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Oteiben aufgebauten Wald von nicht selten zwölf Meter Höhe er-[ nen Dollars. Allerdings erscheint die Verbrauchsziffer so hoch, reichenden Bäumen liegen die zahlreichen Pflanzerwohnungen. Es weil neben dem Bananenhandel eine große Bananen- Nahrungs Find einfache, mehr Hütten gleichende Cottages, stellenweise über- mittelindustrie entstand. Da der Genuß der frischen Banane nicht xagt von einer im indischen Bungalow- oder deutschen Willenstil jedermann anzuraten ist, so wurden Versuche angestellt, Bananens errichteten Residenz der Beamten der amerikanischen Handelsgesell- präserven und aus den Abfällen allerlei Bananenpräparate zu ers Schaften, die die Anpflanzungen eignen. Zur Zeit der Reife bieten zeugen. Den Unternehmern ging es anfänglich ebenso wie Sir die Alleen dem Auge das durch nichts übertroffene Bild einer echten Walter Raleigh mit seiner Behauptung, die aus Amerita mitges tropischen Landschaft. Die schlanken, nach oben in eine Spiße aus- brachyte Kartoffel wäre eßbar; sie wurden ausgelacht. Sie ließen Laufenden Stämme mit dem breiten und weit aushangenden palm- fich aber nicht entmutigen. Die Frucht wurde also getrodnet und ähnlichen Blätterdach und den handförmig übereinander gereihten, zu Stoffen verarbeitet, die gleich allen anderen amerikanischen Nagoldschimmernden Früchten an dem Tragftengel, lassen die syste- turspeisen, wie Hafermehl, Kornflakes und dergl., bald auf dem matische und fortgeschrittene Pflege dieses asiatischen Wildlings Frühstücstisch und in der Küche Verbreitung fanden. Unter an erkennen. Aus dem ehemaligen Schaltenbaum der Inselbewohner derm ein Staffeefurrogat Bonano, ein dem Weizenmehl ähnliches züchteten die Amerikaner mit Hilfe der von deutschen und engli- Bananenmehl, der goldig schimmernde Bananenessig, getrodnete fchen Gelehrten gesammelten Erfahrungen eine Kulturpflanze, die Bananenfeigen und verschiedene Gelees und Konfitüren. Aber ben Unternehmern reichen Gewinn bringt und dazu berufen er nicht nur den Norden Amerikas und Kanada haben die Bananens Scheint, das Problem der Ernährung der Boltsmassen zu lösen, das Importeure und die Fabrikanten von Bananenprodukten erobert, in Amerifa durch die ununterbrochene Steigerung der Nahrungs- sondern auch den englischen Markt, der die Einfuhr von Bananen mittelpreise, sowie durch die andauernd schlechte Viehmast, einer borläufig für Europa fontrolliert. Nach den Rechenschaftsberichten bringenden Löfung bedarf. So wie in Jamaita, entstanden unter der im Bananenhandel tätigen Gesellschaften werden in den letzten derselben energischen Leitung große Pflanzungen in Costa Rica , Jahren immer größere Ueberschüsse erzielt. Die kommerziellen Guatemala , Cuba und San Domingo. Desgleichen in den zentral- Beiter der Unternehmungen sind vielleicht in manchen Punkten zu amerikanischen Gebieten Columbia und Panama . Die dichtbestan- optimistisch, in bezug auf den wachsenden Umfang des Bananen benen Anbauflächen erstrecken sich auf viele tausend Heftar. Der geschäftes mit den außerenglischen Staaten dürften sie sich jedoch Gesamtbesik der United Fruit Company allein wird auf mindestens in der Erwartung einer ganz bedeutenden Steigerung des Exports fechzigtausend Hektar reich ergiebiger Plantagen geschätzt. bon Bananen aus Amerika nach England und Deutschland nicht täuschen. Erstens sind durch den Mangel jeglicher Stonturrenz aus anderen tropischen Produktionsgebieten die Vorbedingungen hierzu gegeben, zweitens haben es die amerikanischen Bananenzüchter berstanden, die beste Auswahl unter den 176 Abarten zu treffen und das Geheimnis des Erfolges zu entdeden: Gute Pflege der Pflanze, rechtzeitige Abnahme der Fruchtbündel und vorsichtige Verladung, beschleunigte Ablieferung an den Verbraucher, um den Fäulnis ansah zu vermeiden und eine stetige Herabminderung der Trans portfosten, Emanuel Taussig.
