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gewonnen."
Sehen Sie," fagte Manja fröhlich und lebhaft, Berge endete, technische Ausführung und die reiche Durchbildung der Tommen nicht zusammen, aber Menschen immer. Warum einzelnen Zierrate, die besonders in der reichgegliederten Westfront haben Sie sich so verändert? Was macht Ihr Michel? ch der Kirche, und im Wechsel der aus dem spröden Gestein geschickt Habe oft an Sie gedacht. Ich habe Sie ja damals sehr lieb herausgearbeiteten Blattformen zur Geltung kommt, die die Kapitäle und den Fries unter dem Hauptgesims schliden. Die Kirche hat einen einschiffigen, polygon geschlossenen Chor und bewahrt in der Das ist kein Wunder," antwortete ta, das Unglück Wand des nördlichen Querschiffes den Grabstein eines Abtes. Sie bringt die Menschen einander viel näher als das Glück. Sie war früher mit den gotigen sogenannten Kreuzgewölben ber haben sich auch verändert. Sind Sie... verheiratet? Wahr- sehen, deren fäulengetragene Spitzbogen sich zu jenen Domen haftig," wiederholte sie, Manja noch einmal von oben bis wölben, deren Each so unabweisbar an das das Zusammen unten musternd, ich hätte Sie nicht erkannt." schließen von zwei nebeneinderstehenden hohen Reihen von LaubSie gingen zusammen weiter und teilten einander rasch bäumen erinnert Von diesem schönen Gewölbe sind leider nur noch das Wichtigste aus ihrem Leben mit. Die große Wolfe, die ehemaliger Herrlichkeit geben können. Durch einen bei der Verdie Gewölberippen vorhanden, die einen recht schwachen Abglanz bisher die Sonne verdunkelt hatte, hatte sich fortgeschoben wüstung im dreißigjährigen Kriege herbeigeführten Brand des Dach und die ganze Straße lachte jezt im Sonnenschein. Alles stuhles ist das Gewölbe eingestürzt. Im westlichen Teil der Kirche lebte auf, erblühte und erschimmerte unter ihren Strahlen. sind an den Wänden Ansäge von Spitzbogen wahrnehmbar, die Deutliche Schatten legten sich unhörbar neben die Häuser. darauf schließen lassen, daß sich früher eine Halle an dieser Stelle Die Luft wogte auf, schoß munter die Straße hinab, schob erhob, die vermutlich nur zum Teil über der Erde stand. und stieß die Passanten und lief wieder weiter. Die Wassertümpel, in denen sich die Häuser verkehrt wiederspiegelten, schlugen frause Falten und erglänzten in rosigem Silber.
( Fortsetzung folgt.))
( Nachdruck verboten.)
Jm Westflügel der Klostergebäude, die sich im Quadrat um den Klosterhof gruppieren, befinden sich zwei, gewöhnlich verschlossene Räume, die der stets anwesende Pförtner gern zeigt. Das eine ist ein auf zwei Backsteinen ruhender, etwa zwölf Meter im Gebiert messender Raum, der den Namen Fürstensaal führt. Ein schmales Spigbogenfenster erhellt notdürftig das Gewölbe, zu dem durch eine spigbogige Tür einige Stufen hinabführen. Tiefe Nischen in der Wand Tassen das ehemalige Vorhandensein von Wandichränken vermuten, und die farbenarmen Reste einer neuerdings freigelegten Wandmalerei deuten in ihrer Ausführung darauf hin, daß der Raum wohl einst zum Speisesaal bei besonderen Gelegenheiten gedient hat. Der andere Raum ist ein Rest des Kreuzganges. Das nahebei befindliche Refektorium ist in der Wiederherstellung begriffen.
Bei aller Herrlichkeit der wundervollen Ruine wird man
Kurz hinter Eberswalde , auf dem nächsten Wege in einer Inappen Stunde, auf dem schöneren Waldwege über die Weitlager doch in ihren berwüsteten Räumen, die nur wenige Spuren Mühle in zwei Stunden zu erreichen, liegt die herrliche Klosterruine ihrer einstigen hohen kunstvollen Schönheit bewahren konnten, von Chorin , die schönste Ruine nicht nur Brandenburgs, sondern ein Gefühl der Bergänglichkeit allen Menschenwerks nicht los und ganz Norddeutschlands. Zwischen den grünumtränzten Ufern eines begrüßt beim Berlassen der roten Biegelmauern die weite, herrliche fleinen, fischreichen Sees, des Amtsfees, erblickt man, von einem Landschaft ringsum mit gesteigerter Freude an ihren mannigfaltigen Gürtel vielfarbiger Blumenstauden umschlossen, auf einer kleinen Er- Bildern. Die prächtigste Ansicht des Klosters hat man in dem westhebung die schlanken Spitzbogen des gothischen Ziegelrobbanes der lich vom Klostergebände gelegenen Forstgarten. Wenn man den ehemaligen Klosterkirche von Chorin . Rundgang in der auf einer Anhöhe am See gelegenen Alten Klosterschenke beschließt, hat man einen weiten Blid über das idyllische Fleckchen Erde ringsum, und kann die Rückfahrt von der naben Station Chorinchen antreten, die in furzer Zeit zu er
Die trockene Guillotine.
Die Geschichte des Klosters reicht weit zurück. Es entstand aus einem Hospiz für Reisende und Arme, das im Anfang des 13. Jahrhunderts in Bardzin( später Paarstein genannt) unweit Dderberg eingerichtet war und dicht an der großen Heerstraße lag, reichen ist. die aus Sachsen durch Teltow und Barnim nach Pommern führte. In jener Zeit, die weder ein geregeltes Krankenhaus noch Gasthauswesen tannte, übernahmen vom Klerus errichtete Hospize und und häufig auch Klöster die Sorge für Herberge und Krankenpflege der Reisenden. Das Hospiz Bardzin wurde 1231 zu einem Kloster erweitert, das die Prämonstratensermönche auf den Pälizwerder Dr. Jacques Bertillon, der bekannte Forscher, der sich besonders oder die Ziegeninsel im Paarsteinersee verlegten und dort für die mit der Anthropologie des Verbrechens und dem genauen Studium 8wede der Krankenpflege einrichteten. Lange scheinen sich die Prämon- der Verbrecherschädel beschäftigt, entwirft in einem Aufsatz von ftratenfer aber in in dem Kloster nicht ihrer Pflicht gewidmet Je fais tout eine lehrreiche Schilderung von dem Leben und dem zu haben, vielmehr hat es den Anschein, als wenn sie Wesen der französischen Sträflinge, die bei den in letzter Zeit ihm bald den Rücken gekehrt hätten, denn im Jahre 1258 lautgewordenen, widersprechenden Darstellungen der Verhältnisse beauftragte der der Markgraf Johann das Zisterzienserkloster auf den französischen Deportationsinseln besonderes Interesse bera Lehnin mit der Wiedereinrichtung des Klosters auf dem Bäligwerder, dient. Zunächst erscheinen die drei Jles du Salut, die riesigen und gleichzeitig mit der Unterhaltung des Hospitals in Bardzin, Zuchthäuser Frankreichs , durchaus nicht in dem furchtbaren Lichte, jener Ürstätte des Klosters. Die Zisterzienser hatten es im Jahre 1260 in dem man sich wohl die Küste von Guyana vorstellen mag. Auch bollständig besetzt, teils mit Mönchen, teils mit Kranken, aber lange die Schiffsreise ist angenehm und erquidend. Aber der Vera, dauerte auch ihre Wirksamkeit nicht, denn schon im Jahre 1269 brecher, der dahin deportiert wird, empfindet nichts von dem Vermußte es wegen Ueberschwemmungen nach Coryn verlegt werden. gnügen der Meerfahrt und der Schönheit