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Preußischer Landtag.

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Hier kommen wir auf einen Einwurf unserer Gegner, welche das der Erlös aus Ablösungen von Domänengefällen usw. Bei dem Das Abgeerductenhaus wählte Mittwoch auf Antrag des Frei uns sagen, daß die Socialdemokraten eigentlich für die Flotten- Domänenetat in Wegfall kommt. fonservativen v. Stengel das Präsidium der vorigen Session vorlage stimmen müßten, weil Tausende von Arbeitern dabei be- Die Dotationen und die allgemeine Finanzverwaltung weisen v. Krücher( fons.) als Präsidenten, v. Heeremann( C.) und schäftigt werden könnten; aber wäre es da nicht vernünftiger, im Ordinarium ein Mehr von 3,9 Millionen Mark auf. Das ver­Dr. Krause( natl.) als ersten bezw. zweiten Vicepräsidenten wenn schon Geld und zwar Millionen verwendet werden sollen, anschlagte Mehr berechnet sich bei der Verwaltung der öffent­durch Zuruf wieder, da die Freifinnigen ihre ursprüngliche Absicht, angeblich um die Arbeiter zu beschäftigen, dann solche Arbeiten zu lichen Schuld auf vier Millionen, denen ein kleiner Wahl durch Stimmzettel zu beantragen, aufgegeben haben. Faſt die verrichten, die dem gesamten Volte zu gute kommen? Wie viel Minderbedarf bei der allgemeinen Finanzverwaltung gegenübersteht. ganze Sigung wurde durch eine mehr als einstündige Rede des Schulhäuser lönnten nicht beispielsweise für die 300-400 Millionen Bei den eigentlichen Staatsverwaltungen ist Finanzministers v. Miquel ausgefüllt. Ueber diese Rede ist ein gebaut werden, die für den Neubau für Schiffe verlangt die Einnahme um 6,9 Mill. höher veranschlagt, davon entfallen u. a. abschließendes Urteil vorläufig um so weniger abzugeben, als sie iverden?! Kominen doch in Deutschland durchschnittlich 60 Kinder 1,8 mil. Mehreinnahmen auf Kosten und Geldstrafen bei der Justiz­auf einen Lehrer gerade in ihren wichtigsten Teilen einfach unverständlich war in Preußen noch bedeutend mehr aber nur verwaltung. Einer Mindereinnahme von 277 000 m. begegnen wir selbst im Saale war der Minister nicht zu verstehen, wie der Ab­8 Soldaten auf einen Unteroffizier und 25 auf einen Offizier! bei der Handels- und Gewerbeverwaltung infolge Ueber­die geordnete v. Ehnern nachher ausdrücklich konstatierte. Die Presse Wenn das deutsche Volt so reich wäre, Hunderte von Millionen legung der periodischen Dampftessel Untersuchungen wird also wohl oder übel auf den stenographischen Bericht warten für Schiffe übrig zu haben, wie schön wäre es nicht, wenn dafür Dampffefsel- Ueberwachungsvereine. Der Ausgabebedarf im müssen. Soviel allein ist schon jetzt zu sagen, daß die Miquel- Nede in Ostelbien nicht mit Stroh gedeckte Schulhäuser gebaut, oder Ordinarium der eigentlichen Staatsverwaltungen erhöht sich um sich durch außergewöhnliche Flauheit und anheit aus­Lungenheilanstalten errichtet würden, wie solches von den Aerzten 5 Mill. Im Etat des Finanzministeriums find an Mehrausgaben 2 Millionen dringend gefordert wird." des Civilpensionsfonds, zeichnete; das refige Gemälde, das die Tronrede von der zur weiteren Erhöhung Finanzlage entivarf, erscheint nach den Ausführungen des Ein anderer Trick ist, zu behaupten, die Socialdemokratie sci 11/2 Millionen an gesetzlichen Witwen- und Waisengeldern und Ministers denn doch in dunklere Tinten getaucht. Aengstlich durch die Flottenvorlage in die ärgste Verlegenheit verfetzt. Wenn 180 000 M. zur Förderung und Befestigung des Deutschtums im vermieden hat Miquel, wie es von ihm ja auch gar nicht anders es für uns eine Verlegenheit giebt, so ist es der Ueberreichtum Osten. Von den dauernden Mehrausgaben der Justizverwaltung erwarten stand, die junkerlichen Agrarier und Kanal- an Gründen gegen den Flottenrummet. Seit dem 18. Oftober, da von insgesamt 3 632 300 M. find zu erwähnen 774 000 M. Gehälter gegner zu reizen: von irgendeiner irgendwie nachdrücklichen mit einer bewunderungswürdigen Rapidität die akademischen Flotten für neue Stellen für 76 Richter und 24 Staatsanwälte, 24 Millionen Empfehlung des Mittellandkanals findet sich in seiner Rede kaum eiferer ihr Herz entdeckten, haben wir einen großen Teil unseres Wartegelder aus Anlaß der Einführung des Bürgerlichen Gesetz-. eine leise Spur. Matten Juhalts und mit leifer Stimme gefprochen, Raumes tagtäglich der Abwehr der Marinetollheiten widmen müssen. buchs ausgeschiedener richterlicher Beamten. Von Minderausgaben vermochte die Rede teinen Eindruck bei den Abgeordneten zu er- Kein Argument der Schweinbürger und Seehelden, das nicht zerfekt fommen in Betracht 300 000 m. aus Anlaß der Neuordnung des weden; in Scharen verließen die Landboten den Saal; von denen, wurde. Widerlegungen unserer Beweisführungen haben wir bisher Gerichtsvollzieherwesens. Unter den Mehrausgaben des Ministeriums die im Saale verblieben, verteilte sich die größere Hälfte in zwang nirgends gefunden. Oder soll der blöde Schwindel eine Widerlegung des Innern sind zu erwähnen 276 000 m. für die Polizeiverwaltung Toje Gruppen, die sich an Privatgesprächen delektierten; nur ein kleines sein, den die Tägl. Mundschau" sich ersonnen hat, die frech und in Berlin und Umgegend, 95 600 M. für die Polizeiverwaltung in Häuflein war so pflichteifrig oder so miquelbegeistert, daß es sich dumm behauptet: den Provinzen und 244 000 m. für die Landgendarmerie. Bei der land­eng um die Tribüne zusammendrängte, um keines der Worte Der Vorwärts" hat sich noch bis heute zu feiner fachlichen wirtschaftlichen Verwaltung betragen die dauernden Mehrausgaben zu verlieren, die dem Gehege der Zähne des Finanz- Odhisens Bekämpfung der deutschen Flottenbestrebungen aufichwingen können, 1.1 Mid.; außerdem sind im Extraordinarium zur Verstärkung ver entflohen. Am Schluß erhob sich die Stimme des Ministers ein und wenn er ja einmal den Versuch dazu macht, so schreibt er schiedener Dispositionsfonds nicht nur die im laufenden Jahre zur Ver wenig fich in eine fünftliche Begeisterung hereinredend, sprach er Herrn Richters Freifinnige" ab. Die eigenen Mittet fügung gestellten Beträge von zusammen 540000 M2. wieder ausgebracht von den schweren Tagen preußischer Geschichte am Anfange dieses scheinen in dieser Frage völlig zu verjagen; vielleicht sondern noch weitere 60 000 m. bereit gestellt. Die dauernden Mehr Jahrhunderts und erzielte ja benn auch vereinzelten Beifall. Nach deswegen, weil der Vorwärts" weiß, daß die Ausführungen, die ausgaben des Kultusministeriums betragen 1,8 Mill., und zwar der oben bereits inhaltlich mitgeteilten Bemerkung des national er aus Parteitaktif machen müßte, in den Arbeitertreisen 400 000. infolge des Gesetzes, betreffend die Fürsorge liberalen Abg. v. Eynern schloß um 1 Uhr die Eizung und das auf lebhaftesten Widerspruch stoßen würden und daß für die Witwen und Waisen der Volksschullehrer, 150 000 Pt. Abgeordnetenhaus vertagte sich auf Donnerstag. Der nächste Tag jede fachliche Disfusion seine Position schwächen müßte. Aus zur Unterstützung der Witwen und Waisen von ist der Beratung der fonservativen Interpellation über die diesem Grunde, ist wohl auch von der Parteileitung die Losung 1. April 1900 verstorbenen Bollsschullehrern, während die Maßregelung der Landräte usw. gewidmet. Auf dic ausgegeben worden, den Bersammlungen der Wasser: bisherigen Anforderungen für die Versorgung der Hinterbliebenen Haltung der Regierung darf man gespannt sein.- phantaften" möglichst ferne zu bleiben und sich in feine Dis von Volksschullehrern mit zusammen 1,8 mil. M. als Minderaus­fuffion einzulassen. Wenn man über eine Sache nichts zu hören gabe erscheinen. Bon den Mehrausgaben für das Elementar­bekommt, über sie nichts erfährt und nicht über sie spricht, fann Unterrichtswesen find hervorzuheben 200 000 m. behufs allgemeiner man auch unmöglich für sie gewonnen oder zu ihr verführt" Erleichterung der Volksschullasten, 80 000 W. zu Beihilfen an Schul werden das ist alterprobte ultramontane Weisheit, die jetzt von verbände wegen Invermögens für die laufenden Ausgaben der Schul­der Socialdemokratie fopiert wird. Es frägt sich nur, ob sich auch unterhaltung, 500 000 2. zu Zuschüssen für die Alterszulagekassent die deutschen Arbeiter von ihren Parteihäuptlingen wie die In- der Volksschullehrer und Lehrerinnen, 300.000 W. zur Errichtung mündigen behandeln lassen. Wir glauben fast, daß sie neuer Schulstellen und 200 000 M. zu Pensionen für Lehrer und die öden Schimpfereien des Vorwärts" jatt haben Lehrerinnen an öffentlichen Volksschulen. und, wenn anders die Sage von ihrem Wissensdrange nicht eite! Sumbug ist, auch einmal danach verlangen werden, sachlich das Für und Wider der Flottenvergrößerung erörtert zu hören. Erleuchteten und Erweckten ein junges Gefühl ist, so begreift man Da die Flottenphantastit für die durch den 18. Oftober 1899 die Berwunderung dieser Leutchen, daß wir uns viel weniger über die für uns längst entschiedenen Fragen erregen als die Kinder der jüngsten Beisheit.

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Das Herrenhaus hielt eine etwa einstündige Sigung ab, in deren Verlauf es u. a. die Mitteilung von dem Ergebnis der Prozesse entgegennahm, die mit der Genehmigung des Hauses gegen die Volkswacht" in Breslau und den ,, Vorwärts" in Berlin angestrengt worden sind.

Im Falle der Bollewacht" ist eine Verurteilung des Breßjünders zu einem Monat Gefängnis erzielt worden. Der Vorwärts" aber mußte zum Leidwesen der Herrenhäusler straflos ausgehen, da sein verantwortlicher Redacteur, gegen den sich die lage richtete, unser trener Genosie Jacobeh, inzwischen verstorben war. Die nächste Sigung findet Donnerstag min 11 Uhr statt. Auf der Tagesordnung steht die Beratung des Gefeßentwurfs über die Zwangs erziehung verwahrloster Kinder.

Vorübergehend

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Von den einmaligen und außerordentlichen Ausgaben entfallen 96,2 Millionen auf die Betriebsverivaltungen, darunter 86,8 Millionen auf die Eisenbahnverwaltung und 69,9 Millionen auf die eigentlichen Staatsverwaltungen.

Das Berliner Tageblatt" glaubt einige frühere Aeußerungen unserer Parteigenossen Auer und Heine über Flottenrüstungen an die Seite des Rotherschen Eroberungs- National- Socialismus und in Gegensatz zu der vom Vorwärts" in dieser Frage eingenommenen Haltung ftellen zu dürfen. Das beweist nur, daß der Flottentoller dem Blatte das Unterscheidungsvermögen benommen hat.

Die neueste Aeußerung des Kaisers über die Socialdemo- Aber wir sind doch nicht schuld, daß in die öden Flottenver fratie, die er für eine vorübergehende Erscheinung hält, die fammlungen niemand hinein gehen mag. Die eigenen Leute der fich austoben werde, wird vielfach für eine Absage an die Wasserparteien sind ja nicht, jogar durch Freibillets und Lichtbilder Politik des starken Mannes, des Zuchthauses und der Aus- nicht, für die große Sache zu haben, und nun sollen wir den früben Einen schlimmen Verdacht äußert das Paderborner Centrums­nahmegeseke gehalten. Wir erkennen in dieser Acußerung Beranstaltern die Säle füllen helfen, indem wir unsere Genoſien inblatt. Es meint nämlich, man gehe in der Frage der Schiffsveſchlag­die Versammlungen als Staffage abfommandieren". Daß das Bemühen, in der Zeit des Flottenfampfes das Zuchthaus diese Sehnsucht nach unserer Beihilfe fich in die Form des albernen wir wären gern schneidiger gewesen, aber wir konnten es nicht, weil nahne recht schwächlich vor, um dann im Reichstage fagen zu können: Ja, gesetz in den Hintergrund zu schieben, und wir meinen des- Märchens fleidet. die Parteileitung habe die Lofung ausgegeben halb, die Scharfmacherpresse hat es hat es gar nicht nötig, wie hat sie das gemacht? wir feine genügenden Schiffe haben!" So urteilt man, fügt das daß die Arbeiter den Ber- Blatt hinzu, in weiten Streisen über unsere Regierung, und verlegen über diese scheinbare Rückkehr zum Aurse anstaltungen der Wasserfreunde fern bleiben sollen, entschuldigen angesichts der Methode, mit welcher die Agitation für die Parade­von 1890 zu schweigen, denn selbst in jener Zeit des focial wir als einen Ausfluß der Betrübnis über die mangelnde Werbe- ichiffe getrieben wird, kann man kaum eine andere Meinung mehr politischen Reformeijers fündete der Kaiser am 14. Mai 1889 fraft der Lichtbilder- Poffen. beim Empfang der streifenden Bergleute: Nun aber soll die Sache anders werden. Die Historische Ver- hegen. Nach Lourenço Marquez hat man zwei der erbärmlichsten Für mich ist jeder Socialdemokrat gleichbedeutend einigung hat an die Professoren Delbrück , Schmoller. Sering und Stähne geschickt, die wir haben, und nun wird dem Volke eingeredet, mit Reichs- und Vaterlandsfeind. Merke ich daher, die Frage zu beantworten, ob die breiten Maffen des Volles einfügung steht, daß sie längst in Südafrika hätten sein können. Man Wagner das Ersuchen gerichtet, in einer öffentlichen Volksversammlung wir hätten keine anderen, während eine ganze Anzahl so zur Ver­daß sich socialdemokratische Tendenzen in die Bewegung mischen und zu ungefezlichen Widerstand anreizen, so würde ich mit Interesse an einer starten Kriegsflotte hätten, und man hat die Ge- i fie, wie man annehmen nu, nicht verwenden, um nur unnachfichtlicher, Strenge einschreiten und die volle Gewalt, die noffen Auer, Bebel, Heine und Schippel ersucht, das Korreferat zu Stimmung für die Linienschiffe zu machen, die wir gar nicht nötig haben, ale zu Paraden. mir gifteht und die ist eine große zur Anwendung bringen. Ein Stimmungsbild aus Centrumsfreisen! Mian braucht also nicht einmal an die Glanzzeiten der Schaustellungen zu töbern, ist begreiflich. Aber wir bezweifeln, daß Die Sehnsucht, zum Bolt herabzusteigen, um Statisten für ihre Stummschen Herrschaft, an die Rotte von Menschen, die nicht unsere Freunde geneigt sein werden, durch ihre Hilfe wirkliches Volk wert, den Nanien Deutscher zu tragen"; an die hochverräterische zu den Flottenbegeisterten zu führen. Wenn wir zum Bolke zu Echar", die Tiere, die an der Wurzel der deutschen Eiche sprechen wünschen, dann ist es auf dem Playe. nagen", nicht an Bielefeld und Oeynhausen erinnern. Wir haben es also nur mit einer durch die gegenwärtige politische Page bedingten Zurüdhaltung zu thun.

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Trotzdem sind die Scharfmacher verängstigt. Die anti­femitische Staatsbürger- 3eitung" übt an der faiserlichen Aeußerung in der Form Kritik, daß sic eine irr tümliche Wiedergabe vorschüßt. Sie nimmt an,

übernehmen.

Die Beamtenmaßregelungen. Die fonservative Fraktion des Abgeordnetenhauses hat folgende Interpellation eingebracht:

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Der gesetzliche Achtstundentag für Bergarbeiter wurde in der Kommission des bayrischen Landtages für Beratung des neuen Berggefeßes beicloffen. Die acht Stunden verstehen sich einschließ lich der Seilfahrt. Bei Gefahr im Berzuge oder falls solche Be stimmung in der Arbeitsordnung vorgesehen ist, bei vermehrten Aufträgen, fann die tägliche Arbeitszeit auf zehn Stunden ver­längert werden, jedoch nur für höchstens 30 Arbeitsschichten int Jahre. Für heiße und nasse Streden soll die Bergbehörde ent­sprechend fürzere Arbeitszeit anordnen.

Ob dieser Kommissionsbeschluß Gesez wird, ist freilich noch zweifelhaft, denn der Regierungsvertreter wandte sich entschieden gegen die gesetzliche Festlegung der Arbeitszeit.

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" Inwiefern erachtet die fonigliche Staatsregierung die im vorigen Sommer im Anschluß an die Abstimmung dritter Leinng über die Kanalvorlage gegenüber einer Anzahl von Staatsbeamten von ihr getroffenen dienstlichen Maßnahmen im Einklang mit den daß Professor Riedler sich in der Wiedergabe der Kaiſertvorte ge- Die Anfrage hat, so fügt die tons. Korr." hinzu, nicht sowohl Borschriften der Artikel 83 und 84 der Verfassung?" Die leidige Spionenriecherei hat den reichsländischen Polizei Bertretung im Reichstage hat, deren Fraktion 57 Mann den Zweck, die den betreffenden Beamten zugefügte Unbill zur behörden, wie wir bereits gestern meldeten, abermals zu einem start ist, für die bei der letzten Wahl die größte Zahl von Stimmen Sprache zu bringen, als vielmehr den, in der Oeffentlichkeit festzu gründlichen Reinfall verholfen. Aus den Reichslanden wird uns zu abgegeben wurde, tann man wohl nicht als eine vorübergehende stellen, ob es ferner politischen Beamten überhaupt möglich sein wird, der Affaire noch geschrieben: Zu Anfang November v. J. wurden, Erscheinung betrachten. Auch to bt die Socialdemokratie in Parlamenten thätig zu sein. Mügte befürchtet werden, daß diefe wie i. 3. gemeldet, in Straßburg der frühere elsässische Staats­nicht mehr, fie hat längst ausgeto bt, fie arbeitet Beamten auch fernerhin für ihre Abstimmungen dienstlich zur Ver angehörige Jacques Lohr, zur Zeit in Brüffel wohnhaft, fowie in Vischheim, einem Borort Straßburgs, ansässige heute still und zielbewußt daran, die Herrschaft an sich zu reißen antwortung gezogen würden, so wäre es so ziemlich aus der und ihren Zukunftsstaat aufzurichten, in dem weder der geschlossen, daß man in Wählerfreisen Landräte noch für geeignet Reisende Albin Dubois unter dem Verdacht der Spionage verhaftet. Anlaß zu dieser Maßregel gaben einige Briefe, Thron noch der Altar eine Stätte findet. In der hielte, ihnen parlamentarische Mandate anzubertrauen. bont den Angehörigen Lohrs aus Brüssel Aeußerung Riedlers spiegelt sich wohl die Ansicht gewisser Katheder­Die Regierung dürfte versuchen, die Maßregelung als feine die waren, unt bont socialisten, nicht aber die Anschauung des Kaisers wieder." Maßregelung darzustellen und sich so aus der Affaire zu ziehen. Es Adresse von Dubois gesandt worden Die ,, Germania " findet es auffällig, daß der ,, Bortvärts" wird auf das Junkertum ankommen, ob es gelingt, die Minister zu diesen an Lohr , der einige Tage bei ihm auf Besuch weilte, aus­in feiner gestrigen Besprechung den Sah nicht erwähnt habe, svingen, Farbe zu bekennen. Am Donnerstag wird die Interpella- gehändigt zu werden. Die Verhaftung der beiden erfolgte auf tion bereits verhandelt werden. offener Straße, als sie sich abends auf dem Heimwege zur Wohnung und glaubt daraus schließen zu dürfen, daß uns die Meinung, Dubois befanden. Da beide Männer in Straßburg wohl bekannt wir feien eine vorübergehende Erscheinung und würden uns Die Kaiserrede über die Technik fritisiert der fromme Reich 3- find, das beste Ansehen genießen und in durchaus geregelten austoben, nicht passe. Aber die Germania" irrt in ihrer bote" in feiner Weise: Berhältnissen lebeit, erregte ihre Festnahme großen Aufsehen. Borausschung. Wir haben den Sah nicht nur kritisiert, sondern Die Technit hat bis jetzt die moralischen bezw. socialen Ge- Riemand glaubte an ihre Schuld. Trotzdem lehnte die Staats­fachlich widerlegt, indeni wir bemerkten: d fichtspunkte mehr in den Hintergrund treten lassen und sich auf anwaltschaft eine für den Fall ihrer vorläufigen Freilassung ihre maschinellen Leistungen beschränkt und das wird auch angebotene Raution von beträchtlicher Höhe ab. Dubois, gegen Zukunft fo fein. Das liegt in ihrer Natur und den nicht das geringste Verdachtsmoment aufzutreiben war ,. deshalb neigt sie auch vielfach zur materialistischen Welt- wurde dann Ende November aus der Haft entlassen, während man anschauung hin, wie das ja auch der Professor Dr. Riedler Lohr erst jest, also nach vollen zwei Monaten, wieder auf zugab. Der Materialismus hat in sich aber feinen Antrieb zur freien Fuß jezte unter gleichzeitiger Einstellung des gegen ihn und Befferung der Lage der Armen, sondern soweit die Geschichte reicht, Dubois eingeleiteten Verfahrens. Lohr hat unterdessen seine hat er allezeit das materielle Interesse zu seinem Leitstern ge Stellung in einem Brüffeler Handelshause verloren; auch Dubois macht, und dazu gehört in erster Linie die möglichst größte und war durch die über ihn verhängte Untersuchungshaft in feinem Be­billigste Ausnutzung der Arbeitskräfte der Arbeiter. Das war so rufe schwer geschädigt. Von einer Entschädigung der beiden Männer und ist so und wird immer so sein, wo der Materialismus für die ihnen aus der folgenschweren behördlichen Maßregel er­herricht." wachsenen moralischen und materiellen Nachteile ist im Lande der besten Rechtsgarantien" natürlich keine Rede.­

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" Daß die Technit allerdings an fich geeignet wäre, die Ers fenntnis der socialen Probleme zu fördern, beweist gerade die Socialdemokratie, deren Lehre wesentlich mit auf dem technischen Berständnis beruht, die deshalb auch nicht eher vorübergehen, nicht eher sich austoben fann, als die notwendigen Konsequenzen aus der technischen Entwicklung im focialistischen Sinne gezogen find."

Wir meinen also, daß die mildere Aeußerung des Kaisers über die Socialdemokratie eine Erscheinung ist, die vorüber­gehen wird, wenn sich die Flottenpläne ausgetobt haben, daß aber die Socialdemokratie gerade wegen der vom Kaiser wohl gewürdigten technischen Entwicklung nicht vorübergehen fann, ehe die Technik die notwendig aus ihr folgende focia­liftische Organisation gefunden hat.-

Deutsches Reich.

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Der Reichsbote" will also den Kaiser warnen, die materia­liftische" Technik allzusehr zu fördern.

Dent

Aus Sachsen .( Eig. Ber.) Dresden , 9. Januar. Landtag ist neuerdings von der Regierung ein Gefeßentwurf vor­Der preußische Staatshanshalts.Etat für 1900 gelegt worden, der eine Aenderung des fächsischen Einkommen schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 2472 266 033 M. Steuer- Gesetzes bezweckt. Der Entwurf lag dem vorigen Landtag ab. Bon den Ausgaben entfallen auf das Ordinarium 2305856 751 m. schon vor, wurde aber nur in der zweiten Kammer erledigt. An oder 119 080 088 m. mehr als im laufenden Jahre, auf das Extra- deren damalige Befchlüsse lehnt sich der neue Entwurf an. Nach ihm Die Schufucht nach dem Volfe. Ordinarium 166 409 282 M. oder 26 901 247 9. mehr. follen in Zukunft von Einkommensteuer ganz befreit fein: die reichs- und Die ganze Unwissenheit unserer Gebildeten" über das Wesent Bei den staatlichen Betriebsverwaltungen ist landesgesetzlichen Berufsgenossenschaften, Kranken- und Pensionskassen, und das Streben der Socialdemokratie offenbart sich darin, daß im Ordinarium ein Mehrüberschuß von 29,0 Millionen veranschlagt. die ausschließlich firchlichen, gemeinnügigen, werkthätigen, Besoldungs­man sich dem Bahne hingiebt, das Proletariat könne zu dem Davon entfallen 15,2 Millionen auf die direkten Steuern, bei oder Pensionszwecken dienenden Stiftungen 2c., Sonfursmassen und Militarismus us eine andere greeting comment benen die Einkommensteuer mit 14 Mißionen und die Grgänzungs- beſtimmte Arten von Versicherungsgesellschaft dem free, mütig geschicht. Da wird den Arbeiten vorgerechnet, wieviel sie steuer mit 1 million mehr in Ansat gebracht sind, 4,8 Millionen auf Entwurfe war auch die Befreiung der Gemeinden vorgesehen, an dem Schiffsbau verdienten eine Schweinburgsche Anrufung die Eisenbahnverwaltung, 4,6 Millionen auf die Forstverwaltung. Die Regierung ist diesmal davon abgekommen, weil diesem Gedanken der kurzfichtigsten Selbstfucht, die schon darum vergeblich ist, weil 3,9 Millionen auf die Berg, Hütten- und Salinenverivaltung und seiner Zeit widersprochen wurde. Der Reingewinn der Gesell­die Arbeiter wiffen, daß fie felbst diese unproduktiven Ausgaben 2,7 Millionen auf die indirekten Steuern. Ein Minderüberschuß von schaften mit beschränkter Haftpflicht( Genossenschaften, Konsums bezahlen müssen. Schon gelegentlich der vorigen Flottenvorlage 291 800 R. ergiebt sich bei der Domänenverwaltung. Endlich tritt vereine) foll nicht mehr voll, sondern nur zur Hälfte m. hat Auer zu diesem Argument bemerkt: ein Minderüberschuß bon 1,6 Millionen dadurch hervor, zur Steuer herangezogen werden, auch werden die zur Bildung von