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feld wurden auch bereits die Jesuiten als christliche| mehr erlebt hat. Zu seiner Zeit war die Karolina deutsches| Anschauungen irgend einen bestimmenden Einfluß auszuüben. Es Kircheneinrichtung anerkannt. Strafrecht, die ihn trotz ihrer barbarischen Strafandrohungen geht dies wiederum deutlich aus den Worten hervor, die dem am Das Urteil ist objektiv falsch. Wir lesen jetzt das Gedicht wegen seiner Schandkritik" der katholischen Kirche doch nie bei den Tage vor Weihnachten zu Mülhausen im Elsaß im Zweikampf er­nochmals und wir bewundern, wie Staatsanwalt und Richter Ohren gefaßt hat. In der That schlägt das Urteil der vierten Schossenen Lieutenant Schlabig seitens seiner militärischen Vorgesetzten ins Grab nachgerufen wurden. Während der bei der Beerdigung ihm einen gänzlich irrigen Sinn unterstellen konnten. Das Straffammer den Vater der gereinigten Lehre" noch nachträglich amtierende protestantische Pastor in seiner Trauerrede es beklagte, daß Gegenteil dessen, was Herr Romen interpretierte, steht in dem tot; die Verse des" It" waren, auch unter dem Gesichtspunkte des ein hoffnungsvolles Leben zwar nicht durch eigene Hand, wohl aber mit Gedicht. Der uns vorliegende Gerichtsbericht sagt: Nach Geschmacks und gerade unter ihm, liebliches Flötenfäufeln gegenüber durch eigene Schuld vernichtet worden sei, und gleichzeitig die Hoffnung Auffassung des Staatsanwalts wollte der Angeklagte zunt bes Basses Grundgewalt, womit Luther fiber die Einrichtungen der aussprach, die Zeit werde bald kommen, wo die Angehörigen der Ausdruck bringen, daß nur 2umpen, berlogene katholischen Kirche herfuhr. An dieser moralischen Abstrafing, die Armee von dem Swange befreit würden, in Ehrenhändeln durch den Staatsanwälte und Maitressen zur Messe von den Gerichten des protestantischen Musterstaates" an dem Zweikampf eine Entscheidung herbeiführen zu müssen, dankte der gehen", aber thatsächlich konstatiert die erste Strophe Gründer der protestantischen Kirche vollzogen wurde, wird die ultra- Bataillonskommandeur Deimling dem erschossenen Kameraden nach des Gedichtes die Scheinfrömmigkeit der Volts- montane Presse ihren besonderen Spaß haben, einen viel größeren den Berichten der Tagesblätter dafür, daß er, mutig bis in den Tod, sein Lebent geopfert habe, den Anschanungen treu, in elemente, welche zur Messe eilen, während sie furcht- Spaß vermutlich noch als daran, daß der Redacteur des Ult" sechs welchen das Regiment ihn erzog; sein Truppenteil werde ihm baren Justizmord begehen oder billigen. Die zweite Monate in Plößensee brummen muß. deshalb ein ehrenvolles Andenken bewahren, und in diesem Bewußt­Strophe bringe in chnischer Weise das Zeichen des Wie es ihr nun gar in die Ohren geflungen haben mag, als der sein könne der Gefallene ruhig schlafen. Angesichts dieses heiligen Kreuzes in unmittelbare Verbindung mit einem Staatsanwalt die Jesuiten für eine Einrichtung der schreienden Widerspruchs zwischen den Wünschen des obersten Kriegs­Bauern, der dieselben Jinger, mit denen er das Kreuz- fatholischen Kirche erklärte, denen bei strafrechtlicher Ahndung herrn und den Worten und Thaten seiner Offiziere ist es wahrhaftig zeichen mache, in seine schmierige Nase stecke." Aber in feine stärkere Achtungsverletzung zugefügt werden dürfe"! Solch' nicht zu verwundern, wenn das militärische Duellunwesen nach wie Wirklichkeit spricht die Strophe vom Rechtsbruch im ein Erfolg lohnt schon ein gehöriges Quantum denunziatorischen vor in üppigster Blüte steht.

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Lande der Menschenrechte und veranschaulicht die Möglich Geifers. Wahrhaftig, der englische Kardinal Wiseman war ein Die Reichstags- Erfahwahl im Kreise Kalbe Aschers keit dieses Widerspruches an dem Bilde des Bauern, dessen Träumer, als er auf märkischem Sande die entscheidende Schlacht leben, die durch die Averkennung des Mandats unseres Genossen frommes Sichbefreuzen von aller Lauterkeit der Gesinnung mit Rom entbrennen sah; was wirklich in diesem Sande gedeiht, Albert Schmidt nötig wurde, ist auf den 26. Februar angesetzt.- fern ist. Der Staatsanwalt nannte das Gedicht ein Sch an d- erkannte viel richtiger ein kluger Franzose, der zugleich ein deutscher Reichstags- No Reichstags Nachwahl im Kreise Schleswig- Eckernförde. gedicht, aber in Wahrheit schilt das Gedicht die Schande Dichter war. Vorsorglich sang Chamisso schon im Jahre 1826 das an der jeyt beginnenden Wahlbewegung beteiligen sich diesmal vier reise Schleswig- Eckernförde. der religiösen Heuchelei, die Frankreich entehrt Nationallied der fünftigen Aera Mirbach: und entsittlicht hat. Es ist unerfindlich, wie ein Gericht eine beschimpfende Absicht annehmen konnte, an die selbst der Erste Staatsanwalt Herr Isenbiel nicht glaubte. Herr Ifenbiel hatte die Erhebung der Anklage abge lehnt, aber, obschon hierdurch die Zweifelhaftigkeit der Anklage deutlich wurde, erfolgte eine überaus harte Bestrafung des bürgerlichen Schriftstellers, der freilich Dissident ist, weil er vielleicht wahrhaftiger ist als der Chorus derer, die ihre Religiosität auf den Lippen tragen.

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Die sonst nicht durch religiöse Skrupel beschwerte, Post" unterschiebt den Richtern die Absicht, ein Erempel zu statuieren. 14 Sie sagt deutlich genug:

,, daß die chriftliche Kirche gerade in unseren Tagen

lich bestimmend gewesen sein."

Seid, ihr Herrn, es wird euch frommen, #Von den gutgesinnten Frommen; Blase jeber, was er kann, Lichter aus und Feuer an. Lobt die Jesuiten ! Feuer, ja, zu Gottes Ehren, Um die Kezer zu bekehren, Und die Philosophen auch, Nach dem alten guten Brauch. Lobt die Jesuiten !

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Deutsches Reich . Politik in der Armee.

Parteien. Kandidat unserer Partei ist Genosse Hinsche Lagerdorf. Zum erstenmale treten die National- Socialen in den Wahlkampf ein. Der Redacteur Damaschte- Berlin, wird als national jocialer Kandidat auftreteit. Die Konservativen nominieren im Verein mit den Antisemiten und dem Bund der Landwirte den bis: og her überall durchgefallenen Führer der Antisemiten Schleswig- Holsteins , den Grafen Reventlow- Wulfshagen. Kandidat der Freisiinigen ist Dr. Schneider- Potsdam.-

Ein Geschenk für Arbeiter. An die Arbeiter auf der kaiser­lichen Werft in Kiel ist auläßlich der Jahrhundertwende" ein Tagesbefehl ergangen, welcher die Arbeiterschaft auch im neuen Jahrhundert zur nationalen Mitarbeit ermuntert. Jur Befehl heißt es weiter, daß auch fernerhin agitatorische Be­wegungen streng unterdrüdt sein sollen. Weiter meldet der Oberwerftdirektor, daß ein neuer Erlaß des Reichs­Staatssekretärs darauf gerichtet sei, den Arbeitern für die alten

gegen freche Angriffe in Schutz genommen werden muß, Nicht nur Richter, Postbeamte, Schüler, Kellnerinnen werden Tage durch Dienstzulagen den Lebensabend zu erleichtern. Die dürfte für die Richter bei ihrem scharfen Urteil hauptsäch von den Flottenagitatoren heimgesucht, sondern auch die Soldaten. lettere Nachricht soll von den Arbeitern mit großer Freude auf­Die Chemnizer Volksstim me" erhielt Kemitnis von genommen worden sein. Von den ersten zwei Punkten hat man Die Kirche gilt auch den selbst von kirchlicher Ueberzeugung bem folgenden an die Compagniechefs der Regimenter versandten bies nicht zu behaupten gewagt. Cirkular:

