vnd jed'n Tag wcrd's ärger. WciS bin i denn? A LauSbua, der red'n derf, was er mag, und roa Mensch paßt auf. Wenn d' Arbet net g'schehg'n müaßt. i tat koana mehr; freu'n tuat's mi nimma." „So plagst Di g'rad selm. Es waa- g'scheiter. Du tatst as amo.l vergessen." „Dös laßt sie net o'schafsen. Wann i wirkli bei der Arbet drauf vergiß, brauch' i bloß ins Torf eina kemma und de spöttischen G'sichter sehg'n." (Forisetzung folgt.? tÄachüruck verboten.) sez Die Kofahcn. Bon Leo Tolstoi . Schön. Tas ist leicht.... Hör', Mannika. lriegt Dich der Weiße Bursche und nicht Lukaschka? fragte Bjcle/,kij, zuerst an- gandshalber gegen Marianka gewandt. Tan» trat er, ohne eine ntwort abzuwarten, an Ustjenka heran und bat sie, Mariana mit- zubringen. Er hatte noch nicht ausgesprochen, als die Vorsängerin ein Zweites Lied anstimmte und die Mädchen den Neigen begannen. Sie fangen: Hinterm Garten, hinterm Garten Geht der Bursche auf und nieder An dem leyten Haus der Straße. Bei dem ersten Gang hinauf Fuchtelt er mit seiner Rechten, Bei dem zweiten Gang hinunter Fuchtelt er mit seiner Mütze. Und bei seinem dritten Gang Bleibt er plötzlich ruhig stehen— jjgu Dir, Schätzchen, komm' ich grollend. Warum kommst Tu, liebes Schatzchen, Nicht im Garten zu spazieren? Blickst Du etwa, liebes Schätzchen� Stolz herab auf den Geliebten? Wirst schon kleiner werden. Schätzchen. Werber werd' ich zu Dir schicken, Dich zn meinen! Weibchen machen. Weinen sollst Du noch durch mich." Was ich sagen sollte, wüßt' ich. Wagte aber keine Antwort— Wagte nicht ihm zu erwidern. Kam im Garten zu spazieren. Komme in den grünen Garten, Grüßend nicke ich dem Freund. Wie ich. Mädchen, ihn begrüße, Reißt er mir mein Tuch aus Händen. „Nimm mich, Schätzchen, nimm mich liebend Auf in Deine weißen Händchen. Reiche mir die weißen Händchen, Schenk' mir Deine Liebe, Mädchen Sag' mir, wie ich Dich gewinne, Was ich meinem Schätzch-n schenke.... Zum Geschenke für mein Schätzchen Kauf' ich ihr ein großes Schaltuch, Und für diesen schöne» Schal Küßt sie mich die tausend Mal." Lukaschka und Nasarka durchbrachen den Reigen und gingen im Kreise zwischen den Mädchen hin und her. Lukaschka sang träftig die zweite Stimme, schwenkte die Hände und ging in der Mitte des Reigen? auf und nieder. Nun komm' doch eine heraus, sagte er. Tie Mädchen stießen Marianka an; sie wollte nichl heraustreten. Durch den Gesang ertönte ein leises Lachen, Schlagen, Küssen, Geslüstcr. Als Lukaschka bei Olenin vorüderkam, nickte er ihm freundlich mit dem Kopfe zu. Mitrij Andreitsch. bist Tu auch zusehen gekommen? sagte er. Ja, antivortete Olenin schroff und trocken. Bjelezkij neigte sich zu UstjenkaS Ohr und sagte ihr etwas. Sie wollte antworten, tonnte aber nickt mehr. Als sie das zweite Mal vorüberkam, sagte sie: Schön, wir kommen. Marianka auch? Olenin beugte sich zu Mariana vor. Kommst Du? Komme doch nur aus einen Augenblick.— Ich MUß mit Dir sprechen. Kommen d<» Mädchen, so komme ich auch. Wirst Du mir sagen, um was ich Dich gebeten habe? sagte er, wieder zu ihr vorgeneigt. Du bist heute rn guter Stimmung. Sie entserntc sich schon von ihm. Er selgte ihr. Wirst Du'S sagen? WaS sagen? Was ,ch Dich vorgestern gefragt habe, sagte Olenin und neigte Kch zu ihrem Ohr. — Wirft Du mich heiraten? Mariana dachte nach. Ich will's Dir sagen, antwortete sie, heute will ich'g Dir sagen. Und im Dunkeln glänzten ihre Augen heiter und freuiidlich dem Mngc» Manne entgegen. Immer noch ging er neben ihr her. ES tat ihm Wohl, sich so nahe als möglich zu ihr herunterzubeugen. Lukaschka aber, der nicht aushörte zu singen, faßte sie kräftig am Arm und zog sie aus dem Reigen in die Mitte. Olenin konnte ihr nur noch zurufen: Komm' also zu Ustjenka. Tann ging er zu seinen Kameraden. Das Lied war zu Ende, Lukaschka wischte sich die Lippen, Marianka ebenfalls, und sie küßten sich. Nein, fünf muß ich haben, sagte Lukaschka. Geplauder, Lachen, Hin-- und Herrennen lösten die regelmäßige Bewegung und den regest- mäßigen Gesang ab. Lukaschka, der schon tüchtig getrunken zu haben schien, begann die Mädchen mit Kucken zu beschenken. Allen schenke ich das. sagte er mit stolzem, komisch rührenden! Selbstbewußtsein.— Wer aber zu den Soldaten gehen will, um dort zu feiern, der gehe fort aus dem Reigen! fügte er plötzlich hinzu und warf Olenin men zornigen Blick zu. Die Mädchen griffen nach dem Kucke» und rissen ihn eine der andern aus der Hand. Bjelezkij und Olenin traten beiseite. Lukaschka schien sich seiner Freigebigkeit zu schämen. Er nahm die Mütze ab, wischte sich mit dem Acrmel die Stirn und trat zu Marianka und Ustjenka hin. „Blickst du etwa, liebe? Schätzchen, stolz herab auf den Gc- liebten?" wiederholte er die Worte de? Liedes, das sie eben gc- jungen hatten. Tust dich groß mit mir? wiederholte er noch einmal, zornig zu Marianka gewandt.— Wirst Tu mein Weib,»weinen sollst du noch durch mich", fügte er hinzu und umfaßte zugleich Ustzenka und Marianka. Ustjenka riß sich los. holte aus und gab ihm einen starken Schlag auf den Rücken, daß ihr die Hand schmerzte. Wie ist's» werdet Ihr den Reigen noch weiter fuhren? fragte er. Wie die Mädchen wollen, antwortete Ustjenka. Ich gehe nach Hause, und Marianka wollte auch zu uns kommen. Der Kosak hielt noch immer Marianka umfaßt. Er hatte sie von der Menge fortgeführt zu der dunklen Ecke dcS HauseS. Geh nicht, Marianka. sagte er. Laß uns das letztemal lustig sein. Geh nach Hause. Ich komme zu Dir. Was soll ich zu Hause machen? Der Feiertag ist doch dazu da, daß man vergnügt sei. Ich gehe zu Ustjenka— sagte Ma- rianla. Ich heirate Dich ja doch. Schon gut, sagte Marianka. Tas wird sich dort zeigen. Wie, Du gehst? sagte Lukaschka in strengem Tone, drückte sie an sich und küLtc sie auf die Wange. Ach geh, latz mich, und Marianka riß sich loS und ging von ihm fort. Ei, Mädchen, das wird schlimm enden, sagte Lukaschka vor- wurfsvoll, indem er stehen blieb und den Kopf schüttelte.„Weinen wirst Du noch durch mich".... Dann wandte er sich von ihr ab und rief den Mädchen zu: Singt, singt! Marianka schien erschrocken und erzürnt zn sein durch da?. was er gesagt statte. Sie blieb stehen. Was wird schlimm werden? Daö. Was? Das. daß Tuö mit dem Soldaten, Eurem Mieter, hältst und mich deshalb nicht mehr lieb hast. Ich habe Lust— Darum habe ich Dich nickt lieb. Du bist nicht mein Vater, mein« Mutter. Was willst Tu? Ich lieb«, wen ich will. To, so.... sagte Lukaschka, bcdenk'S! Er ging auf den Laden zu. Den Mädchen rief er zu: Was steht Ihr da? singt rioch�einen Reigen! Nasarka lauf, hole Most. Sag', kommen sie? fragte Olenin Bjelezkij. Sic kommen gleich, antwortet« Bjelezkij.— Gehen wir. Wir müssen vorbereiten für den Ball. 39. ES war schon späte Nacht, als Olenin hinter Marianka und Ustjenka aus Bjelezkijs Wohnung trat. Das weiße Kopftuch des Mädchens leuchtete in der Dunkelheit der Straße. Ter MwU» senkte sich in goldigem Glanz auf die Steppe nieder. Ein silstcr- schimmernder Nedel lag über dem Dorf. Rings war es still. Nirgends sah man ein Licht. Man hörte nur die entschwindenden Schritte der Mädchen. Olenins Herz pochte heftig. Sein glühendes Gesicht fand Erfrischung in der feuchten Luft. Er blickte zum Himniel empor und schaute zurück nach dem Häuschen, aus dein er gekommen war; dort war das Licht schon gelöscht. Und er blickte wieder den entschwindenden Schritten der Frauen nach. Das weiße Tuch war durch den Nebel unsichtbar. Es war ihm schrecklich, allein zu bleiben— er war so glücklich. Er sprang oie Treppe hinab und lief den Mädchen nach. Aber Tu! Es wird un? jemand sehen.... sagte Ustjenka. Tut nicht?. Olenin eilte auf Mariana zu und umfaßte sie. Mariana wehrte ihm nicht. Sie haben sich noch nicht satt geküßt! sagte Ustjenka.— List Du verheiratet, dann kannst Tu küssen, jetzt aber sei ge- duldig
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25 (9.12.1908) 238
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