Einzelbild herunterladen
 

Ur. 10. 17. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 13. Januar 1900.

-

und 1886.*)

10Sociales.

Zum

Die Errichtung einer gemeinsamen Pensions- und Sterbe- gehe dahin, die Gewalt über die Arbeiter zu bekommen. Nur so set kaffe für das Personal von Konsum- und dergleichen Vereinen wird es zu erklären, daß auch die Errichtung eines Jnnungs- Schieds­Die Preise unserer wichtigsten Lebensmittel. auf Antrag des Konsumvereins Schedewiß in einer Versammlung der gerichts vorgesehen sei. Obgleich das Berliner Gewerbegericht zur Das taiserliche Statistische Amt veröffentlicht in den Biertel- fächsischen Konsumvereine nächsten Sonntag in Dresden erörtert werden. Zufriedenheit aller vorurteilslosen Leute funktioniert und fich fahresheften zur Statistit des Deutschen Reiches" Heft 4, 1899, cine an dessen Oberschlesische Volksschulen. Au der Schule in Brgeraita in jeder, Hinſicht gut bewährt habe, wolle man Stelle eine schlechte Einrichtung setzen. Die Innung wolle Uebersicht über die Bewegung der Preise unserer wichtigsten Lebens-( im Induſtriebezirt) unterrichteten bis zum 1. Oktober v. J. zwei " 8 auch einen Arbeitsnachweis einrichten, und mit dieſem ſollten mittel in 24 preußischen, 8 bayrischen, 6 badischen und 6 hessischen Lehrer ca. 200 Kinder. Bom 1. Oktober ab mußte ein Lehrer mit nach der Absicht der Innungsmeister auch die Entlassungsscheine Städten für die Jahre 1883 bis 1898. Die Zahlen find für die der gesamten Schuljugend fertig zu werden suchen, und feit Neujahr obligatorisch eingeführt werden. Da das aber ungefeßlich ist, fo Beurteilung der Lage der Arbeiter von großem Werte und sind geeignet, ist die Schule in Brzelaita ganz verwaist. Am 1 Februar ſoll habe diese Bestimmung nicht die Genehmigung der Behörde be­die in jüngster Zeit mehrfach aufgetretenen Berufungen auf die ge- wieder ein Lehrer angestellt werden. Der Patron diefer nach den kommen, was der Obermeister Marschall fürzlich in einer Ver steigerten Arbeitslöhne auf ihren wahren Wert zurückzuführen. Sie zeigen Wünschen des oberschlesischen Klerns und Adels verwalteten Schule nämlich unwiderleglich, daß die Preise der wichtigsten Lebensmittel ist Graf Hugo Hendel von Donnersmard auf Naklo( Kreis Tarnowig). Junungsstatut bezüglich des Gesellenausschusses enthält, zeige fich ſammlung lebhaft bedauerte. Auch bei den Bestimmungen, die das In den 24 preußischen Städten zeigen die weizen vom dortigen Feuerbestattungs- Verein das Krematorium unentgeltlich es, die Wahl des Gesellenausschusses fönne der Junings­Leichenverbrennung in der Schweiz . Die Stadt Zürich hat die arbeiterfeindliche Tendenz der Jumungsmeister. Da heiße preise im Jahre 1891 den höchsten Stand, der sich zwischen übernommen, außerdem wird ihr der Verein einen Veitrag von vorstand innerhalb 24 Stunden nach Ausschreibung derselben vers 21.4 M. und 23,8 M. per 100 kg. bewegt. Das Jahr 1894 30 000 Fr. Teisten zur Errichtung eines zweiten Strematoriums. Langen . Eine Bestimmung, die in den meisten Fällen gar nicht zeigt einen Tiefstand zwischen 12,5 W. und 15,1 M. Seit 1894 aber Sobald die Sache in Ordnung ist, werden alle in Zürich verstorbenen durchführbar sei. Wenn die Wahl aber nicht innerhalb dieser ist eine allgemeine ununterbrochene Steigerung zu konstatieren; die Preise bewegen fich zwischen 16,4 M. und 20,3 M. und stehen aus- Personen auf Verlangen unentgeltlich verbrannt, analog der geit erfolge, dann werde der Gesellenausschuß von der Behörde nahmslos zum Teil bis zu 3 M. über den Preisen von 1885 Personen erfolgt gegen Entrichtung der bisher üblichen Gebühren. für die Junnungsversammlung eine Frist von drei Tagen gelaſſen, ilber den Preisen en 138: unentgeltlichen Beerdigung. Die unentgeltlichen Beerdigung. Die Kremation auswärts verstorbener ernannt. Den Meistern werde dagegen zur Wahl der Delegiertent Auch der Roggen zeigt einen Höchstpreis von 19,7 M. bis Die Stadtgemeinde St. Gallen hat beschlossen, dem dortigen Fener- Da der Gesellenausschuß zu den Jumungsversammlungen hinzu­22,4 M. im Jahre 1891 und einen Tiefstand im Jahre 1894, der sich bestattungs- Verein den Boden zum Bau eines Krematoriums un gezogen werden muß, so hätten die Meister eine Bestimmung im zwischen 10,6 W. und 14 9. bewegt. Seitdem steigen die Preise entgeltlich abzutreten. Statut geschaffen, mittels welcher unbequeme Ausschußmitglieder umunterbrochen und stehen mit einer einzigen Ausnahme start über Die allgemeine Hungersnot im Süden Rußlands hat auch mundtot gemacht werden fönnen, nämlich den Passus, welcher bes 85 und 86, in 9 Städten auch schon über den Preisen von 83. dort die zahlreichen deutschen Kolonien in Mitleidenschaft gezogen. stimmt, daß Mitglieder des Gesellenausschusses, die den Anordnungen Die höchste Differenz zwischen 94 and 98 beträgt 3,3 Mart( in So berichtet, russischen Blättern zufolge, ein evangelischer Pfarrer des Innungsvorstandes nicht Folge leisten oder sich umgebührlich" Königsberg .) aus dem Kreise Affermann, welcher der deutschen Gemeinde in der betragen, von der Sigung ausgeschlossen werden können. I Die Kartoffelpreise haben gleichfalls 1891 im allgemeinen Landschaft Denisiowka vorsteht. In Denisowka haben zur Zeit von Schluß, sagte der Redner, wolle er noch ein Vorkommnis anführen, einen Hochstand; dann fallen sie meist bis 1896 und sind seitdem insgesamt 18 Familien 16 einer Brotvorrat, der nicht für den welches von der Gesetzesunkenntnis der Behörden Zeugnis ablegt. wieder im Steigen begriffen. Die Preise für 1898 stehen fast ohne folgenden Tag reicht. Auf einem Gange durch die Höfe überzeugte Die Gewerbedeputation des Magistrats habe dem Gewerbegericht Ausnahme start über denen von 1885 und 1886, die Differenz be- ich mich, so schreibt der Pfarrer, daß an Futter kein Halm vorhanden mitgeteilt, daß vom 1. Januar an die Zwangsimmung der Tischler trägt zum Teil mehr als 2 M. per 100 Kilogramm. ist; nur zwei Wirte haben für etwa 3 Monate Futter. In mehreren besteht und Marschall deren Obermeister ist. Diese Mitteilung der Häufern fehlen bereits die Tische und Stühle( man hat sie versetzt Gewerbedeputation sollte augenscheinlich den Zweck haben, daß oder verbrannt). Es fehlt auch in gleicher Weise an Winterkleidern mit Rücksicht auf das Innungs- Schiedsgericht die dem Tischlerberuf und Stiefeln. At Sommersaat ist nicht eine Handvoll vorhanden. angehörenden Arbeiterbeifizer vom Gewerbegericht nicht mehr zu Ich besuchte eine Wöchnerin, der ich besseres Mehl und etwas Geld den Sitzungen herangezogen würden. Nun habe sich aber die geschickt hatte. Sie hat alles mit ihren 8 Kindern geteilt und and kann zwangsinnung noch gar nicht konſtituiert, die Delegierten zur bei ihrer einzigen Nahrung Mais in geringen Mengen nicht Immungsversammlung seien noch nicht einmal gewählt, niemand zu Sträften kommen, und sicht jammervoll aus mit dem spizzen, ab- tönne also wissen, ob die Junung überhaupt ein Schieds­gegehrten Geficht. Die Mutter sah ihre vielen kleinen Flachstöpfe gericht einzurichten beschließen werde. Auf Vorstellung des an und sagte: Möchte Gott einige zu sich nehmen! Man sorgt sich Rebners ſei denn auch die voreilige Verfügung wieder und weiß fie nicht fait zu machen. Bitte sprechen Sie für uns, daß rückgängig gemacht worden. Mit der Zwangsimmung bald von der Behörde der versprochene Suppentisch" eröffnet wird. so schloß der Redner müsse man als mit einer gegebenen That­Der Pastor schließt seinen Brief mit folgenden Worten: Wir will fache rechnen. Um aber den Einrichtungen und Bestimmungen der mein Brot nicht mehr schmecken, seit ich so viele Hungrige gesehen mung, welche die Intereffen der Arbeiter schädigen und deren habe, ohne genügend geben zu können. Ich habe mein Leytes ge- Rechte beeinträchtigen, möglichst entgegenzuwirken, müßten es sich die geben." Gesellen zur Aufgabe machen, die Meister, welche sich bisher gar nicht um das Junungswesen gefümmert haben, darüber aufzuklären, daß ihnen die Zwangsimmung viel foste und nichts biete. So werde es vielleicht mit Hilfe derjenigen Meister, die der Jimmung nicht freundlich gegenüberstehen, gelingen, die arbeiterfeindlichsten Dent Bestimmungen aus dem Innungsstatut zu entfernen. Referat folgte eine rege Distusfion, in der die Redner im wefent­lichen mit dem Referenten übereinstimmten und dessen Ausführungen in einzelnen Punkten ergänzten.

