Mnt ZuSerrükenSau BIS auf 25 Proz. steigen. Hier ist also derHebel zur Verbilligung der landwirislbaftlichen Produktion, zurSteigerung des Neinertrages am wirksamsten anzusetzen. Durchdie Anwendung der Maschinen lassen sich vor allem dieArbeitskosten bedeutend reduzieren. Unter bestimmten Voraus-fetzungen betragen diese Ersparnisse bei Hackmaschinen 87 Proz.,Bei Mähmaschinen 35 Proz., bei Dampfdreschmaschinen 30 Proz.,Bei Futterzubereitungsmaschinen, z. 93. Rübenschneideru, sogar98 Proz. Bei andere» landwirtschaftlichen Maschinen ergibt sichim Vergleich mit der Handarbeit keine Verringerung der Arbeits-kosten, zuweilen sogar eine Erhöhung, sie werden jedoch trotzdemanderweitiger Vorteile wegen verwendet. Die Drillmaschinen zumBeispiel ermöglichen eine Saatgutersparnis von zirka 20 Proz. undaußerdem noch eine gewisse Ertragssteigerung, so datz ihre Ver-tvKdung zweifellos rentabel ist.Von den landwirtschaftlichen Maschinen lasten sich die meistenelektrisch antreiben, so z. B. die Maschinen, die den Rohertrag er-höhen bei der Bestellung(Pflüge usw.), serner die Erntemaschinen(Kartoffelerntemaschinen. Rübenheber, Dreschmaschinen usw.). Ohneweiteres eignen sich für elektrischen Betrieb die Maschinen, die dieUnkosten des landwirtschaftlichen Betriebes vermindern helfen. Dazugehöre» die Hebevorrichtungen(Elevatoren, Sackaufzüge, Jauche-pumpen), die Transportmittel(Transportrinnen.-Bänder. Feld-Bahnen) und die Maschinen für die Verwertung des Erntegutes(Strohpressen, Mahlmühlen, Häckselmaschinen). Ebenso werden dieMaschinen für die Landinduitrie(Brennereien, Molkereien, Schneide-mühlen, Ziegeleien), ferner Futterbereitungsmaschinen, Maschinen fürdie Pflege der Tiere(Schafscheere) und fiir die Forstwirtschaft(fahr-Bare Sägen) mit sehr gutem Erfolge elektrisch angetrieben, so daßder elektrische Antrieb stets gern von den Landwirten gewählt wird.Wenn auch die landwirtschaftlichen Maschinen, die durch denElektromotor angetrieben werden, zahlreich sind, so ist ihr Gesamt-verbrauch an elektrischer Energie pro Jahr in einem normalen land-wirtschaftlichen Betrieb sehr klein. Die meisten dieser Maschinenfind gewöhnlich nicht mehr als 50—200 Stunden im I a h r in Be-trieb? nur einzelne Maschinen, wie vor allem die Dreschmaschine,der Pflug und die Feldbahn, machen hiervon eine Ausnahme. Dieelektrische Energie wird daher, wie der Vortragende nachwies, amzweckmäßigsten von einer Zentrale geliefert, die eine Vereinigungeiner Stadt- und einer Ueberlandzentrale darstellt, da sich so wegender verschiedenen Benutzungszeiten ihrer Anschlüsse große Vorteileergeben. Ferner empfahl der Vortragende die Versorgung einerAnzahl größerer landwirtschaftlicher Gebiete durch eine gemeinsameZentrale.Wie Vietze in seinem Vortrag über die„ g'e n o s s e n s ch a f t-lichen Ueberlandzentrale n' ausführte, steht die Elektro-technik heute überhaupt im Zeichen der Ueberlandzentrale», das sindZentralen, die die elektrische Energie über das platte Land verteilen.Bei dem heutigen Tempo des Ueberlandzentralenbaues obwaltetjedoch in vielen Fällen nicht die erforderliche Vorsicht bezüglich derWirtschaftlichkeit. In der Provinz Sachsen z. B. bestehen 20 Ueber-landzentralen, die meist in Form von Genossenschaften durchgeführtfind, und ebensoviel neue Projekte schweben noch. Die Bewegungzum Bau von Ueberlandzentralen geht in erster Linie von der Land-Wirtschaft aus, die, abgesehen von den tatsächlichen Vorzügen deselektrischen Antriebes, im Elektromotor ein sichere? Mittel zur Be«kämpfung der Leutenot sieht. Nach dem Vorgange der Landwirt-schaftskammer in Halle beziehungsweise des Genoffenschaftsverbandesder Provinz Sachsen planen daher eine Anzahl Landwirtschafts-kammern des Deutschen Reiche? die Einrichtung elektrischer Ab-teilungen, die sich der Interessen der Landbevölkerung beim Entwurfund Bau der Ueberlandzentralen annehmen wollen. Durch die Be-teiligung von Gemeinden, Städten und Landkreisen besitzt geradedie Genossenschattsform für elektrische Ueberlandzentralen gewisseVorteile gegenüber anderen Gesellschaftsformen. Damit jedoch diesegenossenschaftlichen Zentralen winichaftlich günstig arbeiien, müstenfolgende Grund'ätze beachtet werden: Genügende AuSdehnungs-fähigkeit deS Werkes, Sparsamkeit beim Bau der Anlage, günstigeFinanzierung und zweckmäßige Gestaltung des Stromtarifs.Ueber die Rentabilität der Ueberlandzentralenim allgememen sprach Direktor Meier. Die bisherigen Ergebnisseder Ueberlandzentralen in bezug auf die Rentabilität beweisen, daßzumeist nur industrieversorgende Werke mit einem großen Abiatzelektrischer Energie und diejenigen. welche Industrie- undLandwirtschaft als Konsumenten haben, den Anforderungengenügen. Die nur landwirtschaftversorgenden Ueberlandzentralenfind infolge der verhältnismäßig hohen Anlagekosten wenigrentabel.Der Gedanke der Ueberlandzentralen ist noch sehr jung. Denndie erste Ueberlandzentrale, wenn auch nicht in dem eigentlichenheutigen Sinne des Wortes, war Anfang der nennziger Jahre desvorigen Jahrhunderts in Lauffen am Neckar errichtet, von wo eine300 Pferdekräfte starke Energie elektrisch aus eine Entfernung von176 Kilometern bis in die Internationale Ausstellung in Frankfurtübertragen wurde. Die Ueberwindung solcher langen Entfernungenist nur durch die Anwendung eines hohen elektrischen Druckes oderSpannung, wie der Elektriker sagt, möglich. Schon die LauffenerKraftübertragung arbeitete mir einer Spannung von 30 000 Volt.(Die städtischen Beleuchtungsnetze haben 110 biß W0 Volt Spannung,Weil höhere Spannungen in beioohnten Räumen lebens-gefährlich find und auch Glühlampen nur bei diesenSpannungen verwendet werden rönnen.) Heute ist manbereits bei Spannungen von über 100 000 Volt angelangt.Zahlreiche Schwierigkeiten stellten sich bei dem Bau der Apparateund Leitungen ftir diese hohen Spannungen ein. Denn je höher dieSpannung, je größer also der Druck ist, unter dem die Elektrizitätsteht, desto mehr hat sie das Bestreben, die ihr vorgeschriebenenWege im Leitungsdraht zu verlassen, desto mehr droht die Gefahr,daß sie. statt durch den engen Draht zu fließen, sich den nächstenbesten Weg sucht, in das große Gefäß.Erde' zu verschwinden undso nicht nur für unsere Zwecke verloren zu gehen, sondern auchbesonders bei den hohen Spannungen für die Menschen sehrgefährlich zu werden. Die Leitungen, die Hochspannung führen.müssen daher besonders sorgfältig.isoliert' werden. Man führtdiese Leitungen als blanke Kupferdrähte auf hohen Mastenund Türmen auf großen Porzellanisolatoren auS, vor denendie Elektrizität eine große Scheu hat. Dem Bau und derFabrikatton dieser Jiolatoren hat man sehr viel Mühegewidmet, allerdings mit gutem Erfolge. Jeder Isolator, dereine Porzellansabrik verläßt, wird peinlich unter viel schlechteren Ler»Hältnissen, als sie je in Wirklichkeit austreten können, geprüft. Auchaus diesem Verbandstag war ein Vortrag von W e i ck e r derPrüfung solcher Hochspannungsisolatoren gewidmet.Man kann auch Elektrizität statt durch Freileitungen in unter-irdisch verlegten Drähten, den„Kabeln' fortleiten. Diese Kabelmüssen natürlich von allen Seiten isoliert sein, da sonst die Elektri»zität sofort in die Erde fließen würde. Sie sind daher sehr teuer,haben aber den Vorzug, daß sie unzugänglich und daher für denVerkehr und die Menschen absolut ungefährlich sind. Für sehr hoheSpannungen wäre das besonders wertvoll, es stellen sich jedoch derKonstruktion dieser Hochspannungskabel große Schwierigkeiten ent«gegen. L i ch t