200
Spanisch( 23. Februar).
6. Maroczy
Weiß.
Dr. Tarras Schwarz.
1. e4, eo; 2. Sf3, Sc6; 3. Lb5, a61; 4. La4, Sf6; 5. 0-0( im üb lichsten. Jedoch ziehen wir 5. De2! vor).
5.
6. d2- d4!
Sf6Xe4!
6. Tel, Sc5 gewinnt nur den Bauer mit Ausgleich zurück.
6......
b7- b51
12. Dd4- e5+ Lc8- e6
13. Lb3Xd5!
14. Tf1- di
Sf6Xd5 Dd8- d6
14. Ld6?; 15. DXg6, T18; 16. Lg5! 2c.
Dd6Xc5 Lf8- d6 b5- b4 Ld6- e7
Le7Xg5
15. Td1Xd51 16. Td5Xe5 17. Teб- e1 18. Sc3- e4 19. Lo1- go
19....
Man sieht, in welcher Weise auf die Künstler und Kunstkenner I mann 4( 1), Maroczy 42, Riemzowitsch 4( 2), Burn 4, Berne bas Werk und die Aufführung wirkte. Gleichwohl ging bereits stein 3, Janowski 3( 1), Leonhardt 3, Duras+2( 1). nach dieser Probe der Hexensabbat los. Die Meysenbug berichtet weiter: Indes furz nach dieser Probe trübten sich leider die Ausfichten auf ein schönes Gelingen. Die schadenfrohen Kobolde, die so gern einen idealen Moment im Menschenleben bereiteln, waren geschäftig und bliesen von allen Seiten Wolfen des Mißmuts, des Neides, der Ungunst auf. Politische Grübler waren unzufrieden, daß es die Fürstin Metternich war, die zunächst die Einführung des dem französischen Temperament so ganz fremden Kunstwerks veranlaßt hatte. Die Presse war unzufrieden, weil Wagner nicht wie Meyerbeer u. a. getan, den Rezensenten feine Diners gab, um ihren Geschmack im voraus zu bestechen. Die Claque, die sonst von jedem Komponisten förmlich engagiert wurde, war von Wagner geradezu verbannt und schäumte natürlich vor Wut. Auch im Orchester entstanden Parteien, besonders war der sehr unfähige Dirigent feindlichen Sinnes geworden. Wir, die Freunde und AnGänger, beklagten es tief, daß Wagner anfangs abgelehnt hatte, selbst au dirigieren, wie wir alle es sehnlich wünschten. Endlich aber und dies war die Hauptsache- waren die jungen Pariser Löwen, die Herren des Jockey- Klubs, empört, daß kein Ballett in der gewöhnlichen Form und zu der gewöhnlichen Zeit, d. h. im zweiten Aft, stattfinde. Ea war notorisch, daß die Ballettdamen eine Erhöhung hrer Gage von diesen Herren erhielten, und daß die letzteren gearohnt waren, nach beendigtem Diner in die Oper zu gehen, nicht um Harmonie zu hören, sondern um die unnatürlichste und scheug lichste Ausgeburt der modernen Kunst, das Ballett, zu sehen, nach dessen Beendigung sie sich hinter die Kulissen zu näherem Verkehr mit den springenden Nymphen begaben. Was lag diesen vornehmen Wüstlingen an der Aufführung eines feuschen Kunstwerts, das den Sieg der heiligen Liebe über den Sinnenrausch feiert? Oder vielmehr, es lag ihnen nicht nur nichts daran, sondern sie mußten es von vornherein, noch ehe sie es gehört hatten, hassen und verDammen."
Die Generalprobe ging trok all dieses drohenden Unheils ohne äußere Störung vor sich.
Dann kam der Tag der Aufführung. Alles schien anfangs gut zu gehen; der Einzugsmarsch fand stürmischen Leifall, der ganze erste Aft verlief ohne Störung. Da plöglich, bei der herrlichsten Stelle des ganzen Werkes, bei dem hinreißend poetischen Wechsel aus dem wüsten Bacchanal da unten in die reine Morgenstille des Thüringer Waldtals, bei den Klängen der Schalmei und des Hirten liedes" brach der Lärm los. Daß es gerade hier geschah, war schon ein Beweis für die absichtliche Vorbereitung des Standals: die eleganten Herren des Jockey- Klubs nahmen silberne Pfeifchen aus den Taschen und begannen, wie auf ein gegebenes Zeichen, die Musit mit einem Pfeifenensemble zu begleiten; gleichzeitig entstand ein Bärmen und Trampeln, wie es nie gehört worden war. Daß diese Szene nicht aus einem Mißfallen des Werkes hervorging, war. offenbar, sonst hätte sich dieses nicht mit solcher Plötzlichkeit und allgemein gezeigt.
