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Dänen M. Andersen- Regö geschildert, ber in feinem Anzeiger". Lüftungsapparate mit elektrischem Betrieb find vor Buche Sonnentage, Reisebilder aus Auda zugsweise entweder sogenannte Fächerventilatoren oder Zerstäuber, lusien"( Leipzig , Georg Merseburger) seine Eindrücke die eine Befeuchtung der Luft herbeiführen. Die Fächerventi bon Land und Leuten, die er auf zwei mehrmonatlichen latoren, deren Hauptbestandteil ähnlich aussieht wie die Schrauben Meisen nach dem südlichen Teile der Pyrenäenhalbinsel ge- eines Luftschiffs, haben in der lebten Zeit Verbesserungen dahin wonnen, niedergelegt hat. Rego wandert mit seinem Leser durch erfahren, daß sie sich auch in Privatwohnungen sehen lassen können, Cadiz , Sevilla , Cordoba und Gibraltar ; er geht mit ihm nach dem ohne durch Form und Ausstattung unangenehm aufzufallen. Für afrikanischen Langer hinüber; er zeigt ihm das Leben der armen die Berstäuber, die eine feine Verteilung von Wasser mit einer Häusler der Sierra Nevada. Mit gutmütigem Spott macht er fich etwa gewünschten Beimischung aromatischer Stoffe bewirken, stehen über die Heiligen- getische luftig und über ihre Verehrung. Aber er jetzt mehrere verschiedene Verfahren zur Verfügung, die den Zwed erfennt auch mit scharfem Blick unter all diefem kulturellen Liefstand die in wirksamer Weise erreichen. Endlich ist auch eine gewiß fehr werdenden Anfäße neuer gesellschaftlicher Formationen; er zeigt den notwendige Lüftungseinrichtung geschaffen worden. Die Telephon Sozialismus des arbeitenden Städters und die Jdeenwelt des Land- zelle liefert einen recht eindrücklichen Beweis dafür, was der mannes und Hirten der Berge, die sich an den Bhrafen einer Mensch aushalten kann, namentlich wenn seine Aufmerksamkeit anarchistischen Romantik berauschen. Gut gesehen und trefflich ge- in einer bestimmten Richtung in Anspruch genommen ist. Wo eine schildert find besonders die Zigeuner Granadas, denen ein ganzes solche Belle innerhalb eines sonst gut gelüfteten und nicht allzusehr Kapitel gewidmet ist. durch eine Ueberfüllung mit Menschen leidenden Raumes ange bracht ist, mag es noch mit ein paar Schweißtropfen abgehen. Wenn fie aber in einem überfüllten und überhitten Lokal steht, so wird der Aufenthalt darin geradezu fürchterlich. Die Lüftung der Telephonzellen ist also eine Forderung, die durchaus nicht als unwesentlich betrachtet werden darf, und das Leben des Groß­städters ist überhaupt nicht so beneidenswert, daß man ihn durch ein Entgegenkommen auch in solchen Dingen, die vielleicht mehr eine Kleinigkeit bedeuten, zu verwöhnen fürchten muß. Technisches.

Das Buch ist nicht nach der Art der landläufigen Reise­fchilderungen. Es hat nichts von jenen Vorurteilen und Be­tounderungen an sich, die der Fremde gewöhnlich mit fich in ein Land hineinzutragen pflegt. Nego sieht und hört naiv. Wenn ihn auch, mehr als es gut ist, die geringe Sauberkeit und die große Faulheit der Leute abstoßen, so bleibt er doch unbefangen. Immer ist er bestrebt, ihrer Art gerecht zu werden, indem er für ihre Un­tugenden die Geschichte des Landes, die Lotterwirtschaft der gegen wärtigen Verwaltung, den jede Kultur zerstörenden Einfluß der Pfaffen, das füoliche Klima usw. verantwortlich zu machen sucht. Und da er sich in die Art der Menschen schickt, versteht und begreift er fie, bringt er sie uns menschlich näher.

