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fondern man darf sie auch erst abends in der Dunkelheit, wenn] von einem einzelnen Betrieb hergestellt, sondern das Geifensieben bie Henne bereits auf den eigenen Stücken sikt, vorsichtig untergeben. war ein Handwerk. Die Hausfrauen stellten sich sogar die Seife Am sechsten Tage nach Beginn der Brut wird die Henne von für den Privatbetrieb ihrer Familien selbst aus Holzasche, Kalt ben Giern genommen, und die bebrüteten Eier werden bespiegelt, und Fetten her. Diese Zeiten sind freilich längst vorbei; gerade um die unbefruchteten von den befruchteten zu trennen. Will man wegen der primitiven und geringen Entwickelung der chemischen feinen Gierspiegel verwenden, so nimmt man das Ei in die hohle Großindustrie waren einzelne Kunstgriffe der chemischen Technik Hand und hält es gegen das Licht an das Auge; erscheint es dunkel früher im Haushalt besser als heute bekannt. Man schreibt die und gewölkt, so ist es befruchtet. Die unbefruchteten Gier entfernt Erfindung der Seife den Germanen zu. In der Tat zeichnen sich man. Eine zweite Prüfung erfolgt am 12. bis 14 Tage der Brut. die germanischen Völker von jeher durch einen hohen Sinn für Faule Eier und solche, in denen das Embryo abgestorben ist, er- Reinhaltung ihres Körpers und ihrer Kleidung aus. Auch die Scheinen, gegen das Licht gehalten, grau- schwärzlich und undurch Römer bezogen Seifenmaterial aus Deutschland , und sollen vor fichtig, riechen auch übel und fühlen sich sofort ab. Die Entfer- ihren Feldzügen unter Cäsar nach Germanien dieses Waschmittel nung dieser Eier ist von Wichtigkeit, da manche Hennen auch noch überhaupt nicht gekannt haben. nach Beendigung der Brutzeit, wenn die Kücken ausgeschlüpft sind, Unsere gewöhnlichen Seifen sind im chemischen Sinne reine auf den übrig gebliebenen faulen Giern weiter sißen und die ge- Salze, nämlich Natron- und Kalifalze einiger höherer Fettsäuren, schlüpften Jungen verhungern lassen. Auch wenn vor unsern Augen von denen namentlich die in unseren gewöhnlichen Fetten vor einmal ein faules, längere Zeit gebrütetes Ei unter lautem Knall kommenden, Stearin-, Palmitin- und Oleinsäure, vertreten sind. geplakt ist, wir also die Ladung ins Gesicht und auf die Kleider Sie werden hergestellt, indem man Natron- oder Kalilauge auf erhalten haben, werden wir für die Folge die Prüfung doch nicht tierische und pflanzliche Fette( Talg, Leinöl, Palmöl, Rafaobutter unterlassen. Hühnerfücken schlüpfen gewöhnlich am 21. Tage, mit- usw.) einwirken läßt. Durch diese starken Laugen werden die Fette unter aber auch schon am 20., in sehr seltenen Fällen auch noch am unter dem Einfluß der Hibe in ihre Bestandteile, Glyzerin und 23. und 24. Tage aus. Am 21. Tage findet man die meisten Gier Fettsäuren, zerlegt oder, wie man fich fachmännisch ausdrückt, vers angepict; oft muß man dann in vorsichtiger Weise nachhelfen, falls seift. Die durch den Verseifungsprozeß freigewordenen Fett bas Küden nicht die Kraft besitzt, die Eischale zu sprengen, da es fäuren gehen nunmehr mit dem Natrium oder Kalium der bes sonst, vollkommen entwidelt, noch im Ei abstirbt. Auch soll man nußten Laugen eine innige Verbindung ein, das heißt, fie bilden Die Schalen der geschlüpften Küden vorsichtig entfernen, damit fie Seifen. Durch Kalilauge erhält man die sogenannten grünen fich nicht etwa über andere Eier stülpen und den in diesen befind- oder Schmierseifen, während durch Natronlauge feste Seifen entliche Rücken das Ausschlüpfen unmöglich machen. Die Kücken ber- stehen. Die falihaltigen