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Wege zu finden. Natur und Mensch, hier in folchen Augenbliden von 16 Jahren. In Kaulasien aber darf bereits der 15jährige empfinden sie die Verwandtschaft ihres Wesens. Knabe und das 13jährige Mädchen heiraten. Und der Bischof der
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Dagegen waren in Kurland , Livland und Estland , mit nur sehr spärlicher Vertretung des russischen Elements unter den Re fruten nur 4,0 bezw. 3,2 und 2,5 Proz. Ehemänner. In den übrigen Gouvernements des Reiches zählte man unter den Res fruten 4,2 Proz.( Wilna ) und 5,2 Proz.( Kowno ), in allmählicher Steigerung bis auf 48,1 Proz. Verehelichte.
Zahlreiche Tunnels mit ihrem fühlen Dunkel unterbrechen die Eparchie hat das Recht, im Einzelfalle die Heirat in noch früherem Landschaft, um in den nächsten Augenblicken ein neues Bild der Lebensalter zu gestatten. Es darf daher nicht auffallen, daß von Ueberraschung und des Entzückens vor die Augen zu zaubern. den 12 063 Rekruten, die während der ersten zehn Jahre nach Eins Backender und romantischer wird das Gebirge; durch wild zer- führung der allgemeinen Wehrpflicht( 1871-1883) im Gouvernes flüftete Felsen und überbrückte Täler, an steilen Felsengalerien ment Stavropol( zu Kaukasien gehörig, aber fast ausschließlich von entlang geht es im Bidzad zu der Höhe des Semmeringpasses. Wie Nationalrussen bewohnt) ausgehoben wurden, 70,8 Proz. ver eine fauchende Schlange verschwindet die Bahn in den Höhlungen heiratet waren. In 12 anderen reinrussischen Gouvernements er der Berge, der Viadukt Krauselflause, der Pollerwandtunnel und gaben sich während derselben Zeitdauer unter den Rekruten nicht Adlibgraben haben ein leises Beben des Herzens verursacht, haar- weniger als 54,0-65,5 Proz. berheiratet. scharf an schwindelnden Abgründen führt das Ehrfurcht heischende Unternehmen österreichischer Ingenieure vorüber; die Semmeringhöhe ist erreicht. Allmählich fallend geht es wieder abwärts das Mürztal entlang bis Bruck. Weit in der Ferne werden die berühmten Hochgebirge Schneealpe, die hohe Veitsch und der gewaltige Hochschwab sichtbar. In das Murtal überleitend, sind wir in Steiermark , dem berühmten Bergland mit seiner geschichtlichen Vergangenheit und mit seinem Rosegger in der Gegenwart. An des Dichters Wohnort Krieglach fahren wir vorbei und ein freundlicher Mitreisender zeigt mir sein bescheidenes Wohnhäuschen, ganz in Tannen malerisch versteckt. Nun erst begreift man manche herbe, schöne Landschaftsftimmung in seinen Werken, hier, wo, ihm die Natur zu jeder Zeit und Stunde Modell steht. Heimatkunst ist demnach auch nur das eigentliche Sein des Künstlers, dessen Liebe und Verstehen mit den innersten Fasern seines Wesens in dem Boden der Heimat wurzelt. Mürztal und Murtal, feines will an Schönheit dem anderen etwas ablassen. Graz. Aussteigen! Ein wehmütiges Schauen auf die Fahrkarte, warum diese Herrlichkeit nicht weiter reicht. Doch, in drei oder vier Wochen werde ich wieder in dieser Bahnhalle stehen und dann: Triest - Venedig , und dann: vielleicht- Rom ? Und dann....?
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Sozialwissenschaft.
