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Schöpfer in einem wandlungsfähigen Verhältnis. Es wirkt auf seine Intelligenz, auf sein Gefühls- und Willensleben bereichernd zurück. Es gibt den Anstoß zu einem Prozeß, der sich immer weiter steigern und ausdehnen kann.

der junge Eisebeln, was mein Mann wurde, war ja auch schon seine vierzig Jahr und nicht so ganz gesund mehr. Aber das muß man ihm lassen, ein feiner Mann war er. Mit dem konnte man sich sehen lassen. Der bestellte Wein, wenn's darauf ankam, und mit Rennpferden wußt er Bescheid wie'n Graf aus'm Roman. Na, er Um die seelische Tragweite des menschlichen, d. h. vom Körper hat ja auch genug Geld durchgebracht, eh' er's Geschäft triegte. losgelösten Werkzeuges ganz zu ermessen, muß man sich einmal vor Stomiler bei seinem Vater wollt' er absolut nicht werden. Was stellen, die Werkzeuge eines jeden Gewerbes wären( wie bei den er eigentlich war, das weiß ich nicht mal. Schieber", Insekten) Teile unseres Körpers und wir befäßen( wie diese) die an sagte er immer bloß, wenn ich ihn fragte. Ja, ja, Wige wußte der, geborene Fähigkeit, diese Werkzeuge in vollkommenster Weise au als wenn er sein Lebtag im Geschäft gewesen wär. Und aussehn handhaben. Wohl würden wir wie die Tiere eine bestimmte Attivität tat er wie ein Kavaljier." Sie seufzte tief. Sie werden meinen, entfalten können. Niemals aber würde diese uns über die gegebene ich wollte mir dice tun, aber Sie fönnen's mir gut und gerne Lage der von der Natur befriedigten Bedürfnisse hinausführen. Das glauben: mein Jeziger ist ein Strohwisch gegen den. Tier verharrt in dem Kreis von Bedürfnissen, der ihm durch seine Die Wirtin erschien in der Tür. Na, nu gehen Sie man natürlichen Werkzeuge vorgezeichnet ist. Der Mensch aber wird durch nach oben ins Logis. Es wird nachgerade Zeit, daß Sie voran jedes Werkzeug, das er schafft, also durch die Technik, zu immer machen." neuen Bedürfnissen weitergetrieben.

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Wir friegen doch erst hier Abendessen?" fragte Frau Eisebein Kampfbereit. " Nein, das friegen Sie im Zelt." Na hören Sie-" Frau Eifebein schnappte nach Worten. " Nein, nein," sagte die Wirtin resolut, erst machen Sie voran und ziehen sich an. Man will doch auch sehen, was Sie diesmal für Kostüme mitgebracht haben. Die vom vorigen Jahr will nichts gesagt haben, aber ein warmes Abendessen waren die wahr und wahrhaftig nicht wert."

( Fortsetzung folgt.)

Soziologie der Technik.

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Neue Erfindungen wecken neue Bedürfnisse. Die Geschichte der Technik zeigt überall, daß mit jeder Erfindung, die ein bestimmtes Bedürfnis befriedigt, sofort eine Reihe von Unterbedürfnissen hervor gerufen werden, welche zur Vervollkommnung einzelner Teile der Erfindung weitertreiben. Nach S. Dubois- Reimond tommt es sogar vor, daß man sich um Erfindungen bemüht, für welche man ganz na, ich fälschlicherweise ein Bedürfnis voraussetzt, und für welche dann später die Erfinder selber die Bedürfnisse entdecken und wecken müssen. Man hatte einen großen Bedarf an Aluminium voraus­gesetzt. Die Erfindung, Aluminium im elektrischen Ofen herzustellen, sollte diesem Bedarf abhelfen. Man täuschte sich. Und so mußte das Aluminium betteln geben, und die Produzenten zogen förmlich systematisch auf die Suche nach Bedürfnissen dafür". Insofern nun immer neue Bedürfnisse auch immer geistige Dispositionen er fordern und bewirken, insofern hat die Technik auch von diesem Gesichtspunkte aus auf das geistige Sein einen hervorragenden Einfluß.

