-
1020
des Gesamtlebens find unmöglich bei einem Bolte, bas zu 90 Bros.| Plato , felbft wiederum Lehrer des Aristoteles, der mit der be aus Analphabeten besteht. Hiermit stoßen wir auf eine Tatjage, wundernswerten Weitsicht des Denters die Freiheit des Menschendie uns bei Vergleichen zwischen der jüngsten und der älteren geschlechte im Bilde selbsttätiger Webmaschinen erkannte. Für Kultur in Aegypten als Stützpunkt dienen kann. Nach den Dar- folche Vergleiche und Rückblicke fehlt aber dem modernen Sportstellungen der Aegyptologen Woening, Maspero und anderer publikum in grad und Glacé die Neigung. Wenn der Herzog erscheint es zweifellos, daß vor bald dreieinhalb Jahrtausenden von Connaught mit Gefolge nach Theben reist, dann veranstaltet mehr Aegypter lesen und schreiben konnten als heute. Unter er auf den Ruinen dieser einst hunderttorigen Stadt große Gelage Ramses dem Ersten( 1400 Jahre vor unserer Zeitrechnung) waren mit Schmausereien und Cake- wall- Tänzen, und Brillantfeuerwerk die Elementarschulen des Landes überfüllt. Es wurde in mehr berpuffft auf den vieltausendjährigen Gräbern. Man versteht Fächern unterrichtet als heute. Der Unterricht geschah in zweck einigermaßen den Dichter Pierre Loti , wenn er gegen derartige mäßig und mit künstlerischem Geschmack erstellten Gebäuden, Geschmacklosigkeiten fürstlicher Vandalen zu Felde zieht. denen gegenüber die lehmwändigen Houttabs", wie die jebigen Schulhäuser heißen, sich armselig genug ausgenommen haben würden*).
"
"
Zwar bestand im alten Aegypten die Sklaverei. Sie ist als Institution zerbröckelt, weil im Zeitalter der aufkommenden Geldwirtschaft der freie" Fellache ein beweglicheres Werkzeug der Kapitalvermehrung wurde, als es der Sklave war. Nur der Handel mit Sklavinnen für die Harems besteht noch in mancherlei Verkleidungen fort, weil auf sexuellem Gebiet die individualistische Baschaseele hinter der allgemeinen Entwidelung zur Freizügigfeit und Ungebundenheit im Wirtschaftsleben zurüdgeblieben ist. Aber auch der traditionelle Vielbesitz der Herrschenden des Landes an Gattinnen hört allmählich auf, weil sich die freie" Prostitution ale praktischer erweist. Tausende von abenteuernden europäischen Frauen überschwemmen den Orient und verkaufen sich für schönes Geld fürkischer und ägyptischer Währung. Man wird zugestehen, daß diese Art europäischer Kultur die Kultur der Orientalen um feine sittlichen Momente bereichert.
Das ist es übrigens, was der abendländische Kapitalismus verschuldet: In seinem rastlosen Drang, sich auszudehnen, neue Abfahgebiete zu erobern, operierte er, als angeblicher Pionier der Kultur, mit den kulturwidrigsten Mitteln. Seine Hauptwaffe ist das Geld, seine Haupttätigkeit die Spekulation. Weil aber alle Spekulation bei der Unübersichtlichkeit der sich bald kreuzenden, bald widersprechenden Operationen immer ein wenig ins Blaue geht, zeitigt sie oft die seltsamsten Resultate.
In Aegypten bilden Grund und Boden den Hauptreichtum des Landes. Aber vor der jeßigen Finanzkrisis war der Zustrom fremder, für die Hebung dieser Reichtümer bestimmter Kapitalien ein so großer, daß er bei weitem die Nachfrage überstieg. Eine ganze Begetation zweifelhafter Finanzgesellschaften schoß ins Kraut. Die überall in der Welt einsehende Krisis bewirkte dann einen ebenso schleunigen Rückzug des Kapitals und die Stodung der Geschäfte war die Folge. Einige Jdeologen der Bourgeoisie Tießen nun im letzten Winter für die neue ägyptische Universität in Kairo einen Professor der Nationalökonomie aus Paris kommen, damit er mit der Fackel der Wissenschaft in dieses wirtschaftliche Chaos hineinzünde und die Ursachen der Krisis bloßlege. Und es paßte wieder zum System, daß der Herr vom Katheder wohl borsichtig die Erörterung der tieferen Ursachen der kapitalistischen Anarchie in Produktion und Handel umging, dagegen sich einige fröhliche Attacken gegen Marg und den Sozialismus leistete. So lernt eine Minorität von Aegyptern zuerst das Berrbild des Sozialismus fennen, bevor der Sozialismus selbst im Zauber feiner Ideenreinheit und mit der Zugkraft seines weltumfassenden Programms auf den Plan tritt.
Eine innigere Verbindung der neuesten mit der alten Kultur wird erst der Sozialismus bringen, dessen Aufgabe es ist, unsere riefig gesteigerte Macht über die Natur den Forderungen der größten Denter der Bergangenheit dienstbar zu machen.
Kleines feuilleton.
Medizinisches.
Blutlose Operationen. Es scheint geradezu etn Widerspruch, eine Operation am Menschen blutlos auszuführen. Weiß doch jedermaßen, daß schon bei geringfügigen Verlegungen, Rißwunden, wie sie im alltäglichen Leben gar nicht selten borfommen, zuweilen länger dauernde Blutungen entstehen. Dennoch werden in der modernen Chirurgie zahlreiche große Operationen unter völliger Blutleere ausgeführt; ganze Gliedmaßen werden entfernt, ohne daß eine wesentliche Blutung dabei entsteht. Da das Blut als Ernährungsflüssigkeit des Organismus für dessen Bea stehen von größter Wichtigkeit ist und erheblicher Blutverlust das Leben gefährdet, so hat es eine große Bedeutung, die oft sehr eingreifenden Operationen möglichst unblutig zu gestalten. Der vor kurzem verstorbene berühmte Kieler Chirurg, Professor v. Esmarch, hat die Methode der blutlos zu gestaltenden Operation in hohem Maße vervollkommnet und in die allgemeine Medizin eingeführt. Die sogenannte„ G3 march sche Blutleere" ist auch dem Nichtmediziner bekannt. Esmarch erzeugte sie dadurch, daß er einen Schlauch fest um das Glied, an dem die Operation vorgenommen werden sollte, anlegte, ihn mehrere Male um den betreffenden Körperteil herumschlang und dadurch die Schlagadern, die das Blut zuführen, zusammenpreßte, daß sie keine Flüssigkeit mehr hindurchließen. Der Operateur kann an dem unterhalb des Schlauches gelegenen Teil tiefe Schnitte führen, ohne daß es aus den Schlagadern blutet. Die Venen, die das verbrauchte Blut in umgekehrter Richtung wie die Schlagadern führen, können allerdings bluten. Sie stehen aber unter viel geringerem Druck als die Schlagadern, machen viel geringere Blutungen und können leicht abgebunden werden. Um auch die Venenblutungen gänzlich auszuschließen, kann man eventuell noch eine Binde unterhalb des Operationsfeldes anlegen, die jedoch nur leicht um das Glied gewickelt zu werden braucht, da die zurückführenden Adern( Venen) biel dünnere Wände haben und zudem oberflächlicher liegen als die zuführenden Blutgefäße. Die zum Beispiel am Unterarm Aegypten wurde bereits der wichtigsten Mode- und Sport- bläulich durchschimmernden Blutadern find solche Venen, während erfindungen teilhaftig, die in den letzten Jahren in Europa Furore die Schlagadern nirgends mit dem Auge wahrgenommen werden machten: des Automobils, des Kinematographen, des Phonographen können, hingegen sich mit dem Finger an ihrem Pulsschlag usiv. Weil aber hier der neuere Fortschritt nicht stufenweise, fühlen lassen.( Daher ihr Name Schlagadern".) Bis vor kurzem gewissermaßen organisch, aus dem Gesellschaftsleben hervorwächst, konnte die Esmarchsche Blutleere nur an den Gliedmaßen angelegt so berfehlen diese schönen Neuerungen zum größten Teil ihren werden. Nun hat ein jüngerer Arzt, Dr. Momburg, versucht, 3wede. Für die Automobile hat Aegypten noch keine Straßen. die komprimierende Gummibinde auch um den Leib zu legen, um Die bunt wechselnden Darbietungen des Kinematographen stoßen die daumendicke Bauchschlagader zusammenzuschnüren. Diese liegt bei der arabischen Volksmasse auf ein sehr geringes Verständnis, fast unmittelbar auf der Wirbelsäule. Es ist daher nötig, die weil der letzteren bisher durch das islamitische Dogma der Anblick Binde unter Kompression aller unter dem Bauch liegenden Eine figürlicher Kunst vorenthalten wurde. Und wenn selbst in die geweide möglichst fest um den Körper zu fchlingen. Der Rumpf Gemächer der Harems der moderne Musikapparat seine Melodien zerfällt dadurch in zwei von der Binde getrennte Teile und ergießt, so ist der künstlerische Gewinn wiederum gleich Null, weil erhält ein Aussehen wie eine Wespentaille. Dennoch schadet diese doch die in ihrer Erziehung vollständig vernachlässigten Harems- Zusammenschnürung, die dem menschlichen Rumpf ein höchst sonder Damen von einem Wiener Duett zum mindesten nicht mehr ver- bares Aussehen gibt, nicht, ermöglicht es aber, höchst gefährliche stehen, als bom Gedudel der altüberlieferten Schilfrohrflöte. Operationen, wie etwa am Hüftgelent, an der Harnblase, unter In diesem Winter soll den Aegyptern auch das zeitgemäße völliger Blutleere auszuführen. Aus der in die gesamte moderne Schauspiel des fliegenden Menschen geboten werden. In Helio- Chirurgie eingeführten Methode läßt sich auch eine für das allpolis bei Kairo wird ein 14tägiges Wettfahren im Luftfahrzeuge tägliche Leben unter Umständen bedeutsame Lehre ziehen. Da es aller Typen veranstaliet. Neber die Pyramiden und die verwitterte nicht immer möglich ist, bei jeder kleinen Verlegung zum Arzt zu Sphing hinweg hebt sich in ungehemmtem Aufstieg der siegreiche gehen, so kann man in den meisten Fällen die Blutung allein Mensch. Der Triumph des Zeitgenossen über die Natur kann sich stillen, indem man das betreffende Glied oberhalb der Verlegung nicht herrlicher offenbaren. Sollte nicht gleichwohl dieses erhebende stark zusammenbrüdt, etwa mit einem Taschentuch, ohne dabei Echauspiel Veranlassung geben zu innerer Einkehr, zu stillen Ver- die Wunde selbst zu berühren. Gerade dadurch, daß man ein gleichen zwischen dem, was der raftlose Menschengeist an bloßer Taschentuch oder andere nicht ganz faubere Lappen direkt auf die Steigerung techntschen Könnens und an Verbesserung der mensch blutende Stelle drückt, tommt in so häufigen Fällen Schmutz Lichen Lebensbedingungen erreicht hat? In den Trümmern der hincin und erzeugt eine Giterung oder sogar eine Blutvergiftung. alten Sonnenstadt Heliopolis faß der Tradition nach als einer Deshalb ist es ein viel besseres Mittel, elma bei einer Verlegung der letzten Schüler der ägyptischen Priester der große Blato, den an der Fingerspite den Finger unten start zu komprimieren und Kopf voll unsterblicher Gedanken über die Läuterung der Seele dadurch die Blutung sofort zum Stehen zu bringen. Die Wunde selbst soll nur mit ganz sauberen Materialien berührt werden, ein Grundsah, dessen Befolgung viele Eiterungen usw. berhindern würde. W. Drud u. Verlag: Borwärts Bucheruderei u.Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW
-
"