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Paläontologisches.

Maiblumen, die in beliebiger Erde zu je 11 bis 12 Stüd in zehn| löste fich der Verband, die Erde rutschte nach beiden Seiten ab unb Zentimeter weite Töpfe so gepflanzt werden, daß die Keimspißen, bildete den heutigen Wall. Die gefundenen Gebrauchsgegenstände, aus denen der Trieb hervorgeht, über dem Topf hervorstehen, also Schmuckstücke, Waffen und dergleichen lassen darauf schließen, daß nicht mit Erde bedeckt werden. Nachdem die Töpfe gut gegoffen der Bau germanischen Ursprungs ist, später aber auch noch kurze find, kommen sie zunächst an einen möglichst warmen, wenn auch Zeit von den Slaven benutzt wurde. weniger hellen Platz in der St ibe, am besten nabe an dem Ofen ( Kachelofen), worauf sie bald ihre saftiggrünen Blätter und gleich­zeitig mit diefen auch die bekannten wohlduftenden Blütenglöddhen entfalten. Hauptsache bei diesem Treiben find gleichmäßige Feuch­tigkeit und ebensolche Wärme. Zum Begießen und Besprengen darf stets nur angewärmtes Wasser verwendet werden. Die so getriebenen Maiblumen sind nach dem Abblühen wertlos geworden, während man den abgeblühten Hyazinthen nach und nach das Wasser entzieht, bis Blätter und Wurzeln vollständig eingetrocknet sind. Dann nimmt man sie aus den Töpfen, reinigt sie und bewahrt sie bis zum Oktober des nächsten Jahres trocken auf, worauf sie nicht wieder in Töpfe, sondern frei in den Garten ausgepflanzt werden. Hier bringen die Zwiebeln im folgenden Jahre einen bescheidenen Flor und erholen sich in sandigem Boden wieder derart, daß sie erneut zum Treiben benutzt werden können.

Die Fußspuren ausgestorbener Tiere. Zu den merkwürdigsten Resten, die von ausgestorbenen Tieren erhalten ge blieben find, gehören die Fußspuren, die zuweilen von Geichöpfen herrühren, über deren Weien sonst nicht das geringste Ueberbleibiel Aufschluß gibt. Namentlich sind es Sandsteine, in denen sich solche Fußspuren vorfinden, und man muß sich ihre Entstehung wohl so denken, daß die betreffenden Tiere auf dem feuchten Sand und in ihm die Ab­am Meeresufer einheripaziert find drücke ibrer Füße hinterlassen haben, worauf die Vertiefungen bald wieder von hineingespültem Sand zugedeckt und derart fon serviert wurden. Es gibt eine ganze Reihe solcher fogenannter " Fährtensandsteine", und zwar sind sie gleich berühmt aus Deutsch Die Wintertreiberei der genannten Blumenarten eignet sich land, England und den Vereinigten Staaten . In Deutschland ist e für jedermann ohne Rücksicht auf die sonnige Lage der Wohnung, namentlich der Buntsandstein des Thüringer Landes, der die fo denn Treibblumen verlangen nicht nur teine Sonne, sondern sie genannten Chirotherien( Handtiere) aufweist, Fußipuren von Wesen, müssen sogar gegen sie geschützt werden. Feuchtigkeit und Wärme, von denen man sonst nicht den geringsten Knochenreft gefunden hat. Schutz gegen schroffen Temperaturwechsel und Bugluft, find die Nur eine Eigentümlichkeit scheint, abgeiehen von der handähnlichen Faktoren, um die sich bei dieser Kultur so gut wie alles dreht. Form der Fußspuren, aus ihrer Stellung hervorzugehen, nämlich Frau Priezke weiß noch aus ihrer frühesten Jugend, und die daß das Tier beim Gehen immer ein Bein über das andere gefest Itegt, unter uns gesagt, ziemlich weit zurück, daß man auch ab- haben muß, weil der Daumen auf dem links erscheinenden Fuß geschnittene Zweige von Flieder, Quitten, Roßkastanien , Sasel- abdruck nach links weist, auf dem rechten nach rechts, während es nüssen, Weiden , Kirschen und anderen frühblühenden Gehölzen, in doch bei der normalen Stellung der Finger und Zehen umgekehrt eine Vaje oder einen Topf mit Wasser gestellt und öfters mit einem ist. Eine hohe Berühmtheit haben ferner die Fußspuren des Zerstäuber besprißt, in der Nähe des Ofens innerhalb einiger sogenannten Bromtozoum aus Amerika erhalten, die man Wochen zum Blühen bringen kann. Dieses lange bekannte Ver- ursprünglich für die Zeugen ungeheuerer Vögel gedeutet hat, fahren ist in neuester Zeit durch die sogenannte Warmwasserbad- die schon vor überaus langer Zeit ausgestorben sein müßten. Methode wesentlich verbessert worden. Nach dieser Methode werden Da es unwahrscheinlich ist, daß ist, daß die Vögel damals die frisch geschnittenen Zweige 12 Stunden lang vollständig in ein es handelt fich um die Triaszeit der Erdgeschichte mit etwa 35 Grad Celsius warmem Wasser gefülltes Gefäß ein­getaucht. Man stellt das Gefäß so in der Nähe des Küchenofens auf, daß das Wasser die angegebene Durchschnittstemperatur be­hält. Ist das nicht möglich, so wickelt man es in wollene Tücher ein und gießt im Verlauf der Badezeit mehrmals warmes Wasser nach. Die dem Bade entnommenen Zweige werden nun in eine mit warmem Wasser gefüllte Base gestellt, und man wird erstaunt sein, wie rasch hierauf die Blüten zur Entfaltung gelangen, während jene Zweige, die dieser Badekur nicht unterzogen worden find, trotz der warmen Zimmertemperatur lange in vollkommener Ruhe ver­harren.

So wirds also gemacht, wenn man auf einfache und möglichst billige Weise im Winter etwas Blühendes in der Stube haben möchte. Frau Priezte wird sich der Sache mit Feuereifer an­nehmen, und wenn Herr Tanzmann und ihre Tochter Else am 31. Dezember dieses Jahres den Polterabend feiern, dann wird sich, dessen bin ich sicher, die gute Stube bei Priebkes in eine förmliche Blumenausstellung verwandelt haben, die der Silvester- und Bolter­abend- Stimmung zugleich Rechnung tragen soll. Hd.

Kleines feuilleton.

Aus der Vorzeit.

eine fo hohe Entwickelung erreicht haben sollten, so meint man jetzt, daß die Besitzer dieser riesigen Vogelbeine doch wohl Reptilien ge wesen sein müssen. Das Liverpool- Museum hat aus der englischen Landschaft Cheshire , die seit langem für derartige Funde berühmt ist, eine neue Platte von Fährtensandstein erhalten, die in einer Tiefe von 15 Metern unter der Oberfläche herausgeholt wurde. Obgleich jünger als der Thüringer Buntsandstein, enthält dies Ge ftein gleichfals Fußspuren der erwähnten Chiroterien.

Astronomisches.

Der weiße Glanz der Mondvulkane. Seit langer Beit schon hat die Forschung ihre Aufmerkfamleit auf den blendend weißen Glanz gerichtet, der zur Zeit des Vollmondes von den großen Kratern der Mondgebirge ausgeht und sich bisweilen auf einen über raichend großen Umkreis erstreckt, ohne daß bisher eine be friedigende Erflärung über den Ursprung dieses Leuchtens erzielt wäre. Die Revue Scientifique " berichtet nun bon einer neuen Hypothese, die von G. H. Tomlins aufgestellt wurde. Sie will die langen linienförmigen Lichtstreifen auf un geheuere tiefgelegene Kochialzlager oder Abscheidungen einer dem Kochialz gleichenden Salzmasse zurückführen, die nach Ver dunstung der Wassermassen, worin fie ursprünglich gelöst war, auf der trockenen Oberfläche der Erdtrabanten zurückgeblieben ist, ähn lich wie dies im Erdinnern bei den Lagerstätten unserer Salzberg­werke der Fall gewesen ist. Die Hauptfize dieser Ablagerungen find die mit dem Namen Tycho und Stopernikus bezeichneten Berg­

Ueber neuere prähistorische Funde in der gebilde, die jedoch in ihren Salzstrahlen" auffallend vers Mart Brandenburg berichtet die Zeitschrift für Ethnologie". ichieden sind. Der Tycho fendet regelmäßige, in gerader Auf dem Reifelberg bei Biesenthal , der fich zwischen Linie verlaufende Strahlen aus, die länger find als die den Landstraßen nach Lante und Brenden und dem Kesselsee erhebt, des Kopernitus. Dieser ist dagegen von einer Art weißer wurden schon vor Monaten von Kindern öfter Scherben an und Aureole umgeben, und erst von dieser gehen die Strahlen ziemlich nahe der Oberfläche gefunden. Aufmerfiam wurde man als negartiges Gewirr nach allen Richtungen aus. Man gewinnt aber erst, als beim Sandabfahren eine Menge Urnenscherben zum den Eindruck, daß dies verwickelte Nez durch eine Erhebung im Vorschein famen. Eine genaue Untersuchung batte das Ergebnis, Mittelpunkt des Ganzen feine Entstehung gefunden hat. Ge daß hier ein prähistorischer Kirchhof festgestellt wurde, auf wisse Bulkane auf der Erde bieten ganz ähnliche geo­dem bis jetzt zehn Grabstellen bloßgelegt wurden. Leider war in logische Verhältnisse, nur daß auf dem Monde der strahlende weiße feinem einzigen auch nur eine Urne vollständig erhalten, es fanden Glanz hinzutritt, der eben nicht ohne weiteres zu erklären sich außer fleinen Resten von Scherben von Urnen, Schüffeln ist. Tomlins zieht num zum Vergleich die Salzablagerungen und und Töpfen, in einem Grab auch ein paar Adlerfrallen, die wohl Ausblutungen von Alfalien heran, die sich auf der Erde an manchen als Trophäe oder Amulett von dem hier Begrabenen getragen Orten, z. B. in Persien und Südindien, durch Verdunstung gebildet worden waren. Die Funde entstammen sämtlich der Bronzezeit. haben. Diese zuerst unterirdisch entstandenen Lagerstätten liegen Umfaffende Ausgrabunger werden gegenwärtig an der sog. nunmehr bloß, da die Wirkung des Waffers allmählich die darüber Römerschanze vorgenommen, die eine Stunde nördlich von liegenden Schichten weggewaschen hat. Man kann nun annehmen, Potsdam gegenüber Redlig liegt. Der Name ist verderbt aus Räuber- daß zur Zeit, wo die Mondoberfläche noch starken Umwälzungen schanze; eine frühere Bezeichnung lautet Königsschanze. Es ist ein unterlag, derartige unterirdische Salzlager entstanden sind, die dann durch ungefähr 200 Meter im Durchmesser haltender Ball, der in bor bulkanische Ausbrüche auf die Oberfläche gelangten, wo fie der Gestaltung geschichtlicher Zeit Verteidigungszweden diente. Ursprünglich des Geländes folgend, die weißglänzenden Salaftreifen gebildet haben. war ea, wie die gegenwärtigen Untersuchungen erkennen Die Verdunstung hat dann die Streifenbildung noch unterstützt, und Laffen, eine etwa fecha Meter hohe und drei Meter breite das weiße Leuchten ist der Refler der spiegelnden Salzflächen ihrer Mauer, aus zwei parallelen Holzwänden bestehend, deren Zwischen Rückstände. Es sei noch daran erinnert, daß nach der Meinung raum mit Erde ausgefüllt war. Die beiden Bände waren mit anderer Aftronomen diese merkwürdigen Strahlen auf das Vor­einander veranfert, und die Stellen, wo Pfosten und Anferhölzer bandensein großer Maffen vulfamfchen Glafes in Anhäufungen von fich befunden hatten, ließen sich aus den Resten nachweifen. Als bei Scherben und Splittern zurückzuführen sind, die das Sonnenlicht der legten Belagerung die Holzwände in Brand gesteckt wurden, mit Tausenden von Flächen zurüdwerfen.

Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW.