-
236
-
Diese von Ublenhut erfonnene Methode, um Menschenblut nach alle Brüder kräftig Sekundantendienste Leisten. Aus dem hier zuweisen, hat in Deutschland schon praktische Bedeutung für forensische noch in voller Blüte stehenden Mutter- oder Neffenrecht heraus und andere Zwecke gefunden; man kann in dieser Weise feststellen, ist die Zuziehung gerade dieser Elemente auch ganz erklärlich. ob Blutflecke, die Jahrzehnte hindurch eingetrocknet gewesen oder in Von der Standhaftigkeit junger Negermädchen weiß übrigen3 stinkende Fäulnis übergegangen sind, von Menichenblut herrühren Nils Knudsen, ein Norweger, der Weule begleitete, eine nette, oder nicht. Auch für die Fleischkontrolle hat sich die Uhlenhutsche kleine Geschichte zu erzählen, in deren Mittelpunkt er sogar selbst Methode sehr gut bewährt. Will man untersuchen, ob in Fleisch- als Held steht. In seiner langjährigen Vereinsamung auf Luisen waren, fie mögen mun frisch, geräuchert oder gepöfelt sein, Pferde- felde und im Verfolg seines vollkommenen Aufgehens im Volkstum fleisch vorhanden ist, so laugt man das verdächtige Fleisch mit Wasser der Wahao hatte sich der blonde Nils einstens auch ein schwarzes aus und versetzt den so erhaltenen Auszug mit dem Blutserum eines Weib genommen. Noch jest, nach Jahren, rühmte Knudsen die Kaninchens, dem vorher Pferdeblut eingesprigt wurde: bleibt die Tugenden dieser Chipiniträgerin( Nasenpflock); hübsch sei sie ges Flüssigkeit flar, so ist alles in Ordnung, wird sie dagegen trübe, so wesen, und häuslich und wirtschaftlich auch, einen ganz ausgezeich ist dies ein sicherer Beweis dafür, daß Pferdefleisch mit im neten Ugali( Brei aus Hirse) habe sie gemacht, und was es an Spiele ist. Hausfrauentugenden im Busch noch mehr gibt., Da habe es das Während seiner fortgefeßten Studien konnte Uhlenhut auch fest Schicksal einstmals gewollt, daß er, seiner Jagdleidenschaft frös stellen, daß Blut aus Kaninchen, denen vorher Blut von einem be- uend, an den Rovuma gezogen sei; schon nach wenigen Tagen sei stimmten Tiere A eingesprigt wurde, auch Trübungen im Blute eines er aber heimgekehrt. Müde und abgespannt, mit dem breiten anderen Tieres B erzeugte, für den Fall nämlich, daß A nahe ver- pendelnden Seemannsschritt, den Nils sich noch aus seiner jäh ab. wandt mit B war. Hierdurch bekam man alio ein Mittel, um die gebrochenen Schiffsjungenzeit bewahrt hat, schreitet er seiner pri relative Verwandtschaft zwischen verschiedenen Tierarten zu erforschen: mitiven Behausung im Angesicht des stolzen Herrenhauses zu; eine sehr starke Trübung bedeutet nahe, eine schwache entferntere alles ist still, nichts rührt sich diesmal, im Gegensatz zu sonst, wo Verwandtschaft, und entsteht gar feine Trübung, so besagt dies, daß das schwarze Weibchen mit dem verschämten Lächeln, wie es eben eine Verwandtschaft in strengerem Sinne des Wortes überhaupt nicht nur der jungen Negermaid eigen ist, dem blonden Herrn freudig borhanden ist. entgegenschrift. Immer noch ahnungslos betritt der Jäger die Küche, den gewohnten Aufenthaltsort der stets Fleißigen; sie ist leer; ebenso das Schlafgemach; desgleichen der Wohnraum mit seiner mehr als dürftigen Ausstattung. Deren Hauptstück ist, wie in jedem afrikanischen Haushalt, der Tisch; auf ihn fallen un willkürlich die Blicke des Suchenden, und hier findet er endlich auch ein Lebenszeichen und zugleich die Aufklärung über das Vorgefallene. Ein wirres Knäuel ist es, von derber Bastschnut, aber sie ist bis zum Uebermaß verknotet. Nils Knudsen hat später die Knoten gezählt; ihrer siebzig sind es gewesen; die Bedeutung des Ganzen war nach den Erklärungen der Stammesweisen: Siehe, mich haben meine Verwandten von dannen geführt; sie fehen es nicht gern, daß ich mit dem treißen Mann zusammenlebe; ich soll einen schwarzen Mann heiraten, der weit drüben jenseits des Robuma wohnt. Aber selbst wenn ich so viele Jahre alt werden sollte, wie der Faden Knoten zeigt, ich nehme den schwarzen Mann nicht, sondern bleibe Dir, dem Weißen treu." So lautete Nils Knudsens Erzählung; teils mit Rührung, teils mit dem Stola umworbener Männer schloß er daran die fernere Mitteilung, daß das Mädchen seinen Schwur tatsächlich halte; es säße weit im Inneren von Portugiesisch- Ostafrika, ganz in der Nähe des ihm bestimmten Mannes, doch selbst der härteste Druck seiner Bers wandten sei nicht imstande, seinen starken Sinn zu beugen. " Die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn!"
( Schluß folgt.)
Kleines feuilleton.
Völkerkunde.
-
-
Sehr nüchtern ist die Negerhochzeit; fast könnte man sagen, sie existiert gar nicht. Verlobung und Hochzeit, wenn man so sagen darf, fallen zeitlich zusammen, denn sobald der Heiratskandidat die Zustimmung der maßgebenden Faktoren erlangt hat, besteht feinerlei Hindernis mehr für das Zusammenziehen des Bärchens; höchstens, daß erst eine neue Wohnstätte für die jungen Leute errichtet werden muß.
Hygienisches.
Aus dem Liebesleben der Neger. Die Neger Heiraten im allgemeinen sehr früh, die Jünglinge, nachdem sie auf den Mannbarkeitsfesten in die Klasse der vollberechtigten Männer gerückt find, die Mädchen, nachdem sie unter der Leitung älterer Frauen und Mädchen einen Lehrgang durchgemacht haben, der inhaltlich ganz dem der Knaben entspricht. Die Kinder werden rückhaltlos über alle Geschlechtsverhältnisse aufgeklärt und müssen alles lernen, was sich auf das spätere Gheleben bezieht, sie müssen lernen, was die Sitte im Verkehr mit den Stammesgenossen und vor allem mit den Familienmitgliedern vorschreibt. Schlußfeste, bei denen es hoch hergeht, besiegeln schließlich die Heiratsfähigkeit, die mit etwa 12 bis 13 Jahren bei den Mädchen, mit 15 Jahren and darüber bei den Knaben beginnt. Wie der Neger nun auf die Freite geht, schildert Professor Dr. Karl Weule höchst an schaulich in seinem Werke Negerleben in Ostafrika", das auf Grund eines längeren Aufenthalts und sorgfältiger Beobach tungen geschrieben und mit reichem Bilderschmuck versehen bei F. A. Prockhaus, Leipzig , erschienen ist. Beule fagt, daß der Neger nicht nur seinem Berufe nach ein Bauer sei, sondern auch bei dem wichtigen Geschäfte der Werbung genau so verfahre wie unser Landvolk. Um es furz auszudrüden: der verliebte Neger jüngling ist zu schüchtern, um durch eine fühne Tat sein Glück felbft zu schmieden, er benötigt dazu eines Freiwerbers; ganz wie unsere ländlichen Heiratskandidaten auch. Die gegebene Personlichkeit für dieses Amt ist der eigene Vater; dieser macht unter irgendeinem Vorwand bei den Eltern der in Aussicht genommenen Braut seinen Besuch und bringt im Laufe der Unterhaltung das Gespräch auf die Heiratspläne seines Sprößlings. Geht die Gegen partei auf die Angelegenheit ein, so ist sie auch bald zu einem beicht etwa 50 Jahre vergangen, seit der berühmte englische Arzt friedigenden Abschluß geführt, sofern nämlich auch die Maid einverstanden ist. Die jungen Mädchen sind in Wirklichkeit durchaus nicht in dem Maße bloß Cache, wie wir anzunehmen geneigt sein möchten, sondern sie wollen sehr trohl um ihre Zustimmung an gegangen sein, und mancher schöne Heiratsplan zerschlägt sich Lediglich aus dem Grunde, weil das Mädchen einen anderen liebt. Auch in dieser Beziehung besteht also nicht der mindeste Unterschied zwischen Weiß und Schwarz. Selbstverständlich sind nicht alle Regermädchen Heldinnen des Willens und der Standhaftigkeit; so manche läßt sich überreden, statt des heimlich geliebten jungen Stammesgenossen einen ihr gleichgültigen alten Herrn zu nehmen; bann läuft sie jedoch, wie das auch anderswo vorkommen soll, Gefahr, von den Gespielen aufgezogen zu werden. Der junge" alte Ehemann aber darf ziemlich sicher sein, daß nicht er es allein ist, der