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tion am äußersten Rande am langsamsten ist und nach dem inneren von der Erde sehr erschwert; würde doch ein Eisenbahnzug, dec Rande zu immer rascher erfolgt. Weitere Beweise dafür haben sechzig Kilometer in der Stunde fährt, 2700 Jahre gebrauchen, um direkte Beobachtungen ergeben, die vor drei Jahren, zur Zeit des von der Erde aus den Saturn zu erreichen, wenn er sich in seiner Verschwindens des Ringes auf der Lid- Sternwarte in Kalifornien mittleren Entfernung von der Erde befindet. Und würden wir, und von Archenhold auf der Treptow - Sternwarte in Berlin ge- gesezt den Fall, daß das möglich wäre, im Jahre 4600 nach Chr. auf macht worden sind. Es zeigten sich nämlich neben der dunklen dem Saturn anlangen und rückwärts nach der Erde Umschau Linie, die den äußeren schmalen Ringrand darstellte, zwei helle halten wir würden nichts mehr von unserer irdischen Heimat Knoten, die sich nur dadurch erklären lassen, daß einzelne Teilchen wahrnehmen, die zu klein ist, als daß sie auf diese weite Entfer= der Ringmaterie aus der Hauptebene nach der Seite hinaus- nung hin auch nur als winziges Lichtpünktchen erschiene. Wohl gestoßen worden sind. Da nun die Bahnen sämtlicher Teilchen würden wir noch die Sonne erblicken; aber sie erschiene uns 90mal des Ringes in Kreisen um den Saturnmittelpunkt rotieren, so ist kleiner als auf der Erde, und ihr Licht leuchtet auf dem Saturn es begreiflich, daß die einmal aus der Hauptebene durch irgend- nicht heller als zu der Zeit, in der auf der Erde bereits tiefe welche Anziehungskräfte herausgelangten Ringmeteore niemals Dämmerung berricht. Ueber uns aber würden wir am Firmament wieder in ihre alte Lage zurücgelangen können. Denn das würde des Saturn je nach der Entfernung vom Aequator , ein breites allen mathematischen Gesezen widersprechen. Sicherlich werden oder schmäleres Lichtband erbliden, das sich wie ein riesiger Streis aber immer mehr Teilchen durch Störungen aus ihrer Bahn her- rings um den Horizont zieht: das Ringsystem, dieses seltsamste ausgeworfen werden, und der Ring wird sich infolgedessen auch Phänomen im Bereiche unseres Sonnensystems. immer mehr verbreitern. Da er heute noch außerordentlich schmal ist, und seine Dice wohl kaum mehr als 80 Kilometer beträgt, so fann daraus der Schluß gezogen werden, daß der Ring verhältnismäßig jungen fosmischen Datums ist. Seine Entstehung ist auf die Wirkung gegenseitiger Anziehungskräfte zurüdzuführen, die zwischen Saturn und seinen Monden auf einen fleinen, in der gegenwärtigen Ningebene und Entfernung des Ringes vom Hauptgeftirn um dieses rotierenden Satelliten stattgefunden hat. Jener einstige Mond ist dadurch zerrissen worden, und seine Bestandteile haben sich schließlich über die ganze Bahn verbreitet.
Um so großer ist der äußere Ringdurchmesser. Er umfaßt 278 000 Stilometer. Wollte man also ein Modell des Ringes in Blech darstellen und dabei den äußeren Ringrand 1 mm did machen, so müßte der Durchmesser der gesamten Scheibe mindestens 3% Meter groß werden, wenn die Verhältnisse denen der Wirklichkeit gleich sein sollen. Wenn übrigens immer abwechselnd von einem Ring und wieder von Saturnringen gesprochen wird, so hat das seinen Grund darin, daß das bei oberflächlicher Beobachtung einheitliche Gebilde in Wirklichkeit aus einzelnen Ringen zusammen gesetzt scheint. Schon im Jahre 1675 entdeckte Cassini, der erste Reiter der im Jahre 1666 gegründeten Pariser Sternwarte , eine Teilung im Saturnring, wodurch erwiesen war, daß diefes Gebilde eigentlich aus zwei ineinander schwebenden Einzelringen besteht. Der äußere Ning ist nochmals durch eine dunkle Linie getrennt, die sogenannte Endesche Teilung, nach ihrem Entdecker, dem betannten Berliner Astronomen benannt. Diese erscheint jedoch nur als zarter, schwer zu beobachtender Schatten. An den inneren Ringen schließt sich ohne Trennung nach dem Planeten zu ein grauer Streifen an, der Kreppring genannt wird.