weit Entfernten als Hort der Herrschaft. In Frankreich ging die Kirche der Nächstenliebe imt intimsten Bunde mit der Fälscher­tumpanet des Militarismus. Die Vertröstung auf das Jenseits mag auch bei uns manchem zum Beruhigungsmittel ungestümen Freiheitsdranges dienen. Die, Po st." spricht ferner vom Ne­spektieren fremder Gefühle"- als respektierten unsere kirchlichen und politischen Orthodoren irgendwann und irgendwie die Ge­fühle anderer Volfskreise! Haben sie sich doch das Monopol besonderen staatlichen Rechtsschutzes zugeeignet. Allerdings wir verlangen feinerlei gefeßlichen Schuh unserer Ueber­zeugungen, die durch ihre innere Wahrheit sich schützen. Das Schutzmonopol der Staatsreligion durch den§ 166 des Straf­Gesetzbuches deutet auf Schwäche und Verfall der zu schützenden Institutionen. Besonders kläglich erscheint das Schußbedürfnis bon protestantischer Seite, sintemalen die Heroen des nicht katholischen Deutschlands , die Heroen der Religion, der Politik, der Dichtung insgesamt so arge Ketzereien wider firchliche Afterfrömmigkeit auf dem Conto haben, daß der be­scheidene Satiriker des Urteiles von Rennes ein Ausbund von Höflichkeit und Milde erscheint. Der verstorbene Reichs­gerichtsrat Dr. Mittelstädt sagt in einer Kritik des§ 166:

Elberfeld , im Dezember 1899.

Ew. Hochwohlgeboren!

Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozeffe. Wegen Majestätsbeleidigung hatte sich der Schneider Paul Angeregt durch vielfach an mich gerichtete Wünsche aus flotten- efchte aus Charlottenburg vor der ersten Straffanimer am Band­gericht II Berlin zu verantworten. Der Angeklagte hatte bereits freundlichen Kreisen erlaube ich mir Ihnen die Flugschrift geheiratet und sich selbständig gemacht, als er im August v. J. die " Deutschlands Seemacht" zu überreichen, die in knapper über- Ordre erhielt, an einem bestimmten, nahe bevorstehenden Tage beim fichtlicher Form gemeinverständlich das für jeden Deutschen Wissens- Militär einzutreten. Er war wütend darüber, daß seine werte über unsere Flotte enthält. Ich verbinde damit folgendes junge Selbständigkeit schon wieder in die Brüche gehen follte und Ersuchen: de BAZI 679 begab sich in eine Kneipe. Dort licß er sich in seinem Grolle zu einer beschimpfenden Aeußerung über den Kaiser hinreißen. Ehe die Sache zur Anzeige gebracht wurde und so weit gediehen war, daß der Beschuldigte von der Militärbehörde reklamiert werden konnte, war Reschte schon sechs Wochen lang einererziert worden. wurde mum allerdings sofort ausgekleidet und der Civilbehörde über­geben. Diese verurteilte ihn zu drei Monaten Gefängnis.

Die neue Flottenvorlage spornt jeden Deutschen an, nach Kräften mitzuhelfen, den weitesten Kreisen die Notwendigkeit einer Flottenverstärkung vor die Augen zu führen, und in diesem Sinne dürfte eine Verteilung der Schrift an die Soldaten Ihrer Compagnie zur Weiterverteilung im Heimatskreise gelegentlich des Weihnachtsurlaubes eine unbedingte Unter­stützung des patriotischen Werkes sein.

Die Beschlagnahme deutscher Schiffe.

Fr

Ich empfehle Ihnen den Bezug( event. bei Aufgabe von mindestens 100 Stück mit Aufdruck Ihrer Widmung gratis) pro erwähnten Beschlagnahme des deutschen Dampfers" Bundesrat vor, Es liegen munmehr zwei halbamtliche Mitteilungen zu der mehr.

