Nr. 21.
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Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.
Eine erbärmliche Flotte. Nachdem der Bundesrat unnötigerweise zu einer Scheinberatung über die neue Flottenvermehrung bemüht wurde, ist nunmehr der Regierungsentwurf fertig gestellt und wird in einer besondern Ausgabe des Reichs- Anzeiger" mitgeteilt. Die Vorlage entspricht durch aus den Ankündigungen des Reichskanzlers bei der ersten Lesung des Etats im letzten Dezember sowie den Mitteilungen, die in den legten Tagen darüber in die Oeffentlichkeit gelangten. Die Vorlage besteht aus drei Paragraphen:
Freitag, den 26. Januar 1900.
jede Seemacht ein folgenschweres, gefährliches Wagnis ist". Dazu Deutschland muß so start zur See sein, daß ein Strieg sei die Verdoppelung der im jezigen Flottengesetz vorgesehenen zwei Geschwader nötig. Außer der Verstärkung der Schlachtflotte erweist sich aber Vermehrung der Auslandsschiffe
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Expedition: SW. 19, Benth- Straße 3.
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Größeren Seemächten gegenüber konnte und sollte damals, wie Die Begründung" der Vorlage tönnte mit gleicher Ueberausdrücklich gesagt worden ist, die Flotte nur die Bedeutung zeugungstraft zu jeder beliebigen Flottenforderung einer Ausfallflotte haben, die wohl vom Hafen aus mit vorgebracht werden. Es ist in keiner Weise auch nur der Versuch einem fühnen Vorstoß auch gegen einen überlegenen Gegner einen gemacht worden, zu beweisen, daß sich seit dem 28. März 1898, dem erfolgreichen Ausfall machen, niemals aber eine Blockade auf die gemacht worden, zu beweisen, daß sich seit dem 28. März 1898, dem Tage der Annahme des jezigen Flottengesetzes durch den Neichstag, Dauer verhindern fann. für die Verhältnisse irgendwie in damals unabsehbarer Art ge= ändert haben. Allerdings wir Allerdings wird jetzt gesagt, die jezige Flotte sei nur als Ausfallsflotte hinreichend, könne aber eine Blockade nicht auf die Dauer verhindern. Jeder mann weiß aber, wie Fürst Hohenlohe und Admiral Tirpitz bei der Beratung des jetzigen Flottengesetzes eine völlige Sicherstellung Deutschlands von außen drohenden gegen alle möglichen als notwendig. Unser Seehandel, unsere Seeschiffahrt, der gesamte Gefahren nach der Durchführung dieses Gesezes verheißen haben. 1. Der in dem Gesetz, betreffend die deutsche Flotte, vom Wert unserer See- Interessen sind bedeutend gestiegen, die Bachtung wie der Reichstag die damaligen Erklärungen der Regierungs10. April 1898 festgesetzte Schiffsbestand wird von Kiautschon und die Erweiterung unsres Kolonialbefizes vertreter aufgefaßt hat, daß zeigt folgende Aeußerung des Abg. haben schon jetzt mehr Auslandsschiffe erfordert, als seiner Zeit planmäßig im Flottengesetz vorgesehen waren, und hätte man b. Bennigfen am 24. März 1898: mehr Schiffe zur Hand gehabt, so hätten auch diese noch hinausgesandt werden müssen. Wenn auch das Maß der Vermehrung nicht sicher zu bestimmen ist, so kann als Minimum für die nächsten 15 bis 20 Jahre doch ein Zuwachs von sechs großen und sieben fleinen Kreuzern nicht entbehrt werden. Wird die Aufgabe dieser Auslandsschiffe, die deutschen Interessen im Frieden überall kraftvoll zu vertreten, ausreichend erfüllt, so sammelt damit Deutschland Früchte ein, die die durch seine Schlachtflotte geschaffene Seegeltung reifen läßt."
bermehrt um:
I. Schiffsbestand.
§ 1.
a) verwendungsbereit;
1 Flottenflaggschiff,
2 Geschwader zu je 8 Linienschiffen,
2 Große Kreuzer
8 Kleine Kreuzer
5 Große Kreuzer
5 Kleine Kreuzer
als Aufklärungsschiffe der heimischen Schlachtflotte,
für den Auslandsdienst;
b) als Materialreserve:
2 Linienschiffe,
1 Großen Kreuzer
2 kleine Kreuzer für den Auslandsdienst;
bermindert um:
2 Divisionen zu je 4 Küstenpanzerschiffen.
Der Bauplan.
