Nr. 26. 17. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Donnerstag, 1. Februar 1900.
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gebucht, thatsächlich das Geld aber erst mehrere Tage nach seiner zurückzuführen. Bei der Kontrolle am 8. Juli 1898 hatten 65 Proz.,
Prozeß v. Kriegsheim und Genossen. Entlaffung und zwei Wochen nach der Buchung an Briefter gezahlt am 1. November 1898 68,5 Proz., am 5. Juni 1899 75 Broz, und
Dritter Tag.
Die heutige Sigung, die Landgerichtsdirektor Rösler um 91/2 Uhr eröffnet, beginnt mit der Vernehmung der Schauspielerin Frau Anna Korb geb. Hode. Sie sagt u. a. aus, daß der Angeflagte v. Kriegsheim bei Eingehen ihres Verhältnisses ihr die Ehe versprochen habe, daß sie aber vielleicht auch ohne dies Versprechen, aus persönlicher Zuneigung zu ihm in Beziehungen getreten wäre. Er habe wiederholt gesagt, daß er seinen Abschied nehmen werde, um einen bürgerlichen Beruf zu ergreifen. Sie habe sehr oft mit ihm abbrechen wollen, er habe dann aber immer gesagt, er würde das nicht vertragen, sondern sich eine Kugel durch den Kopf fchießen. Bras.: Na, das sind solche Nebensarten junger Leute, denen kein Gewicht beizulegen ist; und wenn es geschehen wäre, wäre wohl
nicht viel daran gelegen gewesen.
Die Zengin erzählt weiter, daß sie den Angeklagten nach seinen Vermögensverhältnissen nicht gefragt habe. Er habe einmal einen fehr niedergeschlagenen Eindrud gemacht und als sie ihn fragte, was ihm fehle, habe er ihr eingestanden, daß er vorübergehend in Geld
habe. Der Angeklagte giebt hierfür eine harmlose Erklärung. In einem dritten Fall wird dem Angeklagten zur Last gelegt, vier echfel a 500 M. für die Gesellschaft acceptiert und disfontiert zu habent. Die Wechsel sind von ihm eingelöst worden, ein Nachteil ist für die Gesellschaft nicht entstanden.
am 1. November 1899 81,5, Pro3. Der Starteninhaber ihre Beiträge regelmäßig geleistet. Danach zu urteilen, nimmt die Erkenntnis, daß der Berband eine leistungsfähige Stüße im wirtschaftlichen Kampf iſt, immer mehr zu.
Die Gesamteinnahme der 7 Zahlstellen inklusive des örtlichen Fonds beträgt 47 221,46 m. In Prozenten berechnet sind diese Gelder wie folgt verausgabt worden: 19 630,18 m. 41,57 Proz. 12 106,89 27,76 2 202,04= 4,68 2122,85
An die Hauptkasse gesandt Bestand des örtlichen Fonds 13 Bestand in den Lokalkassen An andre Gewerkschaften Streifunterstützung Verwaltungskosten, sächliche Verwaltungskosten, persönliche Unterstügung an Kameraden Für frei abgestempelte Or abgeftempelt ganisationsbeiträge
Agitation Sonſtige Ausgaben
Summa
1060,05" 3 123,61" 2 949,84
582,80 658,
1 864,35 920,85
=
"
=
"
"
= 4,50
"
"
2,24
"
6,11
"
5,13
-
1,23
=
1,40
3,45
22
17
1,93
47 221,46 M.= 100,- Proz.
