- 296-Guillotine bestimmten Opfer der Srevolution wüßt«, sich, um dieserTodeSart zu enigehen, kleine Pastillen mit Laudanum zu verschaffen,die für ihren Zweck so gut zusammengesetzt waren, daß ibr Genußden raschen und schmerzloien Tod zur Folge hatte. Wer aberlieferte ihnen diese Pastillen? Ed war lein anderer als DoktorGuillotin selbst, der auf diese Weise.keiner" Guillotine dieOpfer zu entreißen sich bemühte. Darin liegt übrigens, soseltsam eS klingen mag, keinerlei Widerspruch, denn DoktorGuillotin war an sich eine edle und menschenfreundlicheNatur, und ieine Erfindung hotte ursprünglich nur den Zweck gehabtdie mittelalterlich-barbarische HinrichtungSart durch daS Beil durch«ine raschere und verhältnismäßig jedenfalls weit menschlichere zuersetzen. Daß seine Erfindung zur Massenhinrichtung politischer Gefangener benutzt werden würde, halte er weder beabsichtigt, nochgeahnt, und das Bewußtsein, daß sein Name für immer mit derverhängnisvollen Erfindung verbunden fein würde, vergiftete seinLebe»._Schach.Unter Leitung von S. Lllapin.abedefghab odafshR. Hollstein 2 4-Nqchdem wir in den bisherigen 4 Spalten wenigstens das Aller-wesentlichste auS dem„Damengambit" in großen Zügen gebrachthaben, werden wir die nötigen Ergänzungen und varianlenmäßigenFinessen der stärksten Verteidigung mit l. Ä4.<iö: 2. o4, oü! all-mählich den Leiern in analytischer, zusammengedrängter Form inden künftigen Spalten in Biuwslücken bieten. Einstweilen wollenwir zur zweilwichtigften Eröffnung, nämlich der sogenannten„Französischen Partie" übergeben. Nachstehend einezwischen E. Auakinski sWeißs und S. Defendarow(Schwarz) mitdieser Eröffnung in St. Petersburg gespielte Partie.mitsamt dem Damengambit zurNot die ganze, unerläßlich not-wendige TröffnungSlehre erfchöpst,so daß man durch Anwendung dieserbeiden Erössnungen allein allenanderen einlach aus dem Wege gehenkann, und demnach deren«tudiumsich zur Not sparen kann.2.(12— d4......Weiß hat nichts Bessere?. Die ge-geben- Stellung könnte auch aus derZugsolge: l. 64. 06? 2. v4 entstehen.Jedoch würde Weiß weit stärker mit2. e4l antworten, um nach 2..... d5die uns schon bekannte, sür Schwarzungünstige Verteidigung de?„Damen-gambits*(1. d4. d5; 2. c4, e6?)berbeizusührcn. Wir wissen, daß dieSchattenseite dieser letzteren Ver-leidigung in der Einschränkung desLc8 beitand. Nun könnte man an-scheinend der„Franzöjlschen Partie"denselben Mißstand vorwerien. Diesist jedoch nicht der Fall, weil tn Verletzteren Schwarz mit2....... 67—65den Kot angreift und diesen»An-griff" auch verstärken kann, wiewir weiter sehen werden. Hingegenwar Im Damcngambit bei 1. 64, 65:2. o4, 65 nur der Bc4 angegriffenund eine Verstärkung de? Angriffsaus den Punkt o4 war eben nichtmöglich. In diesem wesentlichenUnterschied- an Angrifssmög«I i ch k e i t c n ist der Grund zusuchen, weshalb wir bei l. 64, 65:2. o4 die Antwort 2..... e6? miteinem Fragezeichen versehen; währendbei l. o4 der Antwort 1..... e6last ein Ansrusungszeichen gebührt.1.«2— e»4......Wir haben gesehen<5. März), daßder Dovpelschritt de? anderengentrumsbaucrn(t. 62—64) dieSchattenseite hatte, daß er zware7—e5 verhinderte, doch war dannauch«2— e4 nicht gut erreichbar.Der Tertzug eAchcint deshalb stärker,weil er die Möglichkeit von 62—64,also den Doppclschritt beiderZentrumsbauern, sich vorbehält.2....... e7— e6Dieser Zug gibt der Eröffnungden Namen„FranzösischePartie", weil diese im 18. undAnfang deS IS. Jahrhunderls vonberühmten französischen Meistern(Pbilidor und hauptsächlich Labour-donnaiS) vielfach angewendet wurde.Der Tertzug bereitet den mitI.«2— s4 insofern verhinderten Zug67—65 vor, als beim fosortigenI....... 65; 2. eXd5, DXdö;8. 8c3, Dao; 4. 64 Schwarz zumDoppelschriit der anderen ZcnirumS-bauern schwerlich konunen könnte.Z. B.: 4...... ob?; 5. Vo2 nebst«vent. noch 52—14 zugunsten vonWeiß. Zieht aber Schwarz in ana-loger Weise l.....«7— ob, so kannWeiß sowohl mit 2. 813 als mil2. 64 oder 2. 14 den exponierten Lobangreiscn und hierdurch den wichtigenEntwidelunzSzug 67— 65 lange Zeitverhindern, während ihm selbst 62—64fast immer noch zu Gebote steht.Auf den Textzng hingegen kann derGegner daS sosortige Folgen von67—65 kaum mehr verhindern. Diegenaue Kenntnis der. F r a n z ölchen Partie" ist insojernßcrst wichtig, als diese Eröffnung8. f3M— o3......Die üblichste Deckung des angegriffenen Be4. um die Einschränkung deS Ix:8 ausrecht zu erhalten;da bei 3. vX65!, vX65 eine ganzausgeglichene symmetrische Positionentstehen würde, w der l-o8 ebensofrei wäre wie I,o1. Die Deckung8. 13? scheitert an 3...... dXe4;4. lXo4. Dh4f; 5. zj3, De4t tc. DieFolgen anderer hiermoglichcr Deckung»zügc werden wir ein andermal erledigen3....... Sg8— 16!Verstärkt den Angriff aus den Ss4.Schwächer wäre zum selben Zweckder Fesselungszug 3...... Lb4 wegen4. eXd5, oX65; B. Ld3. Derichwarze Königsläuscr Hütt« auf d4keine günstige Verwendung, z. V.!5...... cö; 6. dXcB. 64(Oder6...... LXc5?; 7. 8X651, DXd5?;8. Lb5+ mit Damengcwinn); 7. a3,I-aB; 8. b4, dXcd; 9. bXaS, vX-»;10. Se2. DXcS; 11. Lc3, Dc7;12. Ld4 jc. Weiß gewinnt denBauer mit überwältigendem Bor-sprung in der Entwickelung zurück.4. I-ol—......Dieser sehr übliche FcsselungSzuggeschieht zur Verteidigung des Be4.Am einfachsten wäre 4. eX651,eXd5, wodurch jedoch Lc8 besreitwäre. Minder gut ist: 4. 1-63, ob.iAuch aus 4. 13 kann 4...... öS mitErfolg geschehen); 5. 6Xo5, 6X041;6. 8X04. Sxe4; 7. 1-Xs4. DXdlf;8. KX61. I-XeS-c. Weiß ist.de-rochiert".(Darf nicht mehr rochieren.)Die Folgen von 4. s4— ob bringenwir ein anderes Mal.4....... Lf8-e7 IBe4 ist nun wiederum angegriffen.Bei 4...... Lb4; B. eBl, h6;6. I-s3, Se4; 7. Dg4 je. würde ftchSchwarz unnützen Verwickelungenaussetzen.(7..... SXc3?; 8. DXg71,Seit; 9. e3, I-XoSi! 10. bXc3nebst cvent. LXb6.)5 q � c 5Zum letzten Male bietet sich hierdie Gelegenheit, mit B. oX6Bl. eX65(8X651 käme in Betracht, die Partieauszugleichen. Bei 5. 13?, SXell;6. LXe7, SXc3; 7. LX68, 8X61;8. LXc7, SXb2: 9. Tbl, Sc4 je.gewinnt Schwarz einen Bauer. Eben-so bei 5. 1-63, 8X04; 6. I-Xo?.VXo7: 7. 8X«4. dXe4; 8. I-Xo4.Dblf nebst DXb2.In einer künstigen Spaltewerden wir die Variante 5. I-Xlbberücksichtigen. Die„slanzösische Par-tie" ist äußerst kombinations- undoariantenreich. Deren genaue» Stu-dium ist demnach der Hebung derSpiclstärke sehr förderlich.5....... 816—67!6. Lg5Xe7 Dd8Xo77. Sc3— b5••••••Am 12. März 1910 spielten gegenMap in in Hamburg die HerrenSludt und Treinat w Beratung:7. 1-63, 0-0; 8. 14. cB; 9. Sb5?und gewannen. Alapin, der s i m u l-tan(gleichzeitig mit eineranderen BeraiungSpartie) spielte,übersah, daß er mit 9...... c4l(drohend Dblf) sofort gewinnenkonnte, z. B.: 10. I-Xb7t. KXb7;Berichtigung. ImIL So7, SXeB; 18. DhBf, Kg8;13. vXsS. So6 ic.Die ältere Spielweis« 7. 1)62 ei»anderes Mal.7....... 867— bö t8. c2— o3 a7— a69. Sb5— a3 17—16!10. Iii— 63......Bei 10. 14. lXe4; 11. Db5t(Oder11. IXeB, Dh4t: 12. K62, Db6t JC.mit Derochierung) 11...... Kd8;12. IXoB, Sa4 geht ein Bauer ver«loren, z. B.: 13. Tbl(oder I)o2),8Xo3 nebst eventuell DXa3. Bei10. 6X16. gX16 nebst event. e6— eBerlangt Schwarz starke Zentrums-bauern. Auch 10. 813, cB; 11. I-o2,Sc6; 12. 0—0, 1Xo5; 13. dXeB,Dc7 ic. ist sür Weiß ungünstig.10.... �.. 16Xe511. Ddl-ibSf De7— 17Mit 11...... Kd8 nebst event.Sa4 kann Schwarz der vorhergehen-den Anmerkung analog einen Bauergewinnen.12. DbSXeo Sb8— c813. DeS— eS e6— eS! IEin Bauernopfer von großer KrasL14. 64XeS Lc8— 15 1Zweiselhaster ist 14...... 0— 0wegen 15. Se2! nebst event. 12—1415. I-63X1S......Vorsichtiger war 15. 813, 0—0;16. 0-0, I-X63; 17. DXd3, Dil;18. Ta el, Ta 08; 19. De3, DXe3;20. TXeS, Te7; 21. TIeL TieS;22. b3(22. So2, 8c4), 22..... 867;23. 06. 816; 24. Sc2, 868; 25. 864.cB; 26. 815, TXe6 sc. mit annäherndem Ausgleich.Ungünstig ist 15. 0-0-0, LX63;16. TX63. 0-0; 17. 813, Dg6;13. Tgl?, 1X131; 19. OXl».6Xö5 ic.15....... D17X1516. 12-14 65-64117. c3Xd3 Sb6— 6518. Do3— 13......Auf 18. D12 folgt 18...... 8X14mit der Drohung 363t18....... 8e6Xd4!I19. 013X65 Ta8— 6820. Dd5Xb7......Auf 20. Dc4 folgt ebenfalls20..... 11X14 und Sckwarz droht21..... De3t; 22. 3o2. bB mitDamengewinn20....... DIBX1421. Db7Xa6......Alles andere verliert ebenfalls21.22. Sgl— e223. Sa3Xo224. Kel— 1225. K12— g3Auf 25. Kgl folgt 25.nebst 24-25.......26. EgS— h427. Kh4— h528, Khö— h629. g2XfiS30. Kh6— h531. Khö— g432. Kg4Xg633. Kg5— h4Schlutzpaffus unfererD14— e3t864— oLff!DeS— 62+O-Of..... baitTd8— dSfg7— göfDd2Xe2tTd3— hSfDe2Xa6tDa6— g6tDg6— e4tDe4— göfD13-144-Epalte vom9. April hat sich aus Versehen ein Fehler eingeschlichen, indem einigeZüge ausgelassen worden sind. Statt.19. Tel, ,Da2; 20. Tc2 mitDamengewinn" lese man: 19. 8o7, Tb3; 20. Toi(Stärker ist20. Ld5, Dc3; 21. Sb5) 20..... Da2; 21, bö, Saö; 22. Da4, b6;23. 1-65, Db2?; 24. Tc2 mit Dameugewinn.Schachnachrichten. Aus der monatlichen„Arbeiter-Schachzeitung" ersabren wir die Gründung folgender neuer Arbeiter»Schachvereine: in Düsseldorf in der„Bolkshauskasse", Flieger»straße, Freitag; Mannheim„Zur neuen Schillerhalle", Emil-Heckelstr. 28, Montag und Freilag; München Nord,„Luisen-garten", Luisenstr. 81, Donnersiag; Schweinsurt,„BlaueGlocke". Bauerngasie 10. Mit den bisherigen haben wir jetzt32 Arbeiter-Schachvcreine. Die erfreuliche Bewegung greift alsoum sich!Im Korrespondenzturnier der„Wiener Schachzeitung" hatte derMünchener Arbeiter-Schachllub in einer der Gruppen teilgenommen.Der letztere erringt nun den ersten Preis, indem er sein«sämtlichen fünf Gegner(aus bürgerlichen Kreisen) geschlagen hat.Verantw. öiedakteur: Richard Barth. Berliu.— Druck u. Verlag: Vorw«r«tvuch»ru<tere, u.Vertag»auilauPaui»u>«er-<lriäo..>vertm8)äi.