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Flüssigkeit schwimmt ein fefter, fugelförmiger Kalfförper, Statolith| Hause des Käufers teine Not leiden zu müssen; der ist ja in der genannt. Die Statozyste steht mit dem Nervensystem in Ber- Regel sehr reich und wohl imstande, sich eine Nebenfrau halten zu bindung. Nun ist diese ganze Einrichtung so beschaffen, daß das können so wird kalkuliert. Es kommt dann allerdings manch­Tier die Statolithen nur dann fühlt, wenn es sich nicht in seiner mal anders, aber man tröstet sich mit dem Gedanken: Die Eltern Normalstellung befindet. In diesem Falle üben die Statolithen haben es so gewollt; gegen das ihr von den Eltern bestimmte Los einen Druck auf das Nervensystem aus und dadurch wird das Tier wagt eben keine chinesische Tochter zu murren. Aber auch Frauen kommen in den Handel. Witwen ohne beranlaßt, durch Bewegungen dem Reize solange entgegenzuwirken, bis der Reiz wieder aufhört. Knaben werden fast immer aus dem Hause entfernt, besonders wenn die Familie arm ist; sie werden einem anderen Manne zu­gewiesen und ihre etwa vorhandenen kleinen Mädchen an andere Leute abgegeben oder verkauft. In den chinesischen Moralbüchern spielen die treuen Witwen, die nicht mehr heiraten, eine große Nolle; sie erhalten mit dem 50. Lebensjahre eine behördliche Aus­zeichnung, und ihnen zu Ehren werden Triumphpforten und Tafeln aus Stein aufgestellt. In Wirklichkeit aber kommt es selten vor, daß eine Witwe ledig bleibt; denn das ist zu teuer. Ueberdies ist fie gewöhnlich nicht Herrin ihrer Entschließungen, sondern dem Aber nicht nur Willen ihrer Schwiegereltern unterworfen. Witwen, sondern auch verheiratete junge Frauen kommen manch mal auf den Markt, wenn sie keine Knaben haben. In diesem Fall verkauft sie der eigene Mann in der Zeit der Not an einen anderen; die Kinder, die als Last betrachtet werden, fallen für weniges Geld an Liebhaber von Kindern. Oft wünschen die Frauen selbst wegen Hunger und Not von ihren Männern getrennt und an andere ber­heiratet zu werden, und manchmal geht ein solcher Handel in aller Kälte vor sich; aber es kommt natürlich auch das Gegenteil bor, und man sieht dann, daß es in der Tat nur die bittere Not ist, die zur Trennung geführt hat.

Ettvas Aehnliches suchte der Botaniker Noll auch für die Pflanzen nachzuweisen. Dieser Forscher bermochte aber die Orientierungsförper nicht aufzufinden; er nahm deshalb an, daß sie unsichtbar seien. Zwei andere Forscher haben später solche Statolythen nachgewiesen. Beide bemerkten, und zwar ganz un­abhängig voneinander, daß in bestimmten Zellen des Pflanzen­förpers die Stärketörnchen ein ganz eigenartiges physikalisches Verhalten zeigten. In diesen Zellen sind die Stärkekörnchen schwerer als der Plasmainhalt der Zelle, sie befinden sich deshalb stets auf der jeweilig unteren Seite der Belle. Ist die Pflanze in ihrer Normalstellung, so empfindet sie den Drud der Stärketörnchen nicht als Reiz. Werden aber die Pflanzenorgane in eine anormale Lage gebracht, so weichen die Stärkeförnchen aus der Normallage und üben nun einen als Reiz empfundenen Druck auf die Zell­ivand aus. Die Pflanze fühlt jetzt den Zwang, den Reiz zu be­scitigen; das ist nur möglich, indem die Pflanze sich so dreht, daß die Organe und damit auch die Orientierungskörper wieder in die Normalstellung kommen.

Als Sih solcher reizempfindlicher Zellen konnten die Wurzel­Haube und die Stärkescheide festgestellt werden. Die Wurzelbaube ist ein Gewebe, das die Wurzelspite flappenartig bedeckt. Die Stärtescheide lagert unter der Rinde der oberirdischen Pflanzen teile.

Die Beobachtungen diefer beiden Forscher, Nemec und Haber­Jandt, find in jüngster Zeit vielfach nachgeprüft worden; sie fanden Bestätigung sowohl durch bergleichend anatomische wie auch durch experimentelle Versuche. Es sind auch mikrophotographische Auf­nahmen der Stärketörnchen in den verschiedenen Lagen gelungen, so daß die Wissenschaftler nicht mehr daran zweifeln, daß die für das Tierreich nachgewiesene Statolythentheorie auch Geltung be­fizt im Pflanzenreich.

Kleines feuilleton.

Erziehung und Unterricht.

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Mehr als gegen den Verkauf selbst richten sich die Gesetze gegen gewiffe dabei übliche Mißbräuche. So gilt es als schweres Ver­brechen, wenn der Unterhändler die Eltern oder den Mann über­vorteilt, d. h. weniger zahlt, als der Auftraggeber ihm zur Ver­fügung gestellt hat. Es kommt aber selten zu einer Klage. Daß Hunger und Not zahlreiche Frauen und Mädchen veranlassen, sich freiwillig preiszugeben, kommt ebenfalls vor, aber das ist ja keine Eigentümlichkeit Chinas allein.

Naturwissenschaftliches.

Zur Erklärung von Mißbildungen bei Tieren sind von den Fachgelehrten verschiedene Theorien aufgestellt worden. Die meisten Biologen vertraten die Meinung, daß diese Miß­bildungen oder Monstrositäten durch Keimesvariationen, d. h. durch Neigung des Keimes, während seiner Entwidelung neue Formen hervorzubringen, gebildet würden. Da hat nun ein amerikanischer Farbenbenennungen als Intelligenzproben. Naturforscher interessante Experimente mit den Eiern eines im Ueberraschende Beziehungen zwischen allgemeiner Intelligenz und Meerwasser lebenden Zahnkarpfen gemacht, die beweisen, daß der deren Vermögen, Farben zu benennen, haben Untersuchungen des artige Mißbildungen auch durch Aenderung der chemischen Be­Kölner Arztes Dr. Warburg ergeben, die er an 1800 Schulkindern schaffenheit des Mediums, in dem die Tiere sich entwickeln, hervor­borgenommen hat. Farbige Wollfäden werden auf Karton aufgerufen werden können. Er setzte nämlich dem Seewasser, in dem geklebt und die Kinder haben die Farben zu benennen. Die Farben die Gier des Fisches sich entwickeln sollten, Lösungen von Magne­averden in zwei Gruppen geteilt. Weiß, Schwarz, Rot, Gelb, Grün fiumsalzen zu, und die Fische, die nun aus diesen Giern entstanden, und Blau bilden die eine Gruppe, die erheblich besser bekannt ist; zeigten zu einem hohen Prozentsaze alle Formen der Einäugigkeit Braun, Grau und Violett können die Kinder nur sehr mangelhaft( 8yklopie), wie sie auch gelegentlich beim Menschen und bei anderen benennen. In der untersten Klasse der Volfsschule tounten Knaben Tieren vorkommen. Da gab es Fische, bei denen die beiden Augen bei einem Durchschnittsalter von 6,5 Jahren Weiß in allen bis zur Berührung genähert waren, da gab es solche mit einem Fällen, Schwarz zu 98 Proz. benennen; Rot fanten 88 Proz., Doppelauge in der Mittellinie des Kopfes, oder solche mit einem Gelb 67 Proz.. Grün 57 Proz., Blau 49 Proz. Sämtliche Farben einzigen völlig normalen Auge auf der einen Gesichtsseite, während der ersten Gruppe wurden von 43 Proz. der Knaben richtig das andere verkümmert war oder ganz fehlte, oder solche mit einem benannt, dagegen wußte niemand alle Farben der zweiten Gruppe einzigen sehr kleinen und stark nach vorn verschobenen Auge, andere mit Namen zu bezeichnen. Braun nannten 19 Broz., Grau Fische wieder hatten ein berkümmertes, tief berstedtes Auge, bei 10 Proz., Violett 2 Broz. Aber auch die Knaben der höchsten Schul- noch anderen endlich fehlten beide Augen. Troß dieser Miz­tlassen wußten bei einem Durchschnittsalter von 12,5 Jahren durch- bildungserscheinungen konnten alle Tiere umberschwimmen und aus nicht alle Farbennamen: nur 78 Proz. nannten Blau, nur Hindernisse vermeiden, genau wie die normalen zweiäugigen In­dividuen. 63 Proz. Braum, 36 Proz. Grau, 30 Proz. Violett. Die Frage, warum gerade die Magnesiumfalze der­

