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in feinen Grinnerungen aus der Schredenszeit fiber die Wirkung| Unternehmungen eines Cook und Peart ist denn auch wieder der Erstaufführung: Es war erst zwei Uhr, schon vor der Biaß mit mancheriet von den Eskimos zu unieren Ohren gedrungen. Was Menschen bedeckt und zahlreiche Gruppen belebten den Garten früher über diese Boltschaften von Reisenden, die einige Zeit unter des Luxembourg . In den benachbarten Raffeehäusern fand ibnen zugebracht haben, geschrieben worden ist, war bei weitem man feinen Sigplay mehr. Ueberall zeigte fich große nicht erichöpfend. Dieser Umstand erfordert neue Forschungen. Won Bewegung, und man sah biele düstere und drohende Ge- Zeit zu Zeit werden sie unternommen und durch neue Wissensstalten auftauchen. Es schien, als ob man sich gegenseitig re- reinltate bereichert. Reisen in polare Gegenden sind aber immer fognosziere wie vor einer Schlacht.. Ich will nicht von dem em gefährliches Wagnis. Hiervon wußte Herr Christian Leden , Eindruck der einzelnen Szenen reden; wie jeder weiß, war der Er- em junger nordischer Ethnologe, in einem unlängst in der Berliner folg ungeheuer. Das Stüd wurde unter rauschendem Beifall, Ge- Geographischen Gesellschaft, nunmehr auch in der„ Urania ", Tauben ftampf, Bravo und ohne das leiseste Murren bis zum Ende gespielt. straße, gebaltenen Vortrage zu berichten. Leden hat mit Unters Ich glaube, daß der, der sich erlaubt hätte, zu preifen, halbtot heraus- stüßung Tänemarks zwei Reifen nach Grönland unternommen; das gekommen wäre." erftemal längs der Westküste, sodann von der Ostküste aus in Regionen zwischen dem 76. bis 79. nördlichen Breitengrade.
Mit einem Schlag war nun Chénier der Dichter der Revolution geworden und stimunte als ihr offizieller Barde zu allen ihren Festen die Leier. Das Feit der Federation am 14. Juli 1790 verherrlichte er durch einen berühmt gewordenen Sang, und nicht minder er flangen feine Hymnen der Gleichheit, der Freiheit, der Vernunft und auch dem höchsten Wesen, dessen Kult Robespiere eingefübri. In der Ode auf den Freiheitskrieg suchte er auch die Deutschen aufzurufen: Und Jhr, Germanen, wachet auf! Der selben Voriaben eingedent, Seid wieder Franken und zerbrecht Mit uns das Joch hochmüt'ger Herrn!
Erhebt Euch! Nur Tyrannen
Gebührt die Furcht vor unserer Kriegerband. Sie trägt den Echreden nur in den Balast, Doch Freiheit in die Hütten!
An anderer Stelle spricht Chénier einmal von dem Deutsch land, gebeugt unter das dreifache Joch der monarchiichen, militärischen und feudalen Tyrannei", wie er überhaupt um deutiche Berhältnisse Bescheid wußte und Gedichte von Klopstock und Pfeffel übersetzte.
Treibeis, zumal schwimmende Eisberge von gewaltiger Größe oberhalb wie unterhalb des Wassers erichweren, ja vereiteln oft das Bordringen zur Küste, die hinwiederum von folossalen Gletschern bis tief ins Landinnere hinein bedeckt ist. Wanderungen über diese von Klaffenden Riffen und Spalten durchsetzten Eisgebirge find nicht minder gefahrboll. Alles dies darf den Reisenden nicht abschrecken, der sich das Ziel gesteckt hat, mit den Estimos in Berührung au tommen. Photographiiche und phonographische Apparate bilden seine unerläßlichen Begleiter. Um so lohnender ist aber auch die Ausbeute für die Wissenschaft an sich, wie für deren Ausbreitung vor den Augen und Ohren der europäischen Kulturnationen. Nunmehr ist es uns vergönnt, dem fühnen Entdeder auf seinen Wegen zu folgen. Kinematographische Bilder sorgen, daß wir jetzt auch die Eskimos leibhaftig in allen ibren Lebensäußerungen vor uns sehen.
Inioweit dänische Kolonial- und Missionsstationen ihren fultivierenden Einfluß geltend zu machen verstanden haben, sind die Ein borenen chriftianisiert worden. Aeußerlich zeigt sich das am Tragen turzer Haare; auch find die alten Trachten mehrenteils verschwunden. Dagegen hat sich das Heidentum trop aller Christianisierungsversuche noch nahezu vollkommen bei der Gruppe der Bolarestimos erhalten. Dieser Stamm ist allerdings febr winzig; er umfaßt etwa 230 Menichen. Desto interesanter find diese Bolarkinder; fie haben ihre altheidnische Kultur bewahrt. Der Gefichtstypus erinnert auffallend an die Indianer. Das Haar wird lang getragen. Beide Geschlechter find gleich gekleidet, jedoch io, daß die Männer lange Belzhofen und turze Stiefel, die Frauen furze Hoien, die einen großen Teil des Oberschenkels völlig nadt laisen, und lange Belzstiefel haben. Mertwürdig ist außerdem für Männer und Frauen ein von Bededung freier Streifen quer über den Unterleib gwecke der Zufuhr frischer Luft. Während des furzen Sommers wohnen die Polarestimos in Belten von Renntierfellen und Erd- und Steinlöchern, die mit Rasen bedeckt sind, im Winter in Schneehäusern. Kleidung wird hier fast gar nicht getragen. Ihre Nahrung besteht aus Fischen, Eisbär- und Neuntierfleisch. Start angefaultes ist eine beliebte Delikatesse. Man greift sich ein Etüd heraus, padt mit den Zähnen an und schneidet es haarscharf vor dem Munde bissenweise ab.
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Fischerei und Jagd bilden die ständige Beschäftigung. Auf fleinen ipitzen Kanos fahren die Männer hinaus, nut der Wurfpune bewaffnet. Die Gefährlichkeit des Ruderns zwischen den treibenden Gisichollen hat indeffen zu großer Geichidlichkeit geführt. Wird ein Fabrzeug umgeworfen, so weiß sich der Iniasse, ohne seinen Siz zu verlieren, wieder hochzuarbeiten. Naß wird er dabei nicht, denn er trägt einen luftdicht anschließenden Lederanzug nebst Kapuze. Sinematographische Bilder zeigten folche Wasserfünstler bei ihren Produktionen. Große Boote, mit Seehundsfellen beschlagen, werden von Frauen gerudert. Ein Mann fizt am Steuer.
Aber nicht nur in flingenden Verfen, sondern auch durch politische Arbeit zahlte er seine glühende Liebe zur Freiheit aus. Das Departement Seine- et- Dise fandte den Siebenundzwanzigjährigen in den Nationalkonvent. Hier iaß er auf den Bänken der Jakobiner, stimmte für den Tod des Königs und arbeitete vor allem eifrig als Mitglied des Ausschusses für das Unterrichtswesen. Mit seinem Bruder André, dem berühmten Lyriker, der ein eingefleischter Girondist war, führte er heftige Polemilen und vermochte es auch nicht zu hindern, daß dieser gefänglich eingezogen und royalistischer Gefinnung verdächtig auf die Guillotine geichickt wurde. Aber auch Marie Joseph saß der Joeologe zu sehr im Blut, als daß er das eiserne Muß der sogenannten Schredensherrichaft begriffen hätte. Des halb war auch er der Lanheit verdächtig. Um seine Gefinnung zu erproben, übertrug man ihm die Rede, die die Ausweijung bon Mirabeaus Aiche aus dem Bantheon forderte und begründete. Daß diese Rede Mirabeau zwar als Verräter brandmarkte, aber feinen geistigen Fähigkeiten Gerech tigkeit widerfahren ließ und dafür Murats Ueberführung in das Bantheon ohne ein Wort der Anerkennung bei einem nüchternen Antrag forderte, follen ihm die Männer des Tages sebr verübelt haben auf jeden Fall atmete Marie Joseph Chénier erleichtert auf, als die Thermidorreaktion Robespierre und den Seinen die Köpfe abfchnitt, und fand Berie für diesen Abschluß der eigentlichen Revolution, der ihm ein zweiter Sieg der Freiheit" zu fein idien. Aber mit der Revolution fant auch der Stern ihres Dichters. Zwar wirkte er noch als Mitglied des Konvents wie des Rates der Fünfhundert, und Napoleon Bonaparte , in dem er in seiner Ver blendung einen Schirmherrn der bürgerlichen Freiheit fab, berief ihn in das Tribunal und machte ihn zum Juipettor des Unterrichtswesens. Zur Krönung Bonapartes ließ sich Chénier sogar zur Anfertigung eines Dramas bewegen, mit dem er sich aber das Wohlwollen Napoleons nicht erwarb und das feiner republikanischen Freunde von einst verscherzte. Zu heißblütig und schließlich auch zu freiheitliebend, um sich von dem neuen Tyrannen bedrücken zu Was nun die Polarestimos felbst angeht, fo find fie, wie foon laffen, rückte er Napoleon mit stachligen Versen auf den Leib. Der Raiser jagte ihn racfüchtig aus seinem Amt und stieß ihn so famt bemerkt, noch ganz beidnisch in ihren Sitten und Gebräuchen. Ihre feiner betagten Mutter ins Elend. Mürbe geworden durch den Lauf Religion enthält feine Anbetung höherer Weien; fie haben keinen feines Lebens, in dem ihm manches gelungen, aber mehr noch wie Teufelsglauben; allenfalls spielt der Glaube an unheimliche GletscherSand zwischen den Fingern zerronnen war, beugte er fich und geister eine bedeutende Rolle in ihren Vorstellungen. Seltjame Sagen begetierte mit einer faiserlichen Bension von achttausend Franken geben da um. Die Furcht vor diesen Geistern, die nicht mehr noch einige Jahre, faft unbemerkt von der Nation, für die er einst Menschen werden können, ist sehr verbreitet; denn jeder Gletschermit seinem Herzblut hatte schreiben wollen, und als die Blätter wanderer muß, hat er sich verirrt, dem gleichen Lofe verfallen. Alle seinen am 10. Januar erfolgten Tod meldeten, war er eigentlich stehende Wefen betrachtet. Dagegen befizen fie Moralanschauungen, weißen Europäer werden von den Polaresfimos als tief unter ibnen fchon lange gestorben. Denn gelebt hat Marie Joseph Chénier wirklich nur in um die die Kulturvölker fie beneiden können. Ein großes Humanitäte den furzen und leuchtenden Tagen, da der Versklang feines„ Karl IX. " die Zeitgenoffen mitriß und auflodern ließ, als vernähmen fie das gellende Geläut der Sturmgloden. Hermann Wendel .
Die grönländifchen Eskimos.
Kein Reisender, der je auszog, um den Nordpol zu entdecken, fonnte in die Region ewigen Eises bordringen, ohne fich vorher der Unterstützung der Ureinwohner zu verfichern. Anläßlich der letzten
Ueber die Eis- und Schneefelder wird mit Hundeschlitten gefahren, oft bis 150 Meilen an einem Tage. Die Hunde werden darum sehr geliebt, obgleich fie, wenn hungrig, sehr wild und selbst für den Besitzer sehr gefährlich werden können; denn es fommt zu weilen vor, daß sie den eigenen Herrn anfallen und bis auf die Knochen verpußen. Sie leisten aber auch bei der Jagd auf Eisbären und Büffelochien große Dienste.
gefühl
beseelt fie. Betrügen, Lügen, Stehlen ist ihnen fremd. Ihre Sprache kennt fein Schimpfwort. Einem alten gebrechlichen Menschen zum Tode zu verhelfen, wird als höchster Dienst erachtet. Man trägt ihn zu einer stelen Felswand hinan und stürzt ihn hinunter. Ist ein Weib frühzeitig gestorben, so wird nicht felten auch das fleine Kind getötet. Es würde nun feine Muttermilch die einzige Nahrung mehr haben und elend veraungern müssen; also tötet man es lieber aus Mitleid. Die Polarestimos leben in freier Liebe und meistens glücklicher als wir. Selten wird ein solches Verhältnis aufgegeben. Geschieht's doch einnial, so in Freundschaft, die der gemeinsamen Erziehung der Kinder gilt. Frauenaustausch tommt vor; teils aus religiöjen, teils aus aber
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