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fweigend aufzubliden versteht, fann er bon oben angeschrien| Schädigung. Für die Großstädte, Landgemeinden und Gutsbezirke wird, den Weg zurückgefunden zur Erbaristokratie und zum Ultra- waren 1887 und 1888 die an Schädigungen ärmsten Jahre, für die montanismus. Theobald ist der Großvater der ersten Periode, da Kleinstädte war es dagegen 1904. Die Schadenbeträge zeigen im dieser mit den Gerlachs zusammen am 18. Januar 1850 Friedrich allgemeinen die Tendenz der Steigerung, dies mag mit daran Wilhelm IV. die von der Junkerfronde unterzeichnete Petition liegen, daß der Wert der Baulichkeiten beute höher ist als früher. überreichte, die sich gegen die Einführung der Budgetbewilligung Inwieweit durch die Blizgefahr dem Menschen selbst größere Nach durch die Kammern wandte. Aus den Kampfjahren des Groß- teile erwachsen, darüber werden jetzt erst im preußischen statistischen baters hat er nur den monarchistischen Knechtssinn und die Doktrin Landesamte Untersuchungen durchgeführt.
der gesunden Reaktion" übernommen; und wenn Theobald wie Morih August alles für einen liberal gemäßigten Konservatismus zu sammeln sucht, so tut er das nicht im Kampfe gegen Junkertum und Ultramontanismus, sondern im Berein mit diesen Mächten und zu ihrer Stärkung. ( Schluß folgt.)
Kleines feuilleton.
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Meteorologisches.
Das Wetter der Großstädte. Es ist ganz sicher und auch leicht begreiflich, daß die Ansammlung großer Menschenmengen auf verhältnismäßig fleinem Raum mit all ihren Folgen, wie fie fich in der Entwickelung der Großstädte bekunden, auch einen Einfluß auf das Wetter ausübt. Groß fann dieser allerdings wohl nicht sein, denn wenn irgendwo Freizügigkeit und ungebemmter über Meeres- und Landesgrenzen hinwegschreitender Verkehr stattfindet, so ist es in der Luft der Fall. Dennoch kann die Abänderung der me teorologischen Verhältnisse für den Großstädter selbst schon einiger maßen empfindlich werden. Unter den Millionenstädten besigen Berlin Die Schäden der preußischen Blike. Jeder wird jetzt un- und Paris die dichteste Bevölkerung, und es ist daher zu ers willkürlich denken, daß wir nachweisen wollen, inwieweit Kaiserreden warten, daß sich an diesen Plägen die Eigenheiten der großstädtischen und ähnliche Blige preußischer Art für den Staat Schäden bedeuten Witterung am deutlichsten zeigen werden. Einen Beleg dafür geben und bedeutet haben. Diesmal handelt es sich aber nicht um die die Messungen der Windgeichwindigkeit in Berlin . Diese hat im gemachten, sondern um die wirtichen preußischen Blige. Verlauf von zwanzig Jahren von 19,4 auf 12,9 Kilometer in der Diefe Tatsache bedeutet, daß mit der Es sind ihrer eine ganze Anzahl, die in der Zeit zwischen 1885 und Stunde abgenommen. 1907 auf die Häupter der braven preußischen Untertanen niedergezuckt zunehmenden Bebauung des städtischen Geländes die Durchlüftung find. Wievielnial es in Preußen in rund 23 Jahren überhaupt geblitt der Straßen und der Häuser beeinträchtigt wird, eine Wahrheit, die hat, läßt sich natürlich nicht feststellen, soweit aber durch„ warme" und eigentlich nicht erst erwiesen zu werden brauchte. Ferner erleidet die falte" Blizichläge materieller Schaden angerichtet worden ist, ist Temperatur in einer Millionenstadt merkliche Veränderungen im ihre Zahl fehr genau erfaßt. Die höhere Gewalt" hat in Bergleich zur Umgebung, und zwar ist sie stets höher als auf freiem der Zeit 40 159 mal Schaden angerichtet. Nund 28000 mal Felde. Die Steigerung fann im Winter auf ungefähr 1 Grad ver entstand der Schaden durch sogenannte zündende Blizichläge, anschlagt werden, erreicht im Sommer aber ganz gewöhnlich rund 12 000 mal waren es talte Schläge. Die Stadt 12 Grad und an besonders heißen Sommernachmittagen zuweilen gemeinden sind dabei in den 23 Jahren nur 6742 mal durch sogar bis 4 Grad. Nach den Untersuchungen von Jefferson beginnt Blitschläge zu Schaden gekommen, in 50 Proz. aller Fälle durch die großstädtische Witterung bei einer Volksdichte von 40 000 Ein talte" Blize, dagegen haben die Landgemeinden das wohnern auf das Quadratkilometer sich bemerkbar zu machen. Die Instrument Gottes" 33 417 mal zu fühlen bekommen, und nur größte Volksdichte überhaupt ist in New Vork zu finden, wo in dem in rund 33 Fällen von Hundert wirkte es kalt". Irgend Stadtteil Manhattan 116 000 Menschen auf 1 Quadratkilometer In der Londoner City beträgt die höchste Biffer welche Parallelität mit politischen, wirtschaftlichen oder sonstigen wohnen. Verhältnissen läßt sich in der Blighäufigkeit nicht festitellen. Daß nur 77 000, in Paris 76 000 und in Berlin am Nordufer der die Jahresziffern der falten" Blige eine ständige Steigerung auf Spree 67 000. weiien, taun wohl nicht auf irgend welche Wandlung der„ höheren Gewalt" zurückgeführt werden. Ihre Ursache mag darin liegen, daß m die falten Blige, die weniger Schaden anrichten, früher nicht so genau registriert wurden wie jest. 1895 m8 1905 weisen mit 1620 und 1642 zündenden Bligen Marima in der preußischen Gewitterbildung auf. 1904 bat dagegen die geringste Zahl mit 714 derartigen Fällen aufzuweisen. Wo und wie die Elektrizität entwickelt wird, die sich dann den Wolken mitteilt und diese zu Gewitterwolfen macht, ist nicht nur eigentümlich, sondern auch noch ziemlich unbekannt. Auch hier drängt sich zwischen himmlischen und irdischen Gewalten eine Barallele auf. Bir armen Menschlein wissen oft nicht, warum sich bei den auf Erden wandelnden„ himmlischen Gewalten" Donner ansammeln und Blizze warme und auch falte zucken.
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Geologisches.
Vultanausbrüche in der näheren Umgebung Noms. Als der Ausbruch des Vesuv im Jahre 79 unserer Zeits rechnung Bompeji und Herkulanum zerstörte, da kam der ganzen römischen Welt die Katastrophe vollständig unerwartet; kein Mensch hatte den stumpfen Kegel des Vesuv für einen erloschenen Vulkan gehalten. Ebenso unschuldig seben die Berge rings um die römische Kampagna, um das alte Latium , aus. Und doch ist es ein Kranz von erloschenen Stratern, der die italienische Hauptstadt hier umgibt. Fünfzehn größere Krater sind, besonders in den Albaner bergen, heute noch deutlich sichtbar, meist sind sie, wie der bes rühmte Nemi- See, mit Wasser gefüllt und verraten nur noch durch ihre charakteristische Form ihren tatastrophalen Ursprung. Doch gibt es in der näheren Umgebung Roms noch mancherlei este vulkanis scher Tätigkeit, Solfatarenspalten, denen Schwefeldämpfe entquillen, Daß diese Schwefel und andere Quellen vulkanischer Natur. Gegend in früherer und noch gar nicht so sehr lange zurückliegender Beit ebenso unruhig war, wie heute die von Neapel und Messina , dafür bringt der schwedische Archäologe Professor C. Montelius im Mannus", dem Orgau der deutschen Gesellschaft für Vorgeschichte, eine Reihe von Beweisen. Bereits vor 90 Jahren wurden bei Albano prähistorische Gräber aufgedeckt, die in eine dicke Schicht vulkanischen Sandes eingebettet waren, darüber breitete sich eine etwa 1/2 bis 1 Meter mächtige Lage von sogen.