Die Preise für Rindfleisch zeigen eine allgemeine Tendenz zum Steigen, nachdem sie in den Jahren 1885 bis 1888 einen Tief­stand erreicht haben. Unter den 24 Städten sind nur 6, deren 98er Preise unter denen von 1883 stehen, während 3 Städte in den 16 Jahren noch nie so hohe Preise hatten wie 1898. Fast alle Preise stehen über denen von 1885 bis 1888, die Preisdifferenz steigt bis über 30 Pf. pro Kilogramm. Schweinefleisch hat die höchsten Preise im Jahre 1890; sie bevegen sich zwischen 114 Pf.( Gleiwig) und 178 f.( Aachen ) für das Nilo. Ein Tiefstand zeigt sich auch hier von 1885 bis 1888. Der Stand von 1898 ist ausnahmslos weit zum Teil bis über 30 Pf. fiber dem von 1885 bis 1888, mit zwei Ausnahmen auch über dem von 1888, und in 7 Städten find noch nie so hohe Preise zu verzeichnen gewefen wie 1898.

-

-

Auch für Kalbfleisch fann man sagen, daß im allgemeinen die Preise im Jahre 1898 einen außerordentlich hohen Stand erreicht haben; sie sind mit Ausnahme von Aachen höher wie 1883, die Differenz steigt bis zu 50 f. pro Kilo, sie waren in 12 Städten noch nie so hoch vie 1898.

"

Versammlungen.