Der alsdann verhandelte Betrugsfall betrifft den Tafeldecker Schulz. Diesen tennt der Angeklagte schon von der Ritterakademie her, wo Schulz Faktotum war, er hat dann bei letterem ein Jahr lang gewohnt und mehrfach fleinere Darlehen von ihm erhalten, die er auch zurückgegeben hat. Dann erhielt er auf sein Ersuchen von Schulz 600 Mart und gab ihm dafür einen Wechsel auf den Grafen v. gloffstein und zur weiteren Sicherheit eine Lebensversicherungs- Police. Den Wechsel hat Zeuge vergeblich eingeflagt und noch Kosten hinterher werfen müssen, und die Bolice war, wie sich später ergab, längst verfallen. Der Beuge Schulz erklärt, daß er dem Angeklagten das Geld aus alter Bekanntschaft und Anhänglichkeit auch ohne die Police gegeben haben würde. Lettere habe nur dazu dienen sollen, seine Ehefrau zu beruhigen. Auf Befragen erklärt der Zeuge, daß er troß der Erfahrung mit ben 600 art auch nachträglich noch dem Angeklagten Kleinere und fich bei dem Verteidiger auch Es wurde vor Neujahr vielfach die Befürchtung ausgesprochen, об erkundigt habe, er nichts für eine bessere Ge- die Unternehmer werden den Bestimmungen des Vertrages bezüg und ihm angeboten, bei irgend welchen Verlegenheiten über ihre staltung Staffe zu verfügen. Bräs.: Ist Ihnen denn nicht der Gedanke geDiese Bes. Untersuchungshaft v. Kriegsheims thun könne. lich der Erhöhung des Lohnes nicht nachkommen. kommen, daß der Angeklagte am Ende doch nicht der passende Lebens: Die 600 Mark find, wie erwähnt wird, fast der gesamte fürchtung hat sich nicht erfüllt, vielmehr läßt sich heute konstatieren, gefährte für Sie fei?-8eugin: Nein, ich habe nicht gewußt, daß wenn sich auch vielleicht am Schlusse der Verhandlung ergeben nicht zahlen, und auch dort, wo es der Fall ist, wird es in nächster Sparpfennig des Zeugen gewesen. Der Borsigende bemerkt hierzu: daß nur sehr wenige Unternehmer den Lohn von 66½ Pfennig er Schulden habe. Allerdings hat er später mehrfach geäußert, tönnte, daß hier das Strafgeseß nicht verlegt worden, so werde doch Beit geregelt werden. daß er eine Frau mit Millionen heiraten müsse. das menschliche Gefühl sehr verletzt durch die Art, wie hier arme Die Zeugin, die zugiebt, daß sie mit dem Angeklagten 2eute um ihr Geld gebracht worden seien. Der Vorsitzende knüpfer fügte dem Bericht noch einige mändaus einem Portemonnaie gelebt habe, erzählt dann, wie ihr ein liche Erläuterungen hinzu und bemerkte, es fomme jetzt in erster Ring mit 28 Brillanten auf myſteriöſe Weiſe verſchwunden sei. Der der ohne Intereſſe iſt. Der Angeklagte for Es wird dann ein Fall des versuchten Betrugs erörtert, Linie darauf an, daß der Vertrag, der ja bekanntlich den Unterso unbequem fei, daß sie ihn gern los sein möchten, Angeklagte habe gefagt, er werde sich schon wiederfinden. Einige falscher Darstellung seiner Vermögenslage durch Bermittelung des aufrechterhalten werde. In der nachfolgenden Diskussion wurden Beit darauf habe sie aus ihrem Schreibtischkaften zwei Etuis mit Angeklagten Wißmann, sich ein Darlehn von 300-500 M. zu be- weder an dem Bericht noch an der Thätigkeit des Vorstandes brei Armbändern vermißt und da sei ihr zuerst der Gedanke gebeweber brei Armbändern vermißt und da sei ihr zuerst der Gedanke geschaffen. Er bestreitet die falschen Vorspiegelungen und führt die nennenswerte Ausstellungen gemacht. kommen, daß der Angeklagte sie wohl genommen haben würde,
verlegenheit sei; da habe sie ihm zum erstenmal 400 M. gegeben Geldsummen gegeben und ich dem Angeklagten Kleinere
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Sie habe, damit v. Kriegsheim fich richt entfernen tönne, die gegenteilige Darstellung auf Mißverständnisse zurück. Die Verhandlung wird hierauf auf Donnerstag vertagt.
Korridorthür verschlossen und ihn bei seiner
Ehre als Soldat
Armbänder seien, habe er geantwortet:" Im Müllkasten!" Er
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Versammlungen.
2. Borsigender, Schulz, 2. Kassierer, Dryer, Rickert
Nachdem der Vorstand entlastet worden war, fand die Neuwahl desselben statt, bie folgendes Resultat hatte: knüpfer 1. Borfigender, Kube, 1, Kassierer, Tabbert 1. Schriftführer, Ni cert 2. Schriftund bei dem Andenken feines Vaters gefragt, ob er die führer. Als Revisoren wurden gülete und Münchow, als Armbänder genommen habe. Der Angeklagte habe darauf mit dem Kopf genidt und basselbe gethan, als sie Die polnischen Socialdemokraten Berlins veranstalteten am Bezirkscontroleure Daniel und enzte gewählt. ihm sagte, daß er dann wohl auch den Ring genommen 28. Januar im Englischen Garten etne Gedächtnisfeier für die vor ftätigte man 12 von den Bezirken vorgeschlagene Bezirkskaffierer hatte. Er habe sich aufs Sofa gefeßt und geweint und 14 Jahren in Warschau gemordeten vier Genossen des geheimen und bewilligte dem 1. Schriftführer eine vierteljährliche Entschädigung fie habe ihm im ernstesten Tone vorgehalten: Was Du mir socialdemokratischen Klubs" Proletarier". Der Saal war schon lange von 10 M., beds is thust, wirst Du auch anderen thun!" Als sie ihn fragte, wo die Biele mußten den Rückweg antreten, ohne Einlaß gefunden zu haben. sei dann ganz kurze Zeit hinausgegangen und als er wieder kam, Der Vertrauensmann Golibro di eröffnete die Versammlung und habe er ihr das eine Etui zurückgegeben. Auch das zweite Etui habe forderte die Anwesenden auf, durch das Erheben von den Plätzen die er später zurüdgebracht, ebenso den Ring.- Präf.: Gingen Ihnen im Kampfe für die Freiheit des Proletariats gefallenen Helden zu denn nicht die Augen auf über den sittlichen Wert dieses Mannes? ehren. Lesniewsti referierte über die Thätigkeit des socialdemo: Zeugin: Nein, er sagte, er hätte momentan nur Geld gebraucht. fratischen Klubs" Proletarier" in Russisch Polen, über seine Brä: Sahen Sie denn nun in ihm nicht einen Mann, dessen Kämpfe mit der despotischen Regierung des Baren, über jenen Offiziersrock einen Dieb verbarg, oder war die Liebe stärker, als schändlichen Prozeß, der eher einer Komödie glich, da die Anfolche Erwägung?-8eugin: Das ist wohl möglich. Bräf.: geklagten trop des ihnen vor Augen stehenden Todes als die Das Der Angeklagte ist ja nun ein Mann, der zunächst durch Leicht- mutigsten Anfläger der verfaulten Zustände des russischen Reiches auftraten. Redner wies auf die Früchte hin, welche das vergoffene Blut finn auf die schiefe Ebene geraten iſt und bei dem man sich sträuben muß, anzunehmen, baß er im ſtande sei, zu stehlen. Glauben Sie denn, daß der Angeklagte die Absicht hatte, Ihnen dieſe Juwelen dauernd zu entziehen?- 3eugin: Nein, das glaube ich nicht. Wie wir zusammen standen, ist es nicht unmöglich, daß er die Absicht hatte, mir die Sachen, auf die er sich borübergehend Geld gemacht, heimlich wieder in den Kasten zu Legen. Der Präsident hält den Punkt des Diebstahls hiermit für erledigt. Der Angeklagte erbittet sich das Wort, um noch eine ganze Reihe von Fragen" an die Beugin au richten, er verzichtet jedoch darauf, nachdem ihm die Rechtsanwälte Dr. Schwindt und Morris den dringenden Rat gegeben, alle weiteren Fragen schluß an die Socialdemokratie und zur Ausdauer im Kampfe für 4. Quartal. Gemeldet wurden 339 Stellen. Davon fonnten 126 für
