596

Enterjochten von ben Siegern akzeptiert wird, z. B. die welschen| Erzählungen bringen wird. Für den, der die Arbeit der deutschen  Dialekte von den Normannen. Ueberhaupt ist die Sprachbergleichung Jugendschriftenausschüsse kennt, ist das von vornherein selbstver im alten Sinne bankerott und für die völkerkundlichen Probleme teinen ständlich. Die Ausschüsse sind geschäftlich an dem Unternehmen Schuß Bulber wert. Man bedenke etwa, daß die Juden zur Zeit Chrifti nicht beteiligt: fie besorgen nur die Auswahl. Das Geschäftliche in der Hauptsache griechisch sprachen, während jetzt Deutsch  ( Mauschel- liegt in den Händen des Verlegers Herm. Hillger, Berlin   W. 9. deutsch  ), Altspanisch und Arabisch ihre Muttersprachen sind. Also wir Von dort find auch die Bücher zu beziehen, falls die Buche und fönnen auch hieraus höchstens den Schluß ziehen, daß die Kabylen Papierhändler sie nicht führen. in Nordafrifa eine hamitische Bevölkerung vorfanden, diese zwar berdrängten, aber ihre Sprache annahmen, ohne sich mit ihr zu bermischen. Auf jeden Fall öffnet sich hier eine bemerkenswerte Perspektive: lange vor dem Beginn aller Geschichte ziehen stammes­berwandte Menschen aus unseren Gegenden nach Nordafrika  ! Da müssen doch Weg und Steg, Verkehr und weite Beziehungen gewefen fein. Wie läppisch sind daneben die Fabeleien von den alten Germanen", die die Schulmeister uns noch immer aus den Schriften

des Sittlichkeitsvereinlers Tacitus   vorfezzen.

Aftronomisches.

Der Meteorschauer des August. Die nächsten Wochen führen unseren Planeten auf seinem Kreislauf um die Sonne wieder durch den Perseidenschwarm, der die Augustnächte mit feinem herrlichen Lichtspiel erfüllen wird. Die Meteoriten, die in dieser Zeit die Erdatmosphäre durchschneiden, fliegen mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 43 Kilometer in der Sekunde Die Kabylen wohnen in Dörfern aus regellos errichteten, in einer Höhe von 80 bis 50 kilometer dahin. Am prächtigsten niedrigen Hütten, deren Wände aus geflochtenem Astiert und wird sich die Erscheinung gegen den Morgen des 12. und 13. Auguſt Lehm hergestellt werden. Das schräge Dach hat feinen Rauch eigen. Die leuchtenden Streifen bewegen sich nicht so eilig wie abzug, die hölzerne Tür ist zugleich Fenster und Schornstein. die Feuerschlangen des Leoniden- Schwarms im November. Gleich­Im Innern, auf dem natürlichen Lehmboden, ist die Feuer- wohl find fie für das freie Auge immer noch raketenartig und stelle in einer kleinen Vertiefung mit drei Steinen am Rande, lassen einen strahlenden Streifen auf ihren Pfaden zurüd. Diese auf die man die Kochtöpfe auffetzt. In der Mitte des Dorfes ist der Gemeindeplatz Daschmart", auf dem die alten Männer gern herum­hoden und Geschichten erzählen. Die Kleidung ist bei arm und reich dieselbe: ein Hemd auf bloßem Leib, darüber ein zweites hembartiges Kleidungsstück, das bis an die Knie reicht, und bei Männern ein weißwollener Mantel( Burnus), der beim Gehen so drapiert wird, daß der linke Arm wie in einer Binde ruht, der rechte aber vom Ellbogen an frei bleibt. Hosen und Strümpfe sind weder Männern noch Frauen bekannt; Schuhe werden öfter getragen. Die Hauptbeschäftigung der Kabylen ist der Aderbau( Spaten­fultur); doch haben sie auch Maultiere und kleine Herden von Schafen und Rindern. Männer und Frauen find stets fleißig bei der Be­stellung, die ihnen Gerste, Weizen, Feigen, Wein und Oliven Liefert. Wein und Del werden in großen Mengen exportiert, Kochen, Weberei, Töpferei liegen den Frauen ob. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Brot, Butter, Orangen, Feigen, Datteln  , felten aus Fleisch. Ihre Verfassung ist ganz demokratisch. Gesetzgebend ist die Ver­fammlung der Dorfgemeinde, in der jeder erscheinen darf, der eine Flinte bejizt. Nur die Blutrache steht unerbittlich über allem Gesek.

-

Kleines feuilleton.

Literarisches.

Dr. Al. K.

Wider die Schundliteratur. H. 2. Köster schreibt in ber Dürer- Bundes- Korrespondenz: Wieviel ist in den letten Jahren zur Bekämpfung der Schundliteratur geredet und ges Schrieben worden! Immer wieder wurde auf die Gefahr hin­gewiefen, die all die vielen Serien von Buffalo Bill   und Nid Carter und Nat Pinkerton und den geheimen Geschichten für unsere Heranwachsende Jugend bedeuten. Und in der Tat, die Gefahr ist groß aber ob das Reden und Schreiben allein zum Ziele führt? Ich glaube nein. Wenigstens tann man nicht sagen, daß die Hefte verschwunden sind. Und solange diese Hefte den Jungen und ungen Leuten auf Schritt und Tritt entgegentreten, werden sie die Geschichten auch lesen. Denn es gibt nur ein Mittel, die schlechten Erzählungen zu bekämpfen: es müssen ebenso wirksame, ebenso billige und ebenso leicht erreichbare, aber wertvolle Geschichten geschaffen werden, mit einem Umschlag, der ein Bild zeigt wie die Schundhefte. Dieser Gedanke ist nicht neu, aber er ist noch nicht einwandfrei berwirklicht worden. Jezt haben die Vereinigten beutschen Prüfungsausschüsse die schwierige aber lohnende Auf­gabe gefeßt, eine Behnpfennigbibliothek für jung und alt zu schaffen unter dem Titel" Deutsche Jugendbücherei". Die Sammlung soll bie besten und wirkungsvollsten modernen und alten Schriften ent­halten, die für alt und jung gleich interessant find. Vor kurzem find die ersten sechs Hefte erschienen; sie bringen folgende Er­zählungen: Heft 1 Detlev v. Liliencron  : Drei Kriegsnovellen; Heft 2 Sealsfield: Der Kampf ums Blockhaus; Heft 3 Gerstäder: Der Schiffszimmermann; Heft 4 Tolstoi: Gefangen im Rautasus; Seft 5 und 6 v. Perfall: Jack, eine Goldgräbergeschichte.

letzte Erscheinung macht es möglich, die Flugbahn unter den Sternen am Himmel genau zu bestimmen, so daß die Perseiden­meteore die am besten beobachteten von allen Meteoritenschwärmen find. Noch ist das gesammelte Material wenig bollständig, und erst die Beobachtung langer Jahre wird es möglich machen, die Natur der Perseiden genauer zu studieren. Anscheinend nimmt der Schwarm einen vollkommenen elliptischen Raum ein, der recht dicht mit Trümmern und Splittern erfüllt ist. Im großen und ganzen ist alljährlich die Dichtigkeit des Schwarms, soweit er in unsere Atmospähre gelangt, die gleiche. Daß das Bild sich ber schieden zeigt, rührt von Beleuchtungsverhältnissen, namentlich ben der jeweiligen Stellung des Mondes her. In manchen Jahren fällt sogar das Maximum des Schauers in den Tag, so daß er überhaupt in seinem Höhepunkt nicht gesehen werden kann. Jeden falls bildet der Perseidenschwarm immer ein herrliches Schauspiel, das sowohl dem Laien wie dem Astronomen eine Freude ist. Pro­feffor H. D.   Newton schätzt die Gesamtzahl der Meteore, aus denen fich der Perseidenschwarm zusammensett, auf 300 Billionen. Bisher zeigt sich keinerlei Beichen von Erschöpfung dieser Menge, obgleich nach einer Berechnung des genannten Gelehrten nicht weniger als 150 Millionen dieser Bruchstücke alljährlich während der sechs Wochen, auf die sich der Durchgang der Erde durch den Schwarm erstreckt, verbraucht werden. Viele von den leuchtenden Punkten, die solche Schwärme an unserem Himmel aufblizen laffen, sind nur bei sehr geduldiger und anhaltender Himmels­beobachtung zu sehen. In der Perseidenzeit sind über hundert sichtbare Meteoritenschauer zu verzeichnen. Die astronomischen Beobachtungen find ziemlich schwierig, da die sich kreuzenden feurigen Linien oft zu Fehlschlüssen Veranlassung geben.

Männer

"

Physikalisches  .

Faradays Naturgeschichte einer erze. Große der Wissenschaft sind felten. Große Männer der Wissenschaft, die popularisieren, sind noch seltener. Am seltensten jedoch sind große Männer der Wissenschaft, die zu pcpularisieren verstehen. Das ist sehr leicht erklärlich; sie stellen eben auch an den Laien zu hohe Anforderungen, da sie sich nicht genug von ihrem Standunkte hinwegversehen und in die Rolle des Laien begeben können. Unter solchen Umständen kommen dann manchmal Popularisierungen" zustande, in denen der ahnungs­lose Hörer oder Leser mit Intregalen tattiert wird. Eine rühm­liche Ausnahme von diesen Popularisatoren" war der berühmte englische   Physiker und Chemiker Michael Faraday  . Vielleicht kam das daher, daß sich in ihm sein Entwickelungsgang vom armen Buchbinderlehrling hinauf zum glänzendsten Experimentator nie ganz verleugnete und daß ihm gegenwärtig blieb, wie man dem Laien wissenschaftliche Naturbetrachtung bermitteln fönnte. Sturz und gut: Seine populären Vorlesungen waren gesucht und besucht. Er hat sie fast während seines ganzen wissenschaftlichen Lebens ab­gehalten, und erst die rapide Abnahme seiner Körperkräfte ver­anlaßten ihn, sie einzustellen, nachdem er vorher schon viele andere wissenschaftliche Obliegenheiten aufgegeben hatte. So hing er an der Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse. Faraday   hat unter anderen Vorlesungen sechs Vorträge über" Die Nature geschichte der Kerze" gehalten, die von einem feiner Hörer nach­Alle diese Erzählungen find nicht für die Jugend geschrieben, geschrieben worden sind. Sie waren ein Muster gemeinverständ­aber sie sind vorzüglich für jugendliche Leser geeignet. Sie zeigen licher Vortragsweise. Es ist daher erfreulich, daß sie durch den eine lebhafte, rasch fortschreitende packende Handlung und die Verlag von Quelle u. Meher in Leipzig   auch dem deutschen  Charaktere sind so einfach, daß auch die Jugend ihre Handlungs- Publikum in einer handlichen Ausgabe zugänglich gemacht worden weise versteht. Die folgenden Hefte sind nach denselben Gesichts- sind.( Preis gebunden 2,40 M.) Faraday wählte als Vorwurf punkten ausgewählt. Die Deutsche Jugendbücherei wird noch Ere seiner Unterhaltung die Kerze und bespricht an ihr die Erschei­zählungen bringen von Raabe, Zahn, Schmitthenner, Kniest, nungen der Verbrennung. Er kommt dabei auf eine große Reihe W. Fischer, Thompson, Hauff, Seleist, Hebbel  , 3schotte und natürlich von Naturgefeßen zu sprechen, die er in diesem Zusammenhange bon Cooper, Defoe  , Swift und Beecher- Stowe  ; denn die alten erörtert. Der Uebersezer hat den ursprünglichen familiären Ton Lieblinge der Jugend, Lederstrumpf  , Robinson, Gulliver und der Unterhaltung sehr gut zu wahren verstanden; die neueren Onkel Tom, dürfen nicht fehlen. Auch das alte deutsche Volfsgut, Fortschritte der Wissenschaft hat er in Fußnoten berücksichtigt und die Sagen und die Volksbücher werden vertreten sein. Diese Auf- dem Ganzen eine Lebensbeschreibung des hervorragenden und fl. zählung zeigt, daß die Deutsche Jugendbücherei nur wertvolle sympathischen englischen Gelehrten gegeben. Berantwortl, Redakteur: Hans Webe, Berlin.- Drud u. Berlag: Borwärts Buchbruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co..Berlin   SW.