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atmosphäre. Es entsteht ein Auftrieb, der die vom Kometen sich ab- I gerät, um so verderblicher äußern, als seine Bestandteile Borher Hebenden Dämpfe in die minder dichten, von der Sonne entfernteren in dem kalten Weltenraum die stärkste Abkühlung, d. h. Zusammen. Regionen der Raumatmosphäre entführt, der Komet hat sich ge- ziehung erfahren hatten. Daher fommen wahrscheinlich auch die bildet. Was aber der Komet in der Sonnennähe so durch Erhizung Explosionserscheinungen zustande. Unsere Lufthülle wird auf diese an Dämpfen verliert, das holt er sich nach erfolgter Abkühlung in Weise selbst größeren Himmelsförpern gefährlich wir tennen der Sonnenferne wieder aus der Raumatmosphäre durch Absorption solche von mehr als 100 Meter Durchmesser. ( Aufsaugung, Verdichtung). Je länger ihn seine stark exzentrische Bahn von der Sonne fernhält, desto ausgiebiger ist dieser Wieder­erfab.

Nach Schulhofs Hypothese stammen die Stoffe der interplane taren Atmosphäre von Kometen. Kommen diese auf ihren para­bolischen Bahnen einem der Planeten in die Nähe, so zwingt sie dieser in elliptische Bahnen mit kurzer Umlaufszeit, fie lösen sich dann früher oder später in einem Schwarm tieiner Teilchen auf. So werden also die Kometen von Planeten gewissermaßen einge­fangen. An Stelle der zerstobenen Kometen zieht dann ein Meteor­ring um die Sonne, dessen Glieder sich längs der früheren Kometen­bahn immer mehr zerstreuen. Es kann aber in solchen Meteor­schwärmen von Zeit zu Zeit zu neuen Anhäufungen kommen, es tönnen sich neue periodische Kometen bilden, deren Restand aber auch nur von kurzer Dauer iſt.

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Durch diese Umwandlung der Energie in Wärme ist jedoch schon ein Teil der Geschwindigkeit der in unsere Lufthülle eindringenden Weltkörper aufgezehrt, vernichtet worden; im freien Weltenraum fliegen also die Sternschnuppen und namentlich die Feuerkugeln noch mit weit größerer Geschwindigkeit herum. Dort sind sie leider nicht sichtbar, da das reflektierte Sonnenlicht sie selbst der schärfsten photographischen Platte nicht wahrnehmbar macht. Ueber die Herkunft der Sternschnuppen besteht ja heute kein Zweifel mehr. Die Forschung hat mit Bestimmtheit nachgewiesen, daß sie Reste von Kometen sind. Die Meteorsteine aber sind keine Ueberreste von Kometen, die unter dem Einflusse unserer Sonne standen, sondern kommen aus viel ferneren Himmelsgegenden. Die Ge­schwindigkeit, mit der sie in unsere Lufthülle eindringen, ist in der Regel auch weit größer als die der Sternschnuppen. Ueber reste von ersteren gelangen, weil sie sehr feste Körper sind, auch auf die Erdoberfläche, während von den Millionen und Abermillionen Sternschnuppen, die sich schon auf die Erde ergossen haben, nur äußerst selten etwas gefunden worden ist. Wo liegt nun die Kraft­quelle, die den Meteoren ihre Geschwindigkeit verliehen hat? Die Anziehungskraft der Sonne, der die Kometen und ihre Ueberreste, die Sternschnuppen, ihre Bewegung und Bahn verdanken, reicht dazu nicht aus. Wir müssen schon nach einer weiter wegliegenden Kraft quelle im Himmelsraum suchen. Im Firsternhimmel gibt es noch Vorgänge, deren Kräfte hinreichen würden, um den Meteoren die gewaltige Geschwindigkeit zu verleihen, wenn wir z. B. an die mächtigen Spiralwirbel denken, unter denen uns ferne Sternnebel haufen erscheinen. Ob die Meteore jedoch wirklich daher kommen, steht zunächst dahin. Sicher ist nur soviel, daß sie nicht unserem Sonnensystem entstammen können.

Eine Sternschnuppe hat jeder schon einmal gesehen. Es gibt kaum eine populärere Erscheinung am Himmel. In jeder Nacht kann selbst der oberflächliche Beobachter eine oder mehrere dieser fallenden Sterne" vor den festen Sternbildern dahinziehen sehen. Sie treten scheinbar ohne Gesetz und Wesen auf. Die einen bewegen sich sehr schnell über die Himmelsdecke dahin, so daß sie beinahe im Augenblick ihres Erscheinens auch schon wieder erloschen find, und man nicht Zeit hatte, einen Begleiter auf die Erderschei mung aufmerksam zu machen. Andere wieder ziehen mit einer ge­wissen majestätischen Ruhe vorüber, die meisten in ganz gerader Linie, einige aber auch im Bogen, und in sehr seltenen Fällen sogar in verschlungenen Bahnen. Auch ihre Helligkeit zeigt jede Ab­stufung. Durch das Gesichtsfeld des Fernrohrs sieht man sie oft als allerfeinste Lichtlinien ziehen, und andererseits gibt es keine Grenze zwischen den Sternschnuppen und den Feuerkugeln, die gelegentlich als Scheiben, größer als der Mond, selbst die Tages­helle noch überstrahlen. Auch keine Himmelsgegend und keine Be­wegungsrichtung wird im allgemeinen bevorzugt, nur daß, mit wenigen Ausnahmen, die Bahnen gegen den Horizont hin absteigend sind; es ist eben, als ob die Sterne zur Erde fallen. Die Anzahl ber Sternschnuppen ist ganz ungeheuer groß. Man kann aus der im Verlauf einer Stunde in einem begrenzten Gebiet des Himmels- furchtbare Statastrophe der Berliner   Hochbahn dürften die nach Neue Zugsicherungsapparate. Mit Rücksicht auf die gewölbes beobachteten Zahl auf die täglich über die ganze Erde Hin sichtbar werdenden schließen, und See fand dafür 600 Mil- ftehend beschriebenen Versuche besonderes Interesse erwecken. Auf den preußischen Eisenbahnen werden nämlich nach einem

Cionen.

Kleines feuilleton.

Technisches.

Wie groß die Masse einer einzelnen Sternschnuppe durchschnitt. Bericht in der 8. d. V. D. E." zurzeit neue Bugficherungsapparate lich ist, läßt sich nicht ermitteln, da die Sternschnuppen verbrennen geprüft, die eine größere Sicherheit im Eisenbahnverkehr schaffen follen. Zu diesen Apparaten gehören z. B. Suppen oder oder zerstäuben und nicht ganz auf die Erde herabfallen. Man nimmt an, daß sie nur einige Gramm schwer seien. Auch ihre Sirenen, die immer zu zweit installiert werden sollen. Diese chemische Beschaffenheit ist nicht bekannt, da die spärlichen spektro- Suppen haben den Zwed, durch ihren Ton das Lokomotivpersonal stopischen Beobachtungen, die an Sternschnuppen gemacht worden darauf aufmerksam zu machen, wenn ein Fahrtsignal, in dessen Nähe find, feinen bestimmten Aufschluß gaben. sie angebracht sind, nicht gezogen ist, d. h. wenn die Strecke nicht Wie sind nun diese Erscheinungen zu erklären? Das Auf- frei ist. Die eine dieser Huppen wird zu diesem Zwed 100 Meter Leuchten ist ein Ergebnis der Gesetze von der Erhaltung und Um- bor dem sogenannten Vorsignal, die zweite 20 Meter vor diesem vandlung der Eenergie. Wenn ein Himmelstörper mit sehr großer aufgestellt. Die Suppen werden von einer Batterie, die im Stell Geschwindigkeit sich durch eine Gasschicht hindurch bewegt, die die wert untergebracht ist, betätigt. Im Stromkreis dieser Batterie find mittlere Dichte unserer Lufthülle in den oberen Schichten hat zwei Kontakte eingeschaltet, von denen der eine gewöhnlich offen von den unteren gar nicht zu reden-, dann wirken diese Gase ist und nur beim Durchfahren eines Buges geschlossen wird. Der ganz anders, als wir es von unseren schnellfliegenden Geschossen zweite Kontakt steht zwangläufig mit dem Signalzug in kennen. Die kleinsten Teilchen eines Gases liegen nicht ruhig Verbindung und ist nur dann geschlossen, wenn das Signal nebeneinander, sondern schwingen hin und her. Sie machen unter auf Halt steht. In diesem Falle ertönen dann beim Vorüberfahren gewöhnlichen Wärmeverhältnissen vielleicht schon einen Ausschlag eines Buges beide Huppen und machen den Lokomotivführer auf­bon einem halben bis zu einem ganzen Kilometer in der Sekunde. merksam, daß die Strecke gesperrt ist. Diese Geschwindigkeit wird größer mit Zunahme der Wärme; sic stoßen sich bei höherer Temperatur weit fräftiger ab, wie das ja schon der gesteigerte Gasdrud in einem geschlossenen und erhißten Gefäß lehrt. Das sind Geschwindigkeiten, die wir nicht sehen und messen können, die ivir aber auf Grund des Gesetzes von der Um­wandlung der Geschwindigkeit in Druck und Wärme wohl studieren tönnen. Die Geschwindigkeiten unserer Geschosse sind etwa ebenso groß wie die der Gasteilchen; sie erreichen allerhöchstens nur einen Kilometer in der Sekunde. Infolgedessen erfährt ein Geschoß, das burch die Luft hindurch gejagt wird, teine starte Erwärmung, weil doch derjenige Teil der Gasteilchen, der in gleicher Richtung mit ber Flugbahn schwingt, kein Hemnis bietet, also durch seine Eigen­bewegung den Widerstand der Luft für das Geschoß verkleinert. Man nannte das früher die elastische Eigenschaft der Luft.

Wenn aber Körper in unsere Lufthülle eindringen, deren Ge­schwindigkeit 30, 100-200 Silometer in der Sekunde beträgt, dann ist die Sache gleich ganz anders. Dann treibt ein so eindringender Körper die gesamten Luftteilchen vor sich her, da gibt es kein Aus­weichen. Im Nu wird eine Luftsäule von 100 oder gar 200 Metern Länge zu einem kleinen dünnen Polster zusammengepreßt und in­folgedessen ungeheuer erwärmt. Diesen Vorgang können wir ja am fleinen im pneumatischen Feuerzeug sehr anschaulich wahr mehmen. Diese Erhizung findet natürlich auf der ganzen Flugbahn bes Körpers durch unsere Lufthülle statt, unter Umständen also einige Sekunden lang, und der Körper muß dadurch unfehlbar ins Glühen geraten und infolgedessen zerstört werden. Und dieser Borgang muß sich an einem Himmelskörper, der in unsere Zufthülle

Ein zweiter Apparat, der elettrische Signalmelder, bezwedt, dem Lokomotivführer auf der Maschine automatisch anzu zeigen, ob der Bug sich einem Signal nähert, ohne Rücksicht auf die Stellung des Signals selbst. Der Apparat, der auf der Lokomotive untergebracht wird, besteht aus einem Relais mit einer Signal­scheibe, die in normalem Bustande die weiße Farbe zeigt. Das Relais ist in einem elektrischen Stromkreis eingeschaltet, der durch eine neben den Gleisen befindliche Kontaktschiene geschlossen wird, wenn der Zug sich einem Signal nähert. Es erscheint dann bei gleichzeitigem Ertönen einer Glocke auf der Signalscheibe die rote Farbe. Ein elektrischer Bählwecker zeigt wieder dem Stations beamten sofort durch eine Glocke an, wenn ein Zug ein auf" halt" gestelltes Signal ohne Beachtung durchfährt und registriert gleich­zeitig, wie oft das Signal überfahren wurde.

Ein idealer Bugficherungsapparat soll nach dem System bon Braam unabhängig vom Lokomotivpersonal auf mechanischem Wege den Bug durch Betätigung der Bremsen von außen zum Stehen bringen, wenn ein Signal, das die Strecke sperrt, ohne Beachtung durchfahren wird. Aehnliche Vorrichtungen sind auch auf New Yorker und Bostoner   Hoch- und Untergrundbahnen im Gebrauch und es ist unzweifelhaft, daß die Katastrophe in Berlin   durch eine solche Ein­richtung wenn nicht verhütet, so doch stark gemindert worden wäre. Der Nachteil aller solcher automatisch wirkenden Sicherheitsvorrich tungen ist aber der, daß das Betriebspersonal unter Umständen sich zu sehr auf diese Einrichtungen, die ja doch einmal versagen können, verläßt und daß dann erst recht Anlaß zu Katastrophen gegeben wird."

Berantw. Redakteur: Georg Davidsehn, Berlin.- Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanitalt Baul Singer& Co..Berlin   SW