Großfeuer
in der Hoppeschen Maschinenfabrik.
Lokales.
Meinung, daß bei ungültigkeitserklärung der Wahl desjenigen, welcher dungen nicht zur Ausschreibung gelangt waren, noch nachträglich aus die meisten Stimmen erhalten hat, derjenige, welcher demnächst die geschrieben worden; auch restierten immer noch Wietsstenermeisten Stimmen auf sich vereinigt hat, als gewählt angesehen Schulden aus den Vorjahren. Selbst im Jahre 1898/99 war aus den werden müsse, widerlegt. Eine Eigentümlichkeit werden die Neu- Vorjahren noch ein Restbetrag von 3757,87 Wart einzuziehen. Die einzige große Maschinenfabrit, die sich noch in den Mauern wahlen insofern haben, als sie ohne die Bedingung des Nachforderungen von Mietssteuern wurden in diesem Jahre nicht Berlins befindet und die nach Borsig die älteste der Stadt ist, wurde ausbesizes ausgeschrieben werden sollen, während im No- mehr erhoben, aber 394,02 Mart, die in früheren Jahren abgesezt Freitagnachmittag von einem geradezu fürchterlichen Feuer heim- vember d. J. in beiden Fällen vorgeschrieben war, daß in diesen worden waren, wurden noch einmal zum Soll gestellt, so daß im gesucht. Mit knapper Not entgingen dabei zahlreiche Arbeiter Bezirken ein Hausbesizer zu wählen sei. Der Grund liegt darin, ganzen noch 4151,89 m. einzuziehen waren. Es gingen aber nur und Feuerwehrmänner dem Flammentode. Die gesamte daß vom 1. Januar 1900 ant in der 2. Abteilung 11, in der 3. Ab- 682,46 M. ein. In zwei Fällen wurde wegen Mietssteuerschulden Berliner Wehr war auf die Meldung:„ Alles zur Brandstelle!" teilung 4 Hausbefizer mehr sind, als die Städte- Ordnung verlangt. jogar noch die Zwangsvollstrecking eingeleitet, die aber fruchtlos nach der Gartenstraße geeilt und arbeitete mit fieberaussiel. Da schließlich 3201,26 M. als unbeitreiblich niedergeschlagen wurden, so blieb für das Jahr 1899/1900 mtr noch ein Rest von bafter Thätigkeit stundenlang an der Bekämpfung des Elementes. 268,17 W. leber die Brandkatastrophe, die einen hervorragenden Platz in der Ein paar Mart davon dürfte die Mietssteuer- RestBerliner Fener- Chronit einnehmen wird, ist folgendes zu berichten: Dritter Berliner Reichstags: Wahlkreis. Sonntagabend verwaltung noch in das neue Jahrhundert mit hinüber nehmen. Die Hoppesche Fabrik umfaßt einen großen Komplex und besteht 9 Uhr in Feuersteins oberem Saal, Alte Jakobstr. 75: Große 12 000 Centner Karpfen und Zauder sind in den letzten aus mehreren Gebäuden, in denen die Gießerei, Dampffraiserei und Silvesterfeier. Entree 20 Pf. Garderobe frei. Regen Besuch er drei Tagen der Engros- Markthalle zugeführt und sollen zum bevorandere Betriebe untergebracht sind. Die nach der Gartenstraße ge- wartet Das Komitee. stehenden Jahreswechsel zum Verkauf gelangen. Hente und morgen richtete Borderfront des dreistöckigen Hauptgebäudes mit 22 DoppelDie Vergnügungs-, Turn- und Gesangvereine, fowie alle treffen jedoch noch weit größere Transporte in der Halle ein, die fenstern enthielt im Parterre das Maschinenhaus und in den oberen Slubs, welche wünschen, daß ihre regelmäßigen Sizungen im von den Fischhändlern gekauft und detailliert werden. Und bei Räumen die Modelle, sowie die Tischlerei und Dreherei, während Vereinskalender bekannt gegeben werden, ersuchen wir, uns dies mit alledem kennt der meiste Mann den Genuß des Festkarpfens nur der anstoßende nach dem alten Kirchhofe zu liegende Seitenflügel vom Hörensagen und ist froh, wenn ihm ein Schneiderkarpfen" mit einer Ausdehnung von 20 Fenstern Front Maschinenfäle und näherer Angabe zu übermitteln. bleibt. Arbeitsräume enthielt. Beide Flügel sind von unten bis oben hin total zerstört. Die nackten Mauern sind bereits teils eingestürzt, teils müssen sie abgetragen werden. Der verursachte Schaden ist demzufolge ganz enorm.
