-
604
-
#
"
alter Beiten darstellte. Ebenso find viele Ueberreste der alten| Waffenrockknöpfe find den Leuten wichtiger als unsere ganze Gr Stadt schon überschwemmt, ebenso wie die Tempel von Hator , von ziehung!" Und wenn sich einmal einer mit einer berbogenen Gabel Harendotes und von Aeskulap, wo die Säulen des berühmten stach oder ihm ein Messerschaft in der Hand blieb, dann pflegte er Perystils aus dem Wasser herausragen, das den Fußboden zu sagen:" Wir werden doch mal eine Kanone abbestellen müssen, schon bedeckt. Und obwohl sich der monumentale fistempel mit damit wir wenigstens für neues Bested genug haben."( Seite 430.) seinen riesigen Pilastern und mit seinem reich dekorierten Heiligtum, Baum schildert nur, was ist". In dieser Vermeidung einer wo Hieroglyphen und eingemeißelte oder Relief- Figuren den geheim aufdringlichen Tendenz liegt aber der große Wert des Buches als nisvollen Kult der Göttin darstellen, auf einem erhöhten Punkte der Kulturdokument. Gibt doch der Roman trog aller erfundenen Insel befindet, ist auch er schon vom Wasser bedroht, das in die Handlung ein getreues Bild der jezigen gesellschaftlichen Zustände Höfe eingedrungen ist, und die Eingangsstufen bespült. im Blindenwesen, ein Bild, das an Mannigfaltigkeit und Treue nicht zu wünschen übrig läßt.
Noch ist die Leidenszeit der armen Insel nicht beendet. Seit awei Jahren wird der große Damm erhöht, sodaß im Jahre 1912 die Oberfläche des Waffers von 14 auf ein Niveau von 21 Meter steigen wird. Die Aufnahmefähigkeit des ungeheuren Beckens und die Reichweite des Wassers wird damit um mehr als das Doppelte gesteigert. Das Wasser wird dann die Insel Philae vollständig überfluten und von all den berühmten Bauwerken wird man zu Zeiten hohen Wasserstandes nur die Bekrönungen der Tempel und die Säulentnäufe aus dem endlosen See herausragen sehen wie die Mastbäume eines gescheiterten Schiffes.
Und wenn während des niedrigen Wasserstandes die Flut sinkt, dann werden die mit Nilschlamm bedeckten Monumente wieder erscheinen wie in einen afchfarbenen Mantel gehüllt, gleichiam als Vorspiel des nahen Todes. Denn wenn auch für Restaurierungsund Fundamentierungsarbeiten zwei Millionen ausgegeben wurden, so schreitet das Zerstörungswerk des Wassers doch fort; früher oder später wird es vollendet sein und die Gebäude werden zerfallen. Leider ist der Tag nicht mehr fern, wo von der mystischen Jusel Philae nichts als eine traurige Erinnerung und eine schwermütige Klage geblieben sein wird.
Literarisches.
Das Leben im Dunkeln". Die Schriften der taubblinden Akademikerin Helen Keller , deren Lektüre in gewissen literarischen interessierten" Kreisen fast zur Mode geworden ist, haben sicher das Verdienst, mehr Verständnis für Methoden und Möglichkeiten der heutigen Blindenerziehung verbreitet zu haben. Jedoch handelt es sich bei Helen Keller um ein so außergewöhnliches Einzelschicial, daß leicht aus ihren Bekenntnissen falsche Schlüsse über die Gesamtheit der Blinden gezogen werden können, unisomehr, da ihre Bücher neben treffenden Ausführungen auch viel m. E. angelesene Partien bieten.
Von der Masse der Blinden , die zumeist dem Proletariat entstammen, tündet ein blinder Dichter, der zugleich ein Dichter der Blinden ist. Ueber sein Hauptvert seien mir, der selbst halbblind, einige Betrachtungen gestattet.
In jede größere Arbeiterbibliothek gehört das Baumsche Buch, aber vor allem, weil wir seit einem halben Jahre in Deutsch land eine sozialistische Blindenbewegung mit einer Vierteljahrsschrift in Punktschrift befizen:„ Die Neue Zeit", Drgan zur Pflege sozialistischer Weltanschauung unter den Blinden deutscher Bunge." Das Baumsche Werk kann überdies dazu beitragen, auch in proles tarischen Kreisen Kenntnisse zu verbreiten, die vielleicht manchem durch Unfall erblindeten Arbeiter, manchem Proletarierkinde zugute tommen. Gerade in den Kreisen, aus denen naturgemäß die Masse der Nichtfehenden stammt, herrscht über die Blindenfrage die größte Unwissenheit, die nur zu oft die bedauerlichsten Folgen hat.
