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Deforation. Nicht die lerenden, fondern bfe auf- dann, tole das Leben entstand, fich ausbreitete und im allmählichen bauenden Techniken find das wichtigste. In der modernen Werdegange zu immer höheren, fomplizierteren Formen aufstieg, Architektur, und ebenso im modernen Kunstgewerbe, entscheiden nicht Alle wichtigeren Probleme der allgemeinen Biologie finden ein mehr die Einzelheiten, sondern das Ganze: der Aufbau der Gruppen, gehende Berücksichtigung. Neben der angenehmen, leicht verstände die Gliederung der Massen, der Wohllaut der Verhältnisse, der lichen Schreibweise berührt besonders sympathisch, daß der Vers Bechsel der Rhythmen, das Spiel der Linien und der Umriffe. Diese faffer sich streng an das von der Wissenschaft tatsächlich Erforschte wesentlichen Reize im Stunstwerf zu sehen, zu suchen und zu würdigen, hält, sich nicht in unfruchtbare Hypothesen einläßt und feine Scheu soll die Jugend lernen. Daher darf man das Kind nicht fertige hat, zuzugeben, daß zahlreiche Fragen noch einer Erklärung Gegenstände verzieren lassen, sondern es muß vor allem erst die harren. Das ist gerade die Klippe, an der die meisten populären Gegenstände selber, mit sämtlichen Zutaten, von oben bis unten, Schriftsteller scheitern, daß sie den Leser durch allzu oberflächliche eigenhändig hergestellt haben. In dieser Hinsicht erscheint die Arbeit Erklärungen über den wahren Stand der Wissenschaft täuschen. an der Hobelbank als der wichtigste Zweig des Handwerksunterrichts. Daher kann man ein Wert, wie das Reinhardtsche, nur mit Neben der Holzarbeit leitet die Bapparbeit zu besonderer Sauberteit Freuden begrüßen und wünschen, daß es in feiner Volksbibliother und Genauigkeit an, während die Metallarbeit die hohe Schule der fehlen möge. Was will es diesen Vorzügen gegenüber verschlagen, verschiedensten Verfahren ist. Mit der soliden Gediegenheit der wenn der Verfasser sich noch gar zu sehr im Banne des Darwinisa Arbeit hängt auch die Achtung vor dem Material zusammen. mus befindet und z. B. den Wert der Mimikryhypothese, der Daß im Unterricht nur echtes Material verwandt werden darf, ist Schutzfärbung usw. überschätzt. So läßt sich heute ein Gaß, wie er Selbstverständlich. Die Kinder müssen lernen, falschen Schein zu sich auf S. 393 findet: wie ließe sich sonst die bereits von Darwin durchschauen und zu mißachten, wie sehr er auch dem heute bei uns beschriebene Erscheinung erklären, daß Modelle und Nachahmer noch herrschenden Barbarengeschmad entsprechen mag. Man dulde stets dasselbe Gebiet bewohnen", nicht mehr aufrechterhalten. Dieje Tein Bapier, das wie Leder oder Leinwand aussieht. Das Holz Erscheinung bedarf deshalb keiner Erklärung, weil sie nicht übermale man nicht mit deckenden Farben, fondern laffe stimmt. Ein Beispiel nur für viele: awei Schmetterlinge, Semnia es in feiner natürlichen Schönheit. Man lehre die Reize der Ober- auritalis und die verwandtschaftlich recht fernstehende Caryatis fläche, das Spiel der Maserung schäßen und wende selbst farbige viridis, fehen einander täuschend ähnlich. Ein prächtiger MuseumsBeizen nur mit Vorsicht an. Und schließlich sollte auch bei der fall für Mimikch, dabei lebt der eine Falter in Brasilien , der Arbeit in der Schülerwerkstatt das Prinzip der Zwedmäßigteit andere in Erst wenige Wochen find vergangen, niemals außer acht gelaffen werden. Jedes Brodukt, das die Kinder daß der Hallenser Geologe, Professor Johannes Walther , im Arbeitsunterricht heritellen, muß einem vernünftigen Gebrauchs- ebenfalls ein Werk herausgab:.. Geschichte der Erde und zwved dienen, in der Wohnstube oder in der Küche, als Kleidungsstüd des Lebens"( Verlag von Beit u. Co., Leipzig 1908. 570 Seitere oder als Spielzeug. Die Wertfunft soll eben ein Notwendiges zum mit 353 Abbildungen. Preis gebunden 14 M.), das im wesentSchönen gestalten; das ist ihr Ursprung und ihr Weien. Deshalb lichen ähnliche Fragen behandelt, nur daß die biologischen Probleme laffe man nie sogenannte lebungsstüde, sondern immer nur ganze mehr zurücktreten. Während aber Reinhardt lediglich den Gegenstände anfertigen. Auch in den Mädchenfchulen sollten die heutigen Stand der Wissenschaft, wie er an den Universitäten Techniten der Nadelarbeit nicht an öden Mustertüchern, sondern an gelehrt wird, seinem Publikum bermitteln will, schreitet Walther einfachen Ganzfaden, an Taschen, Kragen, Schürzen, Puppen- durchaus eigene Wege. Ja bisweilen hat sein Buch direkt revolut fleidern usw. geübt werden. Alles in allem hat der Arbeitsunterricht tionären Charakter und stürzt die ganze Schulmeinung über den nicht nur den Zweck, den Schülern allerhand technische Geschicks Haufen. Für den Fachmann ist es ein Genuß, diesen geistreichen lichkeiten beizubringen, sondern er verfolgt ein allgemeineres und Hypothesen nachzugehen, doch auch der Laie wird das Buch mit höheres Biet: wie der Zeichenunterricht den Geschmack großem Ruben lefen. Die reizvolle, anschauliche Sprache hilft über für Flächenfunst bildet, so soll die Wertarbeit manche Schwierigkeiten hinweg, und wenn Walther auch allzukühn das Gefühl für Raumkunst, für männliche Schönheit in oft seine Theorien ausbaut, es ist immer der Mann der strengere drei Dimensionen, bei der Jugend weden und fördern. Wissenschaft, der das, was er vorbringt, auch zu begründen weiß. Das wären also die ersten bescheidenen Anfäge zu einer Kunst Sch kenne wenige Bücher, die so reiche Anregung, so viel Stoff erziehung im modernen Sinne. Daß Herr Anton v. Berner sich zum Nachdenken bieten. Die Ausstattung ist sowohl, was Druc diefen Reformen von Anfang an mit allen ihm zu Gebote stehenden wie Abbildungen anbetrifft, eine sehr gute. Machtmitteln widersetzt hat, ist selbstverständlich und fann nur zu ihren Gunsten sprechen. Wie weit und in welcher Weise übrigens die an fich durchaus lobenswerten Programme in der Schulpraxis wirklich durchgeführt sind, entzieht sich unferer Kenntnis. Daß fie aber bei richtiger Handhabung wertvolle Resultate erzielen müssen und zur ersten Anbahnung einer follden künstlerischen Kultur dienen tönnen, tft atveifellos. John Schilowsti.
Naturwiffenfchaftliche Bücherfchau den Mitarbeitern träfe und nur wiſſenſchaftlich durchgebildete
Das Weihnachtsfest steht vor der Türe. Wie in jedem Jahre häufen sich auch diesmal in den Buchhandlungen die literarischen Neuerscheinungen zu hohen Stapeln. Einen immer breiteren Raum nehmen darunter die boltstümlichen naturwissenschaftlichen Schriften und Werke ein. Es ist schwer, sich in dieser Hochflut zurechtzufinden, und an die Aufnahmefähigkeit des armen Rezenfenten werden oft harte Anforderungen gestellt. Es ist wirklich nicht immer erfreulich, sich durch diese Massenproduktion durchzu tvinden, um das wenige Wertvolle herauszusondern. Auch heute fann hier nur auf einige Werte furz hingewiesen werden, die vielleicht manchem noch als Weihnachtsgabe willkommen fein dürften.