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In geistiger Umnachtung hat der 43 Jahre alte Kaufmann Hermann U. aus der Wusterhausenerstr. 10 Hand an sich gelegt. Der Mann war jahrelang als Buchhalter bei Spindler beschäftigt, fomite aber schon seit Jahresfrist wegen eines schweren Nervenleidens seinen Dienst immer nur mit Unterbrechungen versehen. Gestern morgen fand ihn seine Frau als Leiche auf." Er hatte sich
Berlin vor hundert Jahren Beim Wareneinkaufe vom Tode überrascht wurde gestern lautete ein Vortrag, den ein mit der Berliner Geschichte wohl ber- nachmittag um 3 Uhr der Händler Boissier aus der Kesselstr. 13, der trauter Forscher, Herr Dr. Gustav Albrecht, Donnerstagabend in an der Michaelkirch- Brücke 1 ein Ladengeschäft betrieb. B., der seit Kurz vor 1 Uhr mittags kam das Feuer zu ebener Erde in dem der Urania gehalten hat. An der Hand einer großen Anzahl einiger Zeit fränfelte, besuchte gestern nachmittag die SchokoladenMaschinenhause aus. Die anwesenden Arbeiter suchten es mit Hilfe Kupfer aus dem Märkischen Museum, die als Lichtbilder deutlich fabrik von André Maurion, um Einkäufe zu machen. Dabei brach der vorhandenen Fabrikschläuche abzulöschen und glaubten die Gefahr vorgeführt wurden, entstand die preußische Hauptstadt der neunziger er im Comptoir plöglich zusammen und verschied nach 5 Minuten. bereits beseitigt, als die Flammen durch die Transmissionen Jahre des vorigen Jahrhunderts vor unsern Augen. Berlin zählte Die Revierpolizei ließ die Leiche in das Schauhaus bringen. nach den oberen Stockwerken geleitet wurden und hier den Modell- damals 150 000 Einwohner, ist also an Bevölkerung jezt um das Ein schwerer Unfall hat sich gejiern morgen um 81/2 Uhr auf boden erfaßten. Mit unglaublicher Schnelligkeit dehnte sich das Zwölffache, an Flächeninhalt vielleicht noch stärker gewachsen. Nach dem Gelände der städtischen G as an italt an der Danzigerstraße Feuer nun aus, begünstigt durch die Transmissionen, so daß bei Süden hin begann am Halleschen Thor, nach Südosten hin an der zugetragen. Der dort beschäftigte 32 Jahre alte Arbeiter Krummow Ankunft der Wehr bereits die dritte Etage von beiden Flügeln ein Dresdenerstraße, der damaligen Rigdorferstraße, das freie Feld. Im wollte zwischen zwei Kohlenwagen, die auf einander zuliefen, über einziges Flammenmeer bildete. Vorher war es dem Fabrikpersonale Westen ist die Stadt am Leipziger Platz zu Ende, während nördlich das Geleiſe hinweg durchschlüpfen, wurde aber von den Wagen gefaßt noch gelungen, 14 Arbeiter, denen durch die Verqualmung der sich die Jungfernheide bis in die Gegend des heutigen Kriminal- und zwischen die Buffer gepreßt. Diese zerquetschten ihm den Brust: Rückweg über die Treppen abgeschnitten war, aus dem zweiten Stod gerichts erstreckt. Weit vor der Stadtgrenze im Süden, dort, kaften. Der Schwerverletzte wurde durch die Rettungsgesellschaft mit des Seitenflügels über Leitern hinweg zu retten. Ursprünglich wo jest in langen Reihen die Mietskafernen der Tempelhofer einem Lüchschen Wagen nach dem Krankenhaus am Friedrichshain war nur die Meldung„ Großfeuer!" ergangen, als aber Branddirektor Borstadt stehen, wie auch nördlich vor dem Rosenthaler Thor zogen gebracht, starb aber schon auf dem Wege dorthin. Er war verheiratet