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weiten Welt int Sternenbilde des Schwanes, und Courvoisier wies großen Teil ihrer Leuchtkraft, wird direkt rok. Also könnte man darauf hin, daß die Nebelhöhlen, die wir in so vielen Nebeln durch auch schließen, daß die roten Sterne vielleicht gelbe oder gar weiße die photographischen Aufnahmen von Wolf in Heidelberg   und der feien, die nur eine sehr dichte Atmosphäre befizen. Diese Frage tann Amerikaner auf der Licksternwarte und der Verkessternwarte nach man auf Grund der Temperaturen intscheiden, die hier wesentlich gewiesen haben, auch in dem großen spiralen Bau des linsenförmigen sind. Arcturus z. B. stellt den Uebergang von Sonnen zum Milchstraßensternhaufens von dort auslaufen. Wir stehen nicht Sonnenfleck dar; er erscheint sehr rot. Trotzdem ist er merkwürdig weit von der Mitte der Linse entfernt, aber nicht im Zentrum. Wir hell; wie ist es z. B. also hier? In solchen Fällen hilft die eine blicken deshalb an manchen Stellen durch die Höhlen der Spirale Methode nicht weiter und wir müssen unsere Zuflucht zu anderen hindurch in den endlosen Weltenraum jenseits unseres großen Kenntnissen nehmen, die wir uns auf irgendeinem Gebiete der Milchstraßensystems und sehen dicht neben den leeren Stellen der Astronomie erworben haben. In solchen Fällen erweist sich die Milchstraße   Gebiete größten Sternenreichtums. Kombination der neueren astrophysikalischen Forschungsmethode

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Ist diese Lösung der Frage, soweit sie bisher gefördert ist, mit der alten, die sich hauptsächlich auf das Studium der Be­nicht auch schon ein recht schönes Ergebnis, auf das wir stolz sein wegungen stüßte, als sehr vorteilhaft und fruchtbringend. Die ver­fönnen? Wir haben den Bau der Milchstraße   höchstwahrscheinlich schiedene Breite der Fraunhoferschen Linien gibt uns für unser einigermaßen zutreffend ergründet und auch den organischen Zu- Problem Fingerzeige, aber die Entscheidung können wir erst treffen, fammenhang des Ganzen zu hoher Wahrscheinlichkeit erkannt oder wenn wir weitere Bestimmungen hinzunehmen, die dem anderen sind wenigstens auf dem Wege zur Erkenntnis. Bedeutet das nicht Teile der Himmelskunde entstammen, z. B. auf die Masse, die schon den Anfang vom Abschluß eines großen Problems, an dem Dichte usw. zurückgreifen, die uns durch irgendwelche Umstände aus etwa die die Menschen arbeiten, solange sie wissenschaftliches Streben be- reinen Bewegungserscheinungen bekennt wird, wenn Teelt? Sterne Doppel- oder mehrfache Sterne sind und dergleichen mehr. Aber nicht nur der bisher hauptsächlich beachtete Teil der Treten also Kenntnisse über Sterne in dieser Weise mehrfach Aftronomie nein, auch die Aftro phyfit trägt jeden Tag dazu bei, ausammen, so geftatten sie uns Schlüsse, die auf Grund einseitiger Die Milchstraße als organische Einheit zu erkennen. An der Astro- Information nicht immer sicher sind. Die weißen Sterne sind meist physik, die namentlich die neueren wunderbaren Forschungsergeb- die hellsten und viel leuchtkräftiger als unsere Sonne. Doch gibt nisse aus dem Gebiete der Lehre vom Licht und von der Strahlung es auch Ausnahmen. Wie es weiße Sterne gibt, die keine große auf die Himelstunde und da zuerst auf die Sonne anwandte, hat Leuchtkraft haben offenbar, weil fie verhältnismäßig flein find sich eine großzügige Forschung entwickelt, die durch ihre Fruchtbar- so find rote Sterne mit großer Leuchtkraft vorhanden. Ein Fall teit an schönen Ergebnissen unsere Erkenntnis mit Riesenschritten beschäftigte uns schon vorhin, nämlich Arcturus, der rot und trotz borwärts gebracht hat. Die Farbenreihe, die uns das Prisma des dem außerordentlich hell ist. Daß er eine dichte Atmosphäre hat, ist Spettrostopes an der Sonne liefert, ist unterbrochen durch Tausende zweifellos, und wenn er trotz dieser so ungeheuer hell ist, dann bleibt schwarzer Linien, die nach ihrem Entdeder die Fraunhoferschen nur noch übrig anzunehmen, daß er eben riesenhaft groß ist, und Linien genannt werden. Sie entsprechen in ihrer Stellung und daß dadurch seine enorme Leuchtkraft zustande kommt. Bei Arcturus Ausdehnung den Eigentümlichkeiten, welche die chemischen Elemente ist es wahrscheinlich, daß er die tausendfache Größe unserer Sonne charakterisieren, die uns in ihnen entgegenleuchten. Wir finden befitzt. Er dürfte einer der größten, vielleicht der größte Körper auf diesem Wege in unserem Muttergestirn alle die chemischen sein, der im Milchstraßensystem vorkommt. Clemente, welche den Aufbau unseres Erdensternes bilden. Wir Schließt man solche Giganten und die anderen Ausnahmen finden weiter überall im Universum dieselben Elemente. Und aus, so bleiben lauter etwa gleich große Sterne übrig. Schieben wenn auch noch einige darunter sind, die auf der Erde bisher nicht wir diese Sterne alle so weit von uns hinweg oder nähern sie uns, bekannt geworden und aufgefunden sind, so zweifeln wir nicht daß sie alle ungefähr gleich hell erscheinen, so ergibt sich dadurch daran, daß es nicht mehr sehr lange dauern wird, bis wir sie ge­funden haben werden. Es wird uns mit ihnen so gehen wie mit dem Helium, das wir zuerst auf der Sonne entdeckt und erst später auch auf der Erde nachgewiesen haben. Die Sonnen­forschung war also der äußere Stamm, an welchem die Himmels physit so mächtig emporrantte. Wir wählen deshalb als Stük punkt die Sonne, wenn wir weiteres Belegmaterial zur Verfolgung unferes Themas herbeifchaffen.