100 tiid Mark 8,-.

nügiges Unternehmen.

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Selbstverständlich handelt es sich um ein vollkommen uneigen- eine englische und eine deutsche . Reuters Bureau" meldet aus uneigen- ondon vom Mittwoch: Die Regierungen von Großbritannien und von Deutschland führen gegenwärtig in Berlin freundschaftliche Unterhandlungen betreffend die Beschlagnahme des Bundesrat". Deutschland habe teinen Protest in dieser Sache erhoben, sondern sich darauf be­schränkt, das Ersuchen zu stellen, daß die Angelegenheit so schnell als möglich geregelt werde."

Die schon zahlreichen Vormerkungen erfordern freundlichst umgehende Bestellung, um vor dem Weihnachtsfest die Lieferung rechtzeitig ausführen zu können.

Hochachtungsvoll

Wer ist dessen sicher, daß ihm im friedfertigsten Ge= spräch über Gott und göttliche Dinge, über diese Zeit und ihre Geschichte nicht irgend ein Ausdruck entschlüpft, den ein anderer unliebsam empfindet und der am grünen Tisch des Gerichtssaales hinterher miß deutet werden kann?... Also sollte man der Presse so viel natürlichen Raum und legitime Dr. Rassow Freiheit gönnen, als sie für ihre Existenz braucht. Nicht ohne Gymnasial- Oberlehrer. Schaudern kann man sich die Kette von Presprozessen Hier sollen also die Soldaten direkt als politische vorstellen, denen unsere Klassiker, Goethe voran, aus­gefegt sein würden, wenn sie am Schluß diefes Agitatoren benutzt werden. Sie sollen sogar das Fest der 19. Jahrhunderts ihre unsterblichen Werke zu Liebe und des Friedens benutzen, um in ihren Familien den veröffentlichen hätten." Flottenwahn zu verbreiten. Da die Armee aber keine Politik treiben darf, so wird der eifrige Gymnasial- Oberlehrer hoffentlich nebst feinen Traftätchen gebührend zurüdgewiesen worden sein.

Oder sollen wir mit einigen Derbheiten Martin Luther 3 dienen? Oder sollen wir erinnern, wie sich Friedrich II. , König von Preußen, über die Sakramente ausließ, der- um nur ein geringes Beispiel beizubringen eine Eingabe seiner muckerischen Geistlichkeit mit den Worten abfertigte:

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Ein jeder kann bei mir glauben, was er will, wenn er nur ehrlich ist. Was die Gesangbücher angeht, so steht es einem jeden frei, au fingen: Run ruhen alle Wälder" oder dergleichen dummes und thörichtes Zeug mehr. Aber die Priester müssen die Toleranz nicht vergessen, denn ihnen wird keine Verfolgung gestattet werden."

Wie würde es diesen Helden des protestantischen Bürger­tums ergehen, wenn sie jetzt in der Stadt der modernen Intelligenz lebten?

Märtyrer.

Als voreinst der Glaube echt war, wurden seine Bekenner Seitdem er in Formelverrottung verfiel und als politisches Machtmittel mißbraucht wird, überantwortet er die Männer, die für Wahrheit und echte Sittlichkeit streiten, der Gefängnisfolter des christlichen Staates.

Lobt die Jesuiten !

Zu dem Urteil gegen den Ult" wird uns noch geschrieben: Mit dem Ketzerprozeß gegen den Redakteur des ult" hat das neue Jahrhundert in der modernen Weltstadt Berlin würdig be­gonnen. Wir haben die Verse des Herrn Siegmar Mehring nicht mehr genau genug in der Erinnerung, um über das Maß ihres Geschmacks urteilen zu können, und selbst wenn wir es tönnten, würden wir es jetzt nicht mehr wollen, nachdem das gerichtliche Urteil ganz andere Fragen aufgeworfen hat. Wie bekannt, Tehute die Staatsanwaltschaft anfangs die strafrechtliche Verfolgung des von der katholischen, protestantischen und auch israelitischen Pfaffen­presse denunzierten Uebelthäters ab, und um so mehr mußte der Eifer auffallen, womit der Staatsanwalt vorgestern ins Zeug ging, unter reichlichem Aufwande von Koseworten, die eigentümlich zur Würde der amtlichen Sprache paßten. Bemerkensiverter noch war, daß sich das Gericht seinen Ausführungen und seinem überaus scharfen Strafantrag anschloß; es war die 4. Straf­fammer des Landgerichts I , die unter dem Vorsitze des Direktors Martius und dann unter dem Vorsiße des Direktors Denso wiederholt Urteile gefällt hat, die in anderer Richtung auffielen, als das vor gestern gefällte Urteil. Herr Martius ist tot und Herr Denso prä­fidiert seit einer halben Woche einer Civillammer.

Ueber die Denunziationswut der Pfaffenpresse ist weiter fein Wort zu verlieren: sie ist insofern sogar ein tröstliches Zeichen, als fie um so ärger zu fauchen pflegt, je mehr dem schwarzen Hand­wert der Boden unter den Füßen schwindet. Die Bereitwilligkeit aber, womit sich der weltliche Arm nach anfänglichem Sträuben ihr bargeliehen hat, wirkt sehr tröstlich in der Aera des heiligen Mirbach. Ein Glück für den seljgen Matinus Luther , daß er diese Alera nicht

Flottenagitation auf Kosten der Stenerzahler. An Stelle des Herrn Schweinburg wurde der Oberlieutenant Frhr. v. Beaulieu zum Sekretär des Flottenvereins gemacht. Nun wird aber im Militär­Wochenblatt bekannt gemacht:

" Frhr. v. Beaulieu- Marcomnay, der Sekretär des Deutschen Flottenvereins , bisher Oberlieutenant im Infanterie- Regiment v. Wittich Nr. 83, ist zur Dienstleistung beim Großen Generalstabe tommandiert und mit seinem Patent bei der Marine- Infanterie, und zwar à la suite des 1. Seebataillons, angestellt."

Dazu bemerkt das Wolfsche Telegraphenbureau nach zuverlässigen Erfundigungen",

daß erstens die Verhandlungen nicht in Berlin , sondern in London geführt werden, und daß zweitens die deutsche Regierung wegen des Vorgehens der englischen Marinebehörden gegen Schiffe der deutschen Ostafrikalinie sofort Einspruch erhoben hat.

Die Beschlagnahmen dauern übrigens fort. Während der Reichs­postdampfer Bundesrat" und die Hamburger Bart Hans Wagiter" noch in englischem Gewahrsam find, läuft aus Aden unterm heutigen Tag( 4. Januar) die Meldung ein:

Der Reichs post dampfer" General" wurde hier an­gehalten und zur Durchsuchung der Ladung von britischen Truppen besetzt. Die Ladung soll hier gelöscht werden." Diese drei Schiffe sind auf den Verdacht hin, Kriegs. Konterbande für die Boeren an Bord zu haben, von englischen Striegsschiffen angehalten worden. Ob und inwieweit dieser Verdacht begründet ist, das muß abgewartet werden. Die englische Regierung hat keinen Grund, mit dem Deutschen Reich einen Konflik vom Zaune Die Berliner Zeitung " bemerkt hierzu: Aus der amtlichen Be­Wenn aber von deutschen Jingos, die mit Gewalt einen Streit fanntmachung scheint hervorzugehen, daß der Herr Oberlieutenant 3 brechen. Das wäre ja der helle Wahnsin. den Dienst nicht quittiert hat, sondern daß er nur in eine andere mit England herbeiführen möchten, die Behauptung aufgestellt wird, die Dienststellung fommandiert ist, die ihm Gelegenheit giebt, seine Engländer hätten jest kein Recht, ein fremdes Schiff zu durchsuchen und ganze oder doch den größten Teil seiner Arbeitstraft den Geschäften wegzunehmen, und zwar deshalb nicht, weil die Boeren keine Küste des Flottenvereins zu widmen, wobei er aber sein Dienst- haben und deshalb keine Blockade stattfinden könne so ist das einkommen als Offizier fortbezieht und in seinen thörichtes, von völliger Sachunkenntnis zeugendes Gerede. Nach Avancements- und Pensionsverhältnissen in keiner Weise beeinträchtigt dem herrschenden Völkerrecht hat ein Staat mit Kriegsflotte das wird. Ift dem so, dann heißt das nichts anderes, als daß die Recht, auch einem Binnenstaat ohne Küste und Hafen im Stenerzahler den Sekretär des Flottenvereins bezahlen. Wir Kriegsfall die Zufuhr abzuschneiden. Mehreren Versuchen hoffen, daß der Reichstag gegen diese Art der Unterstügung eines tu lands gegenüber, das, aus handgreiflichen Gründen, das Durchsuchungs- und Kaperrecht beschränken und die Durch privaten Vereins schärfsten Protest erheben wird. Flotten Voreiligkeit. Die Meinisch- Westfälische Arbeitersuchung neutraler Echiffe ganz abschaffen wollte, hat England dieses Recht ausdrücklich aufrechterhalten und pro Beitung" schreibt: tlamiert.