Giersberg bei seiner Ankunft die Größe der Gefahr überschaute, gab sich Weinberge hin, deren Gewächs nicht allein dem Berliner und Vater von drei Kindern. er schleunigst die weitere Meldung: Alles zur Brandstelle!" Bürger über die Qualen des Erdendaseins hinweggeholfen, sondern wodurch selbst die Löschzüge herangezogen wurden, die sonst bei ein Beichen allerdings verdächtig bescheidener Ansprüche auch die Großfeuer nicht mit ausrüden. Die enorme Hize gefährdete ernst- fönigliche Tafel geziert haben soll. lich mehrere Hinterhäuser aus der Bergstraße, weshalb auf Im Bilde der älteren Stadt sind die Straßen und Pläge zwar deren Sicherung besonders Bedacht genommen werden mußte. In geblieben, aber welche Veränderungen sich seitdem im Häuserbau wie der Berg, Garten- und Elsasserstraße waren die Sprißen aufge- im Straßenleben selber vollzogen haben, braucht wohl kaum dargelegt fahren und fandten ungeheure Wassermengen in die Glut, ohne zu werden. Interessant aber ist, daß der Charakter des vorigen jedoch deren Kraft brechen zu können. Krachend stürzten die brennenden Jahrhunderts am ehesten noch in jener Straße bewahrt worden ist, nachts in seinem Schlafzimmer eingeschlossen und erhängt. Balken hernieder, durchschlugen die Dede der unteren Etage und trugen die auch heute noch als Hauptpromenade gilt, in der Straße Inter Ein großer Fabrifbrand lam gestern früh 5/2 Uhr Kürajfierdadurch den Brand in die bis dahin verschont gebliebenen Parterre- den Linden. Alle hervorragenden Gebäude, Zeughaus, Opern- straße 9 in der Metall- Särgefabrik von Solon n. Co. zum Ausbruch. räume. Die Feuerwehr arbeitete mit geradezu übermenschlicher haus, die verschiedenen Palais stammen aus dem Anfang oder der Im Keller des Quergebäudes befindet sich die Gießerei der Fabrik. Anstrengung. Platt auf den Dächern liegend dirigierten die Wehr Mitte des 18. Jahrhunderts und haben im Laufe der Zeit nur in Dort war von Arbeitern in später Abendstunde noch Eiſen zusammenmänner die Wasserstrahlen und lösten sich in kurzen Zwischenräumen ab, einigen bekannten Hotels und Geschäftshäusern einen mehr modernen geschweißt. Jedenfalls ist dann dieses glühende Metall mit Holzum der enormen Hitze auf Minuten zu entgehen. Ein Hauptangriff Zuwachs erhalten. Das eigentliche Volksleben mag sich jedoch in teilen in Berührung gekommen und hat dadurch den Brand vergeschah von dem nach beiden Seiten hin schräg abfallenden Dache den Gaffen um die Petrikirche herum abgespielt haben und hat ursacht. Dieser hatte, als er bemerkt wurde, bereits die Kellerdecke der einstöckigen Schmiede aus, die sich an den brennenden Seiten- gewiß etwas von einer engen, selbstzufriedenen Gemütlichkeit an sich durchschlagen und die Parterreräume erfaßt. Der erste Angriff der flügel anlehnt. Mehr als zwanzig Feuerwehrmänner gehabt. Gab es doch damals auch noch wirkliche Volksfeste, wie den Wehr wurde durch die enorme Rauchentwicklung ungemein erschwert, und Offiziere befanden sich auf dem Dache, als plöglich ein Stralauer Fischzug und das in der Spandauer Vorstadt ge- weshalb auch nicht verhindert werden konnte, daß die Flammen großer Teil der Mauer einstürzte und alles rings um feierte Schüßenfeft; des Weihnachtsmarktes, der Jung und durch den Fahrstuhlschacht nach den oberen Stockwerken drangen und in eine dunkle Wolke hüllte. Einen Moment standen die Wehr- Alt auf die Beine brachte, nicht zu vergessen. Von den socialen hier ebenfalls große Verwüstung anrichteten. Nach 21stündiger männer wie gelähmt, dann stürmten sie in wilder Flucht mehrere Daieinsbedingungen damaliger Zeit erfahren wir wenig; cs Röscharbeit fonnte die Gefahr als beseitigt gelten. Das energische Schritte zurück, um dann sofort wieder Kehrt zu machen. Es war sei denn man erinnerte sich der verhaßten Institution der Bettel- Eingreifen der zweiten und fünften Compagnie bewirkte, daß in der ein Moment, der das Blut in den Adern er- bögte, deren schmachvolle Aufgabe es war, gegen Sündenlohn Hauptsache mir diejenigen Fabrikräume ausbrannten, die in der. starren ließ. Aus dem Publikum ertönten Handwerksburschen und andere Arme in den Ochsenkopf, in das einzelnen Stockwerken in der Nähe des Fahrstuhls liegen. Immerhin Nufe: Feuerwehrmänner liegen unter den Trümmern! Aber am Alexanderplatz belegene Arbeitshaus zu schleppen. Auch mag ist der verursachte Schaden sehr beträchtlich. diefer Mahnung bedurfte es nicht. Wortlos, aber mit wahrer Todes- ciner seltsamen. Handwerkerrevolte im Jahre 1795 gedacht Durch ein empörendes Verbrechen an einem Kinde erlitt verachtung drangen die Braven nach der Stelle vor, wo etwa Ver- werden. Das Bild zeigt uns, wie in einem Haufe, wenn wir nicht mißte liegen mußten. Die Offiziere faßten nach den Nohren, um irren in der Scharrnstraße, einige recht stattlich gekleidete Handwerks- die Weihnachtsfeier eines hiesigen Vereins eine peinliche Störung. das Ihrige zur Rettung etwa verunglückter Kameraden beizutragen. gesellen gemächlich das Dach abdecken und die Möbel aus den Fenstern Die Mitglieder hatten sich vorgestern abend in einem bekannten Wenige bange Sekunden, dann hatte man die Gewißheit erlangt, bombardieren, während unten auf der Straße die Soldaten, die da- Etablissement in der Königstadt vereinigt. Zu den Besuchern gehörte daß niemand verunglückt sei. Die Mauer war hauptsächlich mals Polizeidienste verjahen, mit Ach und Krach das neugierig auch der Kaufmann B. aus der Landsbergerstraße, der mit seiner nach innen gefallen und nur ein kleiner Teil hatte sich nach außen johlende Volt abwehren. Erwähnen wir noch weiter, daß abgesehen Frau und einem neunjährigen Töchterchen erschienen war. abgelöst. Nun aber zog Branddirektor Giersberg die Leute aus dem von den Linden, die abends der ganzen Länge nach beleuchtet waren, der Kellner beschäftigte sich wiederholentlich mit der kleinen B. und Bereiche der Gefahr. Die umliegenden Gebäude waren in Sicher- das öffentliche Erleuchtungswesen nur in mondscheinlosen Nächten lockte das Kind, ohne daß die Eltern etwas davon merkten, nach heit, die beiden Fabrifflügel waren dagegen nicht zu halten. derart seines Amtes waltete, daß es an den Straßeneden ein paar einem unbenutzten zweiten Saal. Das Schreien des Kindes, welches Die Ablöschungsarbeiten wurden erst am späten Abend beendet. spärliche Dellaternen aufstellte und im übrigen anordnete, daß dem von dem Kellner beabsichtigten Verbrechen heftigen WiderMenschenleben sind, soweit bis jetzt bekannt, nicht gefährdet worden bei Strafe der Festnahme sich niemand des Abends ohne Leuchte auf der stand