F. N.
Statistisches aus Rußland . In den 50 Gouvernements des europäischen Rußlands ( ohne Polen und Finnland ) umfaßt nach dem von der Hauptverwaltung für Acerbau und Landorganisation vor etwa 1½ Jahren herausgegebenen Tabellenwert der feste bäuerliche Landbesitz ein Areal von 142 725 000 Deffiatinen, d. H. 34,8 Proz. des gesamten 409 061 700 Deffjatinen umfassenden Landbesizes dieses Teiles des Reiches. Auf den sonstigen privaten Landbesitz( die sogenannten Güter) entfielen von diesem Gesamtareal 25,7 Proz., auf den Landbesitz der Krone 35,0 Proz., und der Rest von 4,4 Proz. auf die Apanagengüter, die Kirchen, Kloster und Stadtgüter und den Landbesiz verschiedener Institutionen. Von dem festen bäuerlichen Landbesitz von annähernd 143 Millionen Defsjatinen tamen nicht weniger als 80,1 Proz. auf den Gemeindegutsbesitz( mit periodischer Ümteilung) und auf den BauernhofBefit( als Eigentum oder Pachtung) nur die übrigen 19,9 Proz. Die Hauptverwaltung für Acerbau und Landorganisation berechnet nur den mittleren Betrag des aus dem bäuerlichen Landbesitz der ersten Kategorie mittels der sogenannten„ Umteilungen" für eine jebe männliche Seele der berechtigten Dorfbevölkerung ausgeschies benen Anteiles" für das Jahr der Aufhebung des Leibeigenschaftsverhältnisses( 1861) auf 5,1 Defsjatine, für das Jahr 1880 jedoch auf nur 3,8 Defsjatine und für 1900 auf gar nur 2,7 Desijatine. Mit dem weiteren Anwachsen der Bevölkerungszahl muß die Größe des Anteils" natürlich immer mehr zurückgehen.
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Zu diesem Bauernlande im Umfange von 143 Millionen Desijatinen tritt freilich der vorläufig noch stetig wachsende Betrag des mit Hilfe der Bauernagrarbant angekauften privaten GutsLandes hinzu( im Jahre 1897: 12 577 300 Defsjatinen umfassend und zu Anfang des Jahres 1904 bereits 18 271 100 Deffiatinen), doch werden auch diese Landoperationen sich unmöglich für alle Zukunft als Panazee der Agrarfrage berühren können, schon weil das Angebot der hier in Betracht kommenden privaten Gutsländereien naturgemäß ein nur sehr beschränktes sein kann und voraussichtlich schon sehr bald aufhören wird.
Und nun das Anschwellen der Bevölkerung. Im Jahre 1835 wurde die Bevölkerung Rußlands auf 60 Millionen festgestellt und im Jahre 1890( also nach 55 Jahren) berechnet man fie auf annähernd die doppelte Seelenzahl: auf 119 Millionen. Die zehnte Revision vom Jahre 1858 ergab eine Bevölkerungszahl von 74 Millionen und gegenwärtig, also nach einem halben Jahrhundert muß die Bevölkerung des Reiches auf mindestens 150 Millionen angenommen werden. Während der letzten 50 Jahre hat sich die Bewohnerzahl somit mehr als verdoppelt. Die Bevölkerung des Reiches hat also nach Lage der gegenwärtigen sozialen Verhältnisse die Tendenz, in annähernd 50 Jahren durch inneren Zuwachs, d. h. durch den laufenden jährlichen Ueberschuß der Zahl der Geborenen über die der Gestorbenen, sich zu verdoppeln.
Kulturgeschichtliches.
Die Einführung des Weizens in Europa . Als die ursprüngliche Heimat des Weizens wird das asiatische Hochland bezeichnet. Je nachdem die Weizensorten nun zu uns nach Deutschland gekommen sind, haben sie einen verschiedenen Charakter und auch einen verschiedenen wirtschaftlichen Wert. Der asiatische Weizen tam auf dem Landwege nach Deutschland , ein. geführt auf den Wanderungen der asiatischen Völker, welche in Mitteleuropa einbrachen. Auf dieser Wanderung behielt er seinen fontinentalen und auch ursprünglichen Charakter, durch welchen sich heute noch der deutsche Landweizen auszeichnet; wetterfest und winterhart, anspruchslos in bezug auf Boden und Feuchtigkeit, schwach und kurz im Halm, gering im Ertrage, vorzüglich im Klebergehalte. Hiervon unterscheiden sich wesentlich jene Weizensorten, welche über Südeuropa und Nordafrika sowie dann über Spanien , Frankreich und England nach Deutschland kamen. Diese Weizensorten haben auf ihrer langen Wanderung innerhalb von etwa 5000 Jahren ihren asiatischen Hochland- und Kontinentalcharakter eingebüßt, sind im Süden und an den Gestaden des Mittelländischen Meeres verweichlicht und im Westen, besonders in England, anspruchsvoller in bezug auf Feuchtigkeit geworden. Biele der aus Spanien und vom Mittelmeer bezogenen und in England eingebürgerten Weizensorten lassen nach einer Notiz im " Prometheus" ihren Ursprung noch an ihrem romanischen Namen erkennen. Es ist auch wohl verständlich, daß der Weizen, welcher sich in England einbürgerte, nicht auf dem Landwege über Deutschland nach dort gekommen ist, sondern vielmehr den früher bequemeren und befahreneren Weg zu Wasser aus dem Mittelmeer genommen hat. Vermutlich werden schon die Phönizier auf diesem Wege Weizenforten nach England übergeführt haben. Diese Weizensorten nun, zu denen auch der Square- head gehört, welche vornehmlich in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts welche vornehmlich in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts nach Deutschland eingeführt wurden, sind dadurch gekennzeichnet, daß sie gegenüber unseren Landweizenforten weniger wetter- und winterhart, anspruchsvoller an Boden und Feuchtigkeit, dagegen härter und länger im Halm und höher im Ertrage, aber geringer im Klebergehalte sind. Geographisches.
Die Ausreise von Bearys Nordpol- Expedi. tion ist in Form eines Briefes an den Präsidenten des Amerika . nischen Museums für Naturgeschichte gemeldet worden. Das in der Wochenschrift" Science " veröffentlichte Schreiben heißt in Uebersetzung:" Wir verlassen heute( 16. Juli) Sydney ( Neu Schottland ) nach Norden zu. Ich werde nordwestlich durch den Golf von St. Lorenz durch die Straße von Belleisle gehen, dann längs des südlichen Teils der Labrador- Küste nach der Westküste Grönland in der Gegend von Godhab, weiter längs der Westküste durch die Davies- Straße und Baffin- Bai ( Melville- Bai) zum Kap York , das, wenn alles gut geht, ungefähr den 1. August erreicht sein dürfte. In der Gegend zwischen Kap York und Etah werde ich etwa 10 Tage zu tun haben, um meine Eskimos mit ihren Hunden an Bord zu nehmen und Walrosse für meinen Fleischborrat zu jagen. Um die Mitte August wird der„ Roosevelt ", nachdem sein Borrat durch den Hilfsdampfer„ Grik" vervollständigt und ein Kohlendepot in Etah niedergelegt ist, von dem Hilfsschiff, das wieder nach Süden geht, Abschied nehmen. Ich werde bestrebt sein, den Roosevelt " durch die Kane- Bai, den Kennedy- Kanal und den Robeson- Kanal bis zu einem Winterquartier am Kap Sheridan an der Nordküste des Grant- Landes hindurch zu bringen. Ich hoffe, dort nicht später als am 15. September einzutreffen. Früh im Februar 1909 werde ich das Schiff mit Hunden und Schlitten verlassen, um den Pol quer über das Eis des Zentralen Polarmeeres zu erreichen. Die Rückkehr werde ich wahrscheinlich nach der Nordküste von Grönland richten, um längs dieser zum„ Roose belt" zurückzukehren, was Ende Juni 1909 geschehen sollte. Wenn die Schlittenreise erfolgreich ausfällt, wird der" Roosevelt " gegen Ende Juli feinen Weg südwärts zu machen suchen, und ich würde dann schon im September oder Oftober 1909 wieder in Berührung mit der Welt gelangen. Sollte die Bemühung im Früh jahr 1909 erfolglos sein, so habe ich Vorräte und Ausrüstung für ein zweites Jahr und würde dann einen neuen Vorstoß im Februar 1910 unternehmen."
Als Hauptursache der hochgesteigerten Geburtenfrequenz in Rußland , als deren direkte Folge die rapide Bevölkerungsvermehrung sich darstellt, und als indirekte das Erstehen der Agrarfrage" muß bezeichnet werden die noch aus den Zeiten der Leibeigenschaft herstammende unbegreiflicherweise durch die betreffenden Staatsgefeße noch ausdrücklich geschütte Boltsfitte, daß minderjährige, noch im Jünglingsalter stehende Männer in den Ehestand treten. Das Gesetz bestimmt als minimales Heiratsalter für die Männer das bollendete 18. Lebensjahr und für die Mädchen das Minimalalter Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin.- Drud u. Verlag: Borwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.