die Gunst seiner jungen Frau genießt. Die Heirat ist ein Geschäft, so denkt der Neger, ganz im Sinne seiner sonstigen Anschauung; der Kontraft gilt denn auch erst in dem Moment als abgeschlossen, wo die beiderseitigen Väter sich über die Höhe des bom Bräutigam zu zahlenden Brautgeschenfes geeinigt haben. Die Leute im Süden sind arm, sie haben weder große Herden breit stirniger Rinder, noch auch blökendes Kleinvieh, der ganze Brauttauf, wenn das Wort überhaupt eine Berechtigung hätte, besteht bemnach lediglich in der lleberreichung einer nicht einmal großen Menge Zeugstoffes.
1
Schutz dem Kinderschlaf! In der Fürsorge für die Heranwachsende Jugend hat die Forderung genügenden Schlaf schon lange, ehe die Hygiene und Physiologie zu eigentlichen Wissenschaften geworden waren, eine der ersten Stellen eingenommen. Es find James Baget den grundlegenden Beweis dafür lieferte, daß der richtige Wechsel bon Tätigkeit und Ruhe für die Entwickelung des Kindes von der allergrößten Wichtigkeit ist. In den Stunden des Schlafes erfolgt der Aufbau des Körpers durch den Stoffwechsel am stärksten, und dieser muß beim Kinde besonders groß sein, weil sein Körper nicht nur nach Ersatz des durch die Lebenstätigkeit BerEa brauchten, sondern auch nach weiterem Wachstum verlangt. haben nun in verschiedenen Ländern Erhebungen darüber stattges funden, ob die Kinder im allgemeinen genügenden Schlaf genießen, und gerade für die wohlhabenderen Bevölkerungsschichten ist das Ergebnis, soweit ein solches ohne verlebtendes Eindringen in die Familienverhältnisse hat erzielt werden können, recht unbefriedigend gewesen. Die Kinder sind eben heute viel mehr nervösen Eindrücken ausgefeht als früher, die an sich die Ruhe und Dauer ihres Schlafes stören, und außerdem lassen es die Eltern häufig an dem 3wang fehlen, der fast immer nötig ist, um die Kinder ins Bett zu bringen. Alice Ravenhill hat in England nun auch Nachforschungen darüber angestellt, wie es mit dem Kinderschlaf bei der ärmeren Bevölkerung bestellt sein mag und ihre Ergebnisse in der Zeits schrift Kinderstudium veröffentlicht. Auch hier hat sich leider gea zeigt, daß das Recht auf Schlaf auch in diesen Bevölkerungsschichten gewöhnlich in weitem Umfange verlegt wird. Die Schlafdauer wird häufig an beiden Enden verkürzt, nämlich durch zu spätes Schlafengehen aus Unachtsamkeit gegen die besonderen Bedürfnisse eines Kindes und durch zu frühes Erwachen, weil sie durch die Lebensweise der Eltern auch in den Morgenstunden in Mitleiden. fchaft gezogen werden. Auch die uit des Schlafes ist oft be. denklich, da die Kinder der Armen meist zu mehreren, ia bis zu fünf, in einem Bett schlafen. Es wäre zu wünschen, daß jou mittelungen auch in anderen Ländern einmal stattfänden.
Ethnographisch viel anmutender als die foeben ffizgierte Wer bung bei den Yao ist das Verfahren bei den Matonde und Matua. Bei diesen treten zwar zunächst auch erst die beiden Bäter einander näher, doch sind sie im Grunde genommen nur Borpostenlinie; die eigentliche Hauptschlacht wird nachher von den Müttern geschlagen, denen entweder ihr ältester Bruder oder aber Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin ,- Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW
Er
perdsmobi