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zu diesem Fall zu unterlassen. Die Zeugin wird alsdann eingehend über die drei Fälle der
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Urkundenfälschung
der Wechsel zum Zweck der Täuschung ihr übergeben und
Klaffe
von
der
arbeiter hielten am 28. Januar eine Branchenversammlung ab. Deutscher Holzarbetter- Werband. Die Musikinstrumentens Röste erstattete den Bericht über die Thätigkeit der Kommission. Dieselbe hielt 15 geschäftliche, 12 WerkstattdelegiertenSigungen und 5 Branchenversammlungen ab. Differenzen waren in einer ganzen Reihe von Fabriken ausgebrochen, welche meist auf gütlichem Wege beigelegt wurden und dort, wo die Arbeiter organisiert und einig waren, auch zu Gunsten derselben. Zur Arbeitsniederlegung tam es nur in einem Betrieb. Diese wurde nach achttägiger Dauer zu Gunsten der Arbeiter beendet. In die neue Stommission wurden Die neue st 14 Mitglieder gewählt. ber unschuldig Gemordeten für das polnische Proletariat getragen hat, es Der Verband aller im Handels- und Transportgewerbe die socialdemokratische Lehre ihre feste Wurzel gefaßt hätte, und in straße 25, 1) hielt am 16. und 23. Januar feine Generalgiebt wohl fein Plätzchen auf der russisch - polnischen Erde, wo nicht beschäftigten Hilfsarbeiter( Bureau: Kommandanten Warschau , wo dieser Mord begangen worden ist, findet man wohl versammlungen ab. Den Vorstandsbericht gab Straube und befeinen Arbeiter, der nicht ein überzeugter Socialdemokrat wäre. merkte, daß der Verband einen bedeutenden Aufschwung genommen Dieser folossale Fortschritt giebt uns die Gewißheit, daß in nicht zu habe. Während am Schluffe 1898 nur ca. 1700 Mitglieder waren, langer Zeit das Proletariat die Befreiung der arbeitenden stieg die Zahl Ende 1899 auf ca. 2750 Mitglieder. Gewalt thrannischen vollziehen wird. Rein als Raffterer gab den Vierteljahres- sowie den Jahresierauf ergriff Genosse Berfus das Wort. Er verglich u. a. in einer bericht. Die Einnahme im 4. Quartal betrug 4912,36 m., die Auslängeren Ausführung die gemordeten socialdemokratischen Helden mit gabe 4175,97 m. den christlichen Märtyrern des Altertums, und forderte zum engen An Steinite giebt den Bericht des Arbeitsnachweises für das Wahrheit und Recht auf. Am Schluffe feiner Ausführungen unterbreitete fest, 94 zur Aushilfe besetzt werden. Nicht besetzt wurden 119 Stellen, Redner den Versammelten eine Resolution, die fich im Sinne des Referats und zwar waren in 32 Fällen teine passenden Kräfte vorhanden, 12 bewegte. In der Diskussion meldete sich ein Gegner, welcher Propaganda wurden zu spät gemeldet, 5 waren falsch berichtet, 20 sollten später bernommen. Den Wechsel von 3000 m., der den Namen„ b. Jena " für die polnisch- katholischen Vereine machen wollte; derfelbe wurde Nachricht erhalten. Wegen zu langer Arbeitszeit oder zu niedrigen trug, habe sie gewissermaßen als Sicherheit für die von ihr hin- nicht nur von unfern Genossen Morawski und Thiel treffend wider Löhnen wurden 32 Stellen abgewiesen, in den übrigen 18 Fällen gegebenen Gelder betrachtet und ihn in ihren Schreibtisch gelegt, aus legt, sondern selbst ein Mitglied des polnisch- katholischen Vereins, waren verschiedene Gründe für die Ablehnung vorhanden. Der anwelchem er später verschwunden war. Sie sei in Wechselsachen Schuhmachermeister Janiszewski, bekämpfte seine Ansicht und empfahl