2. Auf diese Vermehrung fommen die 8 Küstenpanzerschiffe bis und 1914-1917 mehr mit Ersatzbauten belastet werden sollen. Der zu ihrem Ersatz als Linienschiffe in Anrechnung.
II. Judiensthaltungen. § 2.
Infolge dieser Vermehrung gelten bezüglich der Indiensthaltungen der heimischen Schlachtflotte folgende Grundsäze: 1. Das erste und zweite Geschwader bilden die aktive Schlachtflotte, das dritte und vierte Geschwader die Reserve Schlachtflotte.
2. Von der aktiven Schlachtflotte sollen sämtliche, von der Reserve- Schlachtflotte soll die Hälfte der Linienschiffe und Kreuzer dauernd im Dienste gehalten werden.
Der Bauplan ist in der Vorlage so gedacht, daß in den Jahren 1902-1913 die größte Zahl der neuen Schiffe gebaut, während 1901 Gesamtbedarf von 41 großen Schiffen, Neu- und Ersatzbauten, foll so verteilt werden, daß pro Jahr durchschnittlich drei auf Stapel gelegt werden. Aehnlich sollen zur Herstellung der Gesamtzahl von 45 fleinen Kreuzern jährlich etwa drei in Bau genommen werden. Das Personal.
Die Vermehrung des militärischen Personals wird bis aum Jahre 1920, wo die 1916 in Bau gegebenen Schiffe friegsbereit sein werden, auf 35 551 Köpfe berechnet; und zwar werden mehr erforderlich: im Jahresdurchschnitt 60; Sce Offiziere, 14 Marine Ingenieure, 9 Aerzte, 6 Zahlmeister, 1687 Mannschaften.
Aber auf der andern Seite müssen wir doch eigentlich froh sein, wenn eine verantwortliche Verwaltung jetzt mit Bestimmtheit erklärt: nach allen Erfahrungen, die wir gemacht haben in unserem Lande und in andern Ländern, und nach den Forts schritten der Technik, wie sie sich definitiv herausgestellt haben, nach den. Bedürfnissen einer großen Marine ist das und das für Deutschland als notwendig und ausreichend Gegebene; wir glauben, daß damit ein dauernder Abschluß gewonnen werden kann. Speciell hat der Herr Staatssekretär des Reichs Marine- Amts in der Kom mission eingehend und ausführlich dargelegt, daß in der Bermehrung der Flotte um 7 Linienschiffe und 9 Aufklärungsschiffe gegen den bisherigen Zustand erreicht wird, daß wir in unseren Meeren, in der Ostsee und der Nordsee , anch der größten Marinemacht gegenüber im stande sein würden, eine Seeschlacht zu wagen."
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Jetzt ist das Flottengesetz, das einst als Magimum des zu Erreichenden hingestellt wurde, nichts mehr. Jest gilt plößlich das Doppelte als Mindest es. Jest soll die Flotte start genug gemacht werden, um in offener Seeschlacht es gegen jede feinda liche Flotte aufzunehmen. Wenn dies das Ziel ist, wenn man „ Es ist in Aussicht genommen, während der ersten 10 Jahre, von einer Blockade phantasiert etwa durch die Gesamtflotte Frant die mit der Bereitstellung des dritten Geschwaders and der Ver- reichs oder Englands, allerdings dann müssen wir mehr Kriegsschiffe der Reserve- Schlachtflotte vorübergehend in Dienſt geſtellt höhere Berfonalvermehrung als die durchschnittliche und in den nicht. Dann müßten wir vorausgesetzt, daß uns bis zur Fertigstellung mehrung der Auslandsschiffe ausgefüllt werden sollen, cine haben, ja dann reichen die neuen zwei Doppelgeschwader ganz und gar de III. Bereitstellung der Mittel. legten 10 Jahren( Ersatz der minderwertigen Schlachtfchiffe des vierten des bitter Nötigen" nicht längst der böse Feind blockiert und ausGeschwaders durch vollwertige Linienschiffe) eine entsprechend niedrigere
3. Zu Manövern sollen einzelne außer Dienst befindliche Schiffe
werden.