entgegensetzte, wurde jedoch von den Festteilnehmern gehört, und die von der Polizei vorsichtigerweise herbeibeorderten Stranten Straße zeigen dürfe, so sind wohl die wesentlichen Züge des alten die die Unthat vereitelten. Der rohe Patron wurde sofort in Haft Können wir stolz sein auf die unerhörten genommen. wagen traten nicht in Aftion. Die Gartenstraße und Bergstraße Berlin wiedergegeben. waren für den Wagen- und Fußgängerverkehr von der Elfaffer- bis Veränderungen, die der Menschengeist in der furzen Zeitspanne von zur Invalidenstraße völlig gesperrt. Berittene und Fußschußleute hundert Jahren hervorgebracht hat? Wer weiß, ob unsere renfel hielten die zu vielen Tausenden an den Straßeneingängen sich anant Beginn des 21. Jahrhunderts nicht auch der heutigen Zeit mit jammelude Menge zurück, Ueber die Entstehungsursache des Feuers einem mitleidigen Nasenrümpfen gedenken? Soweit die Schmach fonnte bisher nichts ermittelt werden. Wie uns versichert wird, der jocialen Zustände in Betracht kommt, ist es sicher, daß wurde das schnelle Umsichgreifen des Feuers dadurch gefördert, daß es dann bei dem Gefühl des Mitleids kaum sein Bewenden haben in den einzelnen Sälen handhohe Staubschichten lagerten. wird. Das Gebäude war alt und daher die Feuersgefahr um so größer. Der Brandschaden ist ein ganz enormer, der Betrieb vollständig gestört.
Kommunales.
heraus
Der Polizeifäbel gegen Streifende.
Am 27. Oftober berichteten wir über einen Vorgang, der sich zwischen streikenden Arbeitern der Industrie Aktiengesellschaft Lichtenberg und dem Gendarm Lange abgespielt hatte. Der Schlosser Kleeberg erhielt bei dieser Gelegenheit eine etwa einen Aus der Magistratssitzung vom Freitag. Nachdem Ober- Centimeter tiefe Wunde am Arm, der Dreher Lauts zuerst eine trat das Backpfeife und dann einen Säbelhieb über die Hand. Bürgermeister Kirschner beglückwünscht worden war, Kollegium in die Beratung der vorliegenden Tagesordnung und Die in solcher Weise mißhandelten Arbeiter beschwerten sich über jezte seine Beratungen zur est stellung des Stadthaus das Vorgehen des Gendarmen bei dem Landrat des Kreises halts Etats für das Jahr 1900 fort. Der Einzel- Niederbarnim. In dem Bescheid des Landrats heißt es: Etat der Gymnasien, Realgymnasien und Ober= Realschulen wurde in Einnahme mit 1 419 318 M. und in Ausgabe mit 3 183 994 M., alfo mit einem Zuschusse von 1 764 676 M. festgestellt. Unter den Einnahmen befindet sich das von den Schülern zu entrichtende Schulgeld, welches auf 1378 000 2. angenommen ist, unter den Ausgaben ist die Summe für die Besoldungen des Lehrpersonals 2c. mit 2 691 450 M. angefekt. Der Einzeletat der Realschulen( höhere Bürgerschulen) ist in Einnahme mit 407 323 M., darunter an Schulgeld 393 440 M., und in Ausgabe mit 1 185 518 M., darunter an Besoldungen des Lehrpersonals 2c. 905 232 M., festgesezt, es ist somit ein Zuschuß erforderlich von
728 195 M.
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Der Etat der städtischen höheren Mädchen schulen ist in Einnahme mit 526 250 M. und in Ausgabe mit 707 296 W., also mit einem Zuschuß von 180 776 W. festgestellt. In den Einnahmen ist das zu erhebende Schulgeld mit 521 600 m. und in den Ausgaben die Besoldungen des Lehrerpersonals usw. mit 578 600 M. vorgesehen.