Auf der Danziger Wanderversammlung des Verbandes deutscher Eng mit der Entwickelung der Bedürfnisse hängt zusammen die Architekten und Ingenieurvereine hat ein Münchener Architekt Wandlung der Wertbegriffe, die in einer Gesellschaft herrschen. In ( R. Reverdy) den Satz aufgestellt: Die Technik als solche zu schaffen einer Gesellschaft, in der neue Erfindungen zu einer technisch und und zu entwickeln ist die Arbeit der Architekten und Ingenieure des wirtschaftlich neuen Betriebsform drängen, entsteht ein wahrhafter 19. Jahrhunderts gewesen; die Technit als Kulturfaktor, Kampf zwischen den verschiedenen Wertschägungen. Man denke nur an d. h. in ihren sozialen und geistigen Beziehungen die Gegensäge von Wertschätzungen, welche in den nebeneinander und Wirkungen zu beobachten und zu regeln, ist die Aufgabe, befindlichen Wirtschaftsformen, wie Handwerk und Fabrikbetrieb, die für die Ingenieure und Architekten des 20. Jahrhunderts hinzu leingewerbe und Warenhaussystem, bäuerlicher Landwirtschaft und treten muß." Während die erste Hälfte dieses Sages unverständlich treten muß." Während die erste Hälfte dieses Sazes unverständlich Großindustrie sich bekämpfen. Die Vertreter der technisch überholten, ist, drüdt die zweite eine Anerkennung von Tatsachen und Beziehungen alt eingesessenen Wirtschaftsstufe führen den Kampf gegen das Neue aus, mit der bisher die zünftige Theorie, wenigstens in Deutschland , mit Argumenten, deren Durchschlagskraft wesentlich auf Gefühls­sehr sparsam gewesen ist. Indem man sich anschickt, die Abhängigkeit affoziationen beruht, die im Laufe der Zeit sich dem alten Wirt­unferes sozialen und geistigen Seins von der Technik zu studieren, schaftssystem eine neue Art von Patina angesezt haben. berwaltet man bewußt oder unbewußt Marrsches Erbe. dente nur, mit welcher Art bon Argumenten ein Klein­Auch Dr. Julius Goldstein( Privatdozent in Darmstadt ), bauer den Sozialismus bestreitet, mit welcher ein Großindustrieller der mit der Abfassung eines größeren Werkes über die Wirkungen der Technik auf Sozialpsyche, Ethit und Aesthetik be­schäftigt ist, der über dasselbe Thema jüngst in der Wiener Sozio­Logischen Gesellschaft und in der Internationalen Wochenschrift für Wissenschaft, Kunst und Technit" gehandelt hat, wandelt, wenn auch nicht eingestandenermaßen, in Margschen Geleisen.

Man

und mit welcher ein Handwerker. Und vergesse nicht, wie eine ganze Reihe dieser Argumente dem industriellen Arbeiter z. B. total un­verständlich sind, einfach weil die wirtschaftlichen und technischen Voraussetzungen, denen sie entstammen, bei ihm fehlen.

Wesentlich unter dem Einfluß der Technik ist die bedeutsame Soziologie nennen wir die Wissenschaft von der gesamten Um- Wandlung der Wertschätzung im neunzehnten Jahrhundert vor sich welt( förperlicher und seelischer) in Rücksicht auf ihre gefell gegangen, die aus dem Volk der Denker und Dichter" ein Volk der schaftliche Bedeutsamkeit. So ist z. B. der Mensch, Realpolitiker" und der königlichen Kaufleute" gemacht hat. Während insofern er aufrecht geht, mit Lungen atmet, fich von Fleisch bor 75 oder 100 Jahren die Bezeichnung Idealist" ein großes Lob nährt usw., ein Gegenstand der Zoologie und Biologie. Insofern war, ist sie heute ein Spigname. Dafür wird der Mann mit den er jedoch Waren produziert und Abgeordnete wählt, ist er ein Dbjeft smarten Transaktionen" um so höher geschäzt. Hand in Hand da der Soziologie. Es gibt viele Arten von Soziologie. Die religiöse mit geht folgendes: 1840 war das Prädikat revolutionär" auch in Soziologie z. B. betrachtet die Religion auf ihre sozialen Wirkungen Deutschland bei der Bourgeoisie ein Lob, zum mindesten fein Ddium. hin. Sie untersucht also nicht, ob der Begriff Gottes etwa wahr Heute wird derjenige Bourgeois, der revolutionäre" Anwandlungen ist, sondern z. B., welche Wirkung der Monotheismus auf die spürt, von seiner Klasse einfach deklassiert. Besonders deutlich läßt sich heute die Umgestaltung unserer Entwidelung der Internationalität hatte. Der franzöfifche Soziologe Emil Dürkheim unterscheidet außer der religiösen ästhetischen Wertschäßungen durch die Technik verfolgen. Auch hier noch eine moralische, juristische, ökonomische, sprachliche und ästethische findet in einer Gesellschaft, die einen technischen Wechiel durchmacht, ein Soziologie. Was er unter den einzelnen Arten versteht, ist nun Kampf der ästhetischen Wertschätzungen statt. Man erinnere sich an flar. Eine Wissenschaft, die die gesellschaftlichen Beziehungen der den Protest der franzöfifchen Künstler gegen den Eiffelturm und die Technik zu studieren hätte, muß eine Soziologie der Antwort Eiffels. Wir Schriftsteller, Maler, Bildhauer, Architekten, wir, die wir bisher die makellose Schönheit unserer Stadt Paris Technik genannt werden. Die ungeheure sozialpsychologische Bedeutung der Technik erhellt bewundern und lieben, wir legen im Namen des französischen Ge­zunächst aus einer Betrachtung des Werkzeugs. Auch das Tier schmads, im Geiste unserer nationalen Kunst und Geschichte nach besitzt Werkzeuge. Sie bilden einen Teil des Körpers, der mit ihnen drücklich und empört Verwahrung ein gegen die Errichtung dieses zugleich die Fähigkeit ererbt hat, sich ihrer für die Zwecke der Selbst- unnügen, monströsen Eiffelturmes." So der Protest. Die Antwort " Ich glaube fest, daß mein Eiffelturm seine eigen­und Arterhaltung zu bedienen. Das Werkzeug des Tieres ist Eiffels lautete: kompliziert in der Struttur, einfach in der Funktion. Es ist in fich artige Schönheit haben wird. Stimmen die richtigen Bedingungen vollkommen und meist auf spezialisierte Tätigkeiten zugestaltet. Berber Stabilität nicht jederzeit mit denen der Harmonie überein? gleicht man den Menschen in dieser Beziehung mit dem Tier, so Die Grundlage aller Baukunst ist, daß die Hauptlinien des Gebäudes vollkommen seiner Bestimmung entsprechen. Welches aber ist die macht er einen hilflosen Eindruck. Das, womit der Mensch über die mehr instinktive Intellektualität Grundbedingung bei meinem Turm? Seine Widerstandsfähigkeit des Tieres hinausschreitet, ist seine Fähigkeit, sich Werkzeuge zu ver- gegen den Wind. Und da behaupte ich, daß die Kurve der vier schaffen. Er ist wie die Engländer sagen, ein toolmaking- animal. Turmpfeiler, die von der gewaltigen Massigkeit ihrer Basen an in Wo wir in den geologischen Schichten auf Werkzeuge stoßen, da immer luftigere Gebilde zerlegt zur Spize emporsteigen, einen tönnen wir mit Recht die Existenz des Menschen behaupten. So mächtigen Eindruck von Kraft und Schönheit machen werden. wird das Werkzeug und damit die Technit zum spezifischen Merkmal Birgt doch auch die Kolossalität, die absolute Größe an sich einen des menschlichen Wesens. Ein französischer Philosoph( Henri Reiz." Hier protestiert wie jeder sieht das Zeitalter der Bergson) schlägt daher vor, statt des veralteten homo sapiens Großindustrie gegen das Zeitalter des Handwerks. ( Klugheitswesen) zu fegen homo faber( technisches Wesen). Der Prozeß des Ueberganges vollzieht sich zumeist in zwei Das menschliche Werkzeug birgt in fich eine Fülle von Phasen. Zuerst stehen die technisch Schaffenden noch unter dem Entwidlungsmöglichkeiten. Da es aus unorganisierter Materie gwang der alten ästhetischen Bewertungen. Se z. B., wenn ein besteht, kann es leicht verändert werden. Es steht zu seinem Reuleug seine Maschinen ganz deplaciert mit

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