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macht ble orliebe für Butter- und Sauermilch erklärlich. I verbindung mit diesen Drähten machte ein Engländer Brett Die Rolle des Weines im Leben persischer Männer kennt schon drei Jahre später zwischen Dover und Calais . Die erste man aus Hafis . Weingelage mit Mufit, Tänzerinnen und größere Seekabelverlegung wurde dann von der bekannten englischen Würfeln werden bis zur sinnlosen Betrunkenheit Betrunkenheit fort- Unternehmerfirma Rewall und Siddell unter der Leitung von Werner gefegt. Dem Tabaksgenuß, und zwar mit Vorliebe durch das Siemens im Jahre 1856 durchgeführt. Es handelte sich um ein Nargileh, wird in einer Ausdehnung gefrönt, die selbst im Orient Stabel zwischen der Insel Sardinien und der Stadt Bona in beispiellos fein dürfte. Algier . Besondere Schwierigkeiten bot neben den rein elektri Die Perser find ihrer Religion uach ausschließlich Mohamme- schen Fragen die mechanische Verlegung der Kabel, das Ber daner und zwar eifrige Schii ten, die die Sunna, 5. H. die von legen in den großen Tiefen, ohne daß das Kabel' riß. den drei ersten Kalifen herrührenden Zusäße zum Koran nicht aner Das war mit den damaligen primitiven Hilfsmitteln keine Kleinig tennen, die Afghanen und Belutschen dagegen wie die übrigen Mo- teit, während heute besonders für diesen gwed gebaute Kabeldampfer hammedaner Sunniten. Die zahlreichen Geistlichen oder Koran zur Verfügung stehen. Auf Grund der Erfahrungen dieser Kabel­gelehrten heißen Mollah. Die Wissenschaft steht auf sehr niedriger legung arbeitete Siemens eine Theorie der Legung und Untersuchung Stufe und in den Künsten ist nur die Architektur hoch entwickelt. submariner Rabelleitungen aus, die im Jahre 1874 veröffentlicht, die Das Familien- und Geschlechtsleben der Perser ist im all- Grundlage für alle weiteren Kabelverlegungen bildet. Hauptsächlich gemeinen nach dem bekannten mohammedanischen Muster zu Siemens hat auch die Apparate geschaffen, mit denen auf diesen geschnitten. Auch der Schiite sperrt seine Frauen hinter die Harems langen unterseeischen Kabellinien telegraphiert werden kann. Das gitter, nachdem er sie durch Zahlung größerer oder fleinerer Summen Weltkabelnet, das in den letzten Jahrzehnten um die Hälfte gewachsen an die Eltern erworben hat. Zwar find Eheverbindungen aus ist, hat in den letzten Jahren in der drahtlosen Telegraphie einen Neigung nicht ausgeschlossen; in der Regel aber verbindet der Konkurrenten erhalten. Es wird aber bis auf weiteres noch immer Perser mit dem Begriff Liebe" etwas ganz anderes, trop der herr mehr wachsen, da die drahtlosen" Verbindungen die Sicherheit und lichsten Dichtungen feiner Nationaldichter, in denen jenes Wort eine Schnelligkeit der Kabellinien noch lange nicht erreichen. Die Kon so große Rolle spielt. furrenz dürfte vielleicht nur die wohltuende Wirkung haben, daß in manchen Fällen die sehr hoch gehaltenen Preise für Ueberseetele. gramme niedriger werden.

Die Schiiten entschuldigen übrigens diese Wirtschaft damit, daß fie, ihren Sitten gemäß, Frauen niemals und Expeditionen mitnehmen. In Asien kann, bei den ungeheueren Distanzen daselbst, eine solche Abwesenheit vom Heimatlichen Herde allerdings viele Monate währen, und der Perser sieht sich dann genötigt, in der Fremde eine Sighi auf Beit" zu heiraten. An folchen Sighis ist da und dort immer Vorrat; meist sind es Mullahs selbst, die sie den Reisenden vorführen und für die Vollstreckung des rituellen Aftes ihre Gebühren einstreichen. J. W.

Kleines feuilleton.

Verkehrswesen.

Paläontologisches.

Eine ganz spezielle Einrichtung des Schiitismus ist die so­genannte Ehe auf Zeit", von der allenthalben im Lande der Sonne" Gebrauch gemacht wird. Die Ehe ist dort eine zweifache; Sie wird entweder auf die Dauer geschlossen oder auf eine bestimmte bertragsmäßige Zeit, deren Dauer sich von einer Stunde bis zu 99 Jahren beläuft. Die erste Gattung Ehefrauen nennt man Aekdi, Die Vorfahren unserer Pferde. Die Erforschung die zweite Sight. Dadurch erhalten die moslimischen Ehegebräuche der ausgestorbenen Lebewesen, die in früheren Epochen der Erd eine wesentliche Modifikation. Zwar darf auch der Schiite nicht geschichte das Meer oder die feste Erdoberfläche beböllert haben, hat mehr als vier Netdi oder legitime Frauen befizen, ganz so, wie Ginblide in die Abstammung und Entwidelung der heute lebenden es der Storan gestattet; δας Gesetz wird aber das Tierformen eröffnet, die einen außerordentlichen Einfluß auf die durch umgangen, daß eine Sighi an die Stelle einer durch( gesetz- naturwissenschaftlichen Anschauungen gehabt haben. Dank den un mäßige) Scheidung berstoßenen Aletdi treten kann, indes letztere ermüdlichen Untersuchungen, die namentlich in Europa , in Indien wieder in Gnaden als Sighi aufgenommen wird. Da es sich bei und Amerila unablässig fortgesetzt worden sind, ist die Wissenschaft solchen wunderlichen Prozeduren häufig nur um Formalitäten handelt, befähigt worden, über den Ursprung und die allmähliche Um- und so kann der Perser auf diese Art seine legitimen Frauen fortwährend Ausbildung eines so wichtigen Haustieres wie des Pferdes eine wechseln, und dadurch auch eine Art Frauenaustausch bei Wahrung recht genaue Auskunft erteilen zu können, obgleich es nicht aus­aller gefeßmäßigen Normen durchführen. geschlossen ist, daß noch neue Funde gemacht werden, die zu einer weiteren Bervollkommnung der Kenntnisse führen. Besonders fesselnd ist die Schilderung der Umwandlungen, die der Fuß dieser Tiere im Lauf der ungezählten Jahrtausende seit erdgeschicht licher Vergangenheit erfahren hat, bis er sich zu der einhufigen Form des Pferdes der Gegenwart ausgebildet hat. Mit dieser all­gemeineren paläontologischen Betrachtung ist jedoch namentlich der Pferdezüchter nicht zufrieden, sondern er möchte vor allem etwas über den Ursprung der einzelnen Pferderassen wissen. Diese Frage hat einer der bedeutendsten Vertreter der Haustierkunde, Prof. Ewart, in einer ausführlichen Arbeit vor der Royal Society , der Londoner Gelehrten- Akademie behandelt. Nach seiner Angabe find die Ansichten über den Ursprung unserer Zuchtpferde noch heute ge teilt. Einige Naturforscher halten sie für Rachlommen einer während der lezten erdgeschichtlichen Epoche( Pleistocön) ausgestorbenen Pferdeart, des Equus fossilis, dessen lebender Verwandter in dem bekannten mongolischen Wildpferd zu erblicken ist, das nach dem berühmten Asien - Forscher Prschewalski seinen Das Welttabelnet. Nach den Blättern für Post und Namen erhalten hat. Andere Forscher dagegen halten das Telegraphie" betrug die Länge sämtlicher unterseeischer Kabel Ende heutige Hauspferd für einen Mischling von einer grobköpfigen März 1908 464 852 Kilometer. Von diesem Kabelnet, dessen Wert nordischen Art, die dem Prschetvalstischen Pferde verwandt ist, und auf ungefähr 14 Milliarden Mark geschätzt wird, gehören aber nur einer feingliedrigen südlichen Art, die in vorgeschichtlicher Zeit Nord­84 155 Kilometer den einzelnen Staaten, während der Rest, also afrika bewohnte. Noch andere paaren die nordische Art mit einer über 380 000 Kilometer, Brivatgesellschaften gehört. Mehr als die anderen südlichen, die ein Verwandter des Pferdes sein soll, das Hälfte des gesamten Nezes gehört England und seinen Kolonien, am Ende der Tertiärperiode als Equus sivalensis die Gegend dann folgt in weitem Abstand Nordamerika , während Deutschland des Eivalitgebirges im Süden des Himalaya in Indien Professor Ewart erst an vierter Stelle steht. Allerdings ist das der deutschen Re- bewohnte. stellt auf Grund gierung und deutschen Gesellschaften gehörende Kabelnek sehr rasch ge- gehender Untersuchungen von Schädeln, Zähnen und Gliederknochen wachsen. Im Jahre 1876 besaß Deutschland ein Kabelneg" von ganzen von Pferden, die in alten römischen Ansiedelungen und in Pfahl­15 Kilometern, nämlich die Hälfte des Kabels zwischen der Insel bauten gefunden worden sind, die Tatsache fest, daß die vom Menschen Mügen und der schwedischen Küste bei Trelleborg . Im Jahre 1908 in Bucht genommenen Pferde ursprünglich zu einer Reihe ver gehörten ihm bereits Stabel von 15 000 Kilometer Länge, worunter schiedener Formen gehörten. So unterscheidet er einmal einen Typ fich Kabel in China und vor allem das erste transatlantische Kabel mit langen Gliedmaßen, einem langen Kopf und einer Wölbung bon Bosnien über die Azoren nach New York und das Kabel zwischen den Augenhöhlen, ferner einen Typ mit schmächtigen und einem und Emden - Bigo befanden. Im Jahre 1908 hingegen betrug die Länge Gliedmaßen feinen schmalen Schädel, des Deutschland gehörenden Netzes 30 167 kilometer, wovon sich nur dann einen solchen mit furzen und breiten Mittelfußtnochen 6866 Kilometer in Regierungsbefit, 24 301 Kilometer hingegen und einem furzen Schädel. Andere, und zwar sehr wesentliche Unter­im Besitz von Privatgesellschaften befinden. Auch in technischer schiede der fünf Formen, die im Ganzen festgestellt werden, liegen in Beziehung ist Deutschland in den letzten Jahren auf dem der Bezahnung. Nach der Ermittelung dieser Typen werden nun Gebiete der Herstellung und Verlegung der Seelabel weit fort Rüdschlüsse auf die Vorfahren der Pferde gezogen. Es kommen da geschritten, während früher diese Technik ein unbestrittenes Gebiet bei drei Arten in Betracht: das erwähnte Sivalik- Pferd aus Indien , der Engländer war. Die Möglichkeit, Seekabel überhaupt bauen eine andere Art aus gleichartigen Ablagerungen in Europa nnd eine dritte, die and verlegen zu können, berdankt allerdings die Welt einem und Nordafrika ( Equus stenonis) Deutschen : Werner Siemens , der in seinen auch sonst sehr von Ewart neu eingeführt worden ist und den Namen Tefenswerten Lebenserinnerungen" sehr interessante Einzelheiten Equus gracilis( das zierliche Pferd) erhalten hat. Von der ersten über die ersten Seetabel nnd ihre Verlegung bringt. Siemens war dieser drei Arten werden die Araber, die Berber, die Vollblut und der erste, der Kupferdrähte für elektrische Zwede, damals nur für andere moderne Buchtarten mit langem Geficht, breiter Wölbung Telegraphenzwede mit Guttapercha überzog und so isolierte. Im zwischen den Augen und zarten Gliedmaßen abgeleitet. Das Equus Sommer 1847 wurde die erste längere unterirdische Leitung stenonis hat nur zu wenig verbesserten Abkommen geführt. Die bon Berlin bis Großbeeren mit derartig isolierten Drähten Bonies der feltischen Länder stammen dagegen wahrscheinlich von den berlegt. Den ersten Versuch einer unterseeischen Kabel zierlichen Pferden" ab.

Berantw. Redakt.: Wilhelm Düwell, Lichtenbera.

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nun

ein

- Drud u. Verlaa: Borwärts Bucheruderei u.Berlagsanstalt Baul Ginger& Co..Berlin SW.