Ju gewissen Kreisen hält man die Flottenvorlage schon ge­fichert. Nach Verhandlungen mit maßgebenden Personen hat sich der Bochumer Verein zu Bochum zu ganz bedeuten den Betriebsvergrößerungen entschlossen, um in der Lage zu feir, bedeutende Lieferungen für Schiffs material zu übernehmen. Hauptsächlich ist die Anlage groß­artiger mechanischer Betriebe gesichert. Mit anderen Firmen find bereits Verhandlungen auf Lieferung notwendiger Materialien und Maschinen angeknüpft."-

Fürst Phili. Die Rangerhöhung des Wiener Botschafters Philipp Gulenburg begeistert die byzantinische Tagesbeilage des freifinnigen UIE" zu einem überschwenglichen Hymuns auf seine diplomatische Geschicklichkeit und seine vornehme Art des Auftretens". Dennoch scheint man in Wien die Auszeichnung als ein Unglück für den Mann aufzufaffen; denn das Berliner Tageblatt" versichert, daß die Fürstung allgemeine Teilnahme" erregt habe. Der Ausdruck der Teilnahme" pflegt das Beileid" zu sein.

Außerdem ist das B. T." über die Ursache der Rangerhöhung schlecht unterrichtet. Da Philipp Eulenburg nur sehr vorüber­gehend sich in Wien aufhält, während er das ganze Jahr über dichtet und komponiert, so ist er offenbar nicht als Diplomat sondern als Künstler geehrt worden.-

Die kaiserlichen Kabinettsordres zur Bekämpfung des Duellunfugs in der Armee haben es allem Anscheine nach bisher nicht vermocht, auf die in den Offizierstreifen diesbezüglich herrschenden

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Die englischen Kriegsschiffe haben also, indem sie die deutschen Schiffe anhielten, das geltende Völkerrecht nicht verletzt. Freilich, wenn der Verdacht der Kriegskonterbande sich als unbegründet er weift, ist England völkerrechtlich zur Entschädigung ver­pflichtet.

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Auch die Deutsche Kolonialgesellschaft benutzt nune mehr die Kaperung deutscher Schiffe zur Flottenpropaganda. In einem von ihr ausgehenden und Englische Willfür" überschriebenen " Protest" heißt es:

Der Vorgang ist nur ein Symptom. Die Thatsache bleibt bestehen, daß die Mißachtung Deutschlands wegen mangelnder Seemacht in den Gemütern des englischen Volkes anscheinend bereits derart Wurzel geschlagen hat, daß der Befehlshaber eines englischen Striegsschiffes unbedenklich einen Bruch des Völkerrechts begeht, wenn es sich um Deutschland handelt.

Dieser Mangel an Schutz vor der Autastung unserer Flagge muß bald und nachdrücklich getilgt werden; Denn es liegt darin offenbar ein gefährlicher Zündstoff, welcher leicht zu den ernstesten Verwicklungen führen fant.

Auch dem hartnädigsten Gegner der Schaffung einer starken teutschen Kriegsflotte muß mit der blendenden Helligkeit des Bliges die Gefahr vor Augen treten, in der das Deutsche Reich täglich und stündlich schwebt, schmähliche Einbuße an Ehre und Gut zu erleiden, weil es aur See nichts gilt."