gebotene Lohn betrug im Höchstfalle 14 M., der niedrigste 24 M., die längste ziemlich unerfahren und könne sich über die Einzelheiten in Bezug allen Bolen, sich der polnisch socialdemokratischen Organisation Arbeitszeit war 14, die fürzeste 9 Stunden. In 56 Fällen wurde auf diesen Wechsel nicht auslassen. Ebenso wisse sie nicht, welche Ab anzuschließen. Hierauf verlas Berfus den letzten Brief eines Sonntagsarbeit verlangt, für die nur in seltenen Fällen Vergütung fichten der Angeklagte bei der Hingabe des Wechsels hatte. Sie der Verurteilten, der aus dem Gefängnis an die Genoffen gerichtet gewährt wurde, dasselbe trifft für die Ueberstunden zu. Stellenlos felbst habe geglaubt, sie würde sich auf den Wechsel eventuell Geld war. Nach einem Gesangsvortrag des Gesangvereins Wolny duch" meldeten sich vom 1. Oftober bis 31. Dezember 249 Kollegen, davon verschaffen können und sie hatte damals noch so volles Vertrauen und dem Vortrag eines den ingerichteten gewidmeten Gedichts, gingen 224 in Stellung; 191 für fest und 33 zur Aushilfe. Die zu dem Angeklagten, daß sie auch mit einem Wechsel zufrieden ge- fowie dem Absingen des Socialistenmarsches, der Marseillaise und längste Arbeitslosigkeit betrug 8 Wochen, die kürzeste 1 Tag, der wesen wäre, auf dem nur der Name v. Kriegsheim gestanden eines allgemeinen Arbeiterliedes wurde die erhebende Feier ge- Durchschnitt betrug 8-81/ 2 Wochen. Die Bersammlung beschloß sohätte. Der Vorfigende fragt die Zengin hierauf eindringlich, ob fchloffen, dann die Anstellung eines zweiten Beamten, mit welchem Amt Der Verband der Zimmerer( Bahlstellen Berlin und Vor- Steinicke betraut wurde, der ein wöchentliches Gehalt von 30 M. erob der Angeklagte auf Grund dieses Wechsels Ciderorte) hielt am Sonntag seine erste diesjährige Generalversammlung ab. hält. Die Neuwahl des Gesamtvorstands ergab folgendes Resultat: weitere Gelder erhalten oder aber, ob sie nur eine Sicherheit Der Vorsitzende knüpfer widmete dent verstorbenen langjährigen Straube, 1., Dopatka, 2. Vorf.; Rein, 1. Kafficrer; Schultzke, 1. Schriftf. für frühere Darlehen haben sollte. Sie möge sich recht sehr befinnen, Mitgliede Starl Licht einen Nachruf, die Versammlung ehrte den Dabin- Sierauf wurde folgender Antrag beraten:" Die Unterzeichneten erdenn dies sei der entscheidende Punkt, ob der Angeklagte eventuell gefchiedenen durch Erheben von den Blägen. Nachdem der Kassierer fuchen die Generalversammlung, den am 26. September 1899 ge Zuchthaus oder Gefängnisstrafe erhalten würde. faßten Beschluß betreffs Nichtgründung eines zweiten Centralverbandes neint, daß der Angeklagte gerade auf Grund dieses Bechiels hatte, erteilte ihm die Versammlung Decharge und bewilligte ihm aufzuheben. Eine an den Osterfeiertagen 1900 stattfindende Konferenz neue Vermögensvorteile erlangt habe, so daß nur eine einfache für das abgelaufene Jahr 30 Mark Mankogelder.