der Landschaft. Die Bei der Säkularisierung entging auch das Kloster nicht seinem Sträflinge sind auf dem Schiff in Eisentäfigen eingeschlossen wie Schicksal, seine reichen Güter wurden eingezogen und zum Teil wilde Tiere; sie werden scharf bewacht und dürfen nur jeden Tag dem Amt Coryn hinzugefügt. Aber nicht lange erfreute sich das eine halbe Stunde freie Luft und Sonnenglang atmen, gerade Amt Coryn dieser unerwarteten Vergrößerung. Der ver genug, um das Entseßliche ihres Schicksals zu empfinden. Sie fchuldete Kurfürst, dem die Säfularisierung eine willkommene wissen genau, daß in ihren Käfigen Röhren angebracht sind, die Gelegenheit bot, zit barem Gelde zu kommen, verpfändete schon im sie bei dem Versuch einer Meuterei mit Rauchströmen erstiden Jahre 1543 die gesamten Ländereien des Klosters für 20000 Taler würden. Sind sie endlich an den grünen Gestaden der Inseln an Kaspar von Köferit. Im dreißigjährigen Kriege wurde dem gelandet, so werden sie sogleich in elende traurige Gebäude rerwechselvollen Schicksal des Klosters ein Ziel gesetzt. Die Schweden laden, aus denen sie, wenn sie überhaupt herauskommen, nur verwüsteten seine stattlichen Gebäude so von Grund aus, daß herauskommen, um gefährliche und furchtbar anstrengende Arbeit niemand mehr Luft hatte, sie wieder herzustellen, und so blieben sie zu leisten. Es gibt im ganzen 16 871 Sträflinge in den franzö größtenteils bis zum heutigen Tage Ruine. Die mit Alummat ver- fischen Kolonien, von denen 5520 zur Strafe der einfachen Depor bundene Lehranstalt Joachimsthal , dieselbe, die jetzt das große tation verurteilt sind und sonst frei leben können, 5643 auf Neu Terrain in Berlin an der Ecke der Kaiserallee und der Schaperstraße Caledonien angesiedelt und in gemilderter Zwangsarbeit gehalten innehat, bewohnte im Jahre 1654/1662 das einzige, noch stehen sind und 5708 nach Guyana transportiert werden, die zu schwerer gebliebene Stockwerk des Klostergebäudes. Bald reichten aber 3wangsarbeit verurteilt sind. Die Kosten für ihren Unterhalt beDie Räume nicht mehr für die wachsende Schule aus, und das trugen im Jahre 1905 5 757 400 Frant, also etwa 600 Frank für Kloster wurde dem Kurfürsten wieder zur Verfügung gestellt. jeden Sträfling, eine Biffer, die aber nur ungefähr angegeben Seit 1772 ist Chorin Domänengut. Man richtete in und an der werden kann. Kirche Wirtschaftsgebäude und Ställe ein. Erst in der Zeit von 1817 Inseln St. Joseph, die Insel Royale und die Teufelsinsel deportiert, Die schwersten Verbrecher werden auf die drei bis 1828 wurde dem Vieh eine andere Behausung angewiesen und dann nach dem Zuchthaus von Kuru, das an der schlimmsten Ctelle bie Kirche vor weiterem Berfall geschützt. der Küste von Guyana , in einer Begetation des Todes" liegt, und in das Zuchthaus von Maroni an der Mündung des großen Fluffes, der Französisch- Guyana von Holländisch- Guyana frennt. Das Klima ist an allen diesen Stätten des Schreckens entfehlich, der Boden fast unbebaubar. Der Arbeiter düngt den Boden mit seiner Haut", er ist stets von einer Wolfe Moskitos umgeben, die ihm mit ihrem schmerzhaften Stich leicht die Keime des Sumpf
ie Kirche ist, wie schon erwähnt, ein Ziegelrohbau aus dem Ende des 13. Jahrhunderts, der in zwei verschiedenen Perioden aufgeführt wurde. Der westliche Teil ist etwas älter als der östliche. Sie wurde 1310 vollendet und ist eine kreuzförmige, dreischiffige, ehemals gewölbte Pfeilerbafilifa, deren edle Zusammenstimmung von Sinien und Größenverhältnissen noch heute ebenso erfreut, wie die voll