Medizinisches.
Nemo.
Das Gespenst des Lebendig begrabenwerdens. Die Furcht, lebendig begraben zu werden, aus einen Zustand des Scheintods in einer hilflosen Lage wieder zu erwachen und dann auf die schrecklichste Weise endgültig umzukommen, hat sich bisher durch alle Bestrebungen der Aufklärung und durch die sorgsamften Verordnungen nicht ganz beseitigen laffen. Zuweilen ergreift diese Angst, wenn sie durch entsprechende Schauergeschichten neue Nahrung erhält, wie eine Epidemie ganze Schichten eines Volkes und erfordert dann außerordentliche Bemühungen zu ihrer Beruhigung. In mittelalterlichen Zeiten mögen solche Besorgnisse auch nicht ganz unberechtigt gewesen sein, namentlich wenn Best unter die Menschen fam und Tote und Sterbende in gleicher Weise möglichst schnell fortgeschafft wurden. Schon bei den Seuchen der neueren Zeit, die innerhalb Europas vorzugsweise von der Cholera veranlaßt wurden, dürften derartige Fälle zu den seltenen Ausnahmen gehört haben und auch nur in weniger zivilisierten Ländern vorgekommen sein. Für die Gegenwart und für gewöhnliche Verhältnisse wird die Gefahr des Lebendigbegrabenwerdens von den Aerzten überhaupt abgestritten. Zu diesem Zwed veröffentlicht der„ Lancet" wieder einmal einen beachtenswerten Leitartikel. Vor allem wird die Frage gestellt, wie mit den erhobenen Anklagen die Tatsachen der ärztlichen Erfahrung vereinbar sein sollten. Seit einem halben Jahrhundert sind unzählige Sektionen von Toten vorgenommen worden, wobei es sich ganz sicher hätte herausstellen müssen, wenn in dem Körper noch Leben vorhanden gewesen wäre. Es muß glattweg als undenkbar bezeichnet werden, daß in so langer Beit auch nicht ein einziger Fall dieser Art bekannt geworden wäre, die Sektionen in teiner Beziehung ausgewählt werden, sondern Ber fonen beider Geschlechter und jeden Alters umfassen, desgleichen alle Arten natürlichen und gewaltsamen Todes. Daraus ist der Schluß zu ziehen, daß die Gefahr eines täuschenden Scheintodes den Aerzten längst hätte offenbar werden müssen, wenn sie bei einer Todesart häufiger aufträte. Der Zustand einer totenähnlichen Starre des Körpers ist jedenfalls überhaupt sehr selten und dann immer durch Bedingungen ausgezeichnet, die den Arzt zur besonderen Vorsicht veranlassen werden. Weberaus lehrreich sind die Erhebungen, die jetzt in Desterreich mit Bezug auf die Totenbeichau während der letzten 50 Jahre statistisch an gestellt worden sind. Seit dem Jahre 1860 besteht dort ein Gesetz, wonach ein Verstorbener vor dem Begräbnis wenigstens zweimal innerhalb 48 Stunden nach Eintritt des Todes durch zwei Aerzte unabhängig von einander untersucht werden muß und außerdem durch einen von ihnen noch einmal kurz vor dem Schließen des Friede Ellmann, der Sohn eines Buchhändlers, schon von Geburt Sarges. Nun ist in dieser ganzen Zeit von 50 Jahren auch nicht ein an furzsichtig, erblindet infolge schwerer Augenverlegung bei einer einziger Fall vorgekommen, wo die Totenbeschauer noch Spuren von Nauferei. Diese allmähliche Erblindung mit ihren psychologischen Leben in den als tot bezeichneten Körper entdeckt hätten. In Wien Wirkungen auf den Betroffenen und auf seine Angehörigen ist ein hat man außerdem die Möglichkeit gegeben, die Toten noch längere Meisterstück. Dann kommt die Anstalt, der erste Tag, Unterricht, Zeit in eigenen aus Marmor erbauten Hallen aufzustellen, wo sie Spiele, Ausflug, Jugendliebe, Wechsel der Lehrkräfte, ver- bis zur Dauer von einer Woche bleiben fönnen. Es ist aber schärfter Gegensatz zwischen Lehrförper und Schülern, besonders noch niemals notwendig gewefen oder verlangt worden, diese Zeit ben Böglingen über 14 Jahren, Entlassungen, Kleinfrieg, geplante auf mehr als fünf Tage auszudehnen. Es bleibt nun aber noch Demonstration mit einer besonders gedichteten Revolutionshymne. die Frage zu beantworten, woher denn die häufigen Erzählungen Strafentlassung des Helden, Wiederkunft mit Gattin nach zehn Jahren. Diese Inhaltsangabe deutet die Neichhaltigkeit des Werkes an Episoden nur an. Es ist ein sozialpolitischer Roman, der dem Kämpfer in der Arbeiterbewegung ein ganz neues Gebiet der fozialen Reform erschließt. In den Schlußgesprächen zwischen Elmann und dem Direktor Auß, der als Vertreter der modern denkenden Blindenlehrer anzusehen, wird auch der Zusammenhang zwischen Blindenfrage und sozialer Frage angedeutet. Friede er innerte ihn( Auß) daran, wie er schon als Lehrer immer offen von dem ewigen Geldmangel gesprochen hatte, an dem die Anstalt litt. Und von der Einsichtslosigkeit der staatlichen Funktionäre.
Das Leben im Dunkeln"( Noman von Oskar Baum , Verlag Arel Juncker, Berlin ) nennt sich der umfangreiche Roman des im zehnten Jahre erblindeten jetzigen Musiklehrers Oskar Baum zu Brag. Das Leben einer Blindenanstalt, ihrer Zöglinge verschiedener Nationalitäten, ihrer Lehrer und Angestellten, der Knaben und Mädchen, kurz aller Insassen rollt sich vor uns ab. Bild auf Bild reiht sich an einander, zusammengehalten durch die Schicksale der wenn er überhaupt bortäme. Dazu kommt, daß die Leichen für Anstaltsbewohner, vor allem eine Gruppe intelligenter Blinder. Der Unterricht in den verschiedenen Fächern mit seinen eigenartigen Methoden, die handwerkliche und musikalische Ausbildung wird dem Leser in anregendster Weise erläutert, so daß der Roman gleich zeitig eine vorzügliche Drientierung über das Blindenwesen für den Laien bietet.
Baums Stil ist lebendig, anschaulich, dabei flar und Inapp, ohne ummnötige Spracharabesten. Obgleich Bilder, die eng mit dem Sehen berbunden sind, zumeist fehlen, ist die Sprache reich an treffenden Vergleichen. Ein weiterer Vorzug Baumscher Kunst ist die feine psychologische Beobachtung, die scharfe Charakterisierung. Was für den Sehenden das Bild des Auges, das ist für den Blinden die Stimme. Daher sind auch Baums Gespräche oft fleine Kabinettstüde. Die Dialoge entwickeln sich ungezwungen, und doch wird in ihnen das Wesen der Sprechenden flarer gekennzeichnet als durch lange Beschreibungen.
vom Wiedererwachen Toter entstehen. Die Erklärung lautet dahin, daß diese Geschichten entweder unverbürgt sind und im besten Fall auf Täuschungen beruhen, oder daß sie eine ganz einfache Deutung finden. Bezeichnend dafür ist ein Vorkommnis, das sich unlängst in einem fleinen Gebirgsdorfe auf österreichischem Gebiete abspielte. Die Träger eines Sarges hörten in dessen Junern ein Klopfen, setzten ihre Last selbstverständlich sofort bin, worauf der Sarg mit möglichster Eile geöffnet wurde. Die Leiche fand sich darin in einem Zustande starker Bersetzung und das Geräusch war nur durch einen Hammer verursacht worden, der aus Nachlässigkeit in dem Sarge zurückgeblieben war und sich beim Tragen hörbar be
Ja, wenn wir Militär wären," hatte er oft grimmig gebrummt, I wegt hatte. Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Drud u. Verlag: Borwarts But bruderei u.Verlagsanstalt Baul Smger& Co..Berlin SW
-