- Aus dem auch Taktik feſtUrkundenfälschung vorliegen würde. Von einem zweiten Wechsel gedruckt vorliegenden Geschäftsbericht für 1899, der ein an hulle ist für eine Einigung, aber ganz entschieben gegen Tegen." Rein begründete in ausführlicher Weise diesen Antrag. über 5000 m. weiß die Beugin überhaupt nichts, dagegen von dem schauliches Bild von der Thätigkeit und dem Fortschritt der Organi: eine Vereinigung. Albold spricht gegen und beantragt event. Schuldschein, der auch die Unterschrift b. Jena " trug. fation giebt, heben wir folgendes hervor: Beim Jahresschluß ließ Urabstimmung der Berliner . Sein Antrag wurde dem Vorstand sich feststellen, daß die Arbeitsverhältniffe im Zimmergewerbe überwiesen und der Antrag Stein und Genossen unter lebhaftem bestätigt, daß, als er mit dem Angeklagten v. Kriegsheim kamerad in Berlin und den Vororten zwar noch nicht zufriedenstellende Beifall einstimmig angenommen. Die Unterstützungsregeln werden bestätigt, daß, als er mit dem Angeklagten v. Kriegsheim famerad schaftlich in derselben Garnison wohnte, er mehrfach demselben in sind, daß aber durch den mit den Unternehmern abgeschlossenen wieder für ein Jahr genehmigt. Auf Anregung Bluhm beschloß die Geldverlegenheiten durch Ausstellung von Wechseln ausgeholfen habe. Vertrag eine bedeutende Befferung eingetreten ist. In der Er giebt die Möglichkeit zu, daß der Angeklagte aus jener Zeit her letzten Woche des alten Jahres war nur noch ein Unter Bersammlung, die 500 m., mit welchen sie am Gewerkschaftshaus beteiligt ist, dort weiter zu belaffen. nehmer in Rigdorf bekannt, der den Stundenlohn von noch ein oder zwei Blanco Accepte besessen haben mag, ob 60 Pf. nicht zahlte. Ein so günstiges Verhältnis ist seither Die in der Kürschueret beschäftigten Arbeiter und Argleich er es nicht glaubt. Reinesfalls habe der Angeklagte irgend noch nicht dagewesen. Bezüglich der Baubuden liegt noch vieles im beiterinnen hatten für Montag eine öffentliche Versammlung ein ein Recht gehabt, zwei Jahre später von diesen Accepten für fich argen, aber auch hier ist ein Fortschritt zu verzeichnen. Arbeits- berufen, die leider nur mäßig besucht war. Wien erstattete namens Gebrauch zu machen. Der Angeklagte richtet eine ganze Reihe von einstellungen bezw. Playfperren haben 9 stattgefunden, davon der bisherigen, als Vertrauensleute bezeichneten Lohnkommission Be Fragen an den Beugen, die der Präsident mit der Bemerkung ab 7 auf Berliner Gebiet. Durch das Verbandsbureau wurden 28 Klage- richt über deren Thätigkeit im vorigen Jahre. Obwohl vor einigen bricht: Ich werde weitere Fragen nach dieser Richtung hin nicht und Unfallfachen, davon 21 mit Erfolg vor den zuständigen Gerichten Jahren von den Unternehmern ein neuer Lohntarif anerkannt wurde, gestatten, da die Sache vollständig aufgeklärt ist.( Bum Angeklagten): Ich habe Ihnen schon gesagt, daß Sie ein Urtundenfälscher find und erledigt. Obgleich ein richtiger Arbeitsnachweis nicht bestand, wurde sei derselbe in den meisten Betrieben gar nicht ausgehängt. Leider die am wenigsten bleiben, selbst wenn das Accept des Herrn v. Jena echt war, denn doch 693 Kameraden durch das Verbandsbureau Arbeit ver- find es gerade die Arbeiterinnen, mittelt. Die Der Verband hat im verflossenen Jahre wieder den Lohntarif beachten. betrug Jahres Einnahme Sie hatten feinesfalls das Recht, in Ihrem Civilverhältnis ein wie im vorher mit dem Bestand vom Jahre 1898 in Höhe von 671. Blanco- Accept, das Ihnen ein Kamerad unter ganz anderen Ver- gute, und noch bessere Fortfchritte gemacht, gehenden Jahre. Während im Jahre 1898 die Mitgliederzahl insgesamt 1280,64 M., bei einer Ausgabe von 255,30 M., so daß hältnissen gegeben, nach Ihrem Belieben auszufüllen. in den Zahlstellen Berlin , Charlottenburg , Rigdorf, Fridrichsberg, ein Bestand von 1025,34 m. verbleibt. Infolge der Beseitigung Die beiden Zeugen werden hierauf entlassen. Bantow, Lichterfelde und Teltow zusammen von 1185 auf 1481 stieg, des Koalitionsverbots wird von der Neuwahl einer Kommission AbDie Verhandlung wendete sich dann den Fällen ber ift fie bis zum Schluß des Jahres 1899 auf 2054 gewachsen.( Davon stand genommen und wien als alleiniger Vertrauensmann der Untreue in Berlin 1476, Charlottenburg 256, Rigdorf 116, Friedrichsberg 72, Kürschner ernannt, zugleich als stellvertretender Delegierter beim zu, die dem Angefl. v. Kriegsheim zur Laft gelegt werden. Ende Bankow 21, Lichterfelde 67, Teltow 46.) Dadurch, daß die arbeits- Gewerkschaftstartell. Wittig berichtet über seine Thätigkeit 1895 übernahm der Angeklagte auf ein Anerbieten des Bantiers losen Mitglieder von den Beiträgen befreit find, war eine ziemlich als Mitglied des internationalen Sekretariats", das nach Hermann Friedmann die kaufmännische Direktorstelle in der von genaue Kontrolle der Arbeitslosigkeit möglich. Diefelbe ergab, daß seinem Dafürhalten die bei Errichtung desselben gehegten Ers Friedmann gegründeten Neuen Elektricitätsgesellschaft. Er bekleidete von den 2054 Mitgliedern nur 808 während des ganzen Jahres be wartungen leider nicht erfüllt habe, weshalb er beantrage, diesen Posten bis zum Juli 1896, wo er auf Beschluß des Aufsichts- fchäftigt waren, während 1246 Mitglieder teils fürzere, teils längere daß Berlin davon zurücktrete. Nachdem aber Stegge sich entschieden rats wegen Verdachts der Untreue ausscheiden mußte. Als am Beit arbeitslos waren, und zwar: 387 Mitglieder 1 Woche, dagegen erklärt, da man noch weitere Erfolge abwarten möge, erklärt 21. Juli 1896 am Tage nach seinem Austritt die Kasse revidiert 176 3 Wochen, 98= 4 Wochen, Wittig, seinen Antrag vorläufig zurückzustellen, und in einem Artikel 2 Wochen, 114 wurde, ergab fich ein Manko von 666 M., dagegen fand sich ein Revers 89 5 Wochen, 220= 6 bis 10 Wochen, 88 11 bis ber internationalen„ Kürschnerzeitung" zu einer regeren Agitation des Angeklagten in der Staffe vor, wonach der Angeklagte sich einen 15 Wochen, 36= 16 bis 20 Wochen, 43 über 20 Wochen. auffordern zu wollen. Den streitenden Kölner Formstechern wurden Vorschuß in dieser Höhe genommen habe. Der Angefl. erklärte, daß er Sammelfarten zum örtlichen Fonds wurden am 1. November 1898 30 9. als Unterstützung gewährt. Ain 12. Februar findet eine zur Entnahme des Vorschusses berechtigt war, teinerlei Schaden ent- 1720 Stüd ausgestellt. Die Zahl derselben stieg bis zum 1. No- Mitglieder- Bersammlung statt. standen sei und er auch nicht das Bewußtsein gehabt habe, die bember 1899 auf 2685. In der ersten Novemberwoche gelangten
Zenge Lieutenant v. Jena
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Gesellschaft schädigen zu können. In einem zweiten Fall soll der für das laufende Jahr 2154 neue Starten zur Ausgabe. Brit. Am 26. Januar sprach im Voltsbildungsverein Genoffe Angeklagte Untreue dadurch begangen haben, daß er eine Ausgabe Die Differenz zwischen dieser Zahl und der Höchstzahl Stramm in sehr interessanter Weise über: Nuffische Denkwürdig von 600 M. als Vertretungshonorar an den Rechtsanwalt Priester des Vorjahres ist auf die Fluktuation im Zimmergewerbe teiten. I