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menta) findet. Die wichtigsten der pflanzlichen Stoffe find bas| sprechend, würden diefe Schwankungen felbstverständlich biel ge Koffein und Thein, das wirksame Prinzip der Kaffeebohnen ringer ausfallen als die von Ebbe und Flut, aber doch etwa und Teeblätter, ferner das sehr ähnliche Theobromin, das 20 Bentimeter betragen. Der oft genannte Astronom Flammarion einen Bestandteil der Kakaosamen bildet. Alle diese so verschiedenen hat diese Behauptung alsbalb für fast unglaublich" erklärt. Wert Totalisierten Stoffe stehen ihrem chemischen Aufbau nach in innigem voller wird in dieser Hinsicht das Urteil von George Darwin sein, Zusammenhang miteinander. Fischer hat die Abhängigkeit dieser der sich am meisten mit der Erforschung des Einflusses der Mond Stoffe von einem erst von ihm synthetisierten Stoffe, dem Burin, anziehung auf die feste Erdfruste beschäftigte. Vor etwa einem nachgewiesen, weshalb fie alle unter der Bezeichnung Burin Jahrzehnt machte er eine Reihe von Experimenten, um ein Mittel derivate zusammengefaßt werden, und war imstande, sie meist zur Berechnung dieses Einflusses zu finden und kam zu dem Schluß, auf dem Wege über die Harnsäure künstlich darzustellen. Daß daß fast alle Bewegungen der feinsten und empfindlichsten Bendel, die synthetische Darstellung therapeutisch so wichtiger Stoffe wie die zur Feststellung von Bewegungen der Erdkruste benutzt werden. Theobromin und Koffein auch bon enormer praktischer Bedeutung auf andere Ursachen zurückzuführen seien, und zwar entiveder auf werden kann, braucht nicht betont zu werden. Die Riefen- geringfügige Erdbeben oder auf die Wirkung von Schwankungen entwickelung der Industrie der fünstlichen Farbstoffe ist die beste ber Temperatur und des Luftdrucks. Auch der berstorbene Illustration dafür, daß die Shathese solcher Stoffe nicht nur einen Hervorragenden wissenschaftlichen Wert hat, sondern auch einen ungemein wichtigen Faktor im Wirtschaftsleben bilden kann,

Kleines feuilleton.

Geographisches.

b. Rebeur- Pafchwiß, der Hauptbegründer der wissenschaftlichen Erdbebenkunde in Deutschland , hat ähnliche Beobachtungen mit dem Horizontalpendel borgenommen und zum mindesten keine Erklärung dafür gewinnen können, ob in den täglichen Bewegungen der Erb­frufte ein Einfluß der Gezeiten stattfindet oder nicht. Die Frage ist außerordentlich schwer zu entscheiden. Vielleicht liegt ihre Lösung in der von George Dartvin aufgestellten Behauptung, daß die Aufhäufung des Meerwassers an der Küste zurzeit der Flut eine gewisse Erschütterung der Festländer hervorbringe, die leicht mit einer wirklichen Ebbe und Flut der Erdkruste selbst verwechselt werden könnte. Darwin wird sich ohne Zweifel mit den neuesten Ergebnissen der deutschen Forschung auseinandersehen müssen

Aus dem Pflanzenleben.

