Wo ging er hin, den fie gesucht? Sein Schiff fährt schnell und leicht, Hin übers ferne blaue Meer, Wo es kein Fernrohr erreicht.

E3 jagt durch die Wellen im Abendwind, Und hoch am Himmel thront

Als Feuer, das ihm den Hafen weist, Der große, filberne Mond.

Er läßt die Falrepstreppe hinab In des Stromes glitzernden Schaum,

Und was die Welt von ihm vernimmt, Hört sie nur wie im Traum.

Da droben pflügt die Welle so tief, Wie das Leben im Herzensgrund,

Wenn die Sterne brennen in dunkler Nacht

Und die Tränen in reuiger Stund'I

Dort fann er segeln und streben voran,

Die bunte Flagge am Mast,

Dort tannst du fämpfen, geschlag'ner Mann, Wie sehr dich die Welt auch haßt.

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Der Dampfer pflügte und schaufelte im Seegang. Nur das einfame Blinkfeuer schimmerte durch die Dunkelheit des Abends.

Geographifches und Volks­wirtschaftliches aus Bulgarien .

II.

Bulgaren gehören. Daneben enihalten die Gemüsegärten Gurken, Kürbisse verschiedener Gestalt und Größe, Porrée, Sellerie, Meer­rettich, füße Rüben verschiedener Art, Möhren, Rettige, Spinat, Petersilie, Dille, Senf. Ein wichtiges Nahrungsmittel ist der Paradiesapfel. Kartoffeln verbreiten sich erst in unseren Jahren und sind in den armseligen Bergländern des Westens noch wenig bekannt. Süße Melonen und besonders Wassermelonen werden in großen Mengen gebaut und genossen, besonders die letzteren, die selbst in den bergigen Landschaften im Sommer einen wichtigen Teil der Kost bilden.

Von den Textilpflanzen wird der Hanf in den meisten Gegenden angebaut. Der Tabak gedeiht vortrefflich. Sein Verbrauch ist be­deutend. Man raucht aber nur Zigaretten und Pfeife verschiedener Länge. Aus ganzen Tabakblättern gedrehte Bigarren gelten als eine ausländische Rarität, ebenso wie der Schnupftabat. In jeder Versammlung oder Privatgesellschaft pflegen sich die Räume rasa) mit Rauch zu füllen, denn manche rauchen täglich an 40 Zigaretten, deren Drehen für das lebhafte Temperament der Südländer einen guten mechanischen Zeitvertreib bietet. Alte Herren rauchen das türkische Nargile, bei dem der Rauch mittels eines langen Schlauchs durch ein Wasserglas geht, und sagen auch bei Pfeifen und Bigaretten: Ich trinke Tabak." Der Anbau der Pflanze ist durch fein Monopol gebunden. Die Regierung besteuert nur den fertigen Tabat, weshalb jedes Pädchen je nach der Qualität mit einer ge hörigen Banderole"( Stempelschleife) umklebt sein muß; die Ueberwachung in den vielen kleinen Labatfabriken besorgen Re­gierungskontrolleure. Der Tabak gedeiht besonders in zwei Land­fchaften, bei Chaskoi und Dupnica .