§ 3.
Die Bereitstellung der infolge dieses Gesetzes erforderlichen Mittel unterliegt der jährlichen Festsetzung durch den Reichshaus: halts- Etat.
Bersonalvermehrung zu fordern. Das zu einer solchen Vermehrung gehungert hat mindestens noch ein fünftes, sechstes, fiebentes Aber auch das würde nichts 200 Seekabetten und 1000 Schiffsjungen beschaffen, und nach den müßen, denn bekanntlich sind die auswärtigen Staaten auch nicht erforderliche Berufspersonal läßt sich durch jährliche Einstellung von und achtes Doppelgeschwader haben. Erfahrungen der letzten Jahre unterliegt es feinem Zweifel, daß lässig und fahren auch ihrerseits fort, nene Geschwader zu dieser Bedarf auch wirklich gedeckt werden kann, vorausgesetzt, daß bauen und so müßte die Blockadenot uns stets in gleichem Aus der Begründung ist nach einem ausführlichen Aus die Erweiterung der Marine gesetzlich sichergestellt und dadurch Maße peinigen, wenn nicht diese Blockade überhaupt nichts wäre als zuge der Berl. Korresp." folgendes mitzuteilen: gewährleistet ist." eitel Gespensterspuk. Diejenigen Staaten, deren Flotte stärker Der Schiffsbestand. Die Kosten. ist als die unsrige, müssen weitaus größere Stüstenstreden Der dritte und legte Paragraph der Vorlage bestimmt: Die Bereitstellung der infolge dieses Gefeßes erforderlichen Mittelschützen als wir und feine von ihnen kann jemals ihre
45 kleine Kreuzer; von diesen Schiffen gehören zur Material- unterliegt der jährlichen Festsetzung durch den Reichshaus- gesamten Streitkräfte in irgend eine Gefahr vorhanden, so tönnte sie nicht durch
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Der neue Sollbestand der Flotte, soweit er gefeßlich festgesetzt wird, zählt also insgesamt 38 Linienschiffe, 20 große und reserve 4 Linienschiffe, 4 große und 6 lleine Kreuzer. Des weiteren halts- Etat." treten hinzu die im Gesetz nicht festgelegten Torpedo Fahr= Es fehlt in dem Entwurfe die Bestimmung einer gesetz- Bermehrung unsrer Kriegsschiffe, sondern nur durch Herbeiführung zeuge, Kanonenboote, Schul- und Specialschiffe. lichen Beschaffungsfrist, wie sie das Gefey vom 10. April eines freundschaftlichen Verhältniffes zu den Staaten, die zur See Statt 1898 in dem Seyennat enthält. fo übermächtig find, wie wir zu Lande, gemildert werden. Abänderung der bisherigen Bestimmungen über Die Begründung berechnet unter Berücksichtigung von Breis- sich auf diese Wege zu begeben, erschöpft sich die deutsche Regierungs die Indiensthaltungen steigerungen, Umbauten, Berstärkung der Artillerie und der Munitionsweisheit in tollen und aussichtslosen Versuchen, im Wettrüsten der sieht§ 2 des Gesezentwurfs vor, und zwar werden damit zugleich ausrüstung, die Jahrestosten für Schiffsbauten und Mächte zugleich die erste Landmacht und die erste Seemacht zu die Grundsäße für die Gliederung und die Kriegsbereitschaft der rmierung auf jährlich 100 Millionen Mark( einschließlich werden. heimischen Schlachtflotten gegeben. Danach bilden fünftig das erste Bau von Kanonenbooten und Specialschiffen). Für Erweiterung Deutlicher denn je ist in der Begründung gesagt, wohin die und zweite Geschwader die aktive Schlachtflotte, das dritte und der Werften, Hafenanlagen, Depots, Kasernen, Lazarette, Küstenvierte die