Die Methoden des Anbaues bleiben sich im allgemeinen gleich. Wo es notwendig ist, wird das Land erst ausgerodet und gejätet. In Costa Rica werden die Bäume einfach abgeschnitten. Nach sechs Monaten haben Regen und Hike alles bis auf den Stamm vermichtet, der nach einem Jahr an der Seite des neuen Schößlings ebenfalls abstirbt und verschwindet. Die Aufzucht aus Samen hat in diesen Bananenpflanzungen gänzlich aufgehört. Die von der alten Pflanze abgeschnittenen Wurzeln werden zu vier oder fünf in einen neuen Erdhügel umgesetzt. Der jungfräuliche Boden bebarf feiner Düngung; tatsächlich wachsen in Zentralamerika seit zwanzig Jahren Bananen, ohne den Boden erschöpft zu haben. Troßdem berlangt die Bananenfultur, vornehmlich in Kuba und Jaamaifa, nach einer Reihe von Jahren eine gewissenhafte Behand Lung nach modernen landwirtschaftlichen Grundsäken.
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Kleines Feuilleton.
Aus dem Pflanzenreich.
Für den Transport find alle technischen Hilfsmittel der Neugeit im Gebrauch. Deshalb mutet es den Besucher der Pflanzun Ueber Bartbäume und giersträucher" hat Otto gen in Jamaita seltsam an, wenn ihm zur Erntezeit eine Schar Feucht in der Sammlung Naturwissenschaftlicher Wegweiser" gumeist iveiblicher, dunkelhäutiger Eingeborener begegnet, mit dem( Verlag Strecker u. Schröder in Stuttgart ; Preis 1 M., gebunden Bananenbündel auf dem Kopfe. Im Gänsemarsch, an einer Ba- 1,40 M.) ein Bändchen erscheinen lassen, das den Leser mit den mane kauend oder die Vorausgehenden mit Scherzworten zum Holzgewächsen bekannt machen will, die bei uns in Heden, Parks Baufschritt anfeuernd, bringt jede dieser Schwarzen ihre Last zur und Gärten die tünstliche Ergänzung freiwachsender Wälder und Versendungsstelle, die sehr oft meilenweit vom Ernteplat entfernt Gesträuche bilden. Eine starke Beschränkung des Stoffes ergab sich Liegt. Der Jamaikaneger wird von Kindheit an daran gewöhnt, dabei von selbst, denn die Zahl der fultivierten Gehölze ist überaus alles, was der Weiße mit den Händen trägt, auf dem Kopf zu ba- groß, besonders wenn auch die Spielarten berücksichtigt werden. Lancieren. Der Amerikaner läßt, wenn es in seinem geschäftlichen Der Laie wird sich auch von solchen Pflanzen fein rechtes Bild Interesse liegt, jeden nach seiner Fasson selig werden, weshalb auch machen können, die im Buche nur mit Namen genannt und auf dieser Antilleninsel für das zwölftausend Hettar umfassende mit wenig Worten charakterisiert werden. Wenn er es Plantagen- Areal neben dem rollenden Material der Eisenbahnen aber als Begleiter auf Streifereien in Parks und Gärten and Trambahnen die Negerbevölkerung als Transportmittel ver wiederholt benutzt und sich auf die zahlreichen abgebildeten wendet wird. Auf den anderen Inseln und dem zentralamerikani- Formen beschränkt, so wird er ohne große Mühe manch fchen Festlande dienen zur Beförderung der Grnte insgesamt an fremdes Gewäche tennen lernen. Auch manches heimische, denn der 600 Waggons mit 66 Lokomotiven, 350 Trambahnwagen und eine Berfaffer zeigt z. B. auch die Unterschiede zwischen Tanne,& ichte Anzahl Kanal- und Leichterschiffe. Alle diese für den Großbetrieb und Kiefer, die im Sprachgebrauch des Bolles unterschiedslos mit motivendigen Einrichtungen werden noch übertroffen durch die einander vermengt zu werden pflegen. Außer den Zeichnungen, die Flottille von 150 ftahlgepanzerten, mit Stühlräumen ausgerüsteten zur Wiedererkennung einzelner Pflanzenteile dienen sollen, geben Dampfern, die in einem regelmäßigen Seedienst zwischen West- fechs Tafeln malerische Baumgruppen, die auch das Erkennen nach indien , Bentral- und Südamerika und den Häfen der Vereinigten ber allgemeinen Tracht mancher Baumarten erleichtern. Eine große Staaten von Nordamerika das meiste zu der Entwickelung des Bahl der vom Verfasser, einem fachkundigen Forstmann, berück gmerikanischen Bananenhandels beigetragen haben. fichtigten Gehölzarten find auch in den Anlagen und Gärten von Berlin weit verbreitet, so daß das Bitchlein manchem Berliner, der auf Spaziergängen feine Blide fragend und bewundernd auf einen schön blühenden Strauch oder einen schön gewachsenen Baum_richtet, ein guter Berater sein kann.
Technisches.
L. L.
Die Fahrt auf einem dieser Augusdampfer gewährt einen Ein Glid in die Art und Weise der Verschiffung der Bananen. Sobald Der Dampfer in einem der Ausfuhrhäfen Sama und Banes auf Cuba , Port Antonio auf Jamaika , Puerto Plata auf San Domingo , Bort Liman auf Costa Rica , Bluefields in Nicaragua oder Bocas be Toro in Panama und Santa Marta in Columbia eingetroffen sist, werden die bis zu 135 Einzelfrüchte tragenden, noch grünen Bananenbündel an Bord gebracht und in dem Kühlraum schichtenDas fünstliche Leber. Es find jetzt rund drei Jahre veise verstaut oder frei aufgehängt. Einer der Fünftausend- vergangen, feit in Belgien von Louis Gevaert eine Erfindung ge Tonnen- Dampfer hat einen Fassungsraum für 40 000 Bündel, die macht und zum Patent angenommen wurde, die efte Entwidelung in diesen schwimmenden Kühlhäusern vollends ausreifen, bevor sie bon großer Bedeutung versprach. Es handelt sich um die Schaffung im Heimatshafen anlangen. Alle Früchte, die über New York und eines tünstlichen Leders. Im Laufe der seitdem vergangenen Beit Boston nach Kanada und England exportiert werden, müssen dem ist das Verfahren so weit vervollkommnet worden, daß es jentsprechend viel früher geerntet werden, als die für den Westen iegt mit einem besonderen Preise ausgezeichnet worden ist. und Norden der Vereinigten Staaten bestimmten Gendungen. Für Es besteht darin, ein Baumwollgewebe mit gewissen Lösungen biese sind in New Orleans und Mobile Umschlagstationen errichtet, so zu durchtränken, daß es lederartige Beschaffenheit annimmt. two die Löschung der Ladung durch ein Dampfbaggerrad bewertstelligt wird. So ein großes Schaufelrad reicht bis in den Laderaunt, wo auf jede Schaufel ein Bündel gelegt wird, das nach der Ambrehung auf der Landungsstelle abgehoben und in die bereit stehenden Kühlwagen der Anschlußbahnen verladen wird, wo der Meifeprozeß weiter vor sich geht. Hierdurch ist es gelungen, die Märfte stets mit frischen, reifen Bananen zu versorgen und auch ben von Jahr zu Jahr sich steigernden Bedarf zu decken.
Nach einer Versicherung des Kosmos"" besitzt Schuhwerk, das aus diesem Stoff angefertigt wird, durchaus die Widerstandsfähigkeit, Geschmeidigkeit und Haltbarkeit von Schuhen aus eigentlichem Leber, ist aber felbstverständlich um ein Mehrfaches billiger. Seine Ver fertigung fostet selbst bei Anwendung von Handarbeit nur wenig über 3 M. für ein Paar Schuhe, und der Bertaufspreis ist auf etwa 5 M. angefest worden. Es läßt sich faum ausdenten, welche Um wälzung in der Industrie dadurch hervorgerufen würde, wenn das fünftliche Leder wirklich die hervorragenden Eigenschaften befigt, die ihm schon jetzt nachgesagt werden.
In den Bereinigten Staaten von Amerika schätzt man die Wertziffer des Verbrauchs an Banan. n auf nahezu sechzig MillioBerantwortl. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Druck u. Verlag: VorwärtsBuchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW