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bie harten Schalen ergeben Wasser, Del- und Kaltbehälter; aus verlassen, da ste zur Arbeit untanglich find). Herr Bonnier stellte nunmehr Abschnitten der Schale macht man Trinkgefäße, Löffel, Schaber und weitere Versuche in der Weise an, daß er die Bienen durch Sirup Armringe; mit den Blättern wird das Dach gedeckt; die jungen nach einem Tische lockte, der 200 Meter von dem Bienenkorbe auf Herzblätter geben ein Gemüse, ähulich dem Blumenkohl, gestellt war, die Sammlerinnen mit grünem Talfpulber zeichnete getrocknete Blattbündel Fadeln zur nächtlichen Fischerei, und dann einen ähnlichen Tisch daneben ſtellte. Am Sie Blattrippen Besen und Reusen, die Stämme ein vortreffliches andern Tage wurde auch dieser Tisch von Bienen Бое Baumaterial und Lanzenschäfte, und endlich der bewußte Bast ist, sucht, aber es waren keine grüngezeichneten darunter; diese abgesehen von seiner Verwendung als Pinsel und Bunder, ein besuchten nach wie vor den ersten Tisch. Die Gäste des wundervolles Material für Körbe und Matten. Als solcher erfreut zweiten Tisches wurden rot gezeichnet. Auch weiterhin flogen mit er sich neuerdings auch bei uns, in Gestalt von Läufern und feltenen Ausnahmen die grünen Bienen zum Tisch 1  , die roten zum Teppichen, einer steigenden Beliebtheit. Tisch 2. Die Bienen unterschieden also zwei Nichtungen, die einen sehr spizen Winkel miteinander bildeten. Wurden die Tische um 20 Meter voneinander weggerückt, so gab es überhaupt keine Aus­nahme mehr; die grünen und roten Bienen blieben vollständig von einander getrennt. Aus diesen und älteren Erfahrungen schließt Herr Bonnier, daß die Bienen wirklich einen Richtungssinn befizen. Medizinisches.

Ans der Vorzeit.

Die Anfänge des Menschengeschlechts. Wenige Forschungsgebiete haben gerade in den letzten Jahren einen so tief greifenden Umschwung der grundlegenden Anschauungen aufzu­weisen, wie die Geschichte der Urzeit des Menschengeschlechts. Wich­tige Funde, oft aus spärlichen Knochenresten bestehend, haben den Blick des Forschers geweitet und dem Rückblick Zeiträume der Menschheitsentwickelung entrollt, an die noch vor kurzer Zeit nie mand zu denken wagte. Das Alter unseres Planeten selbst wird auf 1-200 Millionen Jahre geschätzt. Im Vergleich zu dieser Dauer ist das erste Auftauchen des Menschen allerdings verhält- sundheitsstörungen, deren Bild dem der echten asiatischen Cholera nismäßig neu. Gleichwohl zwingt der heutige Stand der Wissen­schaft zu der Annahme, daß die Zeit, seit sich eine auf ihren Beinen aufrechtgehende, Werkzeuge aus Stein verfertigende Rasse ent­wickelt hat, wenigstens eine halbe Million Jahre zurückliegt. Die neueren Funde aus der Urzeit haben auch die letzten Einwände viderlegt, die gegen die Entwickelungstheorie erhoben worden sind. Die ältesten bekannten menschlichen Ueberreste entstammen Schich­ten, die während der Eiszeit gebildet wurden. Sie deuten auf eine niedrigstehende Raffe, die mehr Verwandtschaft mit dem men­schenähnlichen Affen aufweist als mit dem gegenwärtigen Menschen­geschlecht. Vermutlich begann die Eiszeit vor etwa 250 000 Jahren and endete, durch zwei interglaziale Zeiten unterbrochen, vor etwa 80 000 Jahren. Während ihres Höhepunktes war die nördliche Halbfugel der Erde mit Eis bedeckt, das die üppige Begetation vor­angegangener Epochen vernichtete und dem Dasein der mächtigen Säugetiere jerer Zeit ein Ziel fekte. Die Tier- und Pflanzenwelt der beiden Zwischenperioden zeigt Mischformen von nordischen und tropischen Typen, die zweifellos mit dem Menschen gleichzeitig bor­Handen waren. Die Differenzierung zwischen menschenähnlichen Affen und Affenmenschen hat sicherlich schor vor Beginn der ersten Eiszeit stattgefunden. Die hauptsächlichste Stüße für diese An­nahme ist, daß Neste menschenähnlicher Affen bereits in der Epoche des Miocan vorkommen, das dem Biocän der Eiszeit vorausgeht. Die Abzweigung der menschenähnlichen Affen fowie des Menschen von ihrem gemeinsamen Urstamme ist also feinesfalls nach der Miocänperiode erfolgt, so daß der Urbeginn, der Menschheit anschei­mend ziemlich weit hinter die Eiszeit zurückzuverlegen ist. Die Geräte des Ürmenschen waren höchst einfache Hilfsmittel aus un­geglätteten Steinen, Knochen und Hörnern gefertigt. Man nennt Diese Werkzeuge paläolithische" und teilt sie der sogenannten älteren Steingeit" zu. Ihre Verfertiger waren tierähnlich, hatten gekrümmte Beine, Langschädel und eine niedere, zurückweichende Stirn, eine flache kurze Nase und mächtige Unterkiefer mit zurüd­springendem fleinen Sinn und mächtigem, hundeähnlichem Gebiß. Das Gehirn war klein, der Körper wahrscheinlich fupferfarben und mit dichten Haaren bedeckt. In Frankreich   wurden in jüngster Beit fossile Funde gemacht, die dem geschilderten Typus entsprechen and in deren Gesellschaft paläolithische Werkzeuge, sowie Reste, die ber eiszeitlichen Tierwelt zugehören, entdeckt wurden. Jüngere Bildwerke, die auf Werkzeugen eingraviert sind, stellen neben Tieren auch Menschen von so ausgesprochen affenartigem Typus dar, daß man lange zögerte, in ihnen überhaupt menschliche Bild­nisse zu erblicken. Gleichwohl find sie zweifellos Darstellungen von Menschen niedriger Raffe, die zur Zeit der Entstehung jener Kunst­werke noch vorhanden waren, und geben sicher ebenso getreu den Charakter des Originals wieder wie die Pferde- und Bisonbilder, die sie umgeben. Erst viel später, in der sogenannten neolithischen Zeit, lernte der Mensch kunstreichere Werkzeuge anzufertigen. folg gewonnen. Diese Zeit dürfte nicht viel mehr als 6000 Jahre zurückliegen.

Aus dem Tierleben.

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Die Verhütung der Cholera. Die augenblicklich bald hier bald dort auftauchenden vereinzelten Fälle von Cholera lenten die Aufmerksamkeit wieder auf die Mittel, die wir besigen, um diese Krankheit festzustellen. Es gibt, wie man weiß, eine Reihe von Ges außerordentlich ähnlich ist und die infolgedessen bisweilen zu falschem Alarm Anlaß geben. In der Münchener Medizinischen Wochen­schrift" veröffentlicht Prof. Dr. Rudolf Emmerich  - München   aus dem Botkin Baracken- Hospital in St. Petersburg   Mitteilungen über die jest gebräuchlichen Methoden. Es sind im wesentlichen drei wissen­schaftliche Entdeckungen, die für die Erkennung in Betracht tämen. Bunächst wies im Jahre 1854 Bettentofer die Abhängigkeit der Cholera vom Boden nach, im Jahre 1883 gelang es Robert Koch  , die Cholerafibrionen zu finden, von denen man sich eine Lösung des ganzen Choleraproblems versprach. Es zeigte sich jedoch, daß mit der Auffindung der Cholerabazillen für die Borbeugung und Heilung eigentlich nichts gewonnen war, sodaß noch ein weiterer Faktor in Rechnung gezogen werden mußte. Es ist dies das von den Fibrionen gebildete Choleragift. Schon früher hatte man sich mit der Aufsuchung dieses Giftes beschäftigt, war jedoch auf Frr wege geraten, die zu einer vollkommen wirkungslosen Serum­therapie der Cholera geführt hatten. Ein weiterer Fortschritt bezüglich der Erkennung des Choleragiftes wurde erst im Jahre 1893 durch die Untersuchung von Petri angebahut, der zeigte, daß die Cholerafibrionen in ganz besonderem Maße die Fähigkeit befizen, Nitrate zu Nitriten zu reduzieren und daraus durch gleichzeitige Milchsäurebildung salpetrige Säure abzuleiten. Nitrate finden sich nun reichlich sowohl im Brunnenwaffer als in zahlreichen vegetabi­lischen Nahrungsmitteln wie Salat, Gurken, Rüben und anderen. Professor Emmerich folgerte daraus, daß die Choleravergiftung eine Bergiftung durch falpetrige Säure sein müsse. Eine Stüße findet diese Auffassung darin, daß andere Bazillen, wie Proteus mirabills, Streptococcus enteritilis und der Paratyphusbazillus B, die gleich­falls ein starkes Reduktionsvermögen für Nitrate besigen, tatsächlich choleraähnliche Symptome erzeugen. Um nun die sehr unwahrs scheinliche Annahme, daß das Choleragift wirklich die falpetrige Säure ist, endgültig zu beweisen, fehlte nur noch der experimenteйe Nachweis der falpetrigen Säure im Magen- und Darminhalt der Cholerafranken. Zu diesem Zwed begab sich Professor Emmerich im Jahre 1908 nach St. Petersburg  , um seine Versuche anzustellen. Die heftige Epidemie, die dort wütete, versprach ihm reichliches Material. Während sich im Blut nur eine so schwache Nitritreaktion zeigte, daß die Grundannahme darauf hin hätte angezweifelt werden können, konnte die falpetrige Säure in dem zu Beginn des Choleraanfalls ausgeschiedenen Inhalt des Magens und des Darms nachgewiesen werden, so daß die Cholera in sicherer und un­bestreitbarer Weise als Salpetrigsäurebergiftung erwiesen ist. Dieſe Entdeckung ist von ungeheurer Tragweite, da sie gestattet, sich mit Sicherheit gegen die Cholera zu schüßen. Es genügt nämlich, sich vollkommen nitratfreier Diät zu befleißigen, um die Krankheit sicher zu vermeiden. Eine Heilung ist mit dieser Erkenntnis natürlich nicht gegeben, aber die Vorbeugung hat Aussicht auf durchschlagenden Er­