Schmierseifen greifen im allgemeinen lassen das Ei naß und bleiben bis zum nächsten Tage unter der stärker an und werden deshalb zum Scheuern und Waschen gröberer Mutter, ohne Nahrung anzunehmen. Erst dann beginnt das Füttern; Gegenstände( Treppen, Holzgefäße usw.) benutzt oder, sobald es sich man gibt der Glude mit ihren Rücken einen besonderen, von den um eine möglichst gründliche Reinigung schwer waschbarer Körperübrigen Hühnern abgetrennten Laufraum, um sie dem Liebes- stellen handelt, zum Beispiel des Kopfes. Kopfläufe werden mit werben des Hahnes und sonstigen Belästigungen, die Kücken den grüner Seife am besten entfernt. Für alle feineren Zwecke hinneidischen Angriffen der anderen kinderlosen Hennen zu entziehen, gegen, namentlich also zur Hautpflege, benutzt man die festen In den ersten drei bis vier Tagen füttert man ausschließlich mit Natronseifen, die zur Erhöhung des Wohlgeruches meist mit irgend hart gekochtem, fein gewiegtem Gi, geschälter Hirse und fein zer- einem der zahlreichen pflanzlichen Riechstoffe versetzt und da bröckeltem Weißbrot, dann gibt man in den nächsten vierzehn Tagen durch erheblich verteuert werden. So kommen die zahlreichen geschälten und geschroteten Hafer, ebensolchen Buchweizen und da- Seifenkombinationen, die meist nur geringfügige Unterschiede aufneben sogenanntes Rüdenfutter, wie es von den Futtermittel weisen, durch die Verwendung der verschiedenen Fette und des fabriken hergestellt wird. Dieses Futter, aus Fleisch, Hülsen- Heeres ätherischer Riechstoffe, die viel mannigfaltiger als die früchten, Rüben und Getreidemehl zusammengesett, ist ziemlich Seifengrundlagen selbst, die Fette, sind, zustande. Es ist ein viel teuer, etwa 18 bis 20 m. pro Zentner, doch leicht und trocken, so zitiertes Wort von einem unserer ersten Chemiker, dem durch eine daß man damit so weit wie mit zwei Zentern vom besten Getreide Reihe von Erfindungen unvergeßlichen Justus v. Liebig, daß die reicht. Man bestelle es geschrotet und staubfrei, da die staubigen Menge der verbrauchten Seife einen Maßstab für die Kultur des Teile von der Luft davon getragen werden und verloren gehen, konsumierenden Volkes bilde. In der Tat hängt förperliche Sauberund füttere es entweder trocken oder nur ganz mäßig angefeuchtet. feit, als eine Grundforderung aller hygienischen Bestrebungen, mit In neuerer Zeit geben fast alle Geflügelzüchter der Trockenfütte- dem Kulturniveau so innig zusammen, daß man die Richtigkeit rung den Vorzug. Wer besonders billig wirtschaften will, der kann eines solchen Ausspruches wohl begreift. Wie schon die alten Gers aber auch den Kücken vom vierzehnten Tage ab neben gewöhnlichem manen als die Erfinder der Seife angesprochen werden, so dürfte Körnerfutter zunächst geschälten Hafer, dann aber auch Weizen, auch das moderne Deutschland nach diesem Maßstabe nicht schlecht Gerste und Weichfutter geben, zusammengeseht aus gefochten und abschneiden; denn von der überhaupt in Deutschland mehr als in gequetschten Kartoffeln, untermengt mit etwas Maismehl und anderen Ländern aufs mächtigste entwidelten chemischen Industrie Weizenkleie. Nach vier bis fünf Wochen können die Rücken schon bildet die nach Tausenden von Tonnen zählende Fabrikation der genau wie alte Hühner gefüttert werden; auch sind sie sehr dank- Seife einen der Hauptzweige. bar für Fleischabfälle und Grünfutter, wie Salat und Kohlblätter, fein gewiegte Brennesseln, Serradella und ähnlichem. Wo die Rücken freien Auslauf haben und der Insektenjagd obliegen können, erübrigt sich die Fleischnahrung.
Physikalisches.
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Die Theorie des Glühstrumpfes. Die Wissenschaft geht der Technik zwar sehr oft voraus, aber es kommt doch häufig Die verschiedenen Rassen verhalten sich bei der Aufzucht nicht vor, daß eine Erfindung gemacht wird und große Verbreitung gleichartig; es gibt sehr weichliche und sehr harte. Die letteren findet, ehe die wissenschaftlichen Grundlagen dafür in ganzem Um troben allen Unbilden der Witterung, wenn sie nur einen trockenen fang erkannt worden sind. So findet die Physik auch jezt noch und zugfreien Schlupfraum haben, und gehen oft schon im Alter vieles an dem Glühstrumpf, der auf Millionen von Gasflammen von vier bis fünf Wochen ihre eigenen Wege, ohne sich um die zu finden ist, zu studieren. Professor Lewes hat neulich über die Glucke zu bekümmern. Die letztere nimmt man dann sofort und Theorie des Glühstrumpfes einen besonderen Vortrag gehalten, setzt sie zum alten Hühnerstamm zurüd. worauf sie bald wieder dessen Inhalt die Wochenschrift English Mechanic" wiedergibt. zu legen beginnt. Im Alter von drei Monaten lassen sich bei allen Demnach war die Widerstandsfähigkeit des Elements Thor, das bei Rassen schon die Geschlechter unterscheiden; die Hähnchen beginnen der Zusammensetzung der Glühstrümpfe eine besondere Rolle spielt, bann bereits eifersüchtig zu werden und vorläufig noch unblutige schon seit 1886 bekannt. Erst 1891/92 aber wurde die Entdeckung Kämpfe zu veranstalten. Jetzt ist es Zeit, sie von den jungen gemacht, daß dies Element an sich kein Licht abgibt, sondern sein Sennen fortzunehmen und bis zur vollständigen Entwidelung gefcheinbares Leuchten nur den in den gewöhnlichen Präparaten entsondert zu halten. Unter sich gehalten, sind sie vollständig fried- haltenen Verunreinigungen zuzuschreiben ist. Danach wurde die fertig, kommt aber eine Henne dazwischen, so- geht der Strafeel los. Bedeutung des Elements Cerium erkannt. 1 Proz. dieses Stoffs Hat man Bech, so erzielt man mehr Hähne als Hennen, sonst unter vermehrt die Kerzenstärke für jeden Kubikfuß des verbrauchten Umständen einige Hennen mehr. Die Hähne wandern meist zum Leuchtgases um 20 bis 25. Es ist eine merkwürdige Tatsache, daß größten Teil in den Brattopf. Den kleinen Hennen legt man im eine weitere Steigerung des Gehalts an Cerium wiederum nachAlter von drei Monaten an jeden Fuß einen geschlossenen Fuß- teilig wirkt. Auf die Erklärung dieses Umstands hat die Wissen cing mit Jahreszahl, umt noch nach Jahr und Tag ihr Alter fest- schaft viel Mühe verwandt. Zunächst wurde angenommen, daß die stellen zu können. Das ist von größter Wichtigkeit, da eine Henne eigentümliche Mischung von Thor und Cer die Fähigkeit habe, Schon im vierten Lebensjahre im Regen beträchtlich nachläßt. Dann Wärmestrahlen in Lichtstrahlen zu verwandeln. Eine andere Berheißt es, die Henne hat ihre Schuldigkeit getan, und schwupp ist sie mutung richtete sich darauf, daß das Cerium in Atomen den im Suppentopf. Undank ist der Welt Lohn." Hd.
Kleines feuilleton.
Aus dem Gebiete der Chemie.
Die Chemie der Seife. Die Seife ist eines der ältesten Produkte der chemischen Industrie. Allerdings wurde sie früher nicht, wie heute, in großen Fabriken zu Tausenden von Kilogramm
Sauerstoff in einem Augenblick aufnimmt und im nächsten wieder abgibt und so Tausende von kleinen Punkten höchster Temperatur über den Glühstrumpf ausstreut. Noch andere meinten, daß das starke Glühen des Körpers darauf beruht, daß Licht von einem besonderen Teil des Spektrums ausgesendet werde. Die Wahrheit ist nun endlich darin erkannt worden, daß das Cerium eine ganz außerordentliche Kraft der Wärmestrahlung besitzt, das Thor eine sehr geringe, und daß der größte Lichteffekt erzielt wird, wenn das Cer gerade bis zu einer Temperatur zwischen 1500 und 1600 Grad erhitzt wird.
Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin.- Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Betlagsanstalt Paul Singer& Co..Berlin SW