Auch hinsichtlich der Anzahl seiner Monde unterscheidet sich Saturn von anderen Planeten. Er hat deren zehn, und nur Ju piter mit seinen acht Trabanten tommt ihm in dieser Hinsicht einigermaßen gleich. Der hellste Saturnmond, Titan, fann schon in einem fleinen Fernrohr gesehen werden. Er wurde als erster im Jahre 1655 von Huyghens entdeckt, und ist 20 Saturnhalbmesser bom Mittelpunkt des Planeten entfernt. Den zehnten Saturnmond fand Pidering erst im Jahre 1905 auf photographischem Wege. Die Umlaufszeit der zehn Monde schwankt zwischen 23 Stunden und 546% Tagen, ihre Entfernungen zwischen 3 und 215 Saturnhalb messern. Die gegenseitige Anziehung zwischen den Monden und der Ringmaterie bewirkt, daß mit alleiniger Ausnahme des äußersten Trabanten diefe Satelliten sich fast genau in der Ringebene bewegen, und daß die gemeinsame Bahnebene erhalten bleibt, als ob Ringe und Monde durch ein starres System miteinander verbunden
wären.
Saturn ist nächst Jupiter der zweitgrößte und schwerste Planet unferes Sonnensystems. Sein Abstand von der Erde schwankt zwischen 1200 Millionen und 1660 Millionen Kilometer. Sein Durchmesser von 123 700 Kilometer ist nicht viel geringer als der des Jupiter und nahezu zehnmal größer als der Durchmesser der Erde. Die Saturnoberfläche übertrifft die der Erde 88mal, sein törperlicher Inhalt ist 823mal größer als der unseres winzigen Weltförpers. Aber seine Dichte beträgt nur ein Zehntel von der der Erde, wie überhaupt Saturn die lockerste aller Planetenmaffen darstellt. Nur etwa zweimal so dicht wie Kock ist die Materie, aus der Saturn besteht. Er ist ein Planet, sozusagen noch im Urzustande und man kann mit Bestimmtheit annehmen, daß seine geavaltige Kugel, die gleich der des Jupiter an den Polen start abgeplattet ist, sich noch im glühenden Zustande befindet. Ueberdies wissen wir von seiner Oberfläche nichts; denn aus dem Spektrum geht hervor, daß die Saturnoberfläche ständig von einer dichten Wolfenhülle umgeben ist, in der sich ebenso wie in der Wolkenhülle des Jupiter breite Streifen parallel zum Aequator zeigen. Durch die Beobachtung der Streifen hat man die Rotation des Blaneten zu ermitteln gesucht, natürlich damit nur annähernde Werte gefunden. Sie ist, genau wie beim Jupiter, aber eine sehr schnelle und beträgt etwa zehn Stunden vierzehn Minuten.
Kleines feuilleton.
Kulturgeschichtliches.
Beamtengehälter in alter Beit. Die Beamten erhielten in früheren Jahrhunderten feine festen Bezüge, sondern bezogen ihr Einkommen aus den verschiedensten Quellen, teils in Naturalien, teils in Sporteln aller Art, Kanzleigefällen, Boll- und Steuerprozenten, so daß die Beamtenschaft hart auf der armen Boltsmasse lastete, die alle Mittel aufbringen mußte, ohne. irgendwelche Rechte zu haben. Der Uebergang von Naturalleistungen zu festen Gehältern ist in den deutschen Ländern sehr verschieden. Im Herzogtum Jülich- Berg wurden bereits am Ende des 16. Jahrhunderts die Lieferungen an Ochsen, Schweinen und dergleichen in Geld abgelöst, dagegen beruhten im geistlichen Kurstaat Mainz die Einnahmen noch im 18. Jahrhundert wesentlich auf Naturalien und Sporteln. Unter dem Titel" Bergütungen" erhielten die Beamten Zuwendungen, wo gar nichts zu vergüten war, zum Beispiel Futtergelder für Pferde, die nicht gehalten oder doch nicht in der vergüteten Anzahl gehalten wurden. In Würzburg erhielten noch um die Mitte des 18. Jahrhunderts die Kavaliere des Bischofs Kerzengelder für den Abstieg von dem Schloß Marienburg jenseits des Mains in die Stadt, obwohl der Bischof seit 30 Jahren bereits in der Stadt wohnte.