Entwidelter erwiesen sich die Mädchen. Hier benannten 5 Broz. gleichen Mißbildungen verursachen, sucht der Gelehrte übrigens in der untersten Klasse alle Farben der zweiten Gruppe. In der mit der anästhesierenden Wirkung des Magnesiums, das die obersten Klasse wußten sie alle drei 87 Proz.; selbst das noch für Empfindungsfähigkeit bei Lebewesen abtötet, zu erklären. die älteren Knaben so schwierige Violett wurde von 98 Proz. der Mädchen gefannt. Bei den Frauen ist auch die Farbenblindheit feltener, 0,2 Broz., bei Männern 4 Proz.

Die Zahl der richtigen Antworten stieg von Klasse zu Klaffe, und die Intelligentesten jeder Klasse gaben die meisten Farben richtig an.

Völkerkunde.

Einfluß der Nahrung auf die Färbung der Schmetterlinge. Schon seit mehreren Jahrzehnten ist den Naturforschern bekannt, daß die Färbung der Schmetterlinge durch die den Raupen gegebene Nahrung stark beeinflußt werden kann. Leben z. B. die Raupen des Spanners Ellopia prosapiaria auf der Kiefer, so entstehen rötliche Schmetterlinge, nähren sie sich aber von Fichtennadeln, so entsteht eine Abart, bie grün gefärbt ist. Aehnlich verhält es sich mit einem anderen Schmetterlinge( Sidaria variata). Lebten seine Raupen von Fichtennadeln, so entsteht eine graue Form, nährten sie sich aber von Kiefernnadeln, so entsteht eine bräunlichrote Abart. Der französische Naturforscher Pictet hat nun mit dem Schwammspinner( Ocneria dispar) über den Einfluß der Futterpflanze auf die Färbung von Schmetterlingen systema­tisch Experimente angestellt, indem er den Schmetterling zwang, anstatt Gichen- und Birkenblätter, die seine Normalnahrung bilden, Walnußblätter zu fressen. Es stellte sich dabei heraus, daß die Schmetterlinge, die aus den mit Walnußblättern gefütterten Raupen entstanden, nicht nur eine entschiedene Größenabnahme zu berzeichnen hatten, sondern auch sofort ihre charakteristische Zeich­nung und Färbung verloren. Die sonst grau gefärbten und auf­fällig gezeichneten Flügel wurden schließlich beinahe weiß und etwas transparent, d. h. sie ließen das Licht durchschimmern.

Frauen und Mädchenhandel in China . Der Missionspater Johann Jesacher berichtet in einem Briefe über die lehte Hungersnot in Ost- Schantung über den Frauen- und Mädchenhandel. Wir lesen darüber im Globus ": Der Handel blüht in solchen Zeiten der Not. Bom Gesetz ist er freilich verboten, aber man weiß es zu umgehen. Die Opfer werden auf die Märkte für den Frauenhandel gebracht, die teils ständiger, teils wechselnder Art sind, und da feilgeboten; der gewöhnliche Marktpreis ist 200 bis 300 mt. Es gibt ferner Handelsreisende, die entweder auf eigene Rechnung oder als Agenten einer Firma umherreisen, Bräute suchen und abgeben, kaufen und verkaufen. Der Handel, den der Vermittler direkt mit den Eltern abschließt, gilt in China nicht einmal als etwas Schlechtes. Die Mädchen bringen den Eltern durch ihren Verkaufspreis das Geld, mit dem sie ihre Schulden zahlen oder Getreide zum Essen kaufen können. Oft h. b. wünschen die Mädchen sich selber dieses Los, weil sie hoffen, im Berantwortl. Nedakteur: Hars Weber, Berlin . Drud u. Verlag: Borwarts Budbruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co..berim SW.

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