Ueber die Weltpolitik und die Arbeiter sprach Genojie In den acht bayrischen Städten sind die Weizenpreise Wurm am Dienstag in einer Versammlung des Wahlvereins für am höchsten 1891, am tiefsten 1894; fie stehen 1898 ohne Ausnahme den sechsten Reichstags- Wahlkreis. Nachdem der Redner die gegen­höher wie 1883 und erreichen beinahe die Preise von 1891 wieder. wärtige Flottenagitation als hauptsächlich von den Interessenten Die Differenz zwischen 1894 und 1898 steigt bis auf 6,80 m. pro ausgehend gekennzeichnet und darauf hingewiesen hatte, daß der 100 Kilogramm, das sind mehr als 50 Proz. des niedrigsten Preises. der Panzerplatten, ging er zu einer Kritik der von den Flotten arbeiter der Firma C. A. Meyer und ersuchte die Tischler, welche Patriotismus jener Leute in gleichem Maße stieg wie der Preis Hierauf machte Jäd Mitteilung von dem Streit der Maschinens Dieselbe Erscheinung bei Roggen. Ein Hochstand 1891, ein Tiefstand 1894, der Höchstpreis nähert sich fast dem Doppelten des schwärmern aufgestellten Behauptung über: Der neue Flottenplan mit Arbeiten der genannten Firma zu thun haben, daß sie unfaubere Mindestpreises, 1898 fait ohne Ausnahme höher wie 88, die Differenz Thatsachenmaterials trat Redner dieser Behauptung entgegen. Er unterſtützen. Maaß machte darauf aufmerksam, daß Konflikte, komme auch den Arbeitern zu gute. An der Hand eines reichen Arbeiten zurückweisen und dadurch den Streit der Maschinenarbeiter zwischen 94 und 98 steigt bis auf 5,70 pro Kilogramm, das sind wies darauf hin, daß die Lage der im Schiffsbau beschäftigten Ar- welche etiva aus diesem Anlaß in irgend einer Werkstatt entstehen 46 Proz. des niedrigsten Preises. Die Kartoffeln stehen 1898 im allgemeinen weit über den beiter keineswegs eine besonders gute ici, erst kürzlich hätten ja die sollten, vorher der Verbandsleitung anzuzeigen seien. Breifen von 1884 und 1885, tosten zum Teil fast das Doppelte von testiert. Wenn wirklich in einem Industriezweig infolge guten tagte, wurde folgende Resolution angenommen: Die Baudeputierten Arbeiter des Vulkan gegen die unmenschlich lange Arbeitszeit pro­Ju der Baudelegiertenfihung der Töpfer, die am 4. d. M Ochsenfleisch zeigt ein fajt allgemeines gleichmäßiges die Lebensmittelpreise und die Wohnung mieten, so daß der Arbeiterung ist damit einverstanden, daß von der Organisation ein Kollege Geschäftsganges die Arbeitslöhne steigen, so steigen auch gleichzeitig lagte, wurde folgende Resolution angenommen: Die Baudeputierten Steigen seit 1888 und steht ohne Ausnahme über den 83er Preisen. von den erhöhten Löhnen einen thatsächlichen Nutzen nicht hat. Für fest besoldet wird, um die örtlichen Verhältnisse zu überwachen, und Schweinefleisch steigt ausnahmslos feit 1888. Die Differenz steigt bis zu 34 Pf. per kilo, das sind 28 Proz. über uns, so führte der Redner weiter aus, frage es sich, ob die daß der Posten des Vertrauensmannes aufgehoben wird. Dafür hat Arbeiterschaft im allgemeinen ein Interesse an der Vermehrung der die Organisation die gesamte Regelung der gewerblichen Verhältnisse Ganz ähnliche Bewegungen zeigen die Preise in den 12 badi. Flotte hat: Dabei trat er der von Erich Rother in den Social. zu übernehmen. Die anwesenden Delegierten werden auf den Arbeits­schen und hessischen Städten. Man kann deshalb mit Fuß Schluß, daß die Annahme, die zukünftige focialistische Gesellschaft breiten. Hierauf wurde über Mißstände auf den Bauten gesprochen, Monatsheften" vertretenen Anficht entgegen und fam zu dem stellen den Kollegen die Notwendigkeit dieser Maßnahmen unters 41 Secht sagen, daß die Lohnsteigerungen, die etwa da und dort tömme in die gage lommen, ihre Eriſtenz mit Panzerschiffen und und hierzu folgender Beschluß gefaßt: Die Baudeputierten be jeit jener Zeit eingetreten sind, zum weitaus größten Teile allein durch die Steigerung der Lebensmittelpreise aufgesogen worden sind. Kanonen verteidigen zu müssen, ebenso absurd sei, wie die An- auftragen die Lohnkommission, sobald wie möglich eine gemeinsame Wenn man dann noch berücksichtigt, daß sicher auch die Wohnungs- schanung, daß daß wir mit Kanonen auswärtige Abjagmärkte Komunissionsfigung einzuberufen, um über die vorgebrachten Mängel mieten feit 1883 start gestiegen find, wo bleiben dann die Lohn- erobern müßten. Dazu brauchen wir nicht Kanonen, 3 unterhandeln. Alle Streitigkeiten sind im Arbeitsnachweis zu

damals.

die niedrigsten Preise.

fteigerungen?

