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strömen die Gefühle, die Arme Begehren, die Hände greifen erfolgreichen Verfuche Kammerers an Salamandern und der zu, fie fliehen. Tanzen heißt Rhythmen fügen, Rhythmen, in denen Geburtshelferfröte, Alytes obstetricans, über die wir in einer der ein finnliches Erleben schwingt. Es gibt einen Rhythmus der legten naturwissenschaftlichen Uebersichten ausführlich berichteten, darf Priester, einen Rhythmus des Todes, des Vergehens. Wer den diese Frage als in bejahendem Sinne entschieden gelten. Anders Rhythmus gewann, gewann das Eigentliche. Das Kind erlernt das dagegen verhält es sich mit der zweiten Frage, ob auch Schreiben, als der Puls der Buchstaben und der Sprache, die Verlegungen oder deren Folgen von den Eltern auf die bererbt werden fönnen. Die Versuche Weis. Spannung der Wortbilder dem Hirn und den Fingeripizen zur Be- Kinder wegung wurde. manns und anderer Forscher an Mäusen, denen durch einige Ju allen Künften ist der Rhythmus das Leben. Beckmesser ver- 20 Generationen hindurch immer wieder die Schwänze abgeschnitten fteht es nicht, zu betonen; so wird aus dem Sium seiner Worte eine wurden, ohne daß sich bei den Nachkommen auch nur eine Spur Torheit. Die Harmonien des Gesanges werden zu Mißflängen, einer Verkümmerung der Schwänze bemerkbar machte, schien gegen wenn der Rhythmus schwindet, fie können durch einen Wechsel des eine solche Möglichkeit zu sprechen. Es lagen aber bisher immer Rhythmus bis zur Unkenntlichkeit berzogen werden: man ipiele einen noch unwiderlegt die sehr merkwürdigen Veriuche Trauermarsch im Walzertempo. Bei einem Bauwerk bedeutet der Séquardts vor, dem es nach seiner Behauptung gelungen war, durch Verlegung des Nervus sciaticus Schmuck, das Ornament, so gut wie nichts; das Wesen erichöpft sich bei Meerschweinchen in der Aufeinanderfolge der Giagen, in dem Nebeneinander der experimentell Epilepsie zu erzeugen, die sich dann auch bei den Säulen, in dem Wechsel zwischen Fläche und Fenster, zwischen Vor- Nachkommen dieser Tiere bemerkbar machen sollte. Die Brown sprung und Nische. Für den Kunstwert eines Bildes ist es gleich- Séquardtschen Versuche sind wiederholt mit wechselndem Erfolge ob darauf Aepfel viel oder Götter, gültig, oder wenig nachgeahmt worden, wobei einige Untersucher zu den gleichen Ergeb dargestellt ist. Tod oder Leben aber bedeutet das Spiel nissen wie Brown- Séquardt gelangten, während andere, unter von Licht und Schatten, von farbigen Flecken, von Linien, die ihnen Sommer, zu dem Schlusse kamen, daß die behauptete erbmiteinander fämpfen, die fich umschlingen oder ein- liche Uebertragung der Epilepsie nicht stattfände. So stand Behaup ander fliehen. Warum ist ein Schlachtenbild, das Anton v. Werner hauptung gegen Behauptung, ohne daß man sagen konnte, auf pinselte, ein Nichts, eine Vergänglichkeit; warum von welcher Seite das Recht war. Es war daher sehr verdienstlich, daß Hodler etwas Unermeßliches? Weil bei Werner fleine Büppchen, Brzosek und Maciesza von neuem diefe wichtige Frage an einer Nachprüfung unterwarfen. Bei nach ödem Schema geordnet, die Aufmerksamkeit auf sich und ihre einem reichen Material Einzelheiten lenfen; während bei Hodler nur einige wenige, ge- 108 Meerschweinchen verlegten sie den Nervus sciaticus in der waltige Schwingungen die Fläche aufteilen und das Auge und mit ihm Weise, daß sie entweder den Nerv nur durchschnitten oder ein Stück die Seele durch die Ewigkeit tragen. Der Rhythmus ist das Ent- von etwa 1 Zentimeter Länge herausnahmen oder endlich ihn mittels scheidende; er ist das Wesen der Kunst und der Sinn des Lebens . eines Seidenfadens abschnürten. Bei allen drei Operationsmethoden Wenn der Rhythmus schweigt, stirbt die Welt. ließen sich durch mechanische Reize bestimmter Teile der Haut bei den operierten Tieren epileptische Anfälle hervorrufen. Da es fich Solche Gedanken, folche Empfindungen stellen sich ein, wenn bei diesen Versuchen um recht schwerwiegende Eingriffe handelte, 30 eine recht bedeutende, und man die lebungen sieht, mit denen dieser Tage die Schüler von den 108 operierten Tieren gingen bald nach der Operation Dalcroze für die Gesundheit und den Reichtum, für die Logik und zugrunde. Die überlebenden 78 Meerschweinchen wurden die Schönheit der Lehre ihres Meisters Zeugnis gaben. Da standen teils untereinander, teils mit anderen gesunden junge Mädchen und Jünglinge, auch Kinder; sie horchten auf die Meerschweinchen gepaart. Von den 82 Heranwachsenden Töne, die angeschlagen wurden, die sich ihnen zudrängen. Und aus Jungen hatten sämtliche epileptische Väter, und bei 17 von ihnen dem Horchen wurde Empfindung und aus dem Empfinden waren beide Eltern epileptisch. Troz genauer Nachprüfung, die nun Man fah, wie Bewegung. die plötzlich Muskeln des ganz systematisch von der ersten Lebenswoche an bei diesen Tieren Gesichtes, die der Arme, die der Beine, den Ton, die angestellt wurde, ließ sich bei feinem der Jungen ein echter Anfall Aufeinanderfolge der Töne zu empfinden und zu begreifen begannen. hervorrufen, aber 33 von ihnen zeigten wenigstens leichte epileptische Und dann lebte das Antlig in musikalischem Entzücken, die Arme hoben und senkten sich, die Beine schritten im Zaft. So ist das Erscheinungen, die freilich beim Heranwachsen der Tiere allmählich Wesen dessen, was Dalcroze feine rhythmische Methode nennt. Er ganz verschwanden. Es wurden nun zum Vergleiche auch 17 von gefunden Eltern stammende junge Meerschweinchen systematisch untersucht hat sie außerordentlich fein und geistreich ausgedacht; er läßt durch und auch bei acht von diesen Tieren gelang in den ersten LebensBewegungen Töne, Tonfolgen und Zeitmaße plastisch darstellen, er wochen die Erzeugung unvollkommener epileptischer Anfälle. Das hat seine Schüler dahin gefördert, daß sie mit den Muskeln der ver- ist eine sehr wichtige Feststellung, die sowohl von Brown. schiedenen Körperteile und mit den dazu gehörigen Hirnzentren Séquardt, wie seinen Nachfolgern nicht berücksichtigt war. Sie gleichzeitig die verschiedensten Bewegungen, die verschiedensten Taftschläge auszuführen vermögen. So können sie gleichzeitig mit dem zeigt eine Fehlerquelle, auf die man bisher nicht geachtet hatte, und Stopfe 2 taftieren, mit den Armen 3 und 4, mit den Beinen 5. man muß daber zugeben, daß die Versuche Brown- Séquardts Man versuche das und man wird sehen, wie schwer, wie beinahe für eine Vererbung von Verlegungen nicht beweiskräftig sind. unausführbar es ist. Man wird erkennen, daß eine solche BeHerrschung des Willens erst möglich wird, wenn der ganze Mensch zum rhythmischen Empfinden erwachte und mit Melodien erfüllt wurde. Die Gymnastik ist für Dalcroze nur ein Mittel; er will Teine Afrobaten erziehen. Er will nicht einmal sich damit begnügen( worin er tatsächlich Erstaunliches leistet), das musitalische Gedächtnis und die Treffsicherheit seiner Böglinge möglichst zu entwickeln; er will etwas wesentlich Wertvolleres und Größeres: die Sinne dem Rhythmus erschließen. Um so den Menschen für den Wer durch Herzschlag der Künste und des Lebens reif zu machen. an ein diefe Schule des Rhythmus gegangen, der wird, wenn er musikalisches Kunstwert, an ein Werk der Malerei, der Plastik oder der Architektur gerät, nicht mehr an der Oberfläche, noch am Gleich gültigen, an dem für die Gaffer Intereffanten, hängen bleiben; vielmehr: er wird durch die Melodien die Melodie hören und durch die Bilder das Bild sehen können. Er wird auch aus dem Alltag, aus dem Vergänglichen, eine schweigiame Monumentalität zu gewinnen vermögen und wird seinen Willen vom Pathos des Welten tattes überschatten lassen. Es bedeutet die Erlösung, wenn der Einzelne, wenn das Volk den Rhythmus, der herauf will, erlebt, um ihn verkörpern zu helfen.