Reserve Schlachtflotte. Von der aktiven Schlachtflotte befestigungen usw. werden veranschlagt für die ersten 10 Jahre jähre Flottenjagd geht. Jeder, auch der mächtigsten Flotte will man follen sämtliche, von der Reserve- Schlachtflotte die Hälfte der lich 18, für die nächsten 10 Jahre ein allmähliches herabgehen auf ebenbürtig werden. Auf diesen Gedanken würde man nicht verfallen. Schiffe dauernd in Dienst gehalten werden; außerdem sollen zu Ma- 9 Mill. M. Dazu tritt weiter eine durchschnittliche jährliche Steige wenn es mur den Schutz der heimischen Küsten und der Sicherung növern einzelne außer Dienst befindliche Schiffe der Reserve- Schlachtflotte rung der fortdauernden Ausgaben um 5,4 Mill. M. des Handels gälte. Aber man strebt hinaus über den ganzen Erdvorübergehend in Dienst gestellt werden. Die attive und die Reserve- und ein Anwachsen des Pensionsfonds im Laufe der nächsten ball, man läßt sich narren von der Phantasmagorie eines größern Schlachtflotte unterscheiden sich aber nicht nur durch ihre Kriegs zwei Decennien auf das Dreifache des jezigen, 3,6 Millionen Deutschland ". Die Begründung sagt selbst, daß die bereitschaft, sondern auch durch die Qualität der Schiffe; betragenden Bedarfs. Schließlich find noch die jährlichen Mehrungen die attive Flotte soll nämlich die neuesten und besten Linienschiffe der Schuldzinsen zu berücksichtigen. Einer Uebersicht über die weiterung unfres Kolonialbefizes jetzt mehr Auslandsschiffe und Kreuzer erhalten, die Reserveflotte die ältern. mutmaßliche Entwicklung des Marine- Etats werden folgende tabellarisch erfordere. Die Pläge an der Somme ", welche schon jetzt jährlich zusammengestellten Ziffern entnommen, die zugleich einen Bergleich ca. 30 Millionen fosten und nichts einbringen, follen weiter ver mit den heutigen Ausgaben ermöglichen: mehrt werden und freilich zur Verteidigung und Vermehrung dieser A. Marine- Etat im Jahre 1900 1901 1905 1910 1916 Mill. M. in allen Weltteilen zerstreuten Wertlosigkeiten würde eine unabsehbare edit Vermehrung der Seemacht nötig sein. Die Begründer der Vorlage find Schiffbau und Ärmierung 69,5 100 100 100 100 diesmal ehrlich genug, ausdrücklich die Forderungen der Auslandsschiffe 8,9 Werft und Hafenbauten 18 18 18 12" Des weiteren ist eine Reihe von Anlagen über 2. Fortdauernde Ausgaben 73,9 im neuen Geseze als Minimum für die nächsten 15 bis 79,9 103,9 133,9 162,7 die Organisation der heimischen Schlachtflotten, über Schiffsbauten B. Sonstige Ausgaben für 20 Jahre zu bezeichnen. Sie haben recht: Es ist nur eine und Armierungen, fortdauernde Ausgaben und die mutmaßganz erbärmliche Flotte, die da jetzt gefordert wird. liche Gestaltung des Marine Etats" in den nächsten 1. Marinepensions- Etat Mit solch ein paar Kähnen tönnen wir fanm Kiautschou und die 20 Jahren beigefügt. Endlich erhalten wir in der Beilage:" Die Karolinen schützen. Um den allbeutschen Zukunftsstaat in Brasilien Steigerung der deutschen See- Intereffen von 1896 bis 1898"" eine 2. Verzinsung der Anleihe 12,5 Uebersicht über die wirtschaftliche Entwicklung, soweit sie für die und Klein- Asien zu gründen, dazu müssen wir mindestens dreifach richtige Würdigung der Flottenfrage in Frage kommt. umfassendere Vorlagen beschließen.
Gründe.
Dem Gesezentwurf ist, wie die„ Berl. Korresp." weiter ausführt, eine Begründung beigegeben, die die Notwendigkeit, den Umfang 1. Einmalige Ausgaben und die Durchführung der Flottenverstärkung, die Finanzfrage sowie die Unerläßlichkeit der geseglichen Festlegung der Vermehrung behandelt".
Marinezwede
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3,6 8,9 5,4 7,2 9,4 15,2 24,6 83,6 39,4 Gesamtausgaben 168,6 217 252 292,8 828,5 Min. M. Bur Finanzierung der Kosten, die die Flottenverstärkung erheischt, " Die Notwendigkeit der Verstärkung der Kriegsmarine wird mit fchlägt die Begründung des Gesezentwurfs vor, von der Gesamt- Aber getrost. Die Vorlage der Regierung läßt ihr allen Raum, bem Hinweise darauf begründet, daß für das heutige Deutsche Reich höhe der einmaligen Ausgaben( 1861 Millionen Mark) um diese erbärmliche Flotte allmählich einigermaßen zureichend zu die Sicherung seiner wirtschaftlichen Entwidlung, insbesondere auf Anleihe 769 Millionen und auf ordentliche Einmachen. Die Vorlage verlangt feine Festlegung des Beit seines Belthandels, eine Lebensfrage ist. Zu diesem Zwede aber nahmen 1092 Millionen zu übernehmen. Selbstverständlich fallen ra ums, bis zu dessen Ablauf die Verdoppelung vollendet sein soll. bedarf das Reich des Friedens nicht nur zu Lande, den durch die fortdauernden Ausgaben ebenfalls auf die ordentlichen Man hat mit dem jetzigen Serennat zu peinliche Erfahrungen gemacht. 30 Jahre hindurch seine starke Armee aufrecht erhalten hat, sondern Einnahmen. auch zur See. Ein Seekrieg, namentlich ein solcher um Handels- Neben der sich auf 16 Jahre verteilenden Anleihe im Gesamt- Die Regierung will sich nicht wieder den Vorwurf machen lassen, intereffen, wird voraussichtlich von langer Dauer fein, und ein un- betrage von 769 Millionen Mart ist eine durchschnittliche daß sie ihre Busagen nicht innehält. Sie giebt leine Zusage mehr. glücklicher Seekrieg von selbst nur einjähriger Dauer würde Deutsch - jährliche Steigerung der aus ordentlichen Einnahmen zu Sie behält sich vor, daß die Verdoppelung nicht, wie jetzt beispielslands Seehandel vernichten und damit die verhängnisvollften Zu- dedenden Mehrausgaben( einschließlich Pensionen und Schuld- halber und gänzlich unverbindlich vorgerechnet wird, erst nach stände herbeiführen. Das jezige Flottengesetz hat die Mög- ginsen) von 11 Millionen Mark vorgesehen. Hierzu bemerkt die 16 Jahren fertig wird, nein der Zeitraum fann willkürlich herabMög- zinsen) lichkeit eines großen Seekrieges noch nicht in Betracht ge- Begründung: Die bisherige Entwickelung der Reichsfinanzen läßt gemindert werden, und schon nach 6 oder 8 Jahren kann eine neue 30gen, weil es 1897 zunächst darauf antam, die Flotte von erwarten, daß fich eine jährliche Steigerung der Beanspruchung der Vorlage, die uns von dieser erbärmlichen Flotte befreien soll, dem 1873 zu retablieren. Die Vermehrung beschränkte fich damals auf ordentlichen Einnahmen für Marinezwede in der vorstehend bediejenige geringe Bahl von Linienschiffen, welche erforderlich war, rechneten Höhe ohne neue Steuern beden lassen wird". Parlament vorgelegt werden. um die unfren tattischen Erfahrungen entsprechende Formation bilden Im letzten Jahre betrug die Steigerung 14 Millionen Mark. zu können.
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Festgelegt wird in der Vorlage nur die Zahl der zu bauenden Schiffe. Die Bewilligung der Mittel foll alljährlich