täuschen imS machte einige Schritte nach rückwärts, die merk- liche Sprünge waren: er floh vor dem Tier, das ihn nicht einmal angegriffen hatte. Durch dieses unnötige Zurück- weichen kam er in eine zienilich lächerliche Stellung, und ein Teil des Publikums lachte laut unter Kundgebungen seines Befremdens. Einige Pfiffe wurden hörbar. Au, jetzt kriegt er Dich beim Wickel!" schrie eine ironische Stimme, und es folgten bald andere, drastischere Höhnungen. Gallardo wurde rot vor Wut. Dies tat man ihm an! Und in der Arena von Sevilla  ! tgortsetzung folgt.Z XNachdNl» verlöte») ii] Sara.' Die Geschichte einer Liebe. Von Johan Skjoldborg.   Berechtigte Uebersetzung aus dem Dänischen von Laura Heidt. Die nächste Kuh dekommt Sara. Sie läuft mit ihr davon. Ihr Nackcnknoten hat sich gelöst, und mit wehendem Haar saust sie zur Toröffnung hinaus. Wie das wohl gehen mag?" fragt die Wiescnhofbäuerin. Ach, Anders wird ihr schon helfen, wenn es not tun sollte," bemerkt Boel trocken,davon bin ich überzeugt!" Die Wiesenhofbäuerin rümpft die Nase, und dann kommt wieder eine Kuh, die für den zurückgekehrten Jungen bestimmt ist. Niels, der Bauer, hat sich eingefunden. Mit dem Lächeln um den Mund, das die sprossende Frühjahrssaat hervorgelockt hat, steht er da und sieht zu. Dann und.wann gebraucht er einer Kuh gegenüber seinen Stock, aber meist raucht er seine Pfeife und freut sich über all das Leben, das an diesem herrlichen Frühlingstag sich ringsumher entfaltet.---- Der Mittagsschlaf hat begonnen im Wiesenhofe, aber Sara kann nicht schlafen; es ist ihr, als sei schlafen eine Sünde bei so klarer und blauer Luft. Solch einen Frühling hat sie noch nie erlebt; sicher Augenblick ist wie eine Perle, von denen sie keine missen möchte. Sie setzt sich auf eine Bank im Garten, wo die Sonne auf die Spalierbäume herunterbrennt, zwischen deren Zweigen die Insekten summen. Sie hat die Empfindung, als höre und sehe sie doppelt soviel wie sonst. Ihre Sinne sind so wach, daß ihr ist, als könne sie nie wieder schlafen und nicht müde werden, ihrem Geiste die rinnenden Minuten einzuprägen. Welcher Glanz liegt über allen Dingen; wie lebhaft alles zu ihr spricht; wie zum Beispiel die Vergißmeinnicht dort drüben; ein ganzes Beet voll, ein Meer von Blau Wogen ruhiger Sicherheit, und ein Gefühl des Friedens durchzieht ihr Gemüt beim Anblick der herrlichen blauen Farbe. Es ist die Blume der Treue. Und im Rasen, gerade zu ihren Füßen, erhebt sich ein Stengel auL dem grünen Grund des Bodens; er schwankt mit seiner -leichten, hellen, rosenroten Krone das zarte, zitternde Herz. blümchcn ist es. das so stille flammt in liebesroten und unschulds- weißen Farben.-- Sie hatte versprochen, sich heute abend im Schilf des Sumpfes mit ihm zu treffen. Sie lächelt, in Gedanken der- funken, die ihrem Antlitz eine wunderbare Reinheit und Klarheit verleihen. Und sie hebt den Blick all den leuchtenden und strahlen- den Dingen entgegen. ---- Es ist die Jahreszeit, wo das Wetter schnell wechselt. Am Spätnachmittag wird die Luft so sonderbar; sie verdunkelt sich hoch oben, daß die weißen Segel des Fjords und die getünchten Giebel stärker hervortreten; die Höfe und Bäume werden deut- licher und zeigen schärfere Umrisse. Der Wind nimmt zu, ist aber durchaus nicht kalt. In hastigen Stößen kommt er daher, kleine Wirbelwinde jagen über die staubigen Wege. Die Kühe werden unruhig und wollen nicht mehr fressen. Namentlich die Kälber beginnen zu brüllen; sie stehen ganz still und brüllen unablässig gen Südost. Die Wolkenbogen kehren dem Winde den krummen Rücken zu; sie wollen sich treiben lassen; das ist ein sicheres Zeichen. Die Blätter der Bäume rascheln; die Pappelblätter wenden sich hurtig; sie wollen Wasser haben. Die Luft ist abwechselnd hell und dunkel. Die Unruhe hält eine Weile an, und die Kälber fahren fort zu brüllen nach Süd- osten zu. Dann aber beginnt in der Luft ein Sausen, erst schwächer, dann stärker; es saust, als würde irgendwo in der Ferne eine Schleuse geöffnet. Und danach stürzt der Regen in Strömen hernieder. Das Vieh wird naß, die Menschen werden naß, triefend naß, ganz durchweicht. Aber schnell kommen die Tiere unter Dach, und die Augen der Menschen schauen vergnügt aus dem nassen Gesicht hervor; denn Regen ist des Landmannes Freude, er ist Gold im Schoß der Erde. Als sie fertig sind, steht Sara ein Weilchen mitten im Regen; lächelnd mit blitzenden Zähnen breitet sie die Arme aus und öffnet und schließt die Hände um die herabfallenden Wasser- strahlen, die ihr durch die Finger entschlüpfen.