3000 oder 2000 Jahre v. Chr. bekannt war! Bis jetzt ist die Inschrift noch nicht enträtselt worden; man weiß aber bereits, daß man beim Bählen das Dezimalsystem antvandte. Die älteste Bilderschrift fannte nur hieroglyphische Zeichen, die die Formen der Dinge wiedergaben; später stilisierten sich die Zeichnungen und wurden linear und geometrisch; aus diesen Zeichen entwickelte sich das Alphabet der Phönizier. Welche Ueberraschurgen die Deutung der auf Kreta gefundenen Bilderschrift uns noch bringen wird, läßt sich vorläufig gar nicht sagen. Vielleicht hebt man bald den Schleier, der jetzt noch die geheimnisvolle tretensische Zivilisation bedeckt.