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Gendarm Lange befand sich in der Ausübung des Dienstes und war genötigt, gegen Kleeberg und Lauks von der Waffe( Seitengewehr) Gebrauch zu machen, nachdem die Anwendung gelinder Mittel fruchtlos ausgefallen war und die Genannten der Aufforderung zum Weitergehen auf der Dorfstraße zit Lichten berg feine Folge gegeben hatten. Ueber die Anwendung feiner Amtsbefugnis ist Gendarm Lange auf Grund der angestellten Ermittlungen dienstlich rettifiziert worden."
Einer
Einen Todesjprung vom Dache des Hauses Augsburger firaße 72 vollführte gestern das 19jährige Dienstmädchen Auguste Fröhmer, Tochter des in Moabit , Wilsnackerstraße 6, wohnenden Fußgendarms Fröhmer, die bei dem in genanntem Hause im ersten Stockwerk wohnenden Kaufmann H. Sache seit Oktober er. im Dienste ist. Sie begab sich zu diesem Zwecke auf en Boden des vierstödigen Hauses, stieg durch eine Dachlute ins Freie, lief ca. 40 Meter weit auf dem Dachfims nach der Passauerstraße, ordnete hier die Kleider, breitete die Arme aus und sprang hinab. Sie fiel mit einem dumpfen Schlag auf das Pflaster und zerschmetterte sich die Stirn Der herbeigerufene Arzt derart, daß die Gehirmasse bloßlag. konnte mir den sofort eingetretenen Tod feststellen. Die Leiche Tag einige Zeit in einer Blutlache am Thatorte, wurde dann in den Hausflur gebracht, wo sie stundenlang verblieb, bis der vom Schöne berger Polizei- Amt requirierte Wagen eintraf, mittels dessen sie nach dem Zeichenhaus transportiert wurde. Ueber die Ursache dieses entjeglichen Selbstmordes ist nichts Gewisses bekannt.
Das Lehrprogramm der Volkshochschule Humboldt Akademie für 1. Quartal 1900 ist erschienen. Es enthält auf 28 Seiten 71 Vortragscyflen und Unterrichtsturse aus allen Wissensgebieten, welche in den vier Lehrstätten NW., W.. W II.( Architektenhaus), C.( Sophienschule) nud in Alten Museum von Docenten vor Herren und Damen gehalten werden. einem Rückblick des Vorstandes zur Jahrhundertwende" wird der stetig aufsteigenden Entwicklung dieser Bolkshochschule seit ihrer Gründung im Jahre 1878 gedacht; auch das verfloffene Herbstquartal seigte eine aber: malige bedeutende Zunahme der Hörerschaft in der Haupt und mehreren Zweig Lehrstätten; es wurden 95 Cyflen von 3205 ständigen Sörern besucht. Dieser Bescheid erscheint dem beschränkten Unterthanenverstand Die neuen Programme mit allem Näheren über Oct, Beit, Breise und Bes recht widerspruchsvoll. Also der Gendarm war genötigt, von der dingungen sind für 10 Pf. fäuflich im„ Invalidendant" und in den Bureaus Waffe Gebrauch zu machen, er ist aber trotzdem der Akademic, den Buchhandlungen: Stuhrsche, Unter den Linden 61. rektifiziert, das heißt zurechtgewiesen worden. Damit ist T. Fröhlich, Landsbergerstr. 32. Ebenda find auch die Sonderprogramme E. Haafe, Potsdamerstr. 116 a, Selmar Hahne. Prinzenstr. 54, und trotz gegenteiligen Wortlauts zugegeben, daß auch der Landrat in für die Lehrstätte S.( Quisenstadt), und später die Schrstätte NO.( Königstadt) dem Verhalten der Gendarmen einen Mißbrauch der Amtsgewalt gratis erhältlich. erblickt, da die dienstliche Zurechtweisung doch mir dann einen Sinn Theater. Im Carl Weiß Theater gelangt heut nachmiting hat, wenn der Zurechtgewiesene sich eine unrechtmäßige 4 Uhr als vorlegte Kindervorstellung das reizende Kindermärchen:„ SchneeHandlung hat zu Schulden kommen lassen.
