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Hütet werden muß, so sollte man eigentlich von selbst auf den vielleicht selbst darin herumzupetern oder anderen, angeblich zu Gedanken kommen, daß die Uhr, die doch auch eine Maschine ist, allem geschickten Leuten die Uhr zur Reparatur anzubertrauen, aber eine solche, die den kompliziertesten und bei Taschenuhren wo sie in 99 bon 100 Fällen meist erst gründlich verdorben wird. besonders den kleinsten Mechanismus in sich schließt, einer ganz Gin gewissenhafter Uhrmacher wird nicht nur den Schaden bald besonderen Pflege bedürfe. Deshalb wird auch eine Uhr, wenn finden oder beseitigen, sondern auch in allen Fällen viel billiger sein fie sonst ohne Fehler ist, nur dann ihren Eigentümer befriedigen als irgendein Pfuscher; auch der Uhrmacher ist hier lediglich Verfönnen, wenn sie ihrem sehr empfindlichen Mechanismus ent- trauensmann, dem man volles Vertrauen schenken möge, auch wenn sprechend behandelt, wenn sie vor Schmutz und Fall, wie überhaupt er bei der sehr fubtilen Arbeit etwas teuer ist.
vor jeder Erschütterung und Störung bewahrt und rein gehalten wird. Ich spreche also vorzugsweise von Taschenuhren, doch gilt das meiste hiervon auch für andere Werke. In den Taschen sammeln fich Staub und Fasern, die selbst in die bestschließende Uhr einbringen; ein öfteres Umkehren und Reinigen der Uhrtaschen ist deshalb ganz besonders zu empfehlen.
Um den Gang der Uhr möglichst regelmäßig zu halten, sollte die Uhr auch möglichst regelmäßig behandelt, d. H. stets zu einer und derselben Zeit aufgezogen und während der Zeit, da sie nicht getragen wird, ja nach der Gewohnheit entweder gelegt oder gehängt werden, nicht einmal so, das nächstemal anders. Damenuhren gehen nicht allein ihrer Kleinheit wegen, sondern deshalb selten richtig, weil sie nie so regelmäßig getragen, wie dies in der Regel bei Herrenuhren der Fall ist. Jede Uhr geht im Hängen anders als im Liegen; nur bei hochfein gearbeiteten Werken macht sich dies ganz unwesentlich, nur in Sekunden bemerkbar.
Kleines Feuilleton.
Die Erforschung der Antarktis . Ueber die Fortschritte der Südpolarforschung hielt der Leiter der deutschen Tiefseeexpedition, Professor Karl Chun , in Leipzig einen Vortrag, dessen wesentlichen Inhalt ein Bericht der„ Naturwissenschaftlichen Wochenschrift" wiedergibt. Die Landmassen der Antarktis bestehen aus drei Gruppen, die sich dem Atlantischen, dem Indischen und dem Pazifischen Ozean zukehren. Dem ersteren wendet sich das Alexanderland zu, das 1820 durch den russischen Kapitän v. Bellingshausen entdeckt wurde. Es setzt sich fort in die langgezogene Halbinsel Grahamland, das 1832 von Biscoe aufgefunden wurde. Es zeigt nach Pata= An Uhren mit Doppeldeckel laffe man nie den über dem Glas gonien, mit dessen Cordillere es geologisch biele Uebereinstimmungen befindlichen Deckel offen stehen, damit das Eindringen von Staub- zeigt. Von Biscoe wurde auch das Enderbyland entdeckt. In die teilchen in das Werk nach Möglichkeit verhütet werde. Man sollte Jahre 1840 und 1841 fallen die Entdeckungen der Landmassen, die sich gewöhnen, seine Uhr nicht allein deshalb morgens aufzuziehen, dem indopazifischen