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Stumm.

Kann eine Familie eine ordentliche Wohnung, ordentliches noch tiefer liegt der schwarze Basalt, das Urgestein, auf dem die Essen und ordentliche Kleider für neun Kronen die Woche be- ganzen Bodenerhebungen hier ruhen. Ursprünglich sollte der Durch tommen? Erlauben es die Mitttel einem Arbeiter, anderswo stich am Grunde 66,6 Meter breit fein, neuerdings hat man fich zu wohnen als am Löschplay, wo sonst nur Schweine hausen? aber entschlossen, bis auf 100 Meter zu gehen. So ist jekt hier ein Warum sollt ich wohl wie ein Schwein wohnen und leben, von 1600 Meter hat. Auf sechs Etagen laufen länge ber Böschun riefiger teilförmiger Einschnitt entstanden, der oben eine Breite und doch kein Schwein sein, ist da woll Sinn drin? Meine gen Baueisenbahnen hin. Maschinen mit 8-400 Bohrern lodern Frau und Kinder müssen mitarbeiten, wenn es einigermaßen das Erdreich. Dann kommen die Dampfschaufeln und paden mit ordentlich bei uns sein soll, und kann es ordentlich bei uns ihren riesigen Mäulern Felsbroden und Erde, um sie in Wagen sein, wenn Frau und Kinder ausgehen und für fremde Leute zu laden. So eine Schaufel fieht aus wie ein großer eiserner Eimer Ordnung schaffen? Nein, seht hier! Ein Pegel Branntwein, mit vier scharfen stählernen Zähnen und einem Klappboden. Das der ordnet das Ganze, und wenn er nicht verschlägt, na, ja, ganze Gebilde fist an einem langen Stahlarm, der von einer Ma denn einen halben Bott!" So saß er und redete, wenn er ein schine bewegt wird. Arbeitet die Schaufel an einem Einschnitt, bißchen im Kopf hatte, und sonst war er eigentlich immer bie Zähne gegen die Böschung gebrüdt und langsam gehoben. Dabei dessen Wände aus Erde oder weichem Gestein bestehen, so werden graben sie fich tief in die Erdoberfläche ein. Dann geht der Arm Belle kannte nun die Geschichte der Kraft" von all dem noch ein Stüd höher und stellt die Schaufel schief nach oben. Die täglichen Gerede unter den Bürgern, und seine Laufbahn er- ganze Erdmasse, die die Zähne gelockert haben, fällt dann in den schien ihm trauriger als die aller anderen; es war, als sei riesigen Eiseneimer, der Arm dreht sich und schwingt herum, bia das Märchen vom Glück selber zu Boden geschlagen. der Eimer über einem Kippwagen steht. Durch einen Hebeldruck öffnet sich der Klappboden und der Inhalt stürzt herab. Handelt es sich um die Ausgrabung harten Gesteins, so geht der Arbeit der ladet man dann auf die gleiche Weise. Die Wagen mit dem Gestein Dampfschaufel eine Sprengung voraus. Die Trümmermassen ber und den Erdmassen werden in Züge zusammengefuppelt und au bestimmten Abladepläken befördert, von denen man jetzt ungefähr 15 mit einer Gesamtaufnahmefähigkeit von 50 Millionen Kubit meter benutzt. Auch bei der Abladung der Massen benutt man mechanische Hilfsmittel. Auf einem flachen Wagen hinter der Lo tomotive, die die Züge nach den Abladestellen bringt, steht eine starte Dampfwvinde, die einen Draht aufwidelt. An diesem Draht fitt eine Art Pflug, der vom letzten Wagen an über die ganze Wagen reihe fortgeht und die Erde wie die Steine seitlich abwirft. So wird ein Zug von 20 solcher Wagen in etwa 10 Minuten entladen und 10 solcher Maschinen, von denen jede täglich etwa 5000 Stubik­meter Material bewältigen kann, werden leicht mit den täglichen Ausgrabungen fertig. Mechanische Ausbreiter räumen gleichzeitig die Massen von den Schienen weg, um dadurch wieder Plaz für die folgenden Abladungen zu schaffen. Die Bahnstrede wird natur gemäß mit den Abladungen immer weiter geführt, und auch hier find selbsttätige Maschinen vorhanden, die die Streckenverlegung besorgen. Alles das trägt natürlich ungeheuer zum schnellen Fort gang der Arbeiten bei.

Aus dem üblen Gerede, das stets an Steinhauer Jörgensen herumbadte und nie fertig werden wollte, ging hervor, daß er in seiner Jugend aus den Klippen herab­gewandert war in geflicter Leinwandhose und gesprungenen Holzschuhen, aber die Stirn in den Wolken, als gehöre ihm das Ganze schon. Branntwein rührte er nicht an. Er habe bessere Verwendung für seine Kräfte, sagte er; voll großer Gedanken über sich selbst war er und wollte sich nicht mit dem Gewöhnlichen begnügen. Und gute Fähigkeiten besaß er, ganz sinnlose Anlagen für einen armen Mann. Er wollte gleich damit anfangen, alle Begriffe auf den Kopf zu stellen. Nur weil er in den Felsklippen von einem alten, von der Arbeit gekrümmten Steinhauer gezeugt war, geberdete er fich gleich als Herr des Steines, warf alte, wohl begründete Erfahrung beiseite und kam mit neuen Arbeitsmethoden, die feinem eigenen Kopf entsprungen waren. Der Stein war wie berbert unter seinen Händen. Wenn man ihm nur eine Beichnung vorlegte, hatte er Teufelstöpfe, Unterirdische und die große Seeschlange heraus, all so etwas, was sonst von den Künstlern drüben in der Hauptstadt ausgeführt werden mußte. Alte, wohlverdiente Steinhauer saben sich plötzlich beiseite gesetzt und konnten nur gleich damit anfangen, Steine au flopfen, ein hergelaufener Bursche sprang hell über ihre bieljährigen Erfahrungen hinweg. Da versuchten sie es mit dem ältesten von allen Mitteln: sie lehrten die Jugend Be­scheidenheit. Aber auch davon tamen sie zurüd. Peter Jörgensen hatte Kräfte für drei und Mut für zehn Männer. Es war nicht gut mit einem anzubinden, der Gott selbst die Fähigkeiten geraubt hatte und vielleicht im Bund mit dem Satan stand. Und da unterwarfen sie sich denn und rächten fich, indem sie ihn die Kraft" nannten und setzten ihr Vertrauen auf das Unglück.

Seiner Bahn folgen, hieß sich ins Halsbrecherische hinaus­wagen. So oft die braven Bürger auch die Reise machten, ftets blieb etwas von dem Schwindel zurück. Des Nachts saß er da und zeichnete und rechnete, so daß niemand begriff, woher er den Schlaf nahm; und am Sonntag, wenn ordentliche Leute zur Kirche gingen, fonnte er dastehen und die drolligsten Dinge in Stein aushauen, ohne daß er einen Heller dafür betam.

( Fortsegung folgt.)

( Nachbruc verboten.)

Der Panamakanal.

Ein neuer Weg des Weltverkehrs. Von Hanns Günther . ( Schluß.)

Von den Gatunschleusen aus gehen die Schiffe quer über den Gatunsee, wobei sie dem gewundenen Lauf des Kanalbettes folgen. Bei Obisko, etwa 38 Kilometer von Gatun, berläßt der Kanal den See und den Lauf des Chagres, und nun nähert er sich den Kor­billeren von Panama , die er quer durchschneidet. Das Gebirge besteht hier nicht aus einer zusammenhängenden Kette, sondern aus einer Reihe regellos angeordneter Einzelerhebungen. Trotz dem find an dieser Stelle natürlich die bedeutendsten Bodenaus grabungen notwendig, die sich durch die außerordentliche Härte des bullanischen Gesteins, das sich hier findet, sehr schwierig gestalten. Der tiefste Einschnitt liegt in der Nähe der Ortschaft Culebra. Hier überschreitet der Kanal die Wasserscheide. und muß außerordentlich tief gesenkt werden. Nach den. Schilderungen der Ingenieure ragen rechts und links die Felswände bis zu 151 Meter über den Boden empor. Oben find die Klippen mit lichtgrünem Pflanzentvuchs bedeckt. Weiter unten leuchtet der Felsschutt in tiefem Rot, und

Hier ist aber nun wieder von einer Schwierigkeit zu sprechen, mit der die Arbeitsleitung beim Culebradurchstich zu fämpfen hat. Die Verbreiterung des Durchftichs auf 100 Meter forderte das Ab­graben neuer beträchtlicher Materialmengen, bie ben Fels in einer Höhe von etwa 7 Meter bedecken. Die alten Böschungen, die den Durchstich in der ursprünglich vorgesehenen Breite, wie sie ja durch die alten Arbeiten gegeben war, begrenzten, hatten sich bereits im Laufe der Zeit mit Pflanzenwuchs bedeckt und waren ziemlich fest ber Witterung ausgefekt war, sette ein beständiges Abgleiten ein, geworden. Als aber der Boden nach den Neuausgrabungen wieder und zwar nicht nur in den Sand- und Bodenschichten, sondern auch im festen Fels, der wie Eisbruch an einem Gletscherrand in die Tiefe stürzte. An und für sich sind diese Erdstürze natürlich schon gefährlich genug, doch treten dazu durch die ungeheure Druckverschie bung auf dem fünftigen Kanalboden Aufwölbungen ein, so daß die glatte Bodenfläche ganz wellig aussicht. Stellenweise sollen hier barin liegt eine große Gefahr für den Kanal, denn es besteht na­Bodenerhebungen bis zu 7 Metern Höhe stattgefunden haben, und türlich feine Sicherheit, daß dadurch nicht fünftig die unbedingt not wendige Wassertiefe des Kanals an einzelnen Stellen von 15 auf etwa 7 oder 8 Meter herabgemindert wird.

Das einzige Mittel gegen diese Gefahr ist die Verringerung der Böschungswintel an den betreffenden Stellen, die so lange fort­gefekt werden muß, bis die Bodenmassen völlig im Gleichgewicht find, d. h. bis teine Wellenbildung im Boden mehr auftritt. Ist einmal das Wasser in den Kanal eingelassen, so wird vielleicht auch der Wasserdrud den Bodenbewegungen entgegenwirken.

Am östlichen Ausgang des Culebradurchstiches gelangen die Schiffe in die Pedro- Miguelschleusen, in denen die Senkung auf einen Wasserspiegel von etwa 17 Meter über Meereshöhe ftatt. findet. Auch hier sind riesige Doppelschleusen im Bau, deren An Tage denen in Gatun völlig gleicht. Hinter den Miguelschleusen liegt ein fleiner See von etwa 1 Kilometer Länge und dann kom men die Schleusen von Miraflores, die die Schiffe auf Meeres­höhe hinabbefördern. Von dieser Anlage aus geht der Kanal noch ettva 8 Kilometer weit zwischen flachem Schwemmland hindurch. bis er bei Balboa ins Meer mündet. Die Mündung ist durch einen riesigen Wellenbrecher geschütt, zu dessen Bau ein großer Teil des aus dem Culebradurchftich weggeschafften Steinmaterials benutt wurde. Unter dem Meeresspiegel geht die Fahrtrinne noch weiter bis zu der Kleinen Insel Flamenco.

Die ganze Kanallänge vom Atlantischen bis zum Stillen Ozean beträgt 80 Kilometer. Davon entfallen 50 Kilometer auf die Scheitelstrede zwischen den Schleusen von Gatun und Pedro­Miguel, die 26 Meter über dem Meere liegt. Die Sohlenbreite des Kanals beträgt im Culebradurchstich 100 Meter, sonst im allge meinen 150 Meter. An Biegungen und Kurven ift fie auf 300 Meter erhöht. Als Mindesttiefe find 12% Meter borgesehen, doch geht man an vielen Stellen bis 15 Meter und darüber, Heute