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Auch in der Gemüse abteilung, die sich durch sehr reichliche Beschichtung, vorzugsweise seitens holländischer und hamburgischer Gemüsegärtner auszeichnet, finden wir mannigfache, nur für schweres Geld erhältliche Delikatessen, wie Treibhausgurken, junge Bohnen, getriebenen Kopffalat, ebensolche Starotten, riesige ge­triebene Rhabarberstiele, junge Küchenfräuter und anderes. Den Hauptbestand dieser Abteilung macht aber doch das solide Gemüse für den bürgerlichen Haushalt aus. Wir finden hier prächtigen Weiß- und Rotkohl, durch ihre Größe imponierende Rüben, ge­waltige Sellerieknollen und anderes. Auch eine lehrreiche wissen­schaftliche Abteilung ist in jeder Hinsicht sehenswert.

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Die Abteilung für Obst ist reich beschidt mit schönen, ausge.| Südpolargegenden durch eine höchst unverständig und rüdjichistos bildeten, gut überwinterten Aepfeln und Birnen; vorzugsweise geübte Bertilgung fast ganz ausgerottet. Ebenso sind die Scharen haben deutsche Büchter ausgestellt. Die Ausländer glänzen mit äußerst wertvoller Pelzrobben, die in der Antarktik vorhanden Paradefrüchten, unter welchen sich Birnen von folossaler Größe be- waren, in einem einzigen Jahrzehnt, bon 1820-1830, durch finn finden, die aber nur durch diese bestechen, im Geschmack dagegen lose Ausbeutung völlig vernichtet worden. Unter einer solch über­biel zu wünschen übrig lassen. Wirkliche Delikatessen sind aber triebenen Verwüftung vorhandener Schäße haben die Bolarländer bie Calvill- Aepfel, getriebene Erdbeeren, die aber gleichfalls im überhaupt gelitten. So besteht auch die Gefahr des Aussterbens Aroma weit hinter den später in Freien reifenden zurüdstehen, bereits für eine der allermerkwürdigsten Gestalten der heutigen getriebene Kirschen, Pflaumen und prächtige Treibhaus- Wein- Tierwelt, den Gee- Elefanten, der sich hauptsächlich auf den trauben. Die Kultur der Reben unter Glas steht in Frankreich zwei isolierten Halbpolarinseln im Weltmeer, Süd- Georgien und und Belgien auf hoher Stufe, dort werben neben frühesten Sorten, Serguelen, findet. Diese Riesen unter den Seehundarten leben die den im Freien reifenden Reben vorangehen, auch Spätsorten so plump und schläfrig zwischen den Strandsandhügeln, daß sie nicht gezogen, die mit Eintritt des Winters reifen und im Treibhause, einmal die Flucht ergreifen, wenn die Stameraden um sie her getötet an den Mutterpflanzen hängend, monatelang in voller Frische er- werden. Es ist keine Jagd mehr, sondern nur ein Hinschlachten, halten werden können. und nach einer Stunde liegen alle tot da. Da aber Fell und Speck eines solchen Elefanten immerhin einen Wert von hundert Mark repräsentieren, so ist die Versuchung groß, ganze Herden nieder­zumachen, und diese merkwürdigen antediluvianischen Tiere werden bald aufgehört haben, zu existieren, wenn noch einige Jahre die freie Jagd erlaubt wird. Großen Schaden unter den Tieren der Bolarländer richten auch die Touristen an, die zu ihrem Ver­gnügen die friedlichen Halbzahmen Renntiere massenweise nieder­knallen, in die Scharen der Eidergänse hineinschießen und auch die brütenden Tiere nicht verschonen. Sind die Meertiere der Polar­gebiete besonders durch ihre dicen Fettlagen, die sie zum Schut gegen die Kälte bekommen, wertvoll, so werden die Landtiere um ihrer Winterpelze gesucht, besonders der Blaufuchs und der Eisbär; auch das Einsammeln von Eiderdaunen bringt gute Erträge. Spit, bergen hat jetzt zudem noch eine neue Anziehungskraft durch das Vorkommen von Steinkohlen erhalten, auf die man hier in großer Menge gestoßen ist. Daraufhin sind eine Reihe von indu­striellen Unternehmungen ins Leben gerufen worden, ohne aber bisher nennenswerte Erfolge zu erzielen. Die Kohlenformationen sind jung und nicht von allerbester Qualität; die größte Schwierig­feit aber für die Gewinnung bereitet die Polarnatur mit ihren Winterſtürmen und ihrer Stälte. Die ersten ernstlichen Versuche zum Abbau der Kohlenlager wurden 1905 gemacht, aber unter all ben projektierten Gesellschaften hat nur ein norwegisch- amerika­nisches Unternehmen noch in diesem Jahre die Kohlengewinnung fortgefeßt. Diese Versuche, die Schäße Spitbergens auszunüßen, sowie die immer größer werdende Touristenzahl haben die Auf­mertjamkeit so sehr auf das bisher politisch noch herrenlose Spitz­bergen gelentt, daß eine diplomatische Konferenz nach Christiania zusammenberufen werden wird, um über die Zukunft dieses Ges bietes zu beraten. Das zweitwichtigste unter den Polarländern, Grönland , ist eine dänische Kolonie, doch ist der Handel, der früher ziemlich lohnend war, sehr zurückgegangen, so daß die Kolonie

Nach dem langen und falten Winter und dem bisher wenig günstigen Frühling, der uns bis in die letzten Tage hinein Schnee­gestöber bescheerte, wird gewiß ein Besuch der internationalen Gartenbauausstellung jedem Naturfreund eine angenehme Ab­wechselung bieten und eine herzerfrischende Freude bereiten. Wenn auch den meisten Besuchern der Ausstellung das unerreichbar bleibt, was gärtnerische Züchtungskunst hier bietet, so ist doch das Be­trachten all dieser vergänglichen Herrlichkeiten, das Genießen der töftlichen Blütendüfte eine Erbauung für jedermann. Bu bedauern ist nur, daß die kostbaren Luruspflanzen so sehr in den Vorder­grund treten, und daß sich kein Aussteller gefunden hat, der an Zier und Schmuckpflanzen vorführt, was für den in bescheidensten Berhältnissen lebenden Blumenfreund aus dem Wolke in Frage Tommt. Ich habe vergeblich nach Vorbildern für die Ausschmüdung von Balkonen und Blumenfenstern unserer Wohnung gesucht. Hd.

Kleines feuilleton.

Die praktische Verwertung der Polarländer. Die Expeditionen, bem Mutterland jetzt wohl bedeutend mehr kostet, als einbringt.

Physikalisches.

des

Die Absorption der Sonnenwärmeim Wasser. Mir berichteten fürzlich über die Untersuchungen Dr. Wilhelm Schmidt über den Wärmeverlust, den die Erde durch die Spiegelung der Sonnenstrahlen erleidet. Es ergab sich, daß mehr als der fünfte Teil der eingestrahlten Sonnenwärme auf Diese Weise der Erde verloren geht. Die anderen vier Fünftel werden aber vom Wasser verschluckt. Schmidt hat sich auch mit diesem Teil der Sonnenwärme beschäftigt und ermittelt, in welcher Weise dieser Vorgang vor sich geht. Er hat zuerst festgestellt, wie Wasser sich gegen Wärmeftrahlung berhält und gefunden, daß schon eine nur einen Zentimeter dicke Schicht genügt, um alle Wärmestrahlen zu verschlucken. Die Lichtstrahlen werden dagegen nicht so stark verschluckt, denn die Lichtwirkung reicht im Wasser bis zu etwa 100 Meter hinab. Tiefer dringt Licht nicht mehr ein, nur die blauen und ultravioletten Strahlen haben noch das Ver­mögen, tiefer zu gelangen. Sind deshalb die Tiefseeorganismen auf den Empfang ftrahlender Energie jede Strahlung, ob Licht, Wärme-, Röntgen-, radioaktive Strahlung, stellt eine Form der Arbeitsübertragung dar angewiesen, so können sie nur die blauen oder ultravioletten Strahlen erhalten.