In der Vierteljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte teilt Hans Goldschmidt eine Anzahl folcher alter Gehaltsaufstellungen mit.
Der Kanzler des Herzogtums Jülich- Berg erhielt um 1595 unter anderem an Dienstgeld 478 Reichstaler, 12 Malter Weizen, 55 Malter Roggen, 30 Malter Gerste, 250 Malter Hafer, 2 Fuder Wein, 1 Ochsen, 8 Schweine, 200 Hühner, 1 Tonne Heringe. Dazu famen noch beträchtliche Stanzleigefälle. Die freie Wohnung wurde mit 50 Reichstalern in Rechnung gestellt. Ein Hofarzt erhielt zur gleichen Beit 220 Taler Dienstgeld, 26 Malter Roggen, 20 Malter Gerste, dazu für 2 Pferde Hafer.
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Der Kammerdirektor im Sturstaat Mainz bezog in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ohne die Zollsporteln 2406 Gulden, davon aber nur 850 Gulden an Geld. Den Rest erhielt er in einer, Unzahl von Vergütungen und Naturalien; Neujahrspräsent 180 Gulden, einen Bestallungsochfen"( Wert 45 Gulden), 10 Dammschweine( 15 Gulden), 4 Oster- und Pfingstlämmer( 6 Gul den), 4 Stück Martinsgänse( 4 Gulden), 45 Pfund Lichter und 13 Fadeln, zu Oster- und Herbstmeßzeiten je 2 Hut Zuder( a 2 Gulden) und 12 Zitronen( a 4 Kreuzer), Beschlag, Fadel- und Richtergeld, täglich 1 Wachslicht und wöchentlich 1% Pfund Unschlittlichter, 4 Stüd Wein usw.
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Der Hofrichter und Vizedom bezog am Ende des 18. Jahrhunderts in Mainz als Hofrichter 100 Gulden, als Vizedom 526 Gulden, außerdem eine Extrazulage von 300 Gulden. Er bekam ein Neujahrsgeld von 165 Gulden, dann für 458 Gulden Pferde futtermittel, Fuder Wein. Dazu eine Menge von Accidentien", ständigen und unständigen. Zu den ständigen gehörten unter anberem: die Stadt mußte 100 Gulden zum Hauszins stellen, er befaß die Jagd zu Kastel und Kostheim , den Lerchenfang ebendaselbst, das Fischwasser zu Koftheim. Die Meggerzunft hatte drei Schweine zu liefern, die Judenschaft als Neujahrsgeld 18 Gulden und außer bem 1 Martinsgans, ferner 2 Freibilletts zur Komödie. Hinzu kam eine unübersehbare Bahl von Gebühren; zum Beispiel bei jeder Anstellung eines Beutnants 25 Gulden, eines Fähnrichs 15 Gulden, bei Annahme einer neuen Hebamme 5 Gulden, für ein Zeugenvera hör 3 Gulden, von einem neuen Judenrabbiner 6 Gulden, zu Neujahr von jedem Juden 2 Gulden, bei Annahme eines jeden Juden 2 Gulden.
Diese deutschen Raubstaaten waren Muster einer Teilerei". Die ganze Arbeit des Landes floß in die Hände der Fürsten und ihrer Spießgefellen.
Vielleicht ist die Zukunft glücklicher in der Beobachtung von Einzelheiten auf der Saturnoberfläche, die uns bisher nur häufige Veränderungen in den Wolkengebilden, sowohl Streifen als auch Helle und dunkle Flecken gezeigt hat. Erst jüngst gab Madgini in den Astr. Nachr." Kunde von einem in Florenz beobachteten neuen weißen Fled am Rande des füdlichen Aequatorialbandes. Aber diese Beobachtungen werden durch die große Entfernung des Planeten Berantw. Rebatt.: Carl Wermuth, Berlin - Nigdorf.- Drud u. Verlag: Borwärts Bucheruderei u.Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW