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Ströme, die sich in ihrem ursprünglichen Laufe überall noch deutlich| Stadien vor uns fehen. Durch die Reste der in ruhigem Wasser verfolgen lassen( vergl. die Relieffarten in Raum 13 und 14 und die besonders zahlreich wuchernden Wasserpflanzen Wasserfäge( Aloö) Photographien in Raum 17). Was die Flüsse in ihrem oberen Laufe an und Wasserpest wird der Boden des Sees mehr und mehr aufs feften Stoffen mitgenommen, das sehen sie nahe der Mündung wieder gehöht, fo daß vom Ufer her Rohr und Schilf, Igelfolben, ab und erzeugen so das fruchtbare Marschenland, wie es uns eine Schwanenblume, Wasserhahnenfuß u. a. immer mehr nach der Photographie in Raum 14 von der unteren Elbe bei Mödlich zeigt. Mitte vorrüden können; ihnen schließen sich verschiedene Gräfer Selbst bloße Regengüffe vermögen binnen kurzer Zeit Gebiete mit an, die bald eine schwimmende Decke bilden, auf der sich spärlicher Vegetation mit tiefen Schluchten und Runsen zu durch Haarmoos, Sonnentau( die bekannte, infettenfangende Pflanze), ziehen, die durch Nachstürzen der Seitenwände und Wegschwemmen Moosbeere ansiedeln, bis hier zulegt die Kiefer festen Fuß zu fassen Ses Materials sich immer mehr in das Terrain sozusagen hinein- vermag. fressen( Beispiele in Photographien Raum 13 und 17).
2. Tiere und Pflanzen der Mark.
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Raum 17 beherbergt die wichtigsten Giftpflanzen der Mart, deren Kenntnis auch den Stadtkindern ganz dienlich ist. Man beachte u. a. die Wurzeln des Wasserschierlings, die mit mächtigen Luftkammern versehen sind. Sie dienen dazu, die unteren Partien der Pflanze in dem schlecht ventilierten, sauerstoffarmen Moorboden stets mit frischer Luft zu versorgen. Ferner befinden sich in einem Wandschrank desselben Raumes Beispiele verschiedener Industries ( Tabak, Hopfen), Arznei-( Salbei) und Gartenpflanzen, gegenüber eine Nebeneinanderstellung der wichtigsten eßbaren, giftigen und ungenießbaren Bilze. Im Sommer soll, was sehr zu begrüßen ist, unter den Fenstern eine Auswahl jeweilig blühender Pflanzen Platz finden".
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Kleines feuilleton.
Aus dem Tierreiche.
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Die in dem Vorausgegangenen mit knappen Umrisse stizzierten geologischen Verhältnisse geben den Untergrund ab, auf dem sich die Pflanzen und Tiere und der Mensch mit seiner Kultur entwickelte. Gine märkische Biologie( Lehre von den Lebewesen) hat sich nicht mit feltenen Arten oder einer überreichen Fülle von Formen zu beschäftigen. Was an Pflanzen und Tieren auf märkischem Boden heimisch ist, ist kaum verschieden von der Flora und Fauna des übrigen norddeutschen Flachlandes. Diese Tatsache würde wohl in früheren Zeiten das Interesse der Forscher herabgemindert haben. Heute, wo die Biologie ihre Hauptaufgabe darin sieht, die Beziehungen zwischen den Lebewesen und dem Boden und Klima, die Lebensweise der Organismen, die Geseze ihrer Veränderung usw. zu erforschen, sind gerade die alltäglichen" Erscheinungen und Beobachtungen für den Forscher die Hauptsache. Deshalb hätte es sich auch die Museumsverwaltung angelegen sein lassen müssen, Die Abstammung der Haustage. Das Stammland Sie ausgestellten Schauobjekte es handelt sich in erster Linie um unserer Haustage ist Aegypten oder vielmehr Rubien. Dieser Urs die Fauna; Naum 16 nicht in einem so losen Zusammenhang, sprung ist mit Sicherheit bekannt, während die Frage, wann die nach Lebensbezirken" anzuordnen. Da stehen z. B. Tiere des dortige gezähmte Kazenart sich über die europäischen Länder ver Waldes: Wiefel, Eichelhäher, Igel, Dachs friedlich beisammen, in breitete, weit weniger geflärt ist. Ihr widmet in der Wochenschrift einem anderen Schrank befindet sich eine Gier, eine Nester- Umschau"-Frankfurt a. M. Prof. Keller eine Betrachtung, die einen fammlung, alles zudem nicht einmal mit den für den Großstädter eingehenden Ueberblick über die Geschichte der Kaze gestattet. Das doch so nötigen Erklärungen versehen. Da hätte die Verwaltung Stammtier ist die nubische oder libysche Falbkaze, die schon doch unter Zuhilfenahme eines zweiten, eventuell dritten Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung in Aethiopien gezähmt Raumes den Zusammenhang der Tiere mit ihrer Umgebung, mit und von dort aus später nach Aegypten gebracht worden ihrer Heimat, der Mart, zeigen müssen, ein Prinzip, das z. B. im ist. In Aegypten laffent fich die ersten Nachweise erst Museum für Naturkunde verschiedentlich durchgeführt ist. im das Jahr 2000 vor Christi Geburt erbringen. Um diese Auch im Märkischen Museum sind schüchterne Ansätze zu finden; Beit wurde die Göttin Baft in gewiffem Sinne auf Halbfold gesezt, 3. B. ist die Erdkröte in einer mit dunkler Erde und dürren, braunen indem man ihr, der bisher die Löwin als Attribut zugebilligt Blättern gefüllten Glasvitrine ausgestellt, wodurch die auffallende worden war, nunmehr die Katze beigab. Die ägyptischen Briefter Anpassung des Tieres an seine Umgebung sofort in die Augen waren praktische Leute. Die Löwinnen, die in den Tempelhallen der fpringt. Ebenso hätte mit einer Reihe von Tieren verfahren werden Göttin Bast gehalten werden mußten, waren offenbar unbequeme müssen; so würde eine kleine Schilflandschaft mit teils schwimmenden, und kostspielige Gäste, an deren Stelle man mit Freude die gelbe teils brütenden oder auffliegenden Wasservögeln außerordentlich finn mubische Stage treten ließ, die sich gefittet und manierlich benahm. fällig den Zusammenhang zwischen Lebensweise, Umgebung, Form Die Griechen lernten die Katze erst zur Zeit Herodots, also und Material des Nestes, Farbe der Eier veranschaulichen. Ueber im fünften Jahrhundert vor Chriftus, fennen. Sie verbreitete Haupt bedarf die zoologische Abteilung des Museums wohl am sich jedoch bald als Haustier über die hellenische Welt, meisten des Ausbaues; bis jetzt ist sie allzu stiefmütterlich deren Künstler sie auf allerlei Gegenständen, wie Basen behandelt worden. Es fehlt unter anderem fast vollständig und Münzen zur Darstellung brachten. In den Stürmen der die Kleintierwelt unserer Seen, Süßwasserschwämme usw., phrygischen und carthagischen Kriege ist die Kaze, die vorher als Dinge, die dem Wanderer oft ins Auge fallen und über die er am Schmucktier im Hause gehalten wurde, wieder verschwunden. Unter ehesten in einem Museum wie dem Märkischen Aufklärung erhalten den Ueberbleibfeln der verschiedenartigsten Haustiere, die sich in den müßte. Außerdem ließen sich sicherlich mehrere Aquarien und Trümmern von Herculaneum und Pompeji fanden, fehlt die Kaze Terrarien unterbringen, ohne die Einheitlichkeit der Sammlungen vollständig. Auch auf den Wandmalereien ist sie dort nur ganz ver zu stören und ohne viele Mühe zu verursachen; Beispiele dafür bietet einzelt anzutreffen, u. a. das Museum für Meeresfunde.
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δας heißt es find zwar vereinzelt faßenähnliche Gestalten dargestellt, die jedoch zweifellos Viel eher kann man sich mit den ausgestellten Repräsentanten nach afrikanischen Modellen gearbeitet sind. Unter den römischen der märkischen Flora befreunden, trotzdem die Konservierung Autoren erwähnen erst Seneca und Plinius die Katze, die in den von Pflanzen mit größeren Schwierigkeiten verbunden ist als die Tagen Neros anscheinend den Rang eines seltenen Tieres nach Art von Tieren. Verschiedene Photographien im Raum 17 der Papageien und Affen einnahm, während zum Vertilgen der zeigen typische märkische Vegetationsbilder, reinen Laubwald, ge- Mäuse Wiesel und bisweilen Schlangen dienten. Erst zu Ende des anischten Wald, Erlengehölz und Kiefernwald. Die Pflanzen vierten Jahrhunderts erscheint die Stage als verbreiteter Hausgenoffe, gemeinschaften des Kiefernwaldes und der Sümpfe und Brüche sind der zum Schuße der Artischockenanlagen gegen Maulwürfe ge besonders charakteristisch für die Mark außerdem in der halten wurde. Damals tauchte auch ihr eigentlicher Name Mittelvitrine vom Raum 16 durch die wichtigsten Pflanzen, die sie catta oder cattus auf. Um die gleiche Zeit mehren zusammensetzen, veranschaulicht. Die ursprünglichen Eichenwälder sich die bildlichen Kazendarstellungen, deren ziemlich stark der Mark sind in den letzten Jahrhunderten fast vollkommen von der angedeutetes panther oder Luchsartiges Gepräge darauf forstwirtschaftlich rentableren Stiefer, fälschlich Fichte genannt, ver- fchließen läßt, daß außer der nubischen Falbfaze noch eine drängt worden, einem Baume, der sich in dem trockenen Sandboden zweite Katzenart an der Entstehung der Haustage beteiligt durch seine schmalen Nadeln und die dicke, luftreiche Borte vor- ist. Diese ist offenbar eine Kreuzung der sanften Nubierin züglich vor allzu starker Verdunstung schützt. In seiner Ge- mit dem stärkeren und wilderen Sumpfluchs( Felix chaus), der in fellschaft treffen wir lauter Pflanzen, die mit ähnlichen Aegypten, wie aus den bildlichen Darstellungen hervorgeht, zur Schußmitteln ausgestattet sind, z. B. Wacholder, Heidekraut, Wasservogeljagd abgerichtet wurde. Heidekraut, Wasservogeljagd abgerichtet wurde. Diese Annahme findet ihre Blaubeere. Nur gering ist die Anzahl der Blumenpflanzen, die in Stüge in der Beschreibung, die der byzantinische Naturforscher Timodem in allen Jahreszeiten gleichmäßig schlecht durchleuchteten Kiefern- theus um das Jahr 500 von der griechischen Kaße gibt. Er hebt ihre große wald ihr Fortkommen finden; zwischen verschiedenen schmalblättrigen Aehnlichkeit mit dem Panther hervor, die auch andern byzantinischen Gräfern finden wir da Wolfsmilch und Johanniskraut. Alle auf Beobachtern aufgefallen ist. Man glaubte damals, daß die Kaze Sandboden wuchernden Pflanzen senken ihre Wurzeln möglichst tief in Libyen aus der Vermischung der Falbkaze mit dem Banther entin das Erdreich dem Grundwasser entgegen, im Gegensatz zu denen, stehe. Nun wird der Sumpfluchs, um den es sich in all diesen die im weichen Moosboden heimisch find. Oft find es da die Fällen ohne Zweifel handelt, niemals Luchs( Lynx) genannt, sondern felben Arten, die sich den besonderen Verhältnissen angepaßt haben, eben" Panther". In der späteren byzantinischen Zeit verschwindet wie Moorkiefer und weichhaarige Birke. Alle auf sumpfigem Boden der alte griechische Name für die Stage gänzlich, und es findet sich wachsenden Pflanzen breiten ihre Wurzeln wagrecht aus, teils um sie nur mehr die Bezeichnung Kattos oder Katta . dem Sauerstoff der Luft näher zu bringen, teils um sich so in dem schwankenden Grund gewissermaßen zu verankern. Es sind alles Pflanzen, die ständig am Werke find, die märtischen Seen einer allmählichen Verlandung näher zu bringen, ein Prozeß, den wir in allernächster Nähe von Berlin , im Grunewald , in verschiedenen
Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Drud u. Verlag: Borivärts Buchdruderei u.Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW.