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berittener Soldaten stellen. Die Stämme Westen fallen. Der seichte, von flachen Ufern und Tamarisken- im südlichen Persien dagegen sind start genug, um eine faft gebüsch umgebene, falzige Seiftanfee mit einer Fläche von ähnliche selbständige Stellung einzunehmen. Sie haben zwar der 4100 Quadratkilometer ist der tieffte Teil dieses trockenen Wüsten- Regierung gegenüber gleichfalls Pflichten, fümmern sich aber meist und Steppengebietes. Der Urmiafee auf der anderen Seite, der nicht darum. Abgaben werden mit Schafen, Wolle und dergleichen den Adji, woran Zäbris liegt, und den Djagatu aufnimmt und ein bezahlt, denn Geld spielt bei den Nomaden eine untergeordnete Rolle. Gebiet von 3843 Quadratkilometer umfaßt, hat bei 21 Proz. Salz- Im Winter fampieren die Nomadenstämme mit ihren Herden gehalt tiefblaues Waffer, ansehnliche Tiefe und liegt 1220 Meter in den Ebenen des Tieflandes, das dann im schönsten Grün blüht; hoch. Die große Salzwüste oder Descht- i- lewir in Chorafan aber im Frühjahr suchen sie die Hochebene und Gebirgsgegenden auf und die Descht- i- Lut oder Salzwüfte des Lot füdöstlich das wo sie gute Weide finden. Von Zeit zu Zeit bringen sie Waren in bon, find Einsenkungen von trostlos ödem Charakter. Gen Süden, die Stadt und tauschen sich dafür Waffen, Munition, Hausa Norden und Westen von diesen zentralen Steppenlandschaften sind geräte usw. ein. Jeder Stamm hat seinen besonderen Um­die gebirgigen Gebiete mit Abfluß zum Persischen Golf, Kaspischen kreis, und dessen Ueberschreitung durch einen anderen Stamm an gewöhnlich Anlaß und Langwierigen Meer und Tigris vorgelagert. Die Hauptrichtung der Gebirge folgt gibt gewöhnlich blutigen der Längsachse Persiens von Nordwest nach Südost. Nur das Kämpfen, denn die Nomaden sind im Gegensatz zu den Persern sehr Elbursgebirge mit dem 5465 Meter hohen vulkanischen Demawand friegerischer Natur, weshalb auch die Hauptstärke des persischen macht eine Ausnahme von der Regel und ist auch allein geologisch Heeres aus den Nomadenstämmen besteht. Trotz ihres unsteten und orographisch näher bekannt. Die feuchten, regenbringenden Lebens fehlt es ihnen nicht ganz an Bildung, denn sie haben stets Winde, die über das Kaspische Meer kommen, werden durch das besondere Schulzelte, in denen Unterricht im Lesen und Schreiben Elbursgebirge vom Innern Perfiens ferngehalten; daher hat dieses sowie im Koran erteilt wird. Die Nomaden begnügen sich mit einer nicht den fünften Teil der Niederschlagmenge, die den Provinzen einzigen Gattin und verheiraten sich nie mit Angehörigen eines Gilan und Masanderan zukommt. Die herrschenden Winde kommen anderen Stammes. aus Nordwest und Südost, bringen aber nur den höheren Gebirgen Was die Berufszweige der ansässigen Einwohnerschaft anbetrifft, reichere Niederschläge und eine feuchtere Atmosphäre. Die ersteren so ist bekannt, daß eine Industrie und ein Fabritbetrieb in unserem betragen in Rescht 1448 Millimeter, in Teheran nur 284 Millimeter. Sinne in Persien nicht existieren. Die einheimische Industrie ist Trockene Hige im Sommer und ansehnliche Kälte mit nur wenig hauptsächlich hausindustrieller Art und in dieser spielen Gewebe die Niederschlag im Winter sind die Hauptzüge des Klimas der Steppen Sauptrolle, ferner Klingen, Säbel, Dolche, Glas- und Lederwaren. und Wüsten Innerafiens. Jm regenreichen Elbursgebirge findet Zwei Drittel indessen der ganzen persischen Bevölkerung sind unsere Eiche und Buche ihre Ostgrenze. Sie bilden dort noch schöne Bauern. Das Pachtsystem ist vorherrschend und der Boden vielfach Wälder. Auch ist hier im Tal des Sefid- rud bei Kilischter füdlich vorzüglich. Weizen und Reis find die Hauptprodukte der Land­von Rescht die Ostgrenze des Delbaumes; doch gedeiht er hier nur wirtschaft. Aber nicht der zwanzigste Teil Persiens ist heute, bei künstlicher Bewässerung. hauptsächlich wegen Mangels an dem zum Ackerbau nötigen Wasser, Die Bewohner Persiens , das etwa 912 Millionen Einwohner unter Kultur. Den heutigen Kulturzustand Persiens hat man so vorzustellen, des zählt, nennen sich selbst Frani und ihr Land Fran. Sie bestehen fich daß der größere Teil zun größten Teil aus Tadschits, d. h. Unterworfenen", den Kultur genommenen Landes abseits der großen Handels- und Nachkommen der alten Perfer, die den schönen kaukasischen Typus Berkehrsstraßen liegt. Die Feld- und Gartenfulturen gedeihen nur ziemlich rein erhalten haben. Sie gelten, besonders in den wohl bei fünstlicher Bewässerung. Vielfach findet man Kanats oder habenderen Klassen, für flug und talentvoll, heiter und manierlich, Untergrundkanäle, die schon in alten Zeiten angelegt wurden, um aber unzuverlässig und fittlich verderbt, feig und treulos. Die Arbeiter das Wasser unter einem Flußbett oder anderwärts fortzuführen, die Persiens find träftige Gestalten mit starker Brust. An den Gestaden Verdunstung zu hemmen und es als Trinkwasser fühl zu halten. des Kaspischen Meeres und an der transtafpischen Bahn bis zum In der westlichen Provinz Majanderan baut man Buderrohr Amu- darja sind sie fast ausschließlich die Lastträger, befannt durch und Neis, sonst Weizen, Gerste, Mais, Opium, Tabak, Baums ihre außerordentliche Körperkraft. wolle, Krapp, Hennah( zum Notfärben der Nägel bei Frauen und Mädchen sowie der Bärte der Männer), Rizinus und Sejam, Trauben und mancherlei fonstiges Obst und Gemüse. Berühmt sind die Gärten von Iffahan und Schiras ihres Obstes, ihrer Rosen und sonstiger Blumen wegen. Aber selbst diese sind nicht sorgsam gepflegt, wie die Gärten europäischer Städte, sondern interessant in ihrer halben Verwilderung. Von den Haustieren ist das Schaf das vorwiegende Schlachtvieh, die Siege der Milchlieferant, das Rind Zugtier, das Kamel der Laftträger; das Pferd dient vornehmlich zum Reiten, da es an Fahrstraßen und mehr noch an Fuhrwerken fehlt. In den Städten gibt es zahlreiche herrenlose Hunde. Ansehnlich ist die Geflügel- und in der Provinz Gilan die Seidenzucht.

50 000 Quadratkilometer auf das des Urumias oder Urmiafees im[ waffneter und

Alle eingewanderten Stämme werden Flats oder Ilijats genannt. Es gehören hierher die Kadscharen, ein Turkmenenstamm, sowie die turkmenischen Hirten( 720 000) des Nordens, die nomadi fierenden Kurden im Westen( 675 000), Afghanen und Belutschen im Often, die Nestorianer um den Urmiafee( etwa 25 000), Armenier, Neger von Sansibar , die als Sklaven ins Land famen, Araber ( 260 000) als Nomaden, besonders zahlreich in Chufistan( Arabistan), und Juden, auch die 9000 Feueranbeter, Geber oder Parsi, die sich felbst Berdutschi nennen und größtenteils in und um die Stadt Jesd in Kirman wohnen, schwer bedrückt von fanatischen Anhängern des Propheten.

unter

Einen großen Raum in der Bevölkerung Berfiens nehmen die n mineralogischer Hinsicht bleibt nur zu bemerken, daß Persien Nomaden ein. Das Nomadentum beruht zum großen Teil auf dem in seiner Provinz Chorasan die erste und wichtigste Fundstätte der Jelam. Des altpersischen Zoroasters Lehre beförderte den Ackerbau Türkise birgt. Die Minen befinden sich im Distrikt von Nischapur , auf alle mögliche Weise und gebot als religiöse Pflicht die Anlegung 80 Kilometer westlich von Meschhed, namentlich in der Nähe des und Unterhaltung von Bewässerungsfanälen. Ebenso befahl diese weiter nördlich gelegenen Ortes Maadan. Auch Lapislazuli wird Lehre das Pflanzen von Bäumen und Nutgewächsen aller Art, sowie in dem Gebirgsrücken zwischen diesen beiden Städten gefunden. die Ausrottung schädlicher Pflanzen und Tiere. Mit dem Islam und Die eigentlichen Perser find im allgemeinen bon mittlerem der Invasion der islamitischen Nomadenhorden wurde dies aber schlanken Wuchs. Kopf und Gesicht haben kaukasisches Gepräge. anders, denn dieser übt durch sein fatalistisches Gleichgültigkeits­Die Häuser der Berser sind auf den Dörfern einstödig; fie system einen unheilvollen Einfluß aus, und die Nomaden werden großenteils mit lufttrockenen Ziegeln erbaut, die in trockenen horden verwüsteten, was die bisherige Betriebsamkeit geschaffen Strichen, wenn aus gutem Lehm mit Fleiß geformt, fich lange hatte. Das großartige Bewässerungssystem verfiel immer mehr, die dauernd erweisen, dagegen rasch dem Verfall unterliegen, wenn sie Wälder fielen der Vernichtung anheim und die Aecker überließ man aus Erde oder Straßentot geformt werden, was leider nur zu oft ihrem Schicksal. Verschiedene, bisher ansässige Volksstämme gaben geschieht. Die Stadthäuser haben nach der Straße zu fable, fenster den Ackerbau auf und wurden Nomaden. Auch die Regierung selbst lose Wände; durch einen furzen Gang gelangt man in den hat Schuld an der Ausbreitung des Nomadentums, indem sie die Hof, der meist mit Fliesen belegt ist und in der Mitte Tandbautreibende Bevölkerung auf alle mögliche Weise brand ein Wafferbeden mit Springbrunnen und Gartenanlagen schatzt, aber nicht das geringfte für die Verbesserung der enthält. Um diesen Hof ist das Haus aufgeführt, dessen Landwirtschaft tut. In Jahren mit Mißernten ist der Bauer Hauptteil den Hintergrund bildet, während fich an dem rettungslos verloren, und zu den Hungersnöten, wie sie in Persien vorkommen, gibt es vielleicht nur im englischen Indien ein Seitenstück. Sieht sich dann der Bauer genötigt, feine Heimatliche Scholle aufzugeben, so bleibt ihm nichts anderes übrig, als Nomade zu werden, und auf diese Weise erfährt die wandernde Bevölkerung einen steten Zuwachs.

Eingangsraum die beiden Seiten kleinerer Gemächer befinden. Die Häuser der Vornehmen find umfangreich und zerfallen in das Männerhaus und das Frauenhaus, das durch einen zweiten Hof mit Gartenanlagen von dem ersteren getrennt ist. Die engen Straßen der persischen Städte sind der Sammelplatz von Schmutz und Elend; dagegen sind die Bazare, in denen die Händler und Handwerker ihre Die Nomaden werden mit einem gemeinsamen Namen Jlhat" Stätte haben, wirkliche Straßen mit gewöblten, gut ausgebauten Bezeichnet. Den größten Teil der Flyats stellen vier Völkerschaften, Biegelbauten. Viele Städte sind von einer hohen Erdmaner ein die fich nach den Sprachen in Jlhats türkischer, Ihrifcher, gefaßt, die mit einem Turm besetzt und zuweilen durch einen furdischer und arabischer Bunge teilen. Die Nomaden türkischer tiefen Graben geschützt ist. Bunge zählen. allein 41 Stämme, und zu ihnen gehört auch die Die Hauptnahrung der Berser ist schillau, ein gesottener, jezige Herrscherdynastie. Manche diefer Nomaden haben folossale wenig fetter Reis; der Pillau folgt zunächst, er ist fett und Serden, wohl bis zu 150 000 Schafe nebst Taufenden von Pferden, nähert sich durch verschiedene Zufäße mehr dem Budding. Außerdem Eseln und Kamelen. An der Spike eines jeden Stammes steht werden Brote aus Durra oder Weizen, ebenso Milch, Butter, dicke ein Il Chan", Stammältester, dessen Würde sich auf den Sahne und Gartenfrüchte genossen. Als Getränk ist Eiswasser vor ältesten Sohn der Familie bererbt. Jm nördlichen Persien allen anderen beliebt; indem es mit Fruchtsäften und Essenzen sollen die Nomadenstämme dem Staat für jedes Tier eine gemischt wird, entstehen die mannigfaltigsten Scherbette. Die Ab­gewisse monatliche Abgabe und außerdem eine Anzahl be- stammung der herrschenden Klasse in Persien von den Nomaden

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