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Deinen Schritten gewesen. Lasse tonlos. Belle starrte ihn an. fort?"
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Spare fie Dir jetzt nur!" sagte gründeten ihre Aviation par tous et pour tous"( Aviatit durch alle, für alle). Mit nur zehn Wochenbeiträgen von je 2,50 Fr.( 2 m.) Was ist denn das? Zieht Ihr wollen sie jedem Mitglied ermöglichen, fich durch Benutzung der eingerichteten Kurse zum Piloten auszubilden, in eigenen Berkstätten und in eigenen Flugzeugen den Bau, die Führung und Behandlung " Ja, wir ziehen fort!" Lasse lachte hohl. Fort ja, des Aeroplans, des Motors und ihrer Teile tennen zu lernen. ja!-wir find fort und zwar sind wir jeder unseren Weg gegangen. Karna ist nun da, wo es feine Sorgen mehr gibt und hier ist Lasse, mit allem, was sein ist!" Er stieß mit dem Fuß gegen den Sack und blieb stehen, halb von ihnen abgewandt und den Blick zu Boden gerichtet.
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Alles Leben war aus Pelles Antlitz gewichen Entsetzt starrte er den Vater an, bewegte die Lippen, konnte aber fein Wort herausbringen.
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„ Hier muß ich zufällig meinen eigenen Sohn antreffen, mitten auf dem öden Felde, so viel ich nach Dir gesucht und gefragt habe, niemand wußte von Dir. Dein eigen Fleisch und Blut hat sich von Dir abgewandt, dachte ich. Aber zu Karna mußte ich sagen, daß Du frank seieft. Sie erwartete bestimmt, Dich zu sehen, ehe sie von dannen ging. Dann mußt Du ihn grüßen fagte fie- Gott gebe, daß es ihm gut ergehen möge. Sie dachte mehr an Dich, als es manch eine Mutter tun würde. Schlecht hast Du es gelohnt. Es ist Jahr und Tag her, seit Du Deinen Fuß in unser Haus gesetzt hast."
Belle sprach noch immer nicht, er stand da und schwankte; jedes Wort traf ihn wie ein Keulenschlag.
Du mußt nicht so hart gegen ihn sein," sagte Sort. Er ist ohne Schuld, frank wie er gewesen ist!"
Ach so, Du hast auch böse Zeiten durchgemacht und fämpfen müssen, Du auch? Dann müßte ich, als Dein Vater doch eigentlich der letzte sein, der über Dich herfällt." Lasse strich ihm über den Aermel und diese Liebkosung schaffte Pelle Luft. Weine Du Dich nur aus, mein Sohn, das erleichtert den Sinn. In mir sind die Tränen schon lange ausgetrocknet. Ich muß sehen, wie ich mit meinem Leid fertig werde; es ist eine harte Beit für mich gewesen, das fannst Du mir glauben. Manch eine Nacht habe ich bei Karna gesessen und wußte nicht aus noch ein. Ich konnte fie ja nicht verlassen und Hilfe schaffen, und da viel alles um uns her zusammen. Da fann es denn ja sein, daß ich beinahe Böses auf Dich herabgewünscht habe. Du warst doch der, der einen freundlichen Gedanken hätte haben sollen, und etwas Nachricht hättest Du uns doch immer schicken können. Aber nun hat das Ganze ja ein Ende!"
( Fortießung folgt.)]
Neue Wege im flugzeugbau.
Um das bereits bearbeitete oder noch brachliegende Arbeitsfeld der Luftbefahrung zu übersehen, brauchen wir heute nicht die ganzen Wege von Lilienthals Gleitflugversuchen an bis zum 150 Kilometer Monoplan der legten Rundflüge zu geben; alle diese Einzelphasen find uns durch Breise und Anschauung gegenwärtig.
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Kurz nach der Generalversammlung der Aktionäre" hatte ich schon eine Einladung zur Besichtigung der auf dem berühmten Flug felde von Baris, in Jiy les Moulineug, erworbenen und eingerich teten Werkstätten und Hallen( Hangar).