4

Der Verband der Bau, Erd- und gewerblichen Hilfs. arbeiter( Bahlstelle I) nahm in der Sigung am 7. Januar den Kaffenbericht entgegen. Die hierauf vollzogene Wahl der Orts­mächtigter; Schäfer, erster, Ludwig, zweiter Kassierer; Fender, erſter, verwaltung ergab folgendes Resultat: Block, zweiter Bevoll Körner, Stammler und Schimmat. Thürcontroleure; Böttcher und Fischer, zweiter Schriftführer; Büchler, Braun und Hertel, Revisoren; Heidemann, Zeitungsspediteure. Durch freiwillige Sammlung ges von 18 M. währten die Mitglieder einem kranten Kollegen eine Unterstützung

Der Verband der Bäcker nahm in seiner Generalversammlung am 4. Januar den Kaffenbericht vom 4. Quartal entgegen. Danach betrug die Einnahme 619,30 M., die Ausgabe 280,38 M. Die Jahres­abrechnung wies eine Einnahme von 1699,62 W. und eine Ausgabe von 1487,17 M. auf. Nach einem Bericht über die Differenzen in der Bobelschen Brotfabrit gab der Borjigende eine lebersicht über die Thätigkeit des Verbandes im verflossenen Jahr und wurde so­dann die Wahl des Vorstandes vollzogen. Vereins findet am 28. Januar statt.

Der Maskenball des

melden, um der Lohnkommission Material zur Verfügung zu stellen. sondern freundschaftliche Beziehungen mit dent Auslande. Uebrigens fei die Kolonisation und Die Delegierten erkennen die Notwendigkeit des festen Zusammen die Erweiterung des Das Elend der Hausindustrie wurde in einem Prozesse, der Absatzmarktes im Julande wertvoller, wie die Erwerbung von haltens an und verpflichten sich, für den größtmöglichsten Ausbau der in bor einigen Tagen in München spielte, in grelle Beleuchtung gerüdt. Stolonien in Afrita, die uns erheblich mehr fosten, als sie einbringen. Organisation einzutreten, um gerüstet zu sein, die angeführten Mängel Die deutschen Arbeiter, so schloß der Redner seinen beifällig auf zu beseitigen. Die Lohntommission der Schneider Münchens verbreitete unter Ver­Zum Schluß wurde auf die am Sonnabend, den 13. Januar, antwortlichkeit des Genossen Ries im Frühjahr v. J. aus Anlaß des genommenen Vortrag, haben kein Interesse an der Flotten­Schneiderstreits ein Flugblatt, worin die Zustände bei der Weltfirma vermehrung . Mögen Leute, die von Lorbeerkränzen träumen, der wieder beginnende Sammlung zum Streitfonds hingewiesen. Esders geschildert wurden. Darauf erließ der Inhaber der Firma Meinung sein, daß Deutschlands Seil auf Flottenparaden und in München , Herr Knagge, eine öffentliche Erklärung, worin die Be- Flottenschlachten beruhe. Das Volk will keine Weltmachtspolitik hauptungen der Lehnkommission mit beleidigenden Worten als unwahr nach außen, und Ohnmachtspolitik im Innern gegenüber den uner bezeichnet wurden. Genosse Ries, dem es auf eine Feststellung gewesen, und müsse jezt Hammer werden, sagte Staatssekretär jättlichen Forderungen der Agrarier. Deutschland sei bisher Amboß der schauderhaften Zustände antam, flagte gegen Knagge wegen Beleidigung und in der Beweisaufnahme wurden Thatsachen boß gewesen. Mögen sie sich organisieren, damit sie auch einmal v. Bülow. Wir sagen, die deutschen Arbeiter sind lange genug Am festgestellt, deren Abänderung im öffentlichen Intereffe liegt. Ein für Knagge arbeitender Hausschneider sagte als Zeuge aus, daß Hammer werden können. feine beiden Kinder jowie seine Haushälterin an einem etelerregenden auf die am 23. d. M. stattfindende Generalversammlung und auf Eine Diskussion fand nicht statt. Der Vorsißende Riesel machte Ausschlag erkrankt waren, so daß der Eiter zwischen den Fingern herauslief", und daß die Haushälterin doch mitnähen mußte. Zenge das Stiftungsfeft am 10. März aufmerksam. Mazinger bekundete, daß seine beiden Kinder in dem Zimmer, Ueber die Zwangsinnung der Tischler, soweit die Ein­das ihm zum Wohnen und Arbeiten zugleich diente, richtungen derselben die Gefellen betreffen, sprach der Tischler an Typhus erkrankten und doch eins davon in dieser Wohnung, das Ahrens am Donnerstag in einer bei Steller abgehaltenen, fehr andere im Spital der Krankheit erlegen sei. Ein anderer Zenge zahlreich besuchten Holzarbeiter- Versammlung. Zunächst befchäftigte mußte auf Befragen zugeben, daß sein Kind an den Masern erkranti fich der Redner mit der Erörterung der Nachteile, welche den Mit war und von der Frau gepflegt wurde, die nichtsdestoweniger gliedern der Orts Krankenkasse der Tischler und Pianoforte ' ebenfalls mitnähen mußte. Privatkläger Rics gab ferner Arbeiter durch die Errichtung einer Inmungs- Krankenkasse er einen Fall bekannt, wo das Kind eines Heimarbeiters, der für Snagge wachsen. Mit der genannten Ortslasse die eine der arbeitete, am Typhus starb. Die Leiche des Kindes lag mehrere bestgeleiteten in Berlin fei, seien die Kollegen sehr gu Rigdorf. Jn der Mitgliederversammlung des Centralverbandes Stunden lang neben den anderen Kindern des Heimarbeiters in Bette frieden. Die Bildung der Immungskasse habe nur die Folge, der Maurer, die am 5. d. M. tagte, hielt Paul Jahn einen Vor und im nämlichen Raume, in dem der Mann nähte. Hatte doch die daß ein Gefelle, der heut in einem Fabrikbetrieb arbeitet und der trag über den Kreislauf des Geldes und die Währungsfrage. Die ganze Familie, bestehend aus Mann, Frau und fünf Sprößlingen, Ortstaise angehört, aus dieser ausscheiden und der Innungskafie Versammlung beschäftigte sich dann mit der Frage, ob Accordmaurer nur ein Zimmer und eine kleine Küche zur Verfügung. beitreten muß, wenn er morgen bei einem Jnnungsmeister in Arbeit der Organisation angehören dürfen. Dies wurde verneint und Der Sachverständige Dr. Stern erklärte, daß die Ansteckungs- tritt, so daß also der Arbeiter, der öfter den Arbeitgeber wechselt, hierauf vier Mitglieder ausgeschlossen. Die zur Verlesung gelangte gefahr durch Kleider, welche mit Personen, die an Scharlach , Typhus , in feiner Staffe zur Vollberechtigung fommt. Die Unsicherheit in Abrechnung ergab eine Einnahme von 1573,84 M. und eine Aus Zuberkulose 2c. erkrankt find, in Berührung fommmen, nicht nur ge- dieser Hinsicht fei um so größer, als das Gesetz nicht bestimmt, was gabe von 1237,56 M. Zum Schluß wurde auf die Statistit für geben ist, sondern daß die Ansteckung durch solche Kleider sogar sehr ein Fabritbetrieb und was ein handwerksmäßiger Betrieb ist. Wer Arbeitslosigkeit hingewiesen und zur gewissenhaften Beachtung ermahnt. wahrscheinlich sei. einer freien Hilfstasse angehört, die dem S 75 des Kranten Rigdorf- Brit. In der am 7. Januar im Apollo- Theater statt­Hinsichtlich der Löhne wurde festgestellt, daß die Heimarbeiter faum versicherungsgefeßes genügt, tömne allerdings nicht gezwungen gehabten allgemeinen Buchdruderversammiliig hielt Buchdrucker auf 20 Pf. pro Stunde kommen. Wo höhere Löhne erzielt wurden, da werden, der Jnnungs- Krantentaffe beizutreten, dasselbe gelfe Günther einen Vortrag über die Unfallversicherung. Sodann wurde gelang dies nur durch intensivste Ausnugung der Arbeitszeit oder für die, welche als Selbstzahler in der Oris Krankentajie Bath zum Delegierten und Weißroth zum Stellvertreter für das durch Ausbeutung dritter Personen. So wurde von dem Privat- bleiben. In der Innungskasse wird das Selbstverwaltungsrecht der Gelvertschaftskartell gewählt. Erwähnt möge noch werden, daß in tläger Ries den einzelnen von Knagge vorgeführten Entlastungs- Arbeiter insofern beschränkt, als das zur Genehmigung ein- dieser Versammlung zum erstenmal zwei Beamte der Polizei er zeugen, die in der Snaggefchen Lohnliste mit erstaunlich hohen Ein- gereichte Statut bestimmt, daß die Personen, welche die Kajien schienen, was unter dem Gendarmerie- Regiment nicht der Fall war. nahmen fungierten, nachgewiesen, daß fie diese Löhne nur unter gelder verwalten, nicht von der Generalversammlung der Kranken­Zuhilfenahme der Frau und mehrerer Gehilfen, in einem fafie, sondern von der Jumungsversammlung gewählt und im oberen Saal des Englischen Garten 3", Aleranderstraße 27c, Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 14. Januar, vorm. 8 Uhr, Fall jogar 3 und 7 Mann, erlangen konnten. Daß es diesen Ar- ihre Gehälter bom Junungsvorstand festgesezt werden. Versammlung. Freireligiöse Borlesung. Um 10 Uhr vormittags ebendaselbst beitern"( Zwischenmeistern) bei Snagge ganz gut gefiel und sie von Damit sei also den versicherten Arbeitern jede Einwirkung Vortrag des Frl. Ida Altmann: Die Freiheit des Willens ". Gäste, Damen der Errichtung einer Wertstätte nichts wissen wollten, versteht sich auf die Wahl der Rendanten und Staffierer abgeschnitten. Man möge und Herren, sehr willkommen. am Naude. Wie toll jedoch von diesen Zwischenmeistern die Aus- nicht etwa denten, die versicherten Arbeiter, die ja auf Grund ihrer Deutsche Gesellschaft für ethische Kultur. Abteilung Berlin . powerung der für sie frohndenden armen Teufel getrieben wurde, Beiträge eine Zweidrittelmehrheit in der Generalversammlung der Sonnabend, den 13. Januar, abends 8 1hr pünktlich, Unter den Linden 16, erhellte aus der durch Zeugen festgestellten Thatsache, daß diese Leute Innungs- Krantentaffe haben, tönnten, wenn ihnen die Kaffe nicht III. Gruppe für ethische Bildung: Bortrag von Prof. Dr. Döring: Ift täglich 14-18 Stunden und außerdem sehr oft Sonntagvormittags gefalle, die Auflösung derselben beschließen. Gegen diese Eventualität das Sittengefes wandelbar?" Diskussion. Centralverband der Elektromonteure und arbeiten mußten. Berufsgenossen habe fich die Innung gesichert, indem sie dem Statut die Bestimmung einfügte, daß die Auflösung der Kranken- Deutschlands. Sektion Berlin II. Heute 8% Uhr: Sigung bei Immen­borfer, Sophienstr. 5. *) Für Berlin und Magdeburg fehlen bei Weizen und Roggen taffe nur mit Zustimmung der Immungsversammlung statt- Tischlerverein. Heute, abends 81/2 Uhr, Melchiorstr. 15: General­die Notierungen für die Jahre 97 und 98. finden könne. Das ganze Bestreben der Innungsmeister versammlung,

"

-