___ Und Anders steht hinter der Tür des Brauhauses ganz ver» funken in ihrem Anblick. Nachdem die Regenwolken sich verzogen haben, glänzen die erquickten Blätter der Felder im letzten Schein der untergehenden Sonne. Auf der anderen Seite des Fjords leuchten die viereckigen Kornfelder der westlichen Abhänge; es glänzt vom Schieferdache der Södaler Meierei, und eine Fensterscheibe oes Hofes in Bjärgby funkelt und blitzt. Nach dem Schauer ist der Abendfrieden so lind und weich. Und während Dunkelheit die Erde umhüllt, atmet sie satt, selig und fruchtbar. Sara öffnet ihr Kammerfenster und läßt die herrliche Abend- luft hereinströmen. Sie lehnt sich hinaus aus dem Fensterrahmen und blickt nach allen Seiten. Sie erwartet jemand. Der Duft aus allen Stauden steigt zu ihr empor, und sie saugt ihn mit Wohlbehagen ein; ein eigenartig starker Duft übertäubt alle anderen. er kommt von den Zwiebelgewächsen drüben aus den Beelen  . Es wächst im Verborgenen, wächst im Halbdunkel, in dem ge- heimnisvollen Halbdunkel, wo die Blattpflanzen schwer von Regen- tropfen stehen. Es rührt sich etwas; Sara dreht den Kopf; aber es sind nur ein paar kleine Vögel, die den Zweig wechseln, so daß die Tropfen auf die anderen Blätter niederrieseln. Es liegt eine satte Ruhe über dem Garten, eine Stille, ge- schaffen zum Wachsen und Träumen, zum glücklichen Träumen. Niemals hätte«ara geglaubt, so fühlen zu können, wie sie es jetzt tut, eine solche Welt kennen zu lernen, eine so neue und reiche Natur in ihrer Brust. Wie wunderbar das Leben ist und wie dunkel es emporwächst aus dem Grunde. Sie begreift, daß sie jetzt erst das Leben kennt.-- Ein einzelner Kiebitzschrei tönt herauf aus den Standwiesem Aber wieder umschließt die Dunkelheit und Stille alle Düfte und Träume und das wachsende Leben. Endlich kommt die Gestalt eines Mannes, schreitet am Garten- wall entlang und folgt dem Graben, der zum schilfigen Sumpfe führt. Da zieht sich Sara zurück und schließt das Fenster- 7. Das Korn auf den Feldern des Wiesenhofes schreitet der Ernte entgegen, wie ein junges Weib der Zeit ihrer Reife. Die Kornähren beugen sich vor dem frischen, fruchtbaren Wind, der von den südlich am Fjord gelegenen Höhen kommt, beugen sich, wie des Weibes Haupt, wenn eine weiche Hand ihr über das Haar streicht. Und das Korn hebt schmachtend und sehnsüchtig sein Haupt dem Sonnenkuß entgegen. Im Licht und dem wunderbaren Sommerwinde wächst das Korn empor. Der Roggen ist natürlich der erste. Sein Stroh saugt die blanke Sonne in sich hinein und färbt sich schon gelb. Es ist der Monat des Korns. Die Wiesenblumen sind gemäht und stehen in Haufen mit dem Heu. Das Korn beherrscht das Land. Nur Ochsenzunge und Taubenkropf, von denen es an den trockenen Grabenrändcrn wimmelt, ziehen ein buntes Band um die gelben und grünen Vierecke. Und dann blickt hier und da eine Kornblume hervor, wie ein Auge, das sommerlich lächelt. Und ein roter Mohn glüht festlich Wischen all dem nützlichen Stroh. Es ist auch ein Monat, so recht geeignet zum Fest: und es ist Sonntag. Mitten am Tage ist es so still und sommerwarm, daß das Vieh der Wiesen hinauswatet am Strand, um sich dort ein wenig abzukühlen. Auf einer Landzunge im Fjord haben viele Halt gemacht; ihr buntes Fell spiegelt sich, so glatt ist die Oberfläche des Wassers. Und so unbeweglich stehen die Tiere in der sonnen- durchtränkten Luft, daß das Ganze wie ein lichtschimmerndes Bild wirkt. Später erhebt sich der Wind. Die Fahne wird gehißt auf dem Festplatze im Hallumer Wäldchen. Sie kann ringsumher gesehen werden und lockt' mit.ihren bescheidenen Farben die Menschen der ganzen Gegend zu sich heran, lockt vor allem die Jugend durch ihre Unschuld und ihr flammendes Rot. Die Wege sind angefüllt mit Wagen und Radfahrern. (Fortsetzung folgt.)! (Nachvruil vervoten.) I�ttma und IMcnfcb. Wenn man die Beziehungen zwischen den Lebewesen und dem Klima betrachtet, so bemerkt man, daß der Mensch ein Matz von Anpassungsfähigkeit besitzt wie kein anderes höheres Tier, ja selbst wie keine Pflanze. Der Bkensch bewohnt fast die ganze Erde, von den Polargebieten bis zu den Tropen, während andere Tiere(oder Pflanzen) in dieser großen Verbreitung nicht vorkommen. Diese Anpassungsfähigkeit deS Menschen ist im wesentlichen bedingt durch seinen Intellekt. Ursprünglich ist der Mensch ein Bewohner tropi- scher Länder. Darauf deutet schon die Tatsacke hin, daß seine Haut vollkommen ungeschützt ist und daß er wohl gegen übermäßige Wärme vorzügliche Einrichtungen besitzt, nicht aber gegen die Kälte. Der Intellekt des Menschen hat ihn aber gelehrt, sich äußere Hilfs,