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die in die einsamen, talten Polargegenden hinausziehen, verfolgen in erster Linie rein wissenschaftliche Ziele, und die Tausende von Touristen, die sich zur Sommerzeit in gewissen Polargegenden ver­fammeln, suchen Bergnügen und Erholung in diesen an seltsamen Reizen reichen Ländern. Dennoch waren es zunächst hauptsächlich praktische Zwecke, die die Menschen in diese fernen Gegenden gelodi haben, und auch jest wieder stehen wir in einer Periode, wo man auch die Polargebiete für die Menschheit nutzbar zu machen sucht. Daher ist ein Auffaz des ausgezeichneten Kenners Otto Nordenskjöld aber die praktische Verwertung der Polarländer in der Deutschen Mevue" von hohem Interesse. Die talten und fältesten Meere bergen ja merkwürdigerweise mehr Leben in sich als die wärmeren, und in dem eisigen Polarwasser herrscht ein großer Fischreichtum, finden sich die Riesen der heutigen Tierwelt, die Wale. Polartiere sind auch die Geschöpfe, die unter den größeren warmblütigen Tieren am zahlreichsten sich hier finden, nämlich die Seehunde, von denen nicht eine einzige Art in den Gewässern der warmen Regionen an­getroffen wird. Die reiche Tierwelt des Meeres gibt den gewaltigen Scharen von Seebögeln, die an den Polarküsten leben, Nahrung. Im Gegensatz zu den Polarmeeren sind freilich die Polarländer öde und arm an tierischem Leben; sie haben bis in die neueste Zeit nur als Stützpunkt gedient, um sich die Tierwelt des Meeres nubbar zu machen. Unter allen Bolarländern hat Spißbergen am stärksten die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und zur Ausbeutung seiner Reichtümer verlodt, nachdem der Engländer Hudson gezeigt hatte, welche Schätze dieses Land bot. Ein wahrer Sturmlauf begann auf Spißbergen, und die großen speckreichen, leicht zu er Legenden grönländischen Wale mit ihren langen dünnen Barten wurden mit nicht geringerer Gier gesucht, als in unseren Tagen die Goldschäße von Klondike. Aber nach einem halben Jahrhundert fchon war die Herrlichkeit zu Ende; die Hartbedrängten grön­Tändischen Wale hatten sich in abgelegene Gegenden zurückgezogen, die Jagd auf Seehunde allein war nicht so gewinnbringend, um große Menschenscharen anzulocken. Erst in der allerlegten Zeit hat avieder auf Spißbergen die Jagd, die jetzt dem großen Finnwale gilt, eine Blütezeit erlebt, aber sie hat auch keine rechten praktischen Erfolge gehabt. Ein ungeheueres Gebiet jedoch wird sich vielleicht dieser Art von Walfang in den antarktischen Regionen eröffnen, wo seit etwa einem Jahrzehnt die schwierige Jagd nach dem Finn­oder Riesenwale mit großer Energie aufgenommen ist. Die viel wertvolleren grönländischen Wale sind freilich auch schon in den Verantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin.- Drud u. Verlag: Borwärts Bucheruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& To..Berlin SW.

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Bestrahlt also die Sonne ein Gewässer, so wird die Sonnens wärme schon an die oberste Wasserschicht abgegeben soweit fie nicht etwa durch die Spiegelung verloren geht. Etwa ein Viertel der gesamten eingestrahlten Sonnenwärme wird dazu verbraucht, Wasser zu verdunsten. Damit geht auch die dafür berbrauchte Wärme für das Wasser selbst verloren und kommt der Atmosphäre zugute. Dort wird sie erst wieder frei, wenn Niederschläge infolge von Abkühlung eintreten. Die übrigen drei Viertel der von Wasser verschludten Wärme werden durch Wärmeleitung dem unter­liegenden Wasser mitgeteilt. Dort häuft sich also ein Wärmeborrat an, der nicht so leicht wieder abgegeben wird wie vom Gestein. Erst wenn die außerhalb des Wassers herrschende Lufttemperatur sich stark erniedrigt und gegen die Wassertemperatur große Unter­schiebe zeigt, gibt das Wasser Wärme an die Luft ab. Das ist der bekannte Borgang der wärmeausgleichenden Wirkung von Ge­wäffern auf ihre Umgebung. Die Untersuchungen Schmidts stimmen sehr gut mit den Messungen überein, die auf der Pola"- Expedition in den Jahren 1890 bis 1893 und die Professor Erner am Wolfgangsee angestellt hat.

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