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Magma zu sein, das die wohl noch dünne Kruste des Jupiter- Iman die Masse auf ein Borzellanfieb und läßt, ohne gut preffen, ben förpers durchbrochen hat und nun während seiner Abkühlung lang flaren Saft ablaufen. Diesen bringt man von neuem zum Kochen, fam verblaßt. M. Wilhelm Meyer weist in seinen Schriften auf fügt eine Banilletablette, guder nach Geschmack und das in Wasser ein irdisches Gegenstück zu diesem Flecke hin, und zwar auf den klar gerührte Kartoffel- oder Maismehl hinzu und läßt dies flüssigen Kratersee Kilauea des Mauna Loa auf Hawaii . Dieser wenigstens fünf Minuten durchkochen. Nach Gefallen kann man noch See hat etwa 500 Meter Durchmesser; in ihm pulsiert die glühende vier bis acht abgezogene und in feine Streifchen geschnittene füße wie dies in Lava des größten tätigen Vulkans der Erde. Die Kruste Jupiters Mandeln unter die Masse rühren. Man füllt fie scheint selbst noch schwach glühend zu sein, denn der Planet zeigt Dänemark üblich ist auf flache Schüffeln. Auf 11% Liter Flüssigkeit die von der Sonnenbeleuchtung hervorgerufenen Phasen so schwach rechnet man etwa vier gehäufte Eglöffel voll Mais- oder Kartoffelmehl. Der ausgebildet, daß man noch einiges Eigenlicht bei ihm vermuten Die Speise wird mit frischer Milch und Streuzuder gereicht. muß. Rückstand im Porzellansieb wird gezudert und gibt dann noch ein Eine Betrachtung des Jupiters wäre unvollständig, wenn sie Kompott für den einfachen Tisch. Sehr empfehlenswert ist es, einige nicht der Jupitermonde gedächte. Haben doch schon die vier Alepfel mit dem Rhabarber weich fochen zu laffen. terften eine bedeutende Rolle in der Kulturgeschichte und in der Geschichte des Ringens der Menschheit nach geistiger Befreiung aus den Fesseln der Kirche und altüberkommener Anschauungen gespielt. Als Galilei sein erstes Fernrohr auf den Jupiter richtete, fab er als erster Mensch das Spiel der Monde und bewies damit Schlagend, daß es noch andere Bentralbewegungen im Weltsystem gibt, als nach kirchlich sanktionierter Meinung um die Erde allein. Er gab damit einen schlüssigen Beweis für die Richtigkeit des Kopernikanischen Prinzips, der dieser Lehre, namentlich auch durch Replers tätige Mithilfe, schließlich zum Siege verhalf.

Kaltschale von Rhabarber. Die Rhabarberstückchen werden mit Zimt und Zitronenschale in Waffer weichgekocht und durch ein Sieb gerührt. Die Flüssigkeit wird nach Geschmad ver dünnt, gezudert, aufgekocht und mit Startoffelmehl gebunden. kann nach dem Erkalten mit Berliago gereicht werden, der in Milch mit Zucker und eine halbe Vanilletablette did ausgequollen wurde. M. Kt.

Erziehung und Unterricht.

Sie

Blindenschulen in New York . Seit dem Ende des Jahres 1909 bestehen in New York sieben Blindenschulen, in denen Wer ein Fernrohr zur Verfügung hat, sollte nicht verfäumen, der Unterricht in neuer Art sehr erfolgreich geregelt ist. Snaben und Dem Spiel dieser Monde zuzusehen. Bei der schnellen Umlaufszeit Mädchen werden zusammen unterrichtet, und die des Augenlichtes ber nahen großen Monde hat man des öfteren Gelegenheit, sie beraubten Kinder erhalten ganz genau denselben Stundenplan wie bor die Jupiterscheibe freten, aber auch hinter sie verschwinden zu die anderen. Es wird ihnen derselbe Unterrichtsstoff vorgeführt wie sehen. Man kann ferner die Verfinsterung der Monde beobachten, in den normalen Schulen, sie werden ebenso gefragt wie dort und wenn fie in den Jupiterschatten treten, ebenso wie man das Wan - der einzige Unterschied besteht in der Art der Bücher und bern der Mondschatten über die Jupiteroberfläche verfolgen kann, der Schrift. Die blinden Schulkinder bedienen sich des Sonnenverfinsterungen für die betreffenden Gegenden der Jupiter- Braille- Alphabets in einem neuen amerikanischen System, das oberfläche entsprechend. Die großen Monde sind etwa von der einfacher und schneller zu handhaben ist. Die Kinder Größe unseres Erdmondes, so daß wir mancherlei an ihnen beob- lernen diese Blindenschrift sehr schnell und erhalten dann achten können. Für die Schiffahrt ist ihr Spiel an der Hand von in der Klasse die entsprechenden Bücher und eine kleine Schreib­Tabellen wertvoll zur Zeit- und Ortsbestimmung. maschine. Das Hauptgewicht wird eben darauf gelegt, daß fie nicht mehr isoliert find, sondern genau so wie alle anderen Kinder unter­richtet werden, an den Körperübungen und an dem Handwerks­unterricht teilnehmen und so in verschiedenen Fertigkeiten eine ge wisse Geschicklichkeit erlangen. Auf diese Weise werden blinde Telephonisten und Stenographen herangebildet, die mit einer gewöhnlichen Schreibmaschine schreiben und mit einem einfachen Bleistift stenographieren können. Außerdem lernen die Blinden Mufit, Klavier, Geige und andere Instrumente und können so ausübende Mufiler werden. Die Mädchen werden im Nähen unter­richtet, im Zuschneiden von Kleidern und Kochen. Die blinden Schul­finder werden von Hause abgeholt und wieder zurückgeleitet; wenn sie ihre Klassen durchgemacht und eine Prüfung erfolgreich bestanden haben, besorgt man ihnen Stellung im Handel oder in der Industrie. Die begabten Blinden werden auf die Universität geschickt und können öffentliche Aemter belleiden. Diese neuen Blindenschulen, die von Ms. Gertrude Bingham eingerichtet sind, haben fo gute Erfolge er zielt, daß der Unterrichtsminister das System in allen großen ameri fanischen Städten anwenden will.

Außer den vier alten Monden sind aber noch weitere vier borhanden. Der fünfte wurde von Barnard auf der Licksternwarte in Kalifornien entdeckt. Er ist nur Jupitershalbmesser von Der Jupiteroberfläche entfernt und entzog sich daher so lange den Bliden der Astronomen; das helle Licht seines Muttertörpers ver­beckte ihn. Die Entdeckung des sechsten und siebenten Jupiter­mondes gelang erst im Dezember 1904 und Januar 1905 auf photographischem Wege durch die Bemühungen von C. D. Perrine, ebenfalls auf der Licksternwarte. Der achte Mond wurde von Me­Lotte in Greenwich am 27. Januar 1908 gelegentlich einer Beob­achtung des sechsten Mondes aufgefunden.

Durch verhältnismäßig einfache Berechnungen läßt sich zeigen, Daß die ursprünglichen Monde der Planeten aus Meteoritenringen tentstanden sind, wie solche Saturn noch jetzt befibt, ferner auch, baß die Monde Nr. 5-8 wie andere Kollegen im Planetensystem auch früher fleine Planeten gewesen sein müssen( Martus), die burch die Anziehungskraft Jupiters im Verein mit der der alten Monde eingefangen wurden. Felig Linke,

Kleines feuilleton.

Hauswirtschaft.

Rhabarber. Der Anbau des Rhabarbers in den Gärten der Laubenkolonien fann nur auf das wärmste empfohlen werden. Er ist nicht nur eine stattliche Schmuckpflanze; im zeitigen Früh jahr, wenn die Natur mit frischen Gaben für den Tisch noch fargt, Liefern die faftigen Stiele des Rhabarbers uns das Material au einigen erfrischenden und gesunden Schüsseln. Mit dem medizinischen Rhabarb, dessen verdauungfördernde Kraft in den Wurzeln stedt, barf der Küchenrhabarber nicht verwechselt werden. Bei der Zu­bereitung des Rhabarbers wird häufig der Fehler gemacht, daß man ihn abschält und abbrüht. Das ist eine ganz überflüssige Ver­Schwendung.