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Eine Spezialität Bulgariens ist die Rosenkultur. Die Rose wird auf dem Felde gebaut, meistens auf Abhängen, wie Hopfen oder Wein. Die Stauden find in Reihen zwischen tiefen Furchen gepflanzt und werden für den Winter mit Erdreich zu­gededt und auch gedüngt. Die Kultur reicht in große Höhen hinauf. Die Rose hat nichtgefüllte, blaßrote, feltener weiße Blüten und gehört drei Arten an. Die Bulgaren nennen sie entweder mit einem türkischen Wort gül oder mit einem griechischen trandafil, Die Agrarverhältnisse befinden sich feit dem lehten Juni statt. Die Maßeinheit für das Rosenöl, das durch einen das Rosenöl trandafilovo. Die Rosenernte" findet im Mai und ruffisch- türkischen Krieg zu beiden Seiten des Balkan in einem boll längeren Destillierprozeß in zylindrischen Metallteffeln gewonnen Ständigen llebergangszustand. Dieser äußert sich besonders durch wird, ist ein arabisches Maß, der muskal", auf den 8-16, durch die Sucht der Aderbauer, fobiel Land als möglich aufzulaufen, durchschnittlich 10 Otta Blüten entfallen. Das Rosenöl hat einen durch die Zersplitterung größerer Komplexe und durch rasche Urbar bringenden, für viele Personen unangenehmen Geruch; das fleinste machung unbebauten Bodens. Die gesamte bulgarische Bevölkerung Fläschchen von der Größe einer Bohne, wie es bulgarische Stußer in Bulgarien und Oft- Rumelien wurde nach der Befreiung von uns in Bulgarien und Oft- Rumelien wurde nach der Befreiung von uns in der Westentasche zu tragen pflegen, genügt, um die ganze ersättlicher Begierde nach dem Besitz unbeweglicher Güter ergriffen. Kleidung mit einem ftetigen Parfüm zu erfüllen. Die Rosen Die Städter tauften Häuser und Bauplähe, die Bauern fobiel fultur ist ein chriftliches Gewerbe", an dem sich die Moham­Gründe als möglich, oft mehr als fie bebauen können, oder sie er medaner nur in sehr geringem Grade beteiligen. Die Ernte und weitern ihre Felder durch Verwandlung der Gemeindeteide in die Bereitung des Dels geschieht meist durch weibliche Kräfte. Der Aleder. Diese gewaltige Strömung bringt manche ökonomischen hohe Preis des Oels ist der Grund, warum sih diese Kultur in Mißstände mit sich. Das Landvolk verkauft sein Bich, um Geld im Rumelien in den lezten Jahren so schnell verbreitet hat. In dem Baren zu erlangen, verfällt bei dem landesüblichen hohen Binsfuß Bezirk von Kazanly find die jebigen Rosenfelder zweimal so groß in große Schulden und zahlt seine Steuern sehr unregelmäßig, foals in den letzten Jahren der türkischen Herrschaft. Die Ausfuhr daß auch die reichsten Kreise mit großen Steuerrückständen belastet von Kazanlyt, dem Hauptort der Rosenölfabrikation, befindet sich find. Im allgemeinen tann man sagen, daß zur Türkenzeit das in den Händen von 5-6 bulgarischen Kaufleuten, die Geschäfts­Land unter einer Heineren Zahl von Befizern mit größeren Gütern reisen bis nach Frankreich zu unternehmen pflegen, und der Ver­verteilt war, während jetzt die Zahl der Befizer größer ift, ihre An- tretung eines deutschen Hauses, das allein% des gesamten teile aber fleiner werden. Das Bujammenwohnen von mehreren Brüdern nebst deren Kindern und Enkeln in einem Familienver- rumelischen Rosenöls exportiert. Zur Obstkultur ist Bulgarien wie geschaffen, jedoch wurde bande unter der Leitung eines Aeltesten, das bei den Serben, Kroaten und Albanesen früher allgemein üblich war, aber in aur Ausbeutung ihres natürlichen Reichstums bis jest wenig ge­unserer Zeit, besonders im Königreich Serbien rapid verschwindet, und auf den Weinbergen. Sehr verbreitet sind die Pflaumen­leistet. Die meisten Obstgärten befinden sich in den Hausgärten ist in Bulgarien nur in einigen Ueberresten bekannt. In den meisten Gegenden hat der Hausvater nur seine Kinder im Hause, gärten. Getrocknete Pflaumen, Aepfel, Birnen werden vielfach von denen die meisten sich außerhalb des väterlichen Herdes nieder- exportiert. Man bereitet aus den Pflaumen auch Branntwein und Lassen; selbst das Zusammenwohnen mehrerer Brüder mit deren Bauernhäuser neben den Wallnüssen vor. Die Birnen, Kirschen, Pflaumenmus. Die Pflaumen herrschen in den Gärten der Familien ist felten. Bulgarien ist vorwiegend ein ader bauendes Land, be. Aepfel und Weichseln sind im Lande durch treffliche Abarten ver. treibt aber daneben eine feineswegs unbedeutende Viehzucht. Unter treten. Andere Abarten, wie Aprikosen und Pfirsiche, kommen dem Getreide nimmt der Weizen den ersten Platz ein. Daneben gleichfalls vor. In den Stadtgärten findet man überall Quitten, baut man Roggen, Gerste, Hafer, Hirse und Spelt an. Start tritt Mispeln und auch außerhalb der zur Seidenzucht bestimmten der Mais in den Vordergrund. Von Hülsenfrüchten werden in Pflanzungen große Maulbeerbäume. Der Seidenbau ist in Bul­größerem Maße angebaut: die Futterwice, Erbsen, Linsen, Bohnen garien alt, die Bienenzucht ganz primitiv und in großem Verfall. und Küchenerbjen. Die Art des Ackerbaues ist primitiv,' weshalb Dagegen dürfte der bulgarische Weinbau eine große Zukunft haben. die Resultate bei aller Arbeitsamkeit der Bevölkerung start zurüd­Da wir schon von der Zierwelt Bulgariens gesprochen haben, bleiben. Das Feld wird nur oberflächlich geadert, der Pflug ist so beschränken wir uns hier, darauf hinzuweisen, daß die Schweine­sehr einfach, dem in ganz Borderafien üblichen ähnlich, stets ohne aucht und die Ziegenzucht in hoher Blüte stehen. Die Grundlage Räder, mit einem kleinen Eisen als Schar an der Spitze des Pflug- der Viehzucht ist, wie in Spanien , Süditalien und besonders Klein­baumes. Das Dreschen war bis vor kurzem fast ganz unbekannt. asien , die Wanderwirtschaft, mit Commeraufenthalt der Herde auf Als Arbeitstiere werden Ochsen und Büffel benutzt, das Pferd ist den Bergen und Winteraufenthalt in manchmal sehr entfernten nie vor einem Pflug oder Getreidewagen zu sehen. Die Wagen Ebenen. Die Schafschur und die Käsebereitung sind die Haupt­find so primitiv, daß sich auf ihnen nur wenig aufladen läßt. geschäfte des Hirtenlebens. Einen wichtigen Bestandteil der ein­Bei dem leberwiegen der vegetabilischen Kost nimmt die Geheimischen Nahrung bildet Nind-, Schaf- oder Ziegenfleisch, in dide müsegärtnerei in Bulgarien einen hervorragenden Platz ein. Streifen oder Laibe gepreßt und an der Sonne hart getrocknet. Die Die ausgedehnten Gemüsegärten mit den im ganzen Orient üb- Käse- und Butterbereitung dürften ebenfalls eine große Zukunft lichen hölzernen Schöpfrädern zum Heben des Wassers aus den haben. Bächen in die Bewässerungskanäle werden dem Reisenden in der Umgegend aller Städte nicht entgehen. Sehr umfangreich ist die Wandergärtnerei. Die Einwohner mehrerer Landschaften ziehen nämlich im Sommer als Gärtner in die Fremde. Die bulgarischen Gärtner pflanzen an 30 Gemüsearten; den ersten Platz unter den Gemüsearten- nehmen ein: die große, grüne Baprika, sowohl die scharfe wie die süße, die meist roh genoffen wird, die Zwiebel, der Knoblauch und der Kohl, die insgesamt zum täglichen Brot des

Was das Handwerk angeht, so zicht sich sein Hauptgebiet längs der beiden Seiten des Baltangebirges hin. In den Ebenen beschränkt sich das Handwerk fast nur auf die Städte. Dieses Handwerk ist von dreierlei Art: 1. die Hausindustrie im Bauern oder Stadthause, mit der sich besonders die Frauen in den Winters monaten beschäftigen; 2. das von Meistern und Gesellen in den Städten in Kaufläden und Werkstätten betriebene Geiverbe, früher in Bünften organisiert; 8. das Wanderhandwerk, das von Gebirge.