608- honen, deren hier Erwähnung gekan werden soll. Im Verlage von E. Schweizerbart-Stuttgart erschien eine deutsche   Uebersetzung des französischen   Buches von Charles Deperet   über ,,D i e U m> bildung der Tierwel t", eine EinsührunZ in die Entwicke- lungsgeschichte auf paläontologischcr Grundlage(Preis 2,80 M.). Professor Frech hat dieses Buch für das Beste erklärt, was über die Deszendenzlehre vom geologisch-paläontologischen Standpunkt aus bis jetzt geschrieben wurde. Die Paläontologie ist, was bei der Schwierigkeit des Gegenstandes besonders anerkannt werden mutz, lhier in allgemein-verständlicher und wissenschaftlich durchaus ein- wandfreier Weise behandelt. Der Verfasser schreckt ebensowenig vor dem Ziehen der nötigen Konsequenzen zurück, wie er sich von phantastischen Seitensprüngen und vagen Kombinationen fern- chält; das schließt natürlich nicht aus, daß man in manchen Dingen anderer Meinung sein kann als er. Ueber dieEntwicke- lungsgeschichte der Pflanzenwelt" in den verschie-- denen geologischen Zeitaltern unterrichtet uns Dr. W. G o t h a n (Verlag Zickseldt-Osterwieck. Preis kart. 1,75 M.). Bisher hat dieses Spezialgebiet noch keine populäre Darstellung erfahren, was bei der Seltenheit fossiler Pflanzen und ihrem in der Regel schlechten Erhaltungszustand nicht weiter zu verwundern ist. Von demselben Verfasser erschien soeben im Teubnerschen Ver­lag ein Buch, das für die Bewohner Verlins und der Mark von be- sonderem Interesse sein dürfte,Botanisch-geologische Spaziergänge in der Umgebung von Berlin  "(Preis 1,80 M.). Gerade die Herausgabe von lokalen geologischen Füh- rern, wie sie unter anderem in letzter Zeit in rascher Aufeinander- folge für Danzig  , Frankfurt   a. M., Heidelberg   usw. herausgebracht wurden, beweist, daß das Publikum nach solchen Führern verlangt. Die Verleger haben für so etwas eine feine Witterung. Ter Gothansche Führer ist nun nicht in erster Linie vom geologischen Standpunkt aus geschrieben; der spielt eigentlich nur eine Hilfs- rolle, wenn er auch eine sehr eingehende Behandlung findet. Dem Verfasser kam es vor allem darauf an. dem Benutzer eine allererste Einführung in die Kenntnis der Pflanzenvereine, der Lebens- gemeinschaften der Pflanzen zu geben. Der Anfänger in der Botanik hinzuzufügen wäre: jeder Naturfreund soll daran gewöhnt werden, nicht Pflanzen zu. sammeln, sondern sie in der Natur, ihrem Vorkommen und ihren Vegetationsbedingungen nach zu beobachten. Denn es muß immer und immer wieder von neuem gerügt werden, wie sehr das Publikum noch durch unnützes Aus- raufen und Abpflücken die Pflanzcntvelt und damit die Natur fchädigt, so daß an manchen Stellen in letzter Zeit seltene Pflanzen völlig ausgerottet worden sind. Der botanische Gesichtspunkt, nicht der geologische, war auch für die Auswahl der zu besuchenden Ge- biete maßgebend; allerdings fallen beide meistens zusammen. Die Exkursionen es sind deren neun sind auf die Monate ver- teilt, in denen sie am zweckmätzigslen gemacht werden. Die An- gaben über einzuschlagende Wege, Standorte von Pflanzen, Bor  - kommen von geologischen Erscheinungen usw. sind sehr ausführlich gehalten und, verschiedenen Stichproben nach zu urteilen, sehr zu- verlässig und erleichtern daher die Orientierung ungemein. Das Buch sollte in der Tasche keines märkischen Touristen und diese Zunft ist jetzt erfreulicherweise sehr groß geworden fehlen. eg. Schach  . Unter Leitung von S. A l a p i n. adodvt�Ii ab ode£ g h E m. Lasier. Weiß zieht und gewinnt. Hamburger M e i st e r t u r n i e r. Nach der 15. Runde war der Stand(die Zahlen in Klammern bedeuten Hängepartien): Schlechter Iv'/z(1), Niemzowitsch 9'/z, Duras 9(!), Spielmann 9, Teichmann 8'/,(1), Marshall 8, Alekhin, Tarrasch T'/a, Chotimirski, Forgaez(Fleischmann) 7, Tartakower 6, Köhnlein, Leonhardt 5>/z(l), Salwe ö'/j, John, Speyer   i'/s, Dates 2. An der Spitze steht Karl Schlechter  , der mindestens 12 Points erreichen dürfte, worauf kaum einer seiner Konkurrenten Aussicht bat. Große? Aufsehen erregt der Erfolg eines ganz jungen Russen au» Riga  , Herrn Niemzowitsch, der einstweilen an zweiter Stelle steht, aber nur noch eine Partie vor sich hat, während Schlechter und Duras außer der Hängepartie noch je zwei Partien zu spielen haben. Wir bringen heute von ihm eine Partie, um seinen SpieltypuS zu charakterisieren. Folgende in der dritten Runde(20. Juli) zwischen Marshall (Weiß) und T a r r a s ch(Schwarz) in Hamburg   gespielte Partie macht jetzt die Runde in den meisten Fachblattern, weil sie in theoretischer Beziehung sehr belehrend ist. 1. v2 s4, e7 e5; 2. d2 dl, eoXdt; 3. Sgl-I3(DXdll), Sb8-c6(d7 d5!; 4. LI1 04.(Hiermit entsteht das sogenannte.Schottische Gambit', so genannt zur Unterscheidung von der.Schottischen Partie', die durch 4. SXd4! erreicht wird.) 4..... Lf8 c5.(Leichteres Spiel gewährt: 4...... SfO, z. B.: 5. 00, SXo4!; 6. Tel, d5; 7. LXd5, DXd5; 8. Sc3, Df5 1; 9. TXeif nimmt der Springer  den Springer, so folgt Le7! 9...... Le6!; 10. 8Xd4, SXd4 nebst Lc5 2C.) 5. 00, Sg8 f6(Vorsichtiger dt d6! Der Text­zug gestattet dem Gegner einen lebhaften Angriff.) 6. e4 e5, d7 d5; 7. e5Xl6, d5Xc4; 8. Tfl elf, Lc8-d6; 9. Sf3 g5! (Nicht etwa 9. fXg7, Tg8; 10. Sg5, Dd5; 11. Sc3, Dfö; 12. Se4, Lo7! und Schwarz steht besser.) 9...... Dd8 d5(Siehe die Bemerkung zum Schluß dieser Partie.) 10. 8dl o3, Dd5 15; 11. Sc3 e4.(Dies ist eine allbekannte Stellung, in der Schwarz üblicherweise mit IAO fortzusetzen pflegte. Dr. Tarrasch probiert jedoch eine in letzter Zeit aufgekommene Neuerung.) 11...... 000( I?) 12. Sg5Xe6.(Der Erfinder des Zuges 11...... 000 rechnete nur mit: 12. g4, De5; 13. Sf3, Dd5; 14. fXg7, Lgl; 15. gXbS, TXhS; 16. 816. DXf3; 17. SXgO DXdl; 18. TXdl, Tg8; 19. h3, li5; 20. Kg2, 15; 21. 13, fXgl; 22. fXg4, hXgl; 23. h4, Sb4 2C. Jedoch Marshall spielt anders.) 12...... f7Xe6; 13. g2-g4, Df5-e5; 14. 16Xg?. Th8 gS; 15. Lei h6, d4 d3; 16. c2 c3, Lc5 d6.(Besser Le7. Am stärksten war jedoch 16...... d2!; 17. Te2, Lb6 2C.) 17. f2 14, De5 d5; 18. Ddl-13, Ld6-o7; 19. g4 g5, Dd5 15; 20. Se4 g3, 1)1517(Dh3!); 21. DI3-g4, Td8 e8; 22. Tel-e4, b7 b3; 23. a2 a4, a7; 24. a4Xb5, a6Xb5; 25. Kgl g2, Sc6 dS?; 26. I)g4-I3, LH gC; 27. T©4-d4!, o7 c6; 23. Td4Xd8t! Ausgegeben.(28...... KXd8; 29. DXc6 mit der Drohung Ta8ch) In theoretischer Beziehung ist die Stellung nach dem nennten Zuge von Weiß in obiger Partie beachtenswert. Am stärksten ge- ichicht hier 9...... g7 g6!(statt.9...... Dd5". wie in der Partie.) Es kann folgen: 10. vdl-13!(10. SXeO, IX e6; ll. TXe6, K17 ist für Schwarz günstig.) 10...... 00!; 11. TelXcO!(11. DI4, Te8; 12. 3X�7. LI5!; 13. TU, To4 2C. Oder: 11. D14, Te8; 12. Dh4, h5! ec.) 11...... I7Xo6: 12. 16-f7t, Kg8 li8!; 13. D13 h3(13. SXe6, De7; 14. Lgö  , vXk?!; 15. DXn, TXf: 10. SXc5, TIS; 17. Se4, Tc3 ec.) 13..... h7-h5; 14. g2 g4(Auch hier ist 8X06 oder VX06 ivegen der Antwort Do7 werllos.) 14...... Lc5 e7; 15. g4Xh5(15. SXe6, Dd5; 16. gXh5, DXh5 2C.) 15...... Le7Xg5: 16. hSXgOf, Kh3 g7; 17. Dh3-h7t, Kg7 fO; 13. LclXgSf(13.£4, LXf4: 19. LXf4, ThS 2c.) 18...... Kf6Xg5 Weiß hat keine genügende Fortsetzung des Angriffs, z. B.:' 19. hlf, Kf6; 20. Dh6, Th8; 21. Dg5f, Kg7 und Schwarz gewinnt. Wir bringen diese Ausführung, weil eS sich um eine beachtenswerte, allbekannte Stellung handelt, die aus mehreren Eröffnungen hervorgehen kann. S ch o t t i.s ch e Partie. Am 21. Juli im Hamburger Meister- turnier gespielt. Niemzowitsch Weiß 1. e2 e4 2. Sgl£3 3. d2 d4 4. Sf3Xd4! 5. Sbl c3 6. Sd4Xc6 _ 7. Lfl d3 8. e4Xd5 Spielmann Schwarz e7 e5 Sb8 c6 e5Xd4 Sg8£61 Lf8 b4 b7Xc8 d7 d5 c6Xd5 Leichteres Spiel gewährt 8...... SXdo! 3 B.: 9. Ld2. SXc3; 10. bXc3, De7t mit Ausgleich: 9. 00 00 10. Lei g5 c7 c6 Allgemein«blich. Jedoch dürste 10...... LXc3; 11. bXc3, Dd6 einsacher sein. 11. Sc3 e2 Tf8 08 Ju Betracht kam Lg4 nebst event. Lg4 h5 g6 2c. 12. Se2 d4 Dd8 d6 13. Ddl£3 Sf6-e4 Lc8 d7 Dd0 gh Lb4 d6 Te8 o7 c6 c5 d5 d4 Ld7 c6 Ld6Xf4 Se4Xg3 Dg6 e6? 14. Lg5-e3 15. Tal dl 16. h2 h3 17. Lo3 ol 18. c2 o4 19. Sd4 e2 20. Lei£4 21. Se2 g3 22. D£3Xf4 23. f2Xg3! Bester war Le4 24. Df4£5! 25. Df5Xc5 26. Kgl h8 27. Tfl£4 Verhältnismäßie Weiß nutzt den f elegant aus. 28. Ld3Xg6! TeO e2 Oder 28..... hXg6; 29. X£Xd4 29. Lg6Xnt Kg8-g7 29..... vXk? scheitert an 30. Dg5+I nebst DXdSf je. 30. Dc5 g5t Kg7£8 31. L£7 höf Aufgegeben. g7-g6 Ta8 d8 De6 d7 Te7-e6?? besser war vb7. ehler im Text sehr Die Abteilung.Zentrum" des Berliner   Arbeiter-SchachklubS hat Spielabend jeden Dienstag bei Boß, Klosterstr. 101. Gäste willkommen. verantwortl. Redalteur: Hans Weber, Berlin. Druck u. Verlag: Vorwärts Bua�ruckerei u-BerlagsaiigaUPaui Singer L-Co..Bertm8�.