Die Künstler auf der Bühne suchten sich zur Wehr zu setzen; Albert Niemann zeigte den Lärmenden seine offenbare Empörung. Schließlich wußten. Die an Zahl doch überlegenen Freunde des Meisters und seines Werkes es doch durchzusetzen, daß die Aufführung ihren Fortgang nahm, obwohl sie auch noch im weiteren Berlauf gestört wurde.
Die Atten über 6... eXd4!? find noch nicht ganz geschlossen. In einer berühmten Korrespondenzpartie Berlin - Riga geschah: 7. Tel( De2!) 7.... d5;( 15!?) 8. SXd4, Ld6!; 9. SXc6, LXh2!; 10. Khi( Bei 10. KXh2, Dh4t; 11. Kg1, DX12; 12. Khi, Dh4t 2c. erfolgt Remis Dh4; durch ewiges Schach.) 10.
12. TX64t!, dxe4; 13. Dd8+!, DX d8; 14. SX d8+, KXds; 15. KXh2, Le6 und Schwarz( Riga ) hatte ein gutes Spiel.( Gewann auch.)
7. La4- b3 8. a2- a4
d7- d5
Aussichtsvoller ist 8. dxe51, Le6; 9. c3, wenngleich auch dann mit dem Lasterschen Manöver 9..... Sc5, 10. Lc2, Lg4 nebst eb. Se6 c. auf Ausgleich rechnen darf.
8.
9. Sf8Xd4 10. Sb1- c3
Sc6Xd41 e5Xd4
10. axb5, Le5; 11. c3, 0-01 er gibt nur Ausgleich. Dder 10. DXd4?, Le6; 11. c3, c5; 12. Deo, Ld6!; 13. DXg7, Kd7!' c. zugunsten von Schwarz
10.
10...
Se4-16
dXc3? geht nicht wegen 11. LXd5. hingegen dürfte 10. SXc3; 11. bxc3, Le7; 12. DXd4, 0-0; 13. axb5, Lb7 2c. zum Ausgleich genügen.
c7- co
Ke8- e7
Ta8- c8
Te8- c6
27- g6 co- c4
f6?; 20. SXc5! 2c. Jedoch 19. Tc8! gewann ein Tempo. 20. Se4Xg5 21. Tel- e5 22. Tal- el 23. f2- f4 24. g2- g4 25. h2- h4 Besser Kf2!
25.
26. SgoXe6 27. TeoXe6 28. f4-15 29. g4Xf5 30. Te5Xe6+
17- h6 Te6Xe6
£ 7Xe6
g6Xf5
Ke7- f6
Kf6f5
81. Te6Xa6
Th8- d8
32. Ta6- b6
Td8- d2
Td2Xc2
Tc2- cit
Tel- al
33. Tb6Xb4 34. a4- a5 35. Kg1-12 36. Tb4- b5f Besser TXc4!
36...
37. Kf2- e3 38. Ke3- d4 39. Kd4Xc4 40. b7- b4 41. Tb5- b8
Kf5- g4
Kg4Xh4
Kh4- g4
h6- h5
h5- h4
Beffer Tb6! nebst eb. a5- a6.
41.
42. Tb8- h8 43. Kc4- b5 44. ab- a6
46. a6- a7 47. Kb5- b6
h4- h3
Kg4- g3
h3- h2
h2- h1D
45. Th8 h1
TaiXhi
Thi- al
Remis.
.. Sf6;
11. Dd1Xd4 In Betracht fam Lb71 Damengambit.( 21. Februar. Leonhardt- Duras. 1. d4, d5; 2. c4, e6( C6); 3. Sc3, c5; 4. e3( S13), 4.. 5. Sf3, Sc6; 6. Ld3, a6; 7. 0-0, dXc4; 8. LXc4, b5; 9. Lds , c4; 11. a6, a6; 12. TXa8, Lb7; 10. a4, b4( beffer 10. LXa8 2c.); 11. Se4, SXe4; 12. LXe4, Db6( Laster zog hier gegen SXa5?; 14. Da4+, Janowski Sa51); 13. a5!, De7( 13... Und die Feinde Richard Wagners waren hartnädig; auch die Sc6; 15. Se5 2c.); 14. Da4, Tc8; 15. Ld21, 15; 16. Lds , Dd7; awei folgenden Aufführungen wußten sie in der gleichen lärmenden 17. Db3!, h6?; 18. Le4, Kf7?; 19. d5( mit 19. LXe6+ 1, DXe6; Weise zu stören; die Phalang der Herrchen mit den filbernen 20. d5 nebft dXc6t gewann Beiß eine Figur); 19...... exd5; Pfeifen wankte und wich nicht, bis Nichard Wagner sein Wert zurüd- 20. LXd5, K18; 21. Tidi?( Le4!); 21...... Sd4!; 22. cxd4, 20g. Seine Gegner vom Jockey- klub waren zu mächtig; ohne diefe LXdo; 23. Des, LX13; 24. DX13, cxd4; 25. Dd31, Dd6; Herren, die die besten Pläge im Theater und die Ballettdamen be- 26. g3, g5; 27. Ta4!, Tb8; 28. Lei!( 28. Le3?, dXe3; zahlten, konnte die Oper in solchem Glange nicht weiter bestehen. 29. DXd6, LXd6; 30. TXd6t, Ke7; 31. TXa6, e2 2c.), Tb5; 29. b3, Th7; 30. DXd4, DXd4; 31. TXd4, Cegen diefe Macht war nicht anzukämpfen. Eine schlecht gefpielte, aber lebhafte Die Fürstin Metternich hatte es bei der ersten Aufführung nicht Lc5; 82. Tc4, Tb7 Remis. fehlen lassen, ihre Macht zugunsten Wagners geltend zu machen. Bartie. Sie sandte Freunde in verschiedene Logen, um die Infassen, die ihr Spanisch.( 23. Februar. Capablanca- Burn.) 1. e4, bekannt waren, bitten zu laffen, eine gnädigere Haltung einzu- e5; 2. Sf3, Sc6; 3. Lbo, a6; 4. La4, Sf6; 5. d3, d6; 6. c3, Le7; nehmen. Aber vor die Wahl gestellt, die Freundin vom Ballett 7. Sbd2, 0-0; 8. Sfi, b5; 9. Lc2, d5; 10. De2, dxe4; 11. dxe4, für einen Abend zu verlieren oder die Gunst der Fürstin, entschied Lc5; 12. Lgo, Le6; 13. Se3, Tfe8; 14. 0-0, De7( LXe3!); man fich gegen lettere. Wagner hat auch in Paris schließlich 15. Sd5, LXd5; 16. exd5, Sb8; 17. a41, b4; 18. cXb4, LXb4; gefiegt. Das Besondere jenes Fiaskos bor fünfzig Jahren lag nur 19. LX16!, DX16; 20. De41, Ld6( 20...... Dg6; 21. DXb4, in den lächerlichen Gründen der Ablehnung, die zeigten, daß Baris DXe2; 22. Tacl 2c. ist auch nicht besser); 21. DXh7, K18; damals nicht die Hauptstadt der Kunst, sondern die der Sittenlosig- 22. Sh4, Dh6; 23. DXh6, gXh6: 24. Sf5, h5; 25. Ld1, Sbd7; teit war. Der Gegensabbat vom 13. März in der Großen Oper 26. LXh5, Sf6; 27. Le21, SXd5; 28. Tfd1, Sf4; 29. Lc4, Ted8 avar ein echtes Pariser Sittenbild aus der Zeit des zweiten Kaiser 30. h4, ao; 31. g3, Se6; 32. LXe6, fXe6; 33. Se3, Tdb8; reichs: man pfiff ein Genie aus, nicht weil man es nicht zu be 34. Sc4, Ke7; 35. Tael, Ta7; 36. Tdet, Kf6; 37. Te3, Tb4; greifen vermochte, sondern einzig und allein, weil es die Zischer 38. b3 und Weiß gewann. in den frivolten Lebensgenüssen zu stören drohte.
Schach.
Unter Leitung von S. labin.
28.
.
Wiener Partie( 23. Febr. Schlechter- Janows i). 1. e4, eo; 2. Se3, Lc5; 8. Sf3, d6; 4. Sa4, Lb6; 5. SXb6, axb6; 6. d4, exd4 7. DXd4, Df6; 8. Ld3, Sc6; 9. De3, Sge7; 10.0-0, 0-0; 11. c3, Sg6; 12. Sd4, SXd4; 13. cxd4, Ta8; 14. d5, Ld7; 15. Le2, T4a8; 16. f4, Tfe8; 17. Dg3, Dd4t; 18. Tf2, f5( Gewagt. Das Qualitätsopfer auf e4, das auch den Bd5 gewann, fam in Um den Rückstand einzuholen, verzichten wir auf sonstige Betracht); 19. Ld2!, fxe4; 20. Lc3, DXd5; 21. f51( 21. Lb3, e3? Rubriken unferer Schachspalte zugunsten einiger Partien aus dem DXb3; 22. axb3, TXalt 2c. ist minder gut); 21.. Turnier von San Sebastian , in dem der Stand bis gestern( LXf51 sollte geschehen); 22. Tf1, e2; 23. Lb3, cXf1D+; 24. TX11, folgender war: Capablanca 7, Tarrafch 6, Rubinstein 6( 2), DXb3; 25. axb3, Seb; 26. 16, Sg6??( Demoralisation!...) Bidmar 6( 1), Spielmann 6, Marshall , Schlechter 5( 1), Teiha 127. 17+. Schwarz gibt auf.
Berantwort!. Redakteur: Hans Weber, Berlin , Drud u. Verlog: VorwärtsBuchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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