-
423
-
( 935) von Hermann Emil Pohle und das schlichte und frafts| Schöpfungen des letzteren( Saal 25) wirken tells durch flaue bolle lleine Bild„ Altes Städtchen"( 929) von August Kaul . Süßlichkeit, teils durch überhitte Krafthuberei sehr unsympathisch. Einen noch übleren Eindruck als die Düsseldorfer macht die Jm Architetturensaat( 15-16) sei befonders auf das Ausstellung der Münchener Künstlergenoffenschaft Modell der Einfüchenhäuser in Friedenau von Albert Geßner ( Saal 18 und 19), die selbst vor der Darbietung des elendeften,( 756) und der Hansabrücke von Bruno Möhring ( 762) sowie auf füßlichen und berlogenen Genre- Nitiches- Th. Kleebaas„ Gute den schönen, aber bekanntlich nicht zur Ausführung kommenden EntFreunde"( 826), Franz Simm, Der Erstgeborene"( 868) nicht wurf zum Haager Friedenspalast von Berlage( 749) hingewiesen. zurüdicheidt.hand Daneben interessieren die in den Zimmern 5b und 8c untergebrachten
-
John Schitowstt
Im Künstlerbund. Bayern ( Saal 33) fällt Rudolf Sied Photographien von Bauten Ludwig Hoffmanns, namentlich mit einigen fein gezeichneten Landschaften( 1224, 1241) angenehm dem Märkischen Museum( 151-155 im Bimmer 5b), dem Virchowauf; im übrigen ist auch hier das Niveau ein erstaunlich niedriges. Krankenhause( 157 und 158 im Zimmer 5b) und dem FriedrichsAm besten unter den Münchenern präsentiert sich die Luitpold- Realgymnasium( 323 und 324 im Zimmer 8c). Gruppe( Saal 29), die allen Schund ferngehalten hat und in dem Wintertag"( 1065) von Karl Küftner, in dem Bootshafen am Morgen"( 1086) von Hans Bölder, in Kurt Ullrichs außerordentlich farbigem und temperamentvoll gemaltem Domino"( 1100) sowie in den originellen und geschmackvollen Porträts und Landschaften( 1079, 1081 und 1082) von Heinrich Brüne eine Reihe twertvoller und interessanter Arbeiten zeigt.
Ein sehr achtbares Durchschnittsniveau hat die Ausstellung des Künstlerbundes Karlsruhe . Ueberraschende Größen fehlen zwar auch hier, aber die scharf charakterisierenden und koloristisch interessanten Porträts bon Georg Boppe( 1143 und 1147) sowie die feingetönten, anmutigen Landschaften von Hans b. Volt mann( 1153, 1157 und 1160) und Gustav Kampmann ( 1155) gehören zu den erfreulichsten Werken der ganzen Ausstellung. Der Starlsruher Gustav Schönleber ist mit einer größeren Kollektion ( Saal 32) vertreten. Er zeigt in diesen dreißig Arbeiten feine betannte redliche und stets mit gediegenen Mittein wirkende Kunst; er ist nie geschmacklos, aber fast immer etwas ängstlich und oft allzu fauber in feiner Technik.
Neue Erzählungsliteratur.
Der Roman der Marianne Banmeer" bon Unter den Wienern( Saal 47) verdienen die eleganten Porträts von Adams( 1691) und Schattenstein( namentlich Anna Reichard. Es scheint, daß die letzten guten Bücherjahre 1693), ein zierliches Landschaftsbild von Emanuel Baschny oder vielmehr Jahre der guten Bücher, die ohne Zweifel in der und die eigenartigen Gemälde„ Der Totentanz von Anno Neun" Literatur zu fonstatieren find, auch unter dem weiblichen Geschlecht ( 1700) und Der Sämann"( 1708) von Albin Egger- Lienz teimfräftig gewesen find. Sind es auch keine Schlager, diese besondere Beachtung. Die letzteren zeigen ein erfolgreiches Streben Frauenromane, die da wieder tapfer mit in der Reihe marschieren, nach eindrucksvoller Schlichtheit und ruhiger Wucht der Liniensprache, so zeigen sie doch zumeist einen ernsten Willen und eine Stärke, die und sie würden noch günstiger wirken, wenn der Künstler sich nicht die Grenze der traditionellen Weiblichkeit“ erfreulich gesprengt im Format übernommen hätte. Die ausgedehnten Flächen tun es haben. Es tauchen Namen auf, die man sich merkt. Die alte be nicht; man kann auf einem handgroßen Leinwandstück Monumentales währte Garde, die Böhlau, die Viebig, die Huch ust. bekommen ann auf einem ha roßen Lei schaffen. jungen Nachwuchs; er hat sich ebenfalls aus der„ Gartenlaube" entfernt und ist gefäugt von der Kultur unserer Zeit. Und glücklich unterscheiden sie sich von den femininen Freigeistern", die durch die Beitkultur verseucht sind und sich auf allerlei perverse MannMarianne Vanmeer" ist ein weiblichkeit etwas zugute tun. Geschlechtliches steht im Mittelpunkt. Aber Bekenntnisbuch. zum Glück find es keine erotischen Schreie im Stile der Marie Madeleine oder Dolorosa. Hier ringt ein Weib, das sich selbst nicht versteht, mit dem Rätsel seiner komplizierten Natur. Es brauchte allerdings nicht gerade eine Studentin der Journalistenhochschule" zu sein, die so von widerstreitenden Gefühlen geplagt und zwischen Komödianterei der Seele und tiefstem Wollen nach Wahrhaftigkeit hin und her geworfen wird. Doch, die Heldin des Buches ist keine Außer Schönleber hat man noch eine größere Anzahl anderer konstruierte Romanfigur, es ist ein echt gesehener und echt geschilderter Künstler, Maler und Bildhauer durch Kollektivausstellungen aus- Typus: Der Typus der unfinnlichen Natur. Wohl glüht es zuweilen gezeichnet. So find die Säle 36 und 41 den früheren Gezeffioniſten Dionysentume des Lebens wie der Liebe fehlt ihr Kraft, Wille und Blut. unheimlich und pochend in ihrem fuchenden Herzen, aber zu einem Ludwig g Dettmann und Otto H. Engel eingeräumt. Dettmann ist der Vielseitigere und Gewandtere, aber auch der Ober- Ja, diefes kalte Blut macht ihr jedwedes Erleben zum Experiment. flächlichere von beiden; er wagt sich an alles heran und erreicht Suchend und experimentierend, frank vor Sehnsucht nach einem geüberall einen gewissen Grad von gefälliger, glatter Vollendung. Er funden Lebensziel, einem reinen Glück, iret Marianne durch das wird niemals so gründlich danebenhauen, wie Engel es in feinem eben, stößt auf Männer und Frauen entfeffelter Instinkte, gerät im Verein der Nachtkultur" in die Atmosphäre sexueller Brunst und „ Kinderfest"( 1579) oder seiner Beweinung Chrifti"( 1567) bleibt doch von allem Schmutz umberührt. Nicht aus Tugend oder fertig bringt, aber ihm wird auch nie ein so feines Moral, wie die Autorinnen des Familienblattes ihre Heldin glori und in jeder Hinsicht ausgeglichenes Wert gelingen wie Marianne fucht gerade bewußt die Sünde auf die" Dorfstraße"( 1566). Dem Renommee des Dresdener fiziert haben würden, Malers Hans Unger dürfte die im Saal 40b untergebrachte Seele doch auftaut an der Liebe eines Mannes. Die Schilderung dieses sondern eben aus innerer Gleichgültigkeit. Bis dann ihre frostige Kollektion schwerlich von Rugen sein. Einzelne Arbeiten des Künstlers fonnten hie und da Intereffe weden, wenn man sie aber Verhältnisses ist das zweite Motiv der Geschichte, und hier schuf die in Masse beisammen sieht, machen fie doch einen recht unsympathi- Marianne, die Untätige, die Schwankende, die Kaltherzige, die In Verfasserin wiederum einen Typus: Den Philifter der Liebe. schen Eindrud. Vieles Wesentliche, namentlich das mosaifartige Flimmern der Farbe, ist von Klinger entlehnt. Eine persönliche fühlen, sehnsüchtig verlangen und wird hingebend opferbereit. Ganz differente erstarkt an der Liebe zum Manne zur Tat, fie lernt Note ist nirgends erkennbar, wohl aber tritt häufig eine recht üble foll der Mann sie fennen lernen, und so schreibt sie ihren Roman, Genialitätspose zu Tage. Sehr interessant ist die Ausstellung ihre Lebensbeichte. Sie hofft, wie fie fich hüllenlos gegeben, daß von Dstar 8wintsher im Saal 37b. Zwar hat auch der Mann sie verstehen, fie beglückt und dankend umfangen werde. dieser Dresdener feinen eigenen Stil noch nicht gefunden, aber er ist auf dem Wege dahin und vom Ziel nicht und Unfimlichkeit. Ihre Sinne lodern in heißer SehnsuchtSie fiebert nach diefer Stunde der Erlösung aus unwahrheit mehr weit entfernt. Präraffaelitisch sind die strenge Zeichnung, die nachdem sie im langen Kampfe lebendig geworden, oft harte Modellierung und die düsteren Schattentöne. Un Tizian schlägt der spießerhafte Egoismus des Geliebten ihr Glück erinnert, und zwar nicht nur in Aeußerlichkeiten, das Gemälde wieder tot. Am fleinlichen, mit fittlichem Bürgermaß Melodie"( 1351). Daneben aber findet man sehr viel eigenartig Feines und Schönes. Namentlich das lichte und heitere Bildnis in messendem Spießertum des Mannes zerfchellt ihr Hoffen. Doch Blumen"( 1346) und das wunderbare Farbengedicht" Gold und felbstbefreit wird sie fortan leben. Ueberaus lebenswahr rundet sich in der Geschichte das Bild des Mannes, der mit Schmerzen und Berlmutter"( 1344) zeugen von einem ganz individuellen und sehr von Herzen bis zur eigenen Vernichtung liebt und doch nicht über fultivierten Stilgefühl. gewisie Punkte hinwegkommt, die mit der forrekten Weltordmung kollidieren, eben weil er ein Philister ist, ein unduldsamer Philister Gesellschaften", die unter dem Stichwort von Schönheitsabenden usw. der Liebe. Die Kapitel über den modernen Unfug der dionysischen niedrigstem Sinnentigel dienen, zeugen gleichfalls von geistiger Unabhängigkeit, wie im Hauptthema die feine Psychologie überrascht und feffelt. Ab und zu entgleist die Dichterin zwar noch ins Damenhafte" oder sagen wir ins Unterhaltungsschema. Doch Individuelles behält die Oberhand.
In den Sälen 44, 50, 51 und 52 ist die sehr reichhaltige In den Sälen 44, 50, 51 und 52 ist die fehr reichhaltige Schwarz- Weiß- Ausstellung untergebracht, die aber, ab= gesehen von den Blättern der Simpliciffimus"-Künstler Thony, Gulbransson und Reznicek und einigen Zeichnungen von Fidus ( alle im Saal 44) nichts Bemerkenswertes bietet.
da,
Auch die der Pla ftit gewidmeten Säle 3 und 17 fann man stillschweigend übergehen. Nicht ein einziges über das Niveau konventioneller Marttivaren emporragendes Werk ist hier zu finden. Bathetische Heldengestalten im bombastischen Siegesalleeftil und talte flassizistische Arbeiten wechseln mit genrehaften, teils nedischen, teils sentimentalen Nippesfachen ab. Das relativ Wertvollste find Bitt und Fog", Roman von Friedrich Huch. ( With. ein paar Porträtbüsten( Frizz v. Uhde" von Hugo Kaufmann Langewische- Brandt, München - Ebenhaufen und Leipzig .) Wie in dem im Saal 3 Nr. 65) und die soliden und liebenswürdigen Arbeiten Reichardschen Roman auf verschlungenen Pfaden ein Weib umberbon Lewin Funde( Der Bogler" im Saal 3 Nr. 86 und irrte, ehe es feine Selbstsicherheit gewann, so taumelt hier ein Mann namentlich der„ Lachende Junge" im Saal 8e Nr. 355). Die ber unsicher im Leben, denn auch ihm mangelt die vlle Genußtraft, ftorbenen Bildhauer Ferdinand Lepde und Max Klein und er ist eine Beute feiner grüblerischen scatur. Bitte find mit Separatausstellungen vertreten. Der erstere( Saal 22) Glüdsmomente brechen fich an einer fühlen Reflektion, und erscheint als völlig physiognomieloser Dutzendakademiker, die so steht auch bei ihm eine scheinbare Herzenstälte im