So ist es denn sehr erfreulich, daß E. Jaques- Dalcroze in der Gartenstadt Hellerau bei Dresden alle Kinder, auch die der dort angefiedelten Arbeiter, seine rhythmische Gymnastit, feine Gymnastik zum Rhythmus lehren will.
Robert Breuer.
Kleines Feuilleton.
Naturwissenschaftliches.
Technisches.
Neue Erfolge der brabtlofen Telegraphie. Je mehr die drahtlose Telegraphie an praktischem Wert und damit an Verbreitung gewinnt, desto wichtiger wird es, den Einfluß von Störungen natürlicher Art fennen zu lernen. Als solche hat man vorzugsweise zu betrachten die Nachbarschaft oder die Einschiebung von Gebirgsketten zwischen zwei Stationen, dann die Beschaffenheit des Bodens überhaupt, auch verschiedene Wirkungen der Sonnen strahlen. Es handelt sich also teils um meteorologische, teils um geologische Einflüsse. Wie groß der dadurch bedingte Wechiel ist, hat sich in der Tatsache gezeigt, daß man von Stationen, eine Reichweite von hundert Kilometer die gewöhnlich nur tausend Kilometer weit telegraphieren befizen, zuweilen konnte. Räumlich kommen diese unerwarteten Erfolge wahrscheinlich zustande, wenn das Telegramm in einer Richtung geht, wo der zu überschreitende Boden besonders metallreich ist, und zeitlich ist es sicher, daß die Nachtstunden für die Fortpflanzung der elektrischen Wellen günstiger find, wohl infolge des Fehlens der elektrischen Einwirkungen der Sonnenstrahlen. Merkwürdige Ergebnisse hat der Dampfer Bremen " mit drahtlosen Depeschen während seiner Fahrt im Mittelmeer zu verzeichnen gehabt. Während er sich 540 Kilometer füdlich von Genua befand, erhielt er von Norddeich , also über die Alpen hinweg, eine drahtlose Depesche, eine weitere um Mittag des folgenden Tags, aber mit sehr viel geringerer Deutlichkeit, obgleich die Entfernung sich um 260 Kilometer verringert hatte. In der folgenden Nacht dagegen stieg die Intensität der elektrischen Wellen bedeutend, um dann während des folgenden Tages wieder erheblich zu sinken. Besonders wesentlich ist die aus diesen Versuchen gezogene Lehre, daß die Annäherung an ein Hochgebirge die drahtlose Telegraphie zur Tageszeit außerordentlich stark außerdem einen englischen Reford von 940 Seemeilen zwischen dem Mittelmeer und England über ganz Frankreich und Spanien nebst den Pyrenäen hinweg, außerdem aber einen anderen von gar 6000 Seemeilen zwischen England und Buenos Aires .
Experimentelle Untersuchungen über die Verbebindert, zur Nachtzeit aber faum stört. Der„ Engineer " verzeichnet erbung von Verlegungen. Seit mehr als einem Jahr zehnt steht die Frage der Möglichkeit einer Uebertragung erworbener Eigenschaften im Mittelpunkte des wissenschaftlichen Interesses. Durch verschiebene Arbeiten Semons, vor allen Dingen aber durch die Beranto. Sebaft.: Carl Wermuth, Berlin - Rigdorf.- Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Baul Singer& Co..Berlin SW