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fie g'standen, die neuchen Leut', unverkrüppelt, unverfümmert, schön groß und start und hat ihnen G'fundheit und die G'ichicktheit aus So Aug'n g'leucht', is jeder wie ein König an der Maschin g'standen, die er gemeistert hat bis aufs legte Radl. Und über die Welt war ein großer Arbeitstag mit lauter saub're lustige Arbeitsleut'."
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haupt an: daß die Mütter die Neime im Kopfe haben und frei und launig im rechten Augenblid anbringen können. Diese Reime find die Hausmufit für die Kleinen und auf diesem Boden wächst die Liebe zu unseren alten Volksliedern.
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Weil eins so mit dem anderen verbunden ist, erscheint es auch ganz In allen Formen, beim Dramatifer wie beim Erzähler, bricht natürlich, daß ein Kinderbuchverlag wie der von Karl Aug. Seyfried, was Anzengruber seinen treuen Glauben an die Menschheit und das München , eine Sammlung von fünfzig echten Volksliedern Aus Bolt insbesondere" nennt, als Wesenselement hervor. Nicht in den entschwundenen Tagen" herausgibt.( Breis 4,80 M.) Jm Werfen nur, auch in dem Leben fühlte und litt er mit den Armen. Auftrage des Münchener Vereins für Boltsfunft und Volkskunde hat Sein Freund der Dichter Rosegger hat berichtet, mit welchem In- Joseph Bestmüller dies schöne Buch geschaffen, das mitarbeiten will, grimm Anzengruber das Unrecht der bestehenden Gesellschaftsordnung die Schätze zu heben, die auf dem Gebiete der Volksliedkunst verempfand. Kam das Gespräch darauf, so starrte er bisweilen, borgen liegen." Martin Greif hat dem Buch ein Geleitwort gegeben. als wäre er verfunten in eine Erscheinung, vor sich hinein murmelte Heute tritt auch im Arbeitergesang die Lust am Vollsliede mit etwas von Mord und Brand:" Sie wollen's ja nicht anders. wachsender Stärke hervor, und so wird man hoffentlich auch hier Bitten und Warten hilft ja nicht! Da draußen auf der Au reiten diefe Arbeit begrüßen. Cornelius Schmitt hat den Musikfaz der sie bei Wettrennen die Pferde zu Tode, die Laufende gekostet, und fünfzig Lieder, die bis ins 15. Jahrhundert zurückgehen, bearbeitet. fünfzig Schritte daneben stürzt sich von der Donaubrüde ein Weib Dazu kommt dies Werk, das in Haus, Schule und Gesellschaft ge mit einem Kind vor Hungersnot ins Wasser. Es ist mir graust." Das braucht werden möchte, in einem Gewande, das die Stimmung Weltvertrauen, das in ihm lebte, das er im Bekenntnis des Stein- der Lieder auch dem Auge fühlbar macht: Rudolf Schiefil hat den flopferhannes verherrlicht hat, ist frei von jeder Spur schönfeliger, Roten - und Textseitenrahmen in altnaiver, fräftig traulicher Holz vor den schneidenden Disharmonien das Auge verschließender Be- schnittmanier gezeichnet, die man angeheimelt wieder und wieder be schaulichkeit. Es ist Vertrauen vor allem zu der Entwickelung inner- trachtet. halb der Welt, der Glaube, daß der zur Vernunft geborene Mensch, als Teil der Welt seine Straft fiegreich im Stampfe des Fortschritte brauchen und sich eine Ordnung, wie sie dieser Anlage entspricht, schaffen wird. Conrad Schmidt .
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Neue Kinderbücher.
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Groß ist wieder die Flut der Bücher, die für die Heranwachsende Generation auf den Weihnachtsmarkt gebracht sind. Vom Wichtigen und Charakteristischen nicht nur vom ganz Guten soll hier die Rede sein, einmal um den Käufern von Jugendbüchern zur Hand zu gehen, dann um über die Grundfäße zu unterrichten, die für Gut und Schlecht auf diesem Felde in Betracht kommen, und endlich um die Entwickelung zu verfolgen, die sich hier vollzieht. Eine Entwickelung wird nämlich sichtbar: nicht in großer Bewegung zwar, aber doch in einer starken Spur.
Kinderreime und Volkslieder.
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Doch noch einmal zurüd zu den Kinderreim Büchern. Es ist da noch eins für Vier- und Fünfjährige von Al. Frietinger, und wieder sind die farbigen Bilder bon Joseph Mauder. Blaue Blumen ist sein Name( Jugendblätter, München , 1,20 M.). Das Kind soll's vor dem Lesealter schon lieb gewinnen. Die Bilder sollen dafür sorgen, aber die Mütter müssen auch hier helfen. Ist dann die Lesekunst gewonnen, so wird dies Buch die allerschönste Erweiterung des Fibeltegtes fein fönnen. Neben den mit großer flarer Schrift gegebenen Reimen enthält das Buch auch fleine, elementare Brofaftüdchen, gute alterprobte Sachen. Neue Kinderreime, vortrefflich in ihrer Einfachheit und Kürze, hat Gustav Falle zu den beiden Tierbilderbüchern des Scholzichen Berlages geschrieben.( Jedes Heft 1 M.) Doch hier sind die Bilder die Haupt fache. Unsere heimischen Tiere sind dargestellt, in der Umgebung, die au ihnen gehört, und auch in der Tätigkeit, die sie fennzeichnet. Eugen Oswald hat mit großem erzieherischen Verständnis ge arbeitet. Er gibt nur, was das fleine Kind wirklich sehen kann, stellt die Tiere groß hin, ist in den Umrissen fräftigbestimmt und ebenso in der Farbengebung. Man hat das Schier unerschöpflich scheinen die alten Quellen guter Kinder- Gefühl, die Bilder die Bilder müßten das müßten das Kind geradezu anziehen. lieder. Kein Jahr vergeht jetzt, ohne daß ein paar neue Ausgaben Dßwald hat mit diesen Tierbilderbüchern alle Borgänger übertroffen. von Kinderliedern erscheinen: immer in anderer Zusammenstellung. Der Verlag follte sich aber entichließen, die Bücher auch unzerreißbar Man wird wohl sagen dürfen, daß die alte Münze heute wieder herauszugeben, ohne die Verse und fleineren Rebenzeichnungen. Zu beffer in der Kinderwelt umläuft als noch vor zehn Jahren. Sen besten Kinderliederdichtern unferer Tage gehört Karl Wolgasts in immer neuen Tausenden verkauftes Büchlein alter Ferdinand s. Das zeigt wieder sein Bilderbuch Mit Sang vollstümlicher Kinderreime( Selbstverlag in Hamburg und Verlag und Klang das Jahr entlang( Alfred Hahn, Leipzig , der Jugendblätter", München ) hat sicher vielen Berslein zu 2,80 m.). Es ift eine Art Kalenderbuch für Kinder, neuem Klang berholfen, und für die Kinderliederdichter und in Bild und Wort ein reiches Buch. Manches Bild aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts ist ganz offen wird von den Kleinen, die noch nicht lesen tönnen, aufgenommen bar abermals eine Zeit lebhafter Wirksamkeit gekommen werden, auch mancher der lustig singenden Reime, die von echtem für die Hay, Gül, Reinid, Bocci, Hoffmann v. Fallersleben . Wil - findlichem Rhythmus erfüllt sind. Aber die eigentliche Freude helm Hay geht mit Otto Specter Hand in Hand: von Hays be taun erst des Lesealter herausgewinnen, bei dem sich über rühmten Bersfabeln hat Alfred Janssens Berlag, Hamburg , ein Monate und Jahreszeiten flarere Begriffe herausbilden. zweites Bändchen veröffentlicht: Roch fünfzig Fabeln für Da fann ihm dies Buch ein fröhlicher Helfer ſein. Kinder" und diese Ausgabe( geb. 60 Bf.) bat sogar künstlerischen Eine ärgerliche, vereinzelte Entgleifung sei genannt, damit sie aus Wert: fie gibt die Speckterichen Bilder nach der ersten litho- gemerzt werden kann, der Vers: Und der Tanzmann macht die graphisch hergestellten Ausgabe, ohne die Vergrößerungen, die Tür zu, hat für Kinder feine Zeit." Man fühlt's diesem Buche an, fich bei der Umzeichnung für den Holzschnitt eingenistet daß es bleiben wird. Auch der schöne, farbenreiche Bilderschmuc hatten. Nun sieht man erst Specters innige Liebe zur Sache. Die wird dafür sorgen. Drei Künstler haben daran gearbeitet: Hans Reihe feiner verdientermaßen beliebt gewordenen deutschen Bilder von Volkmann, Elie Rehm und Reinhold Haniche. Gut passen bücher breites Format mit farbigen Bildern und deutlich großer die drei zusammen; sie ergänzen einander einander, bringen eine Schrift zum Preise von 1 M. hat der Verlag von Josef Scholz lustig lebendige Kinderschar zufammen, bie tausenderlei in Mainz vervollständigt durch ein Buch Kinderlieder von Robert erzählt und doch nicht überladen scheint. Reinid: Wie ist doch die Erde so schön! und eins von Hoffmann von Fallersleben : Die Herzen auf! Ein paar jubelfrische Bücher finds. Hans Schwedler, der das erste mit Bildern Je beffer ein Bilderbuch für die Kleinen ist, um so mehr bergeziert hat, weiß, was Schönheit der Natur und Menschenfreude ist. langt man, es möchte unzerreißbar sein. Aber unzerreißbare Bilder Lene Baurenfeind hat zu den Hoffmannichen Liedern Bilder aus- bücher haben hohe Herstellungskosten, wenn sie wirklich eine ers gedacht und sie weiß darzustellen, wie drolig fleine Buben, wie lieb staunliche Widerstandskraft haben und zugleich fünstlerisch fleine Mädchen und wie schön und froh und ernsthaft junge Mütter gut sein sollen. Manches Pappbuch wird als unzerreißsein tönnen. Ganz anders wieder, bielseitiger und farbenreicher, ift bar angeboten, was doch ohne weiteres Inict und bricht. das von C. Mickelait mit Bildern geschmückte Buch Hoffmannscher Eine gute Löfung könnten die Leinenbücher geben, aber es scheint Kinderlieder: Kudud, kudud ruft aus dem Wald, nicht, daß sie leicht einzuführen sind. Der Preis hindert. Vor zwei dessen Text von der Berliner Freien Lehrervereinigung für Kunstpflege Jahren gab Hans von Webers Verlag, München , ein paar folcher ausgewählt wurde( Alfred Hahn, Leipzig , 2,50 M.). An die tangfrohe Bücher heraus, aber er ſezt die Arbeit eiustiveilen nicht fort. Die Leichtigkeit der Hoffmannschen Lieder kommt Mickelait nicht heran, seine Bappbücher haben immer noch die Kauflust fast allein für sich. Ein Schwere im zeichnerischen und auch im farbigen Ausdruck steht der un prächtiger Sieg ist da Gertrud Casparis Lustiges Kleinkinderbuch mittelbaren Freude im Wege. In einzelnen Bildern deutet sich ein( Alfred Hahn, Leipzig , 2,80 M.) gewesen. Es hat nun Schule hübscher Einfall an, aber er ist im ersten Stadium der Bewegung gemacht. Seiner Art recht verwandt ist das Pappbuch Gio steden geblieben. Die Lieder sind so gewählt, daß das Tierbild zur o peio des Scholzschen Berlages( Preis 3 V.). Die farbigen Hauptsache des Buches werden kann. Eine ganze Reihe von Bilder wirken wie ins Derbe übertragene Casparis. Gleichwohl Liederchen von Hoffmann ist auch in das Büchlein Jugend sind die Bilder ursprüngliche Gaben Arpad Schmidhammers, lang aufgenommen( Schreiber, Eßlingen , 1,50 Mark). Eine Der Künstler hat sich nur der erzieherischen Einsicht gefügt, für das Kind reizende Gabe! In neuer Art find die alten deutschen zu arbeiten. In der Beschränkung auf das Notwendige zeigt sich Kinderlieder" zufammengestellt: auch auf diesem Gebiete der Meister. Sehr praktisch ist, die Reime nach den vier Jahreszeiten, und jedes Lieb hat sein tindsfroh bes in geschriebener Schrift auf die Blätter zu setzen, wie's schon in dem wegtes Bild von Joseph Mauder. Der versteht sich ja auf das, was Casparischen Buche geschehen war. In dem Pappbuche des Verlags das kindliche Auge braucht. Zu den Liedern sind auch Noten ge- der Jugendblätter, München , Eia popeia( Preis 2,50 M.) sind geben; soll also fagen: Ihr Mütter, fingt's den Kindern zu den die alten Kinderverse in Druckschrift neben die Bilder gesetzt. Dies Bildern vor! Darauf kommt's bei all den Kinderreim- Heften über- Buch bedeutet in bezug auf Haltbarkeit wieder einen Schritt vor
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Uraltes ist darunter
Unzerreißbares.