Hygienisches.

Der Floh in der Sonne. Seitdem man Beweise dafür gewonnen hat, daß die Flöhe nicht nur als vorüberhüpfende Plage geister hassenswert sind, sondern sogar Seime schwerer Krankheiten wie die Best dem Menschen einzuimpfen vermögen, läßt sich ihre Tätigkeit nicht mehr mit dem Mantel der Scham oder einem anderen Gewand zudecken, sondern muß wenigstens von der Wissenschaft in ein möglichst helles Licht der Aufklärung gesetzt werden. Dieser Aufgabe hat sich vorzugsweise der englische Arzt Dr. Cunningham in Indien gewidmet, weil dort das Ungeziefer eine besonders verhängnisvolle Rolle in der Ber breitung der Best unter den Eingeborenen spielt. Natürlich hatte man zunächst versucht, den Insetten, die Wilhelm Busch mit den Beiworten leicht zu Fuß und schiver zu friegen" charakterisiert, mit gewöhnlichen Mitteln beizukommen. Unter anderen Bulvern wurde Naphthalin erprobt, das zwar ganz gut, aber zu langsam wirkte, da es in einem geschlossenen Raume 6/2, in einem der Luft zugänglichen sogar 9 Stunden brauchte, um die Flöhe zu töten. Schließlich verfiel man auf den Gedanken, daß die Flöhe als ein Rhabarbertompott stellt man her, indem man die sauber lichtscheues Gefindel vielleicht durch Sonnenbäder vom Leben gewaschenen Stengel in Stüde von Fingergliedlänge schneidet und zum Tode zu bringen wären. Um das festzustellen, wurden in deren Ergebnisse mit wenig Waffer, etwas Bitronenschale, ganzem gimt und Buder forgfältige Bersuche angestellt, in zehn Minuten weich tocht. Man rechnet auf ein Bfund Rhabarber- besonderen Denkschrift Dentschrift der indischen Regierung veröffent Stückchen ungefähr/ Pfund Bucer . Mit in Wasser largerührtem licht worden sind ein vollgültiges Zeichen für die Be Kartoffelmehl wird das Kompot seimig gemacht. deutung, die man der Sache beimißt. Man stellte einen ginnbehälter Rhabarbergrüße ist eine sehr wohlschmeckende Süßspeise, her, der mit Teppichstoff aus Baumwolle ausgekleidet wurde. Dann bie in Dänemark besonders beliebt ist. Dort bereitet man sie vor- wurden teils über, teils unter diesen Stoff hundert Flöhe in das zugsweise aus gefüßtem Rhabarbersaft, den man mit Sagomehl Gehäuse eingesetzt und das Ganze in die Sonne getragen. Der und Kartoffelmehl zu gleichen Teilen dicklich verkocht hat. Bei folgende Verlauf wurde genau beobachtet. Die Insekten wurden ams ist Sagomehl schwer erhältlich. Wir nehmen statt deffen bald von einem augenscheinlichen Unbehagen befallen und suchten zum Binden der Masse Kartoffelmehl oder Maismehl. nach Möglichkeit der Sonne zu entrinnen. Da sie das nicht konnten, Bur Abwechselung kann man auch einmal Berljago oder waren nach 7 Minuten alle getötet, die auf der Oberseite unter­feinen Gries verwenden. Man hüte sich, die Speise zu dick zu gebracht waren, und nach einer halben Stunde auch alle unter dem tochen. Ein erprobtes gutes Rezept ist folgendes: Die Rhabarber- Teppich. Noch schneller war die Wirkung, wenn noch eine Unterlage stückchen werden mit Wasser bedeckt sehr weich gekocht. Dann schüttet von Sand gegeben wurde.

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Berantwortl. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Drud u. Verlag: VorwärtsBuchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW

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