Naiv, wie an die Menschen, tritt Nerö fchließlich auch an die anda­Tufischen Kunstdenkmäler aus der Maurenzeit heran. Er, der feine Buchweisheit mit auf die Reise nabm, gibt hier gleichfalls die Dinge, wie sie sind. Und da hält gar manches nicht vor seiner Kritik stand, was uns sonst zünftige Kunsthisioriker als ein Wunderwerk der Architektur und der Skulptur hinzustellen lieben. Bei diesem gefunden Kunst­empfinden Neyös nuten die fünf dilettantenhaften Bilder, die seinem Buche beigegeben sind, recht eigenartig an; fie wären besser fort­geblieben.

Geologisches.

In.

Wenn von

Der Urzeiger der Erdgeschichte. irgendeinem erdgeschichtlichen Ereignis die Rede ist, so pflegt man dem Fachmann die Frage vorzulegen, wieviel Jahrhunderte oder Jahrtausende seitdem vergangen sein mögen. Der Geologe kommt dabei jedesmal in die Verlegenheit, eingestehen zu müssen, daß fich genauere Angaben darüber nicht machen lassen. Mit den Zeit­räumen, die der jüngsten Vergangenheit unferes Planeten ange­hören, also etwa seit der großen Eiszeit verflossen sind, lassen fich wenigstens Schäßungen wagen. Die Dauer der großen geo­Logischen Formationen dagegen kann auch nicht einmal vermutungs­Es hat weise in irgendeiner Zahlenangabe bezeichnet werden. jezt den Anschein, als ob die Forschungen über die strahlenden Stoffe, insbesondere das Radium, einen sicheren Anhalt für die Abmessung geologischer Zeiten an die Hand geben werden. Seit man weiß, daß sich das Radium allmählich in Helium verwandelt, und seit man die Geschichte dieser Verwandlung einigermaßen festgestellt hat, liegt es nahe, von der Ansammlung von Helium in den Gesteinen der Erdkruste auf ihr Alter zu schließen. Ueber biese Möglichkeit hat Dr. Strutt von der Royal Society einen bedeutsamen Vortrag gehalten. Nachdem dieser Gelehrte eine große Zahl von Gesteinen untersucht hatte, ist er zu dem Schluß getlommen, daß fogar folche, die zu ben jüngeren und jüngsten gerechnet werden müssen, eine verhältnismäßig große Menge von Helium enthalten. Wenn man daraus ihr absolutes Alter folgern will, so wür sich ergeben, daß zum Beispiel gewisse Eisensteine aus der alttertiären Formation ungefähr 30 Millionen Jahre, andere Gesteine sogar 240 Millionen Jahre alt sein müssen. Damit wird das Alter der Erde selbst ein immer ehrwürdigeres.

Hygienisches.

Mehr Luft! Bon allen Dingen, in denen die immer mehr wachsenden Ansprüche auf gesundheitsgemäße Zustände von der Technit noch wichtige Verbesserungen erwarten, steht die Frage der Lüftung der Innenräume, im befonderen großer, für die gleich­geitige Anwesenheit Hunderter von Menschen bestimmter Säle, an allererster Stelle. Die so oft gerügte Staubplage ist schlimm und für die Verbreitung von Krankheiten ohne Zweifel höchst gefährlich, ebenso die Verpestung Ser Luft mit Rauch. Was wollen aber diese Mängel bedeuten im Vergleich dazu, daß man sich heute noch fast in jedem vollen Theater oder Konzertsaal in einer Atmosphäre aufzuhalten genötigt ist, die nach ihrer Zusammensetzung und Tem­peratur auf jeden Menschen mehr oder weniger wie eine Höllen pein wirken muß. Die Technik schreitet auch auf diesem Gebiet unaufhaltsam fort, aber entweder werden bereits vorhandene und genügende Mittel der Lüftung nicht in genügendem Umfang aus­genußt, oder es sind eben noch weitere Erfindungen und Kon­struktionen von größerer Wirksamkeit notwendig. Einige Neue­rungen aus der Lüftungstechnik, die mit der Verwendung des elet­trischen Stromes rechnen, bespricht Pradel im Elektrotechnischen

Die Gleichstrom dampfmaschine. Nachdem die uns bisher geläufige Dampfmaschine alle möglichen Wandlungen bis zu der heutigen Bollkommenheit durchgemacht hat, und nachdem ihr bereits von der Dampfturbine in allerlei Systemen der Rang in tritischer Weise streitig gemacht ist, werden wir plößlich von der Tatsache überrascht, daß die Dampfmaschine doch noch weiterhin und zwar in hohem Maße einer Vervollkommnung fähig war. Und was das eigentümlichste ist, die Verbesserung ist umwälzender Art, prinzipieller Natur. Ohne daß es nötig ist, sich mit den mehr oder weniger fomplizierten theoretischen Voraussetzungen bei dieser neuen Dampfmaschine zu befassen, genügt schon eine allgemein verständliche Darstellung, um deren große Vorzüge er­fennen zu lassen. Bislang hatte man im Prinzip den Dampf im Wechselstrom durch den Dampfzylinder hindurchgeführt, d. h. der Dampf trat am Kolbenende ein, folgte dem Stolben, lehrte am Ende des Kolbenhubes um und trat am Kopfende wieder aus. Bur Steuerung war ein komplizierter Apparat notwendig, der eine nicht Bei der Gleichstroms minder sorgfältige Beachtung erforderte. dampfmaschine von Profeffor Stumpf von der tgl. Technischen Sochschule Berlin , der fürzlich in der Hauptversammlung der Schiffsbautechnischen Gesellschaft hierüber berichtete, findet die Dampfausnußung, wie der Name andeutet, im Gleich­strom statt, d. h. der Dampf wird in gleichbleibender Richtung durch die Dampfmaschine hindurchgeführt. Dabei ergeben sich ersichtlich folgende schwerwiegende Vorteile: durch den Gleichstrom werden die bisherigen Austühlungen der inneren Zylinderoberflächen, da­mit die Zylinderkondensationen und damit die Stufeneinteilung eine wesentlichste Forderung beim Bau von Dampfmaschinen­vermieden. Die von Prof. Stumpf konstruierte Gleichstromdampf­maschine ist demnach eine einstufige Maschine, bei der jegliche Stufeneinteilung fortfällt. Außerdem kommen in Wegfall die Auslaßorgane, da diese zur Erzielung des Gleichstroms durch in der Mitte des Zylinders angebrachte und vom Stolben gesteuerte Schliße erfest find. Erwähnenswert ist fernerhin, daß bei der neuen Maschine das Triebwerk bedeutend leichter und einfacher geworden ist, so daß man von ihr im Gegensatz zu der bisherigen Dampfmaschine sagen fann: Es ist überhaupt nichts mehr an ihr bran!" Die Folge ist eine enorme Delersparnis sowie die Mög lichkeit der Verwendbarkeit von rohem Delmaterial. verbrauchszahlen der Stumpfchen Gleichstrommaschine zeigen, daß fie als einstufige Maschine mit den besten Verbund- und Dreifach Expansionsmaschinen konkurrieren kann. Außerdem ist sie zwischen 25 und 50 Proz. billiger, je nachdem man Tandemmaschinen, Ver bundmaschinen oder Dreifach- Expansionsmaschinen zum Vergleiche heranzieht.

Dampf

Obwohl diefe Gleichstromdampfmaschine erst auf eine kurze Spanne Zeit ihrer Eristenz zurückblidt, so hat sie doch schon Ein­führung gefunden in den Lokomotiv , Lokomobil- und den allge meinen Betriebsmaschinenbau. Interessant und maßgebend zu gleich ist folgende autoritative Feststellung: bei einem fürzlich durch die preußische Eisenbahnverwaltung mit möglichster Schärfe durch­geführten Konkurrenzbetrieb hatte die Stumpfsche Lokomotive den geringsten Kohlenverbrauch aufzuweisen. Die folgende hatte 19 Prog. und die darauf folgende 28,5 Proz. größeren Kohlen­verbrauch. Infolgedessen hat die preußische Eisenbahnverwaltung und mehrere ausländische Eisenbahnverwaltungen eine Anzahl von Lokomotiven nachbestellt. Die Einführung der Stumpfschen Gleich stromdampfmaschine wird weiterhin vorbereitet für das große Gebiet der Schiffsmaschinen, Walzenzugmaschinen im Hüttens betriebe und Fördermaschinen im Bergbau.

Berantw. Redakteur: Richard Barth , Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Berlagsanstalt Baul Singer& Co..Berlin SWL