wittchen" zur Aufführung und zwar bei fleinen Preisen. Im AmericanIn einem andern Falle, wo ebenfalls zwei an dem Streit der Theater findet heute die Premiere von Berliner Roulotte oder Direktor Industrie- Aktiengesellschaft Lichtenberg beteiligte Arbeiter von den Striese auf Reisen", Burleske von Ostar Klein, Musit von H. Scheiben Gine seltsame Specialität, Sascha, der Haarkraftmensch, wird Gendarmen Lange und Meyer mit dem Säbel mißhandelt Hofer flait. worden sind und die Verlegten eine Beschwerde an den Landrat ge- vom 1. Januar ab im Passage Panoptitum auftreten richtet haben, hat dieser die Beschwerdeführer in genau derselben Weise wie im vorstehenden Falle beschieden.
Die vom Stadtbaurat Hoffmann vorgelegten Entivirfe zu einer Gemeindeschule mit 36 Stlassen am Görliger Ufer, welche mit einem Kostenaufwand von 724 000 W. veranschlagt ist, sowie zur Errichtung der 13. Realschule am Schleswiger Ufer mit einem verAus den Nachbarorten. anschlagten Kostenaufwande von 514 000 m., genehmigte das Gendarmen, die streikende Arbeiter mit dem Säbel mißhandeln, Magistratsfollegium. Ferner genehmigte das Kollegium den von Des Ausgewiesenen Abschiedsfest. Das Abschiedsfest, welches Stadtbaurat Hoffmann vorgelegten Plan zur Errichtung einer kommen mit einer„ Rektifizierung" davon, während Streifende, die der Niederbarnimer Kreis zu Ehren seines aus Preußen ausge städtischen Frrenanstalt auf dem Rieselgute Buch mit einigen einen Arbeitswilligen auch nur mit einem Worte kränken, auf wiejenen Streisvertrauensmanns Anton sopp veranstaltet hatte. Menderingen. Die Anstalt ist berechnet auf eine Belegschaft von Monate ins Gefängnis gesteckt werden. Und der gestaltete sich zu einer erhebenden, imposanten Kundgebung. Der 1500 Personen. Die Kosten zur Ausführung dieser Anstalt mit allen Staat, wo solche Dinge an der Tagesordnung sind, heißt ein große festlich geschmückte Schonertsche Saal war so überfüllt, daß nötigen Wirtschafts- und Wohngebäuden find auf 9800 000 Mart Rechtsstaat und verlangt, daß die arbeitende Bevölkerung zu vielen der Einlaß verjagt werden mußte. Eine Reihe Gesänge veranschlagt. ihm Bertrauen haben soll. wurden von dem Rummelsburger Gesangverein in formvollendeter, Infolge der am 21. d. M. von der Stadtverordneten- Versammzum Herzen sprechender Weise dargebracht. Nach der namens des Yung erfolgten ungültigkeitserklärung der Wahlen im 3. Wahlbezirk, Die Mietssteuer ist zwar schon seit dem 1. April 1895 auf Abgeordneten des Kreises gehaltenen Ansprache ergriffen eine I. Abteilung( unge) und im 44. Wahlbezirk. III. Abteilung gehoben, aber sie steht immer noch in den Listen der Stener große Anzahl Delegierter der einzelnen Bezirke des Kreises, ( Millar g) hat der Magistrat heute beschlossen, in beiden Fällen Ne u verwaltung. In den letzten Jahren find wiederholt Mietssteuer- Be- der Agitationskommission und des Kreises Teltow Beesivi 10 ahlen anzuordnen. Damit ist die hier und da aufgetauchte träge, die vorher wegen Unrichtigkeit oder Unterlassung der Mels das Wort zu packenden Ansprachen. Zeru über die Ausweijupa,