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Der rührige Kosmos- Verlag in Stuttgart ist auch in diesem Jahre nicht untätig gewesen. Wenn ich auch nicht mit allem, was die Redaktion herausbringt, einverstanden bin, so muß doch anerkannt werden, wieviel hier für den geringen Preis von 4,80 M. im Jahr geleistet wird. Die Zeitschrift to 3 mos, Sandweiser für Naturfreunde" erscheint jest in zwöty monatlichen, gut ausgestatteten Heften und vermittelt einen reichen Wissenstoff. Gerade bei der weiten Verbreitung des Blattes die Gesellschaft zählt zirka 40 000 Mitglieder wäre es aber zu wünschen, daß die Redaktion eine noch sorgfältigere Auswahl unter Fachleute zu Worte kommen ließe. Der Nutzen, der durch die Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse geleistet würde, könnte dann noch ein weit größerer sein. Man darf aber nicht ungerecht werden und muß anerkennen, daß sich das Niveau des Blattes von Jahr zu Jahr gehoben hat. Von den regelmäßigen Beröffentlichungen der Gesellschaft, die den Mitgliedern kostenlos zustehen und sonst 1 M. fosten, möchte ich an dieser Stelle voo allem die Bändchen von Dr. E. Teichmann: Vom Leben und vom Tode"," Fortpflanzung und Zeugung und das kürzlich herausgekommene fleine Werk Die Vera erbung als erhaltende Macht im Flusse orga. nischen Geschehen 3" erwähnen, die alle von wissenschaftlichem Geiste getragen in vortrefflicher Weise in das behandelte Erst das letzte Jahr hat uns mit einem schönen, gediegenen, Gebiet einführen. Dem ansprechenden Büchlein von Dr. Kurt dreibändigen Werte von Dr. Ludwig Reinhardt beschenkt& loeride: Die Vögel des deutschen Waldes" von ( Verlag von Ernst Reinhardt in München , 1907 und 1908. Preis demselben Verfasser, dem die gleichen Vorzüge nachzurühmen sind: des Bandes in Leinwand gebunden 8,50 M.), das unter dem etwas anziehende, liebevolle Schilderungen und intime eigene Beobach fenfationellen Titel: Bom Nebelfled zum Menschen" tungen. Ebenfalls eine durchaus erfreuliche Erscheinung ist Sajó: feit langer Zeit die erste wissenschaftlich einwandfreie, auf dem Krieg und Frieden im Ameisen staat", dagegen kann Boden modernster Forschung fußende und dabei wirklich volts- ich mich mit den Büchern von Dr. Th. 8ell und Dr. M. W. tümliche Darstellung des Naturganzen ist. Schon kurz vorher Meher nicht einverstanden erklären. Was ich bezüglich der Zella hatte sich Reinhardt durch sein Werk: Der Mensch zur Eisschen Kosmospublikationen gesagt habe, gilt auch für seine neueste zeit in Europa "( im gleichen Berlage, Preis geb. 8,50 M.), Schrift: Unterscheidet das Tier Mann und Frau". Sas heute bereits in start erweiterter Form in zweiter Auflage vorliegt, einen geachteten Namen erworben und seine Befähigung erwiesen, auch einen spröden Stoff weiten Kreisen zugänglich zu machen. Das neue großangelegte Wert bestätigt vollauf diesen günstigen Eindrud. Der erste Band behandelt die Geschichte der Erde. In dreizehn reich illustrierten Kapiteln wird der Lefer mit den wichtigsten Fragen der Astronomie und Geologie vertraut gemacht, er lernt die Kräfte tennen, die zur Entstehung der Erde mit ihren Gesteinsmassen und Gebirgen führten, er sieht, wie die Entwidelung unaufhaltsam vorwärtsschreitet, wie andere Kräfte wieder das faum Gebildete zerstören und wie in diesem ewigen Widerstreit der Erdball endlich vorbereitet wird, um Leben tragen au können. Der zweite Band Das Leben der Erde" zeigt
Auch hier ist die Durcharbeitung eine viel zu oberflächliche, als daß der Leser wirklichen Nutzen davon haben dürfte. Ueberhaupt berührt es unsympathisch, wenn ein Schriftsteller sich auf jeder zweiten Seite selbst zitiert und seine Person allzusehr in den Vordergrund drängt. In der Wissenschaft tommt es vor allen Dingen auf die Tatsachen und Entdeckungen an, nicht aber, wer fie gemacht hat oder begründet hat. Vielen willkommen wird eine fleine, Schrift von Gg. G. Graf sein: Leitfaden durch die Entwidelungsgeschichte, an der Hand der Samm Iungen im Museum für Naturkunde in Berlin " ( Berlag Buchhandlung Vorwärts, 48 Seiten, Preis 0,30 M.) sein. n anspruchsloser Form gibt das fleine Werk eine Darstellung der Entwickelungsgeschichte der Erde und der Organismenwelt und
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