Technisches.

Da es vorkommen Akustische Eisenbahnfignale. fann, daß die gewöhnlichen optischen Eisenbahnsignale bei Rebel­Der, Nichtungssinn" der Bienen. Die vielerörterte wetter übersehen werden, so hat Mautsch eine Einrichtung angegeben, Frage, ob die Bienen einen besonderen Richtungssinn besäßen oder die dazu dient, die optischen Signale durch das Abfeuern einer mit Hilfe des Gefichts oder des Geruchs den Weg zum Korbe zurück- Patrone zu unterstüßen. Der Apparat ist selbsttätig mit dem Signal finden, hat Herrn Gaston Bonnier   zur Anstellung einer Reihe von verbunden und funktioniert in der Weise, daß ein Schuß abgefeuert Versuchen veranlaßt, über die in der Umschau" berichtet wird. wird, wenn das Signal auf Halt steht, und daß so der Einige Bienen wurden in einem Gebiete, wo sich nur ein einziger Lokomotivführer vor dem Weiterfahren gewarnt wird. Die Bienenkorb befand, eingefangen und an verschiedenen anderen Schießvorrichtung wird elektrisch durch Abbrennen eines Platin­Stellen auf der Peripherie eines Kreises, der den Bienenkorb fädchens betätigt. Der Stromkreis wird durch die Räder der Loko­zum Mittelpunkt und etwa 2 Kilometer Radius hatte, einzeln motive im Vorbeifahren geschlossen. Der Apparat, der bei den Tosgelassen: die Bienen flogen auf den( durch Bäume verdeckten) belgischen Staatseisenbahnen mit gutem Erfolge probiert wurde, Korb zu. Dasselbe taten Lienen  , deren Augen mit geschwärztem enthält 50 Patronen; wenn diese bis auf fünf verbraucht sind, wird Kollodium bestrichen waren. Der Gesichtssinn ist demnach für die eine Klingel in Tätigkeit gesezt, die so lange funktioniert, bis der Rückkehr in den Korb nicht nötig. Dasselbe gilt für den Geruchs- Apparat mit neuen Patronen gefüllt ist. Wenn am Apparat etwas sinn, da schon Huber gezeigt hat, daß Bienen, denen die Fühler ab- nicht in Ordnung ist, so kann der Wärter das vorhergehende Signal geschnitten waren, in den Korb zurückkehren( um ihn alsbald wieder zul nicht stellen, ist also gezivungen, zuerst den Apparat zu richten.

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Verantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin  , Druck u. Verlag: Borwärts Bucheruderei u.Berlagsanstalt Baul Singer& Co..Berlin   SW.