Ozean zugekehrt sind. Man war damals lebweil das Aufstehen und Ankleiden in der Regel zu einer bestimm- haft für die Probleme des Erdmagnetismus interessiert, Gauß hatte teren Zeit geschieht als das Bubettgehen, sondern auch, weil die voll die Lage des magnetischen Südpols berechnet und A. v. Humboldt aufgezogene Federkraft leichter die Störungen überwindet, die den suchte die Regierung zur Errichtung von Observatorien für erdgenauen Gang der Uhr während der Bewegung im Tragen beein- magnetische Messungen in fernen Grdteilen zu veranlassen. flussen. Das Springen der Feder wird weniger vorkommen, wenn Amerika , Frankreich und England entsandten damals große Gype= die Uhr behutsam aufgezogen und nicht direkt aus der warmen ditionen. Nach dem Leiter der amerikanischen Expedition ist das Tasche an die talte Wand gehängt wird. Die Veränderungen des Wilkes- Land benannt worden, das sich ungefähr unter dem PolarOrtes, die Schwankungen der Temperatur, die Dichtigkeit der freis hinzicht. Von James Noß, dem Führer der englischen ErpeFeuchtigkeit der Luft äußern sich auf den Gang einer jeden Uhr, dition, der Tasmanien in südlicher Richtung verläßt, wurden nach und nur die mit höchster Vollendung gearbeitete Ankeruhr ist im- Ueberschreitung des 76. Breitengrades zwei Vulkane entdeckt, die stande, auch diese Einflüsse auf ein geringes Maß zu beschränken. er nach seinen Schiffen Erebus und Terror benannte. An die Tatsächlich richtig" geht keine Uhr, und über den Gang der Flante des Terror lehnt sich eine senkrecht abstürzende Eiswand, besten Zeitmesser, zum Gebrauch der Sternwarte und der Schiff die Roß 700 Kilometer weit in östlicher Richtung verfolgte. Sie fahrt dienend, werden ja auch Tabellen angefertigt, um diejenigen scheint sich dann in ein Land fortzusetzen, das Roß aber nicht mit Abweichungen feststellen zu können. denen auch diese Uhren unter- Sicherheit als solches bezeichnen will. Die Gesamtheit aller von worfen sind. Jeder geschickte Uhrmacher wird eine Uhr zu der jenigen Regulierung bringen können, deren sie überhaupt fähig ist; aber keinem wird es möglich sein, eine Uhr fertig reguliert seinem Kunden abzuliefern; denn das Tragen der Uhr bringt wieder eine Gangberänderung hervor, die bei jeder Uhr verschieden ist und vorher nicht bestimmt werden kann. Man beschuldige also nicht, wie dies moist geschieht, den Uhrmacher der Nachlässigkeit, wenn die Uhr nicht gleichmäßig geht, sondern spreche bei diesem so oft vor, als er Zeit braucht, die Uhr in des Besizers Tasche bis an die Grenze des überhaupt Möglichen fertig und richtig zu regulieren.
Eine Uhr lasse man alle zwei, höchstens dret Jahre reinigen, wenn man nicht selbst an deren Verderben schuld sein will. Mit der Zeit zersetzt sich das Del, vermischt sich mit dem selbst durch das beste Gehäuse dringenden Staube, wirkt so als Schmirgel und nußt die wirkenden Teile ab. Die beste Uhr wird dadurch verdorben und nie mehr so richtig wie vorher gehen können. Hat das Gehäuse einen schlechten, mangelhaften Verschluß, oder ist eine Uhr außer gewöhnlich den Einwirkungen von Staub und Schmuz ausgesetzt, Sann freilich bedarf sie noch viel öfter als aller zwei Jahre der Reinigung.
Durchaus irrig ist die Ansicht, man dürfe die Zeiger der Uhr nicht nach rückwärts stellen. Viele drehen dafür, um die Uhr rüde wärts zeigend zu stellen, die Zeiger zehn bis zwölf Stunden nach borwärts, möglichst rasch noch dazu; das ist durchaus falsch und schadet dem Werte noch viel mehr, als wenn man die Differenz burch vorsichtiges Rückwärtsdrehen beseitigt. Nur bei Schlagierten barf letzteres nicht geschehen, da sonst die Schlagvorrichtung mit der angezeigten Zeit differiert. Besonderes Augenmerk ist auch auf die Schlüssel zu legen, in deren Höhlung sich ebenfalls Schmuß Lagert, der öfters entfernt werden muß. Es kann durch unreine Schlüssel viel Schaden an der Uhr angerichtet werden. Bei Pendeluhren reguliert man das Vor- oder Nachgehen am einfachsten durch Herauf- oder Herunterschieben der Pendelscheibe. Auch das Gehäuse der Uhr, namentlich der Taschenuhr, er fordert größte Reinlichkeit, und zwar desto mehr, je tostbarer es ist; z. B. ein goldenes, das man nicht mit schweißigen Fingern an faffen darf, weil sonst Flecken entstehen; am besten ist ein behutfames Abreiben des Gehäuses mit Pariser Rot vermittelst eines weichen Lederlappens. Der Uhrschlüssel muß stets fest auf den Bapfen passen; er darf weder zu weit, noch zu eng sein, da sonst ber Zapfen rund wird; namentlich vermeide man bei Taschenuhren die Benutzung der sogenannten Sternschlüssel, die selben genau passen, aber desto leichter zu öfterer Verwechselung führen, auch tann bei Benutzung derselben durch zu große Kraftanwendung der Zapfen abbrechen,
Will die Uhr absolut nicht gehen, dann sorge man lieber bald für sachverständige Sur durch einen geschickten Uhrmacher, anstatt
ihm entdeckten Küstenstrecken bezeichnete Roß als Viktorialand. Es folgt nun eine Periode, in der die Erforschung der Antarktis brach liegt. Erst 1874 werden die Entdeckungen durch die berühmte Challenger- Expedition fortgesetzt. Ihr verdanken wir vor allem die erste Kenntnis der eigenartigen Schichtung des kalten Wassers, auch lehrt sie die mannigfache Fauna im Umkreis der Kerguelen kennen. Sie hat aber auch den Frrtum bekräftigt, daß der Meeresboden sich gegen die antarktischen Landmassen abflacht. Diese falsche Auffassung hat die Deutsche Tiefsee- Expedition, die im November 1898 von Kapstadt aus unternommen wurde, beseitigt. Sie entdeckte das Bouvet - Land wieder und führte durch ihre Lotungen den Nache weis, daß das Meer, welches die antarktischen Länder bespült, eine Tiefe von 5000 bis 6000 Meter besitzt. Diese Befunde wurden von der schottischen Tiefseeexpedition( 1903 und 1904) bestätigt. Gine belgische Expedition unter de Gerlache überwinterte 1898 zum ersten Male in der Antarktis . Sie entdeckte die malerische Belgicas Straße. 1901 und 1002 find die beiden großen Jahre der Südpolar. forschung, da vier Expeditionen ausgerüstet werden. Die schwedische und französische Expedition haben mit widrigen Eisverhältnissen zu kämpfen und müssen sehr weit nördlich überwintern. Die deutsche Expedition unter Drygalsti entdeckt das Kaiser Wilhelmsland , die englische das König Eduardland. Die letztere Expedition hat die bes deutendsten Ergebnisse zu verzeichnen, die seit Roß erzielt worden sind. Durch sie wird festgestellt, daß die Vultane Erebus und Terror auf einer Insel liegen, und daß sich das dort befindliche alpine Hochgebirge bis zum 83. Breitengrad fortsetzt. Sie entdeckt den größten Gletscher, den man kennt, der mit der oben erwähnten Eismauer von nahezu 1000 kilometer Länge im Meere abbricht. Razzel hat die Gesamtheit der südpolaren Land- und Wassermassen als Antarktis bezeichnet; dem Land hat man den Namen Antarktika gegeben. Es stellt den sechsten Kontinent der Erde dar und hat ctwa die Größe von Europa und Australien zusammengenommen. Der Kern der Antarktika besteht aus Graniten, Gneißen und Quarziten, die an manchen Stellen von tretazeischen und tertiären Schichten überlagert sind. Aus ihren Fossilien geht hervor, daß dieses Gebiet früher einmal ein wärmeres Klima gehabt hat. Das Innere des Landes ist mit einer etwa 300 bis 400 Meter diden Eisschicht bedeckt. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt auf der Gauß- Station 11,5 Grad, im Viktorialand 17,8 Grad unter Null. Diese mittleren Jahrestemperaturen sind etwa 5 bis 6 Grad tiefer als in gleichen nördlichen Breiten. Das organische Leben kann sich natürlich bei einer solchen Temperatur nicht entfalten; nur an den Küsten gedeihen einige Flechten und Moose. Die Tierwelt besteht lediglich aus marinen Formen. Tausende von Pinguinen bevölkern die Klippen, und auf dem Paceis liegen die Robben und Seehunde. Das Wasser wird von großen Walen durchfurcht, und in ihm fischen Scharen von Sturmbögeln.
Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin.- Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.