„ Beperino", einer Art vulfaniichen, aus Aiche und Steinchen zusammengebadenen Tuffs, vergleichbar dem, in welchem die Trümmer von Herkulanum ruhen; dieje Tuffschicht fonnte sich erst gebildet haben, als die Gräber bereits vorbanden waren, war also jünger als diese. Die Beigaben und die Art der Bestattung verweisen die Gräber in das Ende der italienischen Bronzezeit, also in das 11. und 12. borchristliche Jahrhundert. Damals muß, wie Montelius auch aus an anderen Stellen aufe gedeckten prähistorischen Kulturresten schließt, eine gewaltige bultas nische Katastrophe ganz Latium heimgesucht haben. Aber auch aus frühgefchichtlicher Zeit sind uns aus derselben Gegend vulkanische Ansbrüche von einem der treuesten römischen Geschichtsschreiber, Titus Livius , überliefert worden. So soll es unter Tullus Hoftilius, alfo im 7. Jahrhundert v. Cbr., im Albanergebirge Steine geregnet haben, ein Vorgang, der sich später noch öfter wiederholte und An laß zu einer ganzen Reihe von behördlich angeordneten Buß- und Bettagen gab; z. B. fiel, gleichfalls nach einem Bericht des Livius, im Jahre 341 ein Stein- und Aichenregen, der Tag in Nacht ver wandelte, und für die Jahre 216 bis 167, also für den knappen Zeitraum von 50 Jahren, werden nicht weniger als zehn vulkanische Ausbrüche in der nächsten Umgebung Noms erwähnt.
Interessant ist nun die Frage, wieviel Schaden die preußischen Blize feit 1885 angerichtet haben; die Gesamtfumme beträgt rund 117,3 millionen Mart! Dies ist noch lange nicht der zehnte Teil von dem, was dem deutschen Volke alljährlich durch Zölle und indirekte Steuern abgenommen wird. Man sieht daraus, daß die Naturgewalten in 23 Jahren den Menschen noch nicht soviel abgenommen haben, wie die sehr irdischen Mächte der Junker und Pfaffen mit ihrer Steuerpolitik in einem Jahre. Die preußischen Großstädte hatten in der ganzen durch die Statistik umfaßten Zeit durch die Bligschläge für 2.6 Millionen Mark Schaden an Immobilien und Mobilien. Dies ist außerordentlich wenig. Seine Hauptursache mag darin liegen, daß die„ verseuchten und entfittlichten" Großstädte das geniale Mittel Franklins, nämlich den Blig ableiter, viel gründlicher benutzen, als die ostelbischen Kulturgegenden. Wenn die fleinen Städte auch schon 6,6 Millionen Mark Schaden hatten, an die Landgemeinden mit ihren 77,6 Millionen und an die felbständigen Gutsbezirke mit ihren 30,4 Millionen reichen sie längst nicht heran. Um ganz objektiv zu sein, mag zugegeben werden, daß die Blitzhäufigkeit und die Menge des Bligichadens auf dem Lande nicht nur einmal an dem mangelhafteren und geringeren Blitzschutz sondern auch daran liegt, weil nicht, wie in der Stadt, Hohe Schornsteine, Kirch- und andere Türme eine dauernde Elektrizitätsableitung darstellen. Dagegen ist das flache Land mit seinen verhältnismäßig feltenen Erhebungen ein viel günstigerer Ansammlungspunkt elektrischer Luftenergien. Es wäre ja auch gegen jede preußische Tradition, wenn die Existenz- und Herrschreviere der Agrarier und der Landräte, die Landgemeinden und die Gutsbezirke mehr unter der höheren Gewalt" zu leiden hätten als die ver Lotterten Maffen der Großstädte, die gott, vaterlands- und respektlos gegen jede Art himmlischer Instrumente handeln und leben. In den Großstädten und Kleinstädten sowohl als auch in den Landgemeinden war 1905 mit je 0,7, 0,8 und 5,9 millionen Mart Blig schaden das für die Versicherungsgesellschaften teuerste Jahr. Bei ben Gutsbezirken war es 1906 mit 2,3 Millionen Mart materieller Berantw. Redakteur: Rigard Barth, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Bugeruderei u.Berlagsanstalt Baul Singer& Co..Berlin SW