N. H. France , Bilder aus dem deutschen Walde. Das vorliegende Büchlein, das wieder als eine Veröffentlichung des Kosmos, Gesellschaft für Naturfreunde" in Stuttgart erschienen ist, stellt eine der schönsten Gaben dar, die der auf naturwissenschaft lichem Gebiet außerordentlich fruchtbare Verlag bisher dargeboten hat. Francé, dem wir in der Art dieser volkstümlichen, sehr preiswerten Ausgaben schon eine ganze Meihe von Monographien verdanken, darunter die sehr schäzenswerte Streifzüge im Waffer­tropfen", hat in dieser neuesten Publikation die Schönheiten des Naturwaldes mit begeisterten Worten geschildert. Wenn auch von dem reichen Spezialwiffen Francés auf dem Gebiet der Pflanzen­kunde vielleicht etwas zu wenig benutzt wurde, um dem Leser Einzels heiten aus der Fülle der speziellen Blumenbotanik vor Augen zu führen, so ist man doch nach den ersten Seiten schon von der des wundervollen Art Verfassers, die ewigen Vorgänge im Werden und Vergehen des Pflanzenlebens zu erfassen und darzustellen, derartig gepadt, daß man das Buch nicht aus der Hand legt, ohne die legte Seite gelesen zu haben. Der an sich etwas trocken scheinende Stoff wird in einer so leicht verständlichen Weise gemeistert und gegliedert, daß er auch dem Fernstehenden ohne weiteres faßbar ist. Der Einfluß von Licht und Wärme, Dürre und Regen auf die Gestaltung der einzelnen Bäume, die Anpaffungen an die verschiedenen Witterungsverhältnisse, bie Makro­Bechfelwirkung zwischen und Mikroorganismen im Leben auseinandergesetzt.

Die Berteilung der menschlichen Sultur auf der Erde durch Naturgesetze zu erklären, hat in tiefbringender Weise der verstorbene Geograph Ferdinand v. Richthofen ver­fucht. In seinen Vorlesungen über allgemeine Giede­lungs- und Verkehrsgeographie gegeben, die früher nur einem engeren Schülerkreise zugänglich gemacht, jebt aber durch Dr. Schlüter veröffentlicht sind, ist zum Schluß eine Erörterung über die geographische Anordnung der Kulturländer gegeben, worin die Abhängigkeit des Menschen von Boden und Klima in scharfer Weise zum Ausdruck kommt. Die alte Welt wird von einer großen Trodenzone durchzogen, die vom Atlantischen Meer durch das ganze nördliche Afrika und dann weiter über das Note Meer nach Arabien und so fort bis zu den innerasiatischen Wüsten und in die östliche Mongolei hinein verläuft und so beinahe bis zum Stillen Ozean reicht. Sie wird nur in ihrem mittleren Teil durch Meeresbuchten ( Notes Meer und Persischer Meerbusen) zerschnitten und außer­bem auch wieder nur durch zwei große Ströme( Nil und Euphrat­Tigris) unterbrochen. Diese beiden Flüsse aber haben genügt, gerade die Linie dieser Trodengonen zur Wiege ältester Kulturen zu machen; zum Beweis brauchen nur die Namen Aegypten und Wabylonien genannt zu werden. Im übrigen ist die Trockenzone an Bevölkerung und Erzeugnissen arm, aber sie ist seit Jahrtausen­den das Durchzugsgebiet für die Völkerwanderungen gewesen. Nördlich und südlich von dieser Trodenzone erstreden sich zwei Regenzonen: die nördliche umfaßt Teile von Nordafrika nebst den Mittelmeerländern und Europa und ebenso Teile von Sibirien ; die füdliche hat eine große Ausdehnung in Afrifa und Asien , indem der Pflanzenwelt werden fie dort das große Gebiet des Sudan , hier die reichen Länder von dem auch im Kleinsten vollendeten Indien , Hinterindien und China und die angrenzenden Inseln in einen Begriff von Die Wichtigkeit der niedersten fich begreift. Im Lauf der vorgeschichtlichen und geschichtlichen Zeit Walten der Natur zu geben. hat sich der Gegensatz zwischen der Trockenzone und den Regenzonen Pflanzen, der Pilze und Moose, der mikroskopisch fleinen Bakterien, immer mehr ausgebildet, indem namentlich Mesopotamien regen- deren nie rastende Tätigkeit man so leicht übersehen möchte und und damit kulturärmer geworden ist. Auch Südarabien hat durch deren Bedeutung doch eine so große ist für das Wachstum und Ge­einen solchen Wechsel des Klimas den Niedergang von seiner deihen der am höchsten gegliederten Pflanzenformen, der Baum­früheren Bedeutung erlitten. Die Size der Kultur waren also in riesen in allen ihren Variationen, wird dargetan. Nur aus dem der Trockenzone immer nur in weiten Unterbrechungen verteilt, Busammenwirken und Leben aller tann die wunderbare Einheit, die dagegen drängten sie sich namentlich im Westen der nördlichen und wir im Walde vor uns haben, gedeihlich sich fortentwickeln. Gins im Osten der südlichen Regenzone zusammen. Guropa und China ist darin so wichtig wie das andere, und wollen wir das Gesamta entwidelten sich hier zu den beiden Polen der Kultur, als die fie bauwerk, das uns die Natur in jahrhundertelangem An- und Ab­fich auch heute im wesentlichen noch gegenüberstehen. Die Bewohner tragen gegeben hat, erhalten, so dürfen wir nicht nach Gutdünken der Trodenzone aber erhielter eine ganz besondere Aufgabe in der und mit roher Gewalt einzelne Bausteine aus dem lebenden weiteren Entwickelung dadurch, daß sie die Vermittlung des Ver- Organismus dieses Pflanzenstaates, einzelne Gebilde der Wald­einen höheren Nußwert tehrs übernahmen, und zwar schon seit uralten Zeiten. In dieser einbeit entfernen wollen, Bone, die sonst von der Natur stiefmütterlich bedacht war, wurden daraus zu erzielen. Wir erreichen damit das Gegenteil; was die. Natur organisch aufammengefügt hat, die Haustiere( Pferde, Esel und Kamele) gezüchtet, die bis auf die Neuzeit die Träger jedes Landesverkehrs gewesen sind. Völker können wir nicht ohne Gefährdung des Organismus mut dieser Zonen, namentlich die Araber, Hebräer und Perser, auch willig abändern. Das spricht aus jedem Saz des fleinen Büch einige der mongolischen Stämme, wurden die ersten großen Teins, das eine reiche Fülle von Anregungen enthält und nicht nur Handelsvölker und haben diese Bedeutung zum Teil bis auf die mit dem Wissen des Naturforschers, sondern auch mit der Liebe des Gegenwart festgehalten. Der Richthofensche Sat: Die Träger Naturfreundes geschrieben ist. Die Achtung vor den bestehenden welche gleich groß in der Blütenpracht des Handels felbft find zwar auch angefiedelt, aber sie verlassen Lebenswundern, Leicht den Wohnort", kennzeichnet die hohe Bedeutung dieser geo­graphischen Entwicklung der alten Welt für die Geschichte der

Kultur.

Astronomisches.

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der Geranie wie in dem Inorrigen Wuchs der Eiche, im Vogelflug wie im Verstande des Menschen sich bokumen­tieren, biefe uralte Verehrung des Göttlichen, welche allein wir als Religion empfinden, tündet uns jede Seite des Francés schen Buches. Das Buch schließt mit einem Hinweis auf die fozial­wirtschaftliche und hygienische Bedeutung eines guten Waldbestandes für die Erholung und Gesundung des Wolfes, gerade des Teiles, der in Großstädten zusammengepfercht ist, und erhebt die Mahnung an alle, die zum Teil fümmerlichen Neste einstiger Waldespracht nach besten Kräften zu erhalten und vor Spekulier sucht zu schützen. Wir alle, die in einer Millionenstadt hinsichtlich der Reinheit der Atmungsluft und der Wohltätigkeit freier Natur umgebung wenig verwöhnt sind, verstehen aufs beste die Mahnung.

Darwin hat das Wort- diesmal nicht der alte Charles, sondern sein als Geophysiker hervorragender Sohn George Darwin , Der an der Universität Cambridge lehrt. Dieser Forscher wird sich jeht zunächst über die erstaunlichen Ergebnisse der Untersuchungen zu äußern haben, die von Professor Heder an dem Potsdamer Observatorium ausgeführt werden sind. Danach soll( wie hier bereits mitgeteilt wurde) die fefte Erdoberfläche ähnlich wie das flüssige Meer unter dem Einfluß des Mondes täglich zweimal eine Hebung und Senkung durchmachen. Der größeren Festigkeit ent­Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.

W.