eine Möglichkeit der Entfernungsbestimmung. Wir werden dann finden, daß die weißen Sterne sich vorzugsweise in der Mittelebene, die roten namentlich an den Polen   der Milchstraßenlinse gruppieren. Dabei scheinen die roten die am schnellsten bewegten zu sein. In gleicher Weise würden wir bei genauerem Eingehen auf die Dinge noch eine ganze Menge Gesetzmäßigkeiten auffinden können, die von Interesse sind. Aber sie haben ihren Hauptwert für die Forschung, und hier sollen ja nur die Hauptergebnisse wiedergegeben Treten wir von außen her an die Sonne heran, so begegnen werden. Ueberblicken wir das Hauptrefult t unserer Betrachtungen, so uns zuerst die Protuberanzen, die bis zu mächtigen Höhen, die zehn Erdhalbmesser und mehr erreichen, emporsteigen. In diesen Bro- erkennen wir, daß unsere Milchstraßenlinse eine Art Spiralnebel tuberanzen finden wir nur Wasserstoff, Helium und Kalzium. Es ist, aus dem wir nach der hohen Kante zu durch einige Höhlen ist nicht verwunderlich, daß in diesen wahrscheinlich aus der Sonnen- hinaussehen fönnen. Unfer ganzes Milchstraßensystem offenbart oberfläche emporgeschleuderten Gasmassen das Helium und der sich uns als eine gigantische spiralig- linfenförmige Weltinsel riefen Wasserstoff überwiegen, denn beides sind die leichtesten Gase, die haftefter Dimensionen, die man am besten als universelle bezeichnet. wir fennen. Aber wie kommt das Kalzium da hinein, das ein viel Wie aber, wnn wir über diese uns in unserem Gedankenfluge schwererer Stoff ist? Das Kalzium ist auf der Sonne sehr ver- schon fast zu eng gewordene Welt hinausblicken und nach ähnlichent breitet und wird durch die gewaltigen Eruptionen mit in die Höhe suchen, um auch hier nicht ganz verlassen im Weltenraum: dazu befördert. Tiefer in der Sonnenatmosphäre finden wir viele andere stehen, der sich in endloser Weite jenseits der Milchstraßenlinse Elemente und noch tiefer finden wir fast alle Elemente, die wir dehnt? Dürfen wir etwa hoffen, im Himmel noch mehr Systeme überhaupt kennen. In den Sonnenfleden, der letzten Stufe unseres zu finden, die unserer Milchstraße gleichwertig sind? Fast erscheint Vorschreitens, treffen wir sogar schon chemische Verbindungen an. es uns unmöglich, aber auch diese Unmöglichkeit wird zunichte Die Existenz von Zyan und Titanogyd ist sicher nachgewiesen. Gehen wir nun auf die Sternspektren über, so finden wir natürlich unter ihnen die größten Verschiedenheiten. Unternimmt man es, fie alle nach ihrer Aehnlichkeit zu ordnen, so findet man bald, daß das merkwürdig gut geht. Beginnt man dabei wieder mit den Sternen, die in ihren Spektren Wasserstoff und Helium vor- es offenbart sich als ein riesiger geschlossener Spiralnebel enormer herrschend zeigen, und schreitet in der Anordnung nach der Aehn­lichkeit weiter fort, so findet man dieselbe Stufenfolge, wie wir sie beim Eindringen in die Sonne von außen her tennen lernten. Ziehen wir dann die weiteren Ergebnisse der spektralanalytischen Forschung zu Rate, so bemerken wir, daß unsere Anordnung eine solche nach der Temperatur ist, und zwar so, daß wir in der Temperatur immer weiter hinabsteigen. Wir finden dann, daß die Sterne, deren Farbenbänder in unserer Anordnung obenan stehen, die weißen Sterne sind, denen in feinen Abstufungen die gelben und schließlich die roten folgen. Wir erfennen also daraus, daß die weißen, die Heliumsterne, jedenfalls die heißesten sind. Ihre Tem­peratur fann zu 25 000 Grad und mehr angenommen werden. Dann folgen die gelben Sterne mit einer Temperatur von durchschnittlich 6000-7000 Grad. Zu ihnen gehört unsere Sonne. Schließlich kommen die roten Sterne, deren Temperatur nicht über 3000 und 4000 Grad hinausgeht.

Diese Temperaturbestimmungen sind aus dem nach seinem Ur­Heber genannten Plandschen Geseze abgeleitet, das die Beziehungen awischen Farbe und Temperatur glühender Körper feststellt. Bei feiner Anwendung dürfen wir aber einen Umstand nicht außer Betracht lassen, den wir aus einer irdischen Erscheinung ableiten. Steht die Sonne hoch am wolfenfreien Himmel, so erstrahlt sie in Hellstem gelben Lichte. Sinkt sie aber abends am woltenlosen Hori zonte hinab, so muß sie die viel dickeren und dunstigeren Unter­schichten unserer Atmosphäre durchbringen und verliert dann einen

gemacht durch eins der bekanntesten Himmelsobjekte, den Andro­medanebel. Seine merkwürdige Struktur war allen älteren Be­obachtern ein Rätsel, das sie sich nicht erklären konnten. Die großen Photographien unserer bewährten Astrophysiker haben uns gezeigt, woher diese Streifen im Innern dieses nebeligen Gebildes fommen: Ausdehnung, auf den wir schräg hinaufbliden. Wir müssen an nehmen, daß diefes Gebilde, das so riesig ist, daß es dem geübten Auge bei flarer Luft ohne astronomische Bewaffnung sichtbar wird, ein gleiches System darstellt wie unsere Milchstraße. Aber wir finden noch weitere solche Systeme, und zwar in absteigender Stufe der Entwickelung, in den offenen Spiralnebeln. Der bekannteste von ihnen ist der in den Jagdhunden, der aus mehreren Spiralen besteht. Noch einfacher ist ein Spiralnebel, ter nur zwei offene Spiralen hat, er steht im Pegasus.

Noch wirbelt alles in unserem Wissen über unser Milchstraßen system, noch ist es nicht in sich gefeftint, wenigstens nicht in dem Maße, daß wir sagen fönnten, es bafiere nur auf wissenschaftlich festgestellten Tatsachen, da tun sich schon wieder neue Welten auf, und das Problem, das wir eben erst zu bewältigen beginnen: es türmt vor uns schon neue Fragen auf. Wie der Hydra immer neue Köpfe wuchsen, zwei statt eines abgeschlagenen, so tauchen vor unseren erstaunten Augen schon wieder neue Probleme auf, bevor wir noch die alten erledigt haben. Und das ist ein Glüd! Wir sehen, daß es uns nicht an Stoff u id Arbeit fehlen wird, wenn wir auch noch so viel forschen und arbeiten und der Natur noch so viele Geheimnisse abgewinnen. Immer tauchen neue auf, die unseren Eifer nicht einrosten lassen, wenn wir nur den Willen haben, ihn zu betätigen. Unsere Himmelskunde ist nun blo ein Zweig urferer Naturwissenschaften! Wundern dürfen wir uns über dieje Unerschöpflichkeit der Natur nicht: Müssen wir doch nach

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