Lnd Parasiten wirke« alS lokale Reize Md können zur EntwiFluUgdes Krebses führen. Krebse sollen häufig durch Tranmen(Stütze)entstanden sein. Doch mutz in jedem Falle neben dem äußeren Reizeine Krankheitsdisposttio? angenommen werden. Alle Statistik be»weist, datz der Krebs in Kulturländern an Häufigkeit zunimmt.Autzerordentlich wichtig wäre es bei der Operation des Krebses, einVerfahren zu finden, welches den Gefahren der Rezidive vorbeugenkönnte. Reben der Operation werden die Röntgenstrahlen, dasRadium und schlietzlich auch das Salvarsan zur kombinierten Be»Handlung des Krebses angewandt werden können.Das Licht in der Kosmetik behandelte ein Vortrag vonProf. Kromayer-Berlin in der dermatologischen Abteilung:Seitdem wir in der medizinischen Quarzlampe mit dem vonDr. A r o n s erfundenen Ouecksilberlicht eine bequem anzu-wendende und. sehr energische Lichtquelle erhalten haben, hat sichdie therapeutische Anwendung des Lichtes in der Medizin, besondersin der Dermatologie, sehr verbreitet. Besonders wichtig wird dieQuarzlampe für die wissenschaftliche Kosmetik, die nicht einfachkosmetische Fehler verdecken, sondern tatsächlich beseitigen will.Eine große Reihe kosmetischer Leiden kann durch die Behandlungmit der Quarzlampe geheilt oder gebessert werden. Durch die Be-ftrahlung der Haut mit der Quarzlampe entsteht eine reaktive Ent-güudung, unter deren Einfluß die krankhasten Gewebsverände-rungen eingeschmolzen werden. Wenn sich dann die Haut geschälthat, bildet sich eine neue, zarte, glatte, von sogen. Unreinigkeitenbefreite Haut. Durch eine einzige Hautbestrahlung können so Haut»Verfärbungen(Pigmentatwnen), Eitcrpickel, Mitesser, Talgdrüsen-erkrankungcn, Hornvickel, eczemateuse Veränderungen usw., be-seitigt werden. Bei dem sogen, kreisförmigen Haarausfallis Alopecia areata), bei dem runde, völlig kahle Stellen auf dem de-haarten Kopfe entstehen, tritt unter der Einwirkung des Lichte?rasch ein Neuwachstum ein. Sehr bemerkenswert ist auch der Ein-flutz des Lichte? auf entstellende rote Narben, die bis zur Unsicht»barkeit weiß und weich werden. Die auffälligsten Resultate erzieltaber die Lichtbehandlung bei allen Formen von entstellenden Gefäß-erweiterungcn in der Haut, Kupfersinne, roten Aasen, rotenMuttermälcrn. Man darf wohl sagen, daß heutzutage daS Lichteines der wichtigsten, wenn nicht daS wichtigste und unentbehrlichsteKosmetikum des Arztes ist.In der Abteilung für Ethnologie(Völkerkunde) sprachDr. R. H e n n i g- Berliu-Friedenau über Telegraphensysteme derNaturvölker. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, wenu manglaubt, datz die Kunst der Telegraphie erst eine Erfindung«euerenDatums sei. Vielmehr find optische und akustische Telegraphie insystematischer Anwendung seit den ältesten Zeiten und 6et_ zahlreichen Bölkerstömmen, zum Teil sogar bei ganz wilden Völkern,nackjzuweifen. Die Fenertelegraphie von oft erstaunlicherGenauigkeit der mitzuteilenden Nachricht bei zahlreichen mehr oderweniger wilden Völkerschaften der verschiedensten Erdteile und inhöchst entwickelter Weise gerade bei den auf verhältnismäßig sehrniedriger Stufe stehenden Eingeborenen Australiens, die mit Hilfevon besonders geformten oder gefärbten Feuersignalen nahezu jedebeliebige Meldung auf sehr große Entfernungen zu senden ver-mögen, und zwar mit einer Schnelligkeit, die gewöhnlich der euro-päischen Telegraphie überlegen war. Neben dieser optischen Tele-graphie, die nur dort anwendbar ist, wo große Ebenen weite AuS-blicke gestatten, kommen noch akustische Signale in Betracht, diesogen. Trommeltelegraphie, die man erst in den aller-letzten Jahrzehnten kennen gelernt hat. Diese Telegraphie gestattet,jede beliebige Meldung zu übermitteln. Die Trommeltelegraphiegeeint bemerkenswerterweise weder den Europäern, noch densiaten, noch den Nord-Amcrikanern bekannt gewesen zu sein, son-dern vor allem den Völkern in Süd-Amerika, insbesondere imAmazouengebiet, ferner in dem westlichen und mittleren tropischenAfrika, wo besonders die Dualla die Trommeltelegraphie zu einermerkwürdig hohen Entwicklung vollendet haben.und schlietzlich auchauf der australischen Inselwelt, wo sich selbst deutsche Regierung?-beamte der Trommeltelegraphie zu Verhandlungen mit feindlichenEingeborenen erfolgreich bedient haben. B- B.Kleines feuilleton.Literarisches.Der Keplerbund und seine Gelehrten, eine not-wendige Auseinandersetzung. Unter diesem Titel erschien soeben imReuen Frankfurter Vs.'lag(1,— M.) eine Broschüre von M. H. Barge.die sich mit den Machmalionen des sattsam bekannten, teilweise auchschon berüchtigten KeplerbundeS befaßt. Der Keplerbund ist imJahre 1907. wenig mehr als ein Jahr nach Begründung desDeutschen Monistrnbundes als ausgesprochene Gegengrüudung gegendiesen inS Leben gerufen worden, wenn dies auch von seinenHäupter» immer abgeleugnet worden ist; er soll»das Volk demIrrtum des MoniSmi/s entreißen, um eS vor dem Untergang in denWirren miserer Zeit c>if sozialem, religiösem und ethischem Gebietzu erretten';.cbriftlichc Weltanschauung mit Naturwissenschaft-licher Orientierung— sie aufzubauen, fie zu Pflegen, sieunserem Volk und seinen weitesten und breitesten Schichtendarzubieten'. ist fein Ziel. Wer draußen im Landemit dem Keplerbund und seinen Gelehrten bereits zu tun hatte,kennt die Art und Weise, wie da uaturwissenschastliche Kenntnisseverbreitet werden, der weiß, daß man sich auf dieser Seite nichtscheut vor direkter Verschleierung und Umdeutung wissenschaftlicherForschungsergebnisse; ja vor den gröbsten Entstellungen und reinpersönlichen Verdächtigungen und Verunglimpfungen der Gegnerscheut man nicht zurück. Haeckel vor allem, an den der ganzenaturwissenschaftliche Stab des KeplerbundeS zusammengenommenauch nicht im entferntesten heranreicht, weiß davon ein Liedlein zusingen. Mcbt allein, daß auf solche Weise die Wissenschast beimVolke diskreditiert wird, auch die Art, wie man von feite» deSKeplerbundeS populäre Naturwissenschast verzapft und wie tnan diesein rasfiniertester Form für christlich-apologetische Zwecke auszunutzenversteht, verdient die Aufmerksamkeit aller Kreise, die anvoraussetzungsloser Aufklärung interessiert find. Baege weist inseiner Broschüre an verschiedenen eklatanten Beispielen in über«zeugender Weise nach, in welch echt jesuitischer Manier die Gelehrtendes Kcplerbu»deS für ihre reaktionären Zwecke arbeiten, trotzdem vonihnen offiziell behauptet wird, der.Keplerbund sei in Fragen derReligion und der Weltanschauung völlig neutral', und brandmarktgebührend den häufig direkt denunziatorischen Charakter ihrer Ber»öffemlichungen. eg.Scbacb.Betrachtungen über das Ergebnis des Karlsbader TuruierS.Das nun beendet« große internationale Messen in Karlsbadzeichnet sich vor allen Dingen durch seine überraschend große Zahl(26) von Teilnehmern aus; denn daS Komitee hatte viele bisher imMeist erspiel mehr oder weniger unbekannte junge Kräfte zu»gelassen. Dieses Verfahren wurde vielfach getadelt. Das Resultatbat aber dem Komitee vollauf Recht gegeben, denn jeder der jungenTeilnehmer hat das ihm geschenkte Vertrauen gerechtfertigt; indemkeiner die Meisterschaft ungedeckt, sondern laut üblicher Forderungmindestens das Drittel der Gesamtzahl der von ihm gespieltenPartien gewonnen hat.(SVj Zähler von 25 Partien.) Dieses Er»gebniS sei mit Freuden begrüßt: der Jugend gehört die Welt I Dermenschliche Geist ist und soll unbegrenzter Vervollständigung undEntWickelung fähig sein, indem die neuen Generationen, von denErfahrungen und Errungenschaften der Borsahren profitierend,ihr eigenes zur Schatzkammer des menschlichen Intellekte?hinzufügen, wn die somit vermehrte Erbschaft den Nach-kommen zur weiteren> Bereicherung zu übergeben. DieseSNaturgesetz vollzieht fich selbstredend auch aus dem rein geistigenGebiete deS Schachs und die junge Meistergeneration soll immerdie.vermehrte und verbesserte Auflage' vorstellen!... Gerade weilunsere eigene Jugendzeit uns so teuer ist, pflegten manche alte Leutegeneigt zu sein, alles, was mit ihrer eigenen Jugend zusannnev»hängt, als.besser' zu bewachten. Die>er subjektiveSchimmer ist meistens ein grober Irrtum. Auch diesmal, nach demwas wir in Karlsbad selbst gesehen und erlebt haben, müssen wirobjektiver wZeise zugeben, daß man heutzutage in bezug aus dieQualität der Spielführung ganz bedeutend schöner, besser, schärferund mutiger Schach spielt als ehedem. So mancher Veteransteht vor der des Schachs beflissenen Jugend beschämt da; denn st«bat doch jetzt eine große Zahl erklassiger Glanzleistungen erzeugt.Manche dieser Perlen wird daS von Bidmar herauszugebendeTurnierbuch enthalten.—Wenn nun auch die Jugend glorreiche Schlachten und Heldentatenzu verzeichnen hat, so ist doch der oberste Platz Teich»mann zugefallen, der in gediegen korrekter Art seine Truppenführte. Rur dem Altmeister Burn gelang es, jenem eine ernsteSchlappe beizubringen.(DuraS hatte das Glück, in letzter Rundemit Teichmann zusammen zu kommen, als dieser die Partie nichtmehr nötig hatte.) Schlechter war vom vorhergehenden Matchmit Tarrasch müde. R n b i n st e i n war krank(wurde sogarwährend des Turniers operiert). Er verdankt seinen Platz nichreinem ungewöhnlichen Turnierglück. Sein Schüler Rotiert besitztnicht seine Begabung.... Niemzowitsch hat einen prickelndenSpieltypus, der des Glückes bedarf, uni Erfolg zu haben.Zu Ehren des Karlsbader Komitees(Herr V. Tietz) sei erwähnt,daß eS mit den Traditionen des Deutschen Schachbundes gebrochenhat und, anstatt die Turnierfonds mit Festessen und Ausflügen zuvergeuden, lieber darauf bedacht war, daS Geld zur teilweise»Deckimg der Spesen aller NilbtpreiSttäger zu verwenden.&o fielendiesmal die Fresserei, die Toaste auf Potentaten und sonstigerKlimbim weg.... Man konnnt nicht essenZ- oder schwatz euShalberzu einem Schachturnier, sondern um Spielleistungen zu vollbringen.Und die» ist diesmal reichlich geschehen.... Der Vorsitzend« de»Deutschen SchaibdundeS war nur zwei Tage als Gast und verschwand.weil eS keine Gelegenheit gab, nur gegen die.ProfessionZ-Spieler'Reden zu halten... Die.ProfessionS-Spielcr' sind nämlichLeute, die ihre Liebhaberei(!) zum Schach so weit treiben, daßsie der Sache, wie begeistert« Dcrwifche, ihre Karriere, Zeit, Müheund sonst alles opfern! AuS der.Philipicca" gegen dies«Fakire deS Schachs machen sich die.A m a t e u r e'(?) des DeutschenSchachbundcS eine ehrenvolle(?).Profession'... Lapioat»sat!... S. A lopin.Berantw. Redakteur: Richard Barth, Berlin.— Druck u. Verlag: vorlvärisBuchdruckereiu.VelIagSanstaltPaulS>ngertCo.,BerlinL�,