Hier sollen aber nicht nur die in den Kursen theoretisch vorgebildeten Mitglieder an mehreren. erworbenen Blériots die Braris des Fluges studieren, vor allem sollen hier die Erfinder des Volkes Gelegenheit und Mittel finden, ihre Flugzeugideen in Wirklichkeit Gesellschaft eine Anzahl von Modellen, deren Urheber sonst faum an umzuießen. In furzer Zeit hingen auch schon im Bureau der eine Verwirklichung denken tönnten. Schon lag auf den Blöcken der Rumpf des ersten Aeroplans eigener Stonstruktion, von den aus der Mitgliedschaft gewählten Arbeitern gebaut, die alle das gleiche Gehalt erhalten, gleichgültig welche Funktionen fie ausüben. Es ist im Grunde gleich, ob dieser erste Aufstieg des Volkes in diefe beiligen Dimensionen der oberen Behntausend bereits gelingt; es ist sicher, daß die Aviatik weder dem Bombenwerfen, noch den reichen Sportsmen, noch aber dem monopolheischenden Unternehmer gehören wird und daß erst die Anteilnahme aller sie aus ihrem heutigen primitiven Zustande befreien wird, Auch in Deutschland brauchen wir eine Stelle, die Erfindungen gemeinnütziger Art nicht nur von den erdrückenden Hemmungen der zahlreichen Gebühren befreit, sondern auch durch ständiges Stellen von Preisaufgaben die rasche Lösung der gebliebenen Probleme erleichtert.
Jst nach dem Bisherigen der Aeroplan eigentlich das, was er fein tönnte? Wir wiffen, wie lebhaft und allgemein trotz aller Schnelligkeitsrekorde der Drachenflieger die Frage berneint wird, und man wird die Widerstände kennen zu lernen wünschen, die der Erreichung befriedigender Resultate bisher entgegenstanden." Was mißfällt uns am Drachenflieger? Seine Geschwindigkeit verfegt uns in Entzüden, wir glauben nach dieser Seite auf lange hinaus auf ein Mehr verzichten zu fönnen. Seine Unzuverlässigkeit aber im Verharren im Schwebeflug bildet unfere Berzweiflung, und fie zu forrigieren sollte nunmehr der Hauptgegenstand der Bemübungen aller Konstrukteure sein. Eigentlich find es nur noch zwei Forderungen, die wir an den Aeroplan stellen: es soll fich auch nach Abstoppen des Motors absolut sicher in der Luft halten tönnen, und zweitens ohne langen Anlauf möglichst direkt vom Standplatz aufsteigen tönnen. Die zweite Forderung dürfte sich in fürzester Zeit erfüllen laffen, verlangt sie doch nicht mehr als die Konstruktion eines um feine Achie entsprechend ber stellbaren Propellers. Da aber eine Anwendung mehrerer Schrauben bereits stattfindet, kann kaum viel dazu gehören, durch Rombination einer vorwärts und einer aufwärts wirkenden Schraube dieses Problem zu lösen.
Viel schwerer scheint, wenn man die große Zahl der bereits vergeblich versuchten Typen betrachtet, der erste Fall zu liegen. Wir haben nun gegen fünfzig Eindeder, Mehrdeder, Einflächer, Mehr flächer, und nicht einer erreichte bisher das, was jedem Bogel fo mühelos gelingt, das sichere Verweilen in der Luft auch ohne Arbeit der Flügel oder des Motors.
Unter diefen Umständen ist es bei der Unberechenbarkeit der komplizierten Motore vorerst unmöglich, eines der Systeme als Berfebrsmittel anzunehmen, und vergeblich suchen wir noch nach den Gründen der Unsicherheit.
Ueberhaupt ist unser Interesse am Aeroplan, an den ganzen Luftverkehrsmitteln ein anderes als in den ersten Jahren. Weder die bisherigen Ergebnisse der Ballonfahrzeugkonstruktion noch der Drachenflieger geben uns das Gefühl, daß nun die Luft erobert fei. wir fallen lassen, fällt durchaus nicht mit gleichmäßiger Sicher Aber wir haben andererfeits auch nicht mehr jenes überraschte Erstaunen, mit dem die ersten Erfolge der Drachenflieger aufgenommen wurden. Wir haben das feste Bewußtsein, daß es sich nun nicht mehr um einen Sport reicher Amateure handelt, noch um bage Experimente, sondern daß uns nur noch wenige Schritte von der endgültigen allgemeinen Befizergreifung der Erdatmosphäre
trennen.
Mit dieser Verschiebung der Intereffen hängt eine Henderung der Art der Anteilnahme der Allgemeinheit an der Arbeit der Aviatik zufammen. Wir legen weniger Wert auf das Finden neuer Typen und das Brechen bisheriger Schnelligkeitsreforde als auf die Möglichkeit einer direkten Mitarbeit durch Kenntnisnahme von den Widerständen, den Problemen, die eigentlich noch zu überwinden, zu Lösen sind.
Ich wurde zunächst in Paris Beuge dieser Wandlung des Volksinteresses, und es ist wohl der größeren Heftigkeit des französischen Naturells zuzuschreiben, wenn dort so viel eher und augenscheinlicher sich das Empfinden in Handeln umfezte.
Kaum hatten in Vincennes die legten Flieger ibre schöne rubige Schräge des Aufstieges an uns vorbei gezogen, faum waren wir bon den Festungswällen herab und in die Stadt zurückbefördert, da leuchteten schon von sämtlichen Mauern die Aufrufe, in denen die Bariser Arbeiter das Voltsrecht an diesem Flugmittel beanspruchten. Sie forderten, an die Hauptmitarbeit des Volkes an aller Kultur entwidelung erinnernd, daß die Flugmaschine nicht länger ein Spielzeug, ein Sport der Söhne reicher Familien bliebe und
In der Form entsprechen die Tragflächen der Drachenflieger dem Kartenblatt; fte liegen flach auf. Ein Kartenblatt aber, bas heit, und wir wissen die Zahl der Gründe. Die Verschiedenheit der Luftdichte, die einem Teil des Blattgewichtes weniger oder mehr widerstand entgegensett, es alio fich langfamer oder schneller senten läßt und damit die zuerst schwebende Fläche der schneller die Luft zerteilenden Keilform nabe bringt, fie tippen und stürzen läßt; das Ansaugen einer unter der Tragfläche durch irgendwelche Umstände entstandenen Hohlraums, die verschiedene Dichte und Schwere der Papiermasse des Blattes, diefes alles reicht bei Beachtung der noch wenig beobachteten Wirbel und Strömungen der verschiedenen Luftschichten aus, um die Mißerfolge des Kartenblatt- Bringips im Flugzeugbau Wenn wir das Kartenblatt in der Mitte halten und zu erklären. so die Fallkräfte auf eine Basis vereinen, so find wohl die aus der Ungleichheit der Bapiermasse und der Luftdichte sich ergebenden Kippmomente teilweise vermieden, aber dafür find Angriffsflächen für Seitendruck entstanden, und die Gefahr des Kippens und Stürzens bleibt.
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Es scheint eben, als wenn wir den Vogel noch gar zu wenig studierten und vorerst nur in geringem Grade von ihm lernten. Der Schwingenflieger z. B., der statt durch die Schraube sich durch den Schlag der Schwingenflächen fortbewegen wollte, versagte bisher wie wir heute wiffen infolge ungenügender Beobachtung des Naturvorbildes. Erst neuerdings hat man beachtet, daß der Bogel einen Teil des Flügels als Tragfläche und nur die äußeren Edwingen zur Fortbewegung benut. Durch eine Kombination des Drachen mit dem Schwingenflieger würde die vom bisherigen Schwingenflieger nicht bewältigte Aufstiegarbeit möglich werden.