e n st e i n berichtete nun in einem Vortrage überdie neuesten Fortschritte in der Fabrikation der Hochspannungskabel undüber Ersahrungen an Kabeln, die für eine Spannung von 70000 Voltbestimmt waren. Werte, die man für Kabel bis vor nicht allzu langerZeit für unmöglich gehalten hätte. Wenn man Kabel für diese hohenSpannungen preiswert herstellen könnte, würde auch für die Betriebs»sicberheit der Anlagen selbst sehr viel gewonnen werden. Denn Kabel»leitungen haben im Gegensatz zu Freileitungen gar nicht unter allenEinflüssen atmosphärischer Elektrizität zu leiden. Die Elektrizitäts«leitungsnetze in größeren Städten selbst werden jetzt nur als Kabel«leitungen ausgeführt, wie es z. B. auch in Berlin und seinen Vor»orten der Fall ist. In den Städten spielt die elektrische Beleuchtungeine immer größere Bedeuwng. In den letzten Jahren haben sichvor allem die wenig Energie brauchenden Metallfadenlampeneingeführt, die im Gegensatz zu den bisher verwendeten Kohlenfaden-glühlampen auch für große Lichtstärken mit Vorteil zu verwenden sind undden kleinen Bogenlampen in vielen Fällen erfolgreich Konkurrenzmachen. Ueber eine bestimmte Beleuchtungsart mit solchen hoch-kerzigen Metallfadenlampen sprach Dr. M o n a s ch, nämlich überdie indirekte Beleuchtung. Es wird dabei das Licht derLampen nicht direkt zur Beleuchtung verwendet, sondern erst gegendie Decke gestrahlt und von dieser reflektiert. Man erhält bei dieserBeleuchtung, die bei Bogenlampen schon lange verwendet wird, einmildes,-gleichmäßiges, schattenfreies Licht, allerdings auf Kosten derWirtschaftlichkeit. Dr. M o n a s ch wies nach, daß bei WechselstromMetallfadenlampen für indirekte Beleuchtung sogar wirtschaftlichersind als Bogenlampen.Die deutsche Elektrotechnik hat von jeher darauf gesehen, daßnicht nur die großen Maschinen gut und sicher auSgesiihrt werden.sondern daß auch das elektrische Kleinmaterial, daS so-genannte Installationsmaterial, von dem nur zu oft daSWohl und Wehe, d. h. das richtige Funktionieren und die Be-triebSsicherheit in bezug auf Feuersgefahr usw. abhängt, tadellosund zweckentsprechend hergestellt wird. Eine Reihe von„Normalien'sind für diese Materialien geschaffen. Normalien, die sich jedochnicht„wie eine ewige Krankheit forterben', sondern von Zeit zu Zeitrevidiert und dei» Fortschritten der Technik angepaßt werden. Auchfür die Art und Weise, in der die Leitungen verlegt werden sollen,hat der Verband Vorschriften erlassen, so daß man sagen kann, daßeine Anlage, die nach den Vorschriften deS Verbandes DeutscherElektrotechniker ausgeführt ist, als absolut sicher zu betrachten ist.Zu den wichtigsten dieser Kleinmaterialien gehören die Sicherungen.Diese Apparate haben den Zweck, eine Leitung oder eine Anlage zusichern oder davor zu schützen, daß ein zu starker Strom hindurch»fließt. Sie erreichen dieses Ziel dadurch, daß sie in ihrem Körperein dünnes Drähtchen tragen, das bei einer zu hohen Stromstärkedurchschmilzt und den Strom unterbricht.Auf dem VerbandStag hielt Hundhausen einen Vortragüber ein neues System solcher unverwechselbaren Inst allationSsicherungen. ES ist nämlich ein großer Vorzug.wenn diese Sicherungen nicht von unberufener, leichlsinniger Handverwechselt werden können, wodurch ihr eigentlicher Zweck illu«sorisch wird.Außer diesen Vorträgen wurden noch verschiedene andere reinfachwissenschaftliche Themata behandelt, von denen vielleicht fürweitere Kreise ein Vortrag von Dr. W a s m u s über einen neuenelektromedizinischen Apparat zu erwähnen wäre, der zwei wichtigeMethoden der Heilkunst, die Diathermie und die Röntgenstrahlung,vereinigt.__ A.Berantw. Redakteur: Richard Barth, Berlin.— Druck u. Verlag: BorwärrS Luchdruckerer u verlag«anirallPaulGlng«r chTo..BerlmLAi.