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und mit einem Tuchstreifen bedeckt. Nachdem die Seitennähte Februar einfanden, aber infolge die Marineübungen wieder ver o auf o und die Aermelnähte X auf X zusammengenäht find, irieben wurden. In diese Zeit fällt dann auch der Fang dieser wird der große Reberstragen auf angenäht. Beim Nevers heringsartigen Fische, das heißt, wenn sie erscheinen, denn, gleich fragen und den Manschetten wird die Innenseite des Stoffes nach den Sardinenzügen an der Stüfte der Bretagne waren vor einigen außen verarbeitet, wodurch sich ein zweiter Garnierstoff erübrigt. Wintern die reichen Sprottenschwärme an der deutschen Nordseeküste Sehr schön ist ein grouer Stoff mit hellblauer Innenseite, die bei einmal fast gänzlich und im nächsten Jahre überhaupt ausRevers und Manschetten nach außen getragen wird, ader ein blaues geblieben, wodurch unter den Fischern der großen, von Nurhaven aus Tuch mit grüner Jmcaseite usw. Der Kragen ist hinten edig ge- fahrenden Hochseeflotte der Nordsee viel Not und Elend entstand. schnitten und mündet in zwei Zipfel. Der Kragen kann aber Sm Spätherbst, wenn eine leichte Briese über das Wasser dahin ebenso gut hinten rund oder spib geschnitten werden mit einem geht, so daß die ganze See mit furzen, Iraufen Wellen bedeckt ist, oder gar keinem Zipfel je nach Geschmack. Der untere Stand des haben die Ellerbecker Fischer die meiste Aussicht auf einen guten Mantels wird 5 bis 7 Zentimeter breit zu einem Saum um- Eprottenfang, denn bei solchent Wetter pflegen die Sprotten in geschlagen. großen Scharen einherzuziehen, zu„ Iopen"( laufen), wie die Fischer Wintermantel für junge Mädchen in Kimonofagen, und lassen sich leichter fangen. Ein ganzes Geschwader von form.( Fig. 2.) Material( bei 85 bis 95 Zentimeter Länge): Fischerbooten begibt sich dann in die Kieler Bucht . Je zwei und 2 Meter doppelseitiges Tuch von 1,20 Zentimeter Breite, ½ Meter drei der Fahrzeuge bergen das große Fangneß, das aus dem so Steiffeinen, 2 Anöpfe. Herstellung: Reberstragen, Gürtel und genannten Sack und zwei Flügeln besteht. Die Maschen, deren Weite Manschetten sind, wie beim Damenmantel, die innere Stofffeite und Zahl sich nach der Größe der zu fangenden Fische richtet, sind nach außzen zu verarbeiten. Die vorderen Ränder sind ebenfalls am äußersten Ende der Fifigel am weitester, werden dann mit 15 Bentimeter breiten Steifleinenstreifen zu belegen, die mit Tuch zu bedecken sind. Der untere Rand des Mantels ist 8 bis 12 Zentimeter umzujäumen, um bei Bedarf wieder verlängert werden zu können. Die Aermel fönnen auch lang, bis zum Handfnöchel, getragen werden, oder wenn furz, mit langen weißwollenen Handschuhen, was auch sehr kleidsam und praktisch ist.
Kleid für junge Mädchen( Fig. 3) aus Kimonobluse und einteiligem Nock, besonders als Tanzkleid geeignet. Material: Je nach der Weite und Länge des Nockes 3½ bis 4½ Meter, ca. 100 Zentimeter breiten Stoff. Anfertigung: Die furze Bluse wird aus einem Stück geschnitten und hinten im Rücken geschlossen. Soll dent Oberstoff ein leichtes Batistfutter eingearbeitet werden, so ist es in gleicher Schnittform zuzuschneiden. Der untere Blusen rand wird schmal umgesäumt. Der bestickte Halsausschnitt und Aermelrand wird auf der Innenseite mit schmalen Stoff- oder Bandstreifen sauber gemacht. Der ca. 3 Meter weite Rock ist aus geraden etwa 100 Zentimeter langen Bahnen zusammen zu jezen. Er wird am oberen Rand mit oder ohne Köpfchen zweimal eingereiht. Rüdwärtiger Echlih 35 Zentimeter lang.
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FOLD
Do
10
Suhling HSFre
Bomji
Vorderer Rand.. Vordere
Mitte.
Kragen
Rücken Mitte.
Mitte
Ärmel.
Manschette
immer enger und schließlich im Sad, der beide Flügel verbinbet, so diat, daß selbst die fleinsten Fifche nicht durchzuschlüpfen dickere Schnur begrenzt, die einen Rahmen bildet. bermögen. Auf allen vier Seiten ist das Netz durch eine Die nach oben Steinen versehen. Jene, Flotthölzer genannt, haben den Zwed, das gelehrte Seite ist mit Stockstücken, die nach unten gekehrte mit Neh schwimmend zu erhalten, zu tragen; diese sollen es straff spannen und ihm die erforderliche Lage geben. Am Ende jedes Flügels ist ein starkes Querholz befestigt und an diesem ein langes, dickes Tau, das um eine Walze läuft, die im Bote mittels Handspeichen gedreht wird.
Nachdem dieses wertvolle Handwertszeug( es fostet über 1000 m.) in regelmäßigen Lagen am Vordersteven des Bootes niedergelegt worden ist und der am Steuer befindliche Kaften sein Deputat an Brot, Speck und Branntivein bekommen hat, stößt die aus zwei Träftigen Männern bestehende Besazung jedes Bootes vom Lande. Die Ruder werden eingelegt und in gleichmäßigem Takte geht es vorwärts in die offene See, deren fräuselnde Wellen unter dem flaren, wolfenlosen Sternenhimmel gligern und blitzen. Ist die zum Aussehen" des Netzes bestimmte Stelle erreicht, so werden die Ruder eingezogen und die Boote liegen jetzt bicht neben einander. Nachdem jedes einen Flügel aufgenommen hat und der mit Blei beschwerte Sack langsam ins Waffer gelassen ist, fahren jene in entgegengesetter Richtung auseinander und entfernen sich so weit voneinander, daß auch die Quera hölzer der nun gleichfalls ausgeworfenen Flügel unter Wasser sind. Dann wird die Fahrtrichtung geändert, indem die Boote parallel weiter fahren. Die Walzen beginnen sich zu drehen und das sich abwickelnde Tau finkt ins Wasser. Endlich sind die Walzen abgelaufen und reichlich hundert Schritte von den Booten entfernt, berührt das ausgespannte Net den Grund des Meeres. Nunmehr beginnt das Ziehen", indem die Handspeichen der Walzen in ente gegengesetter Richtung gedreht werden. Allmählich nähert sich auf diese Weise das ftets gespannt zugehaltene Nez den Booten und sobald diese das Querholz ihres Flügels erreicht haben, legen sie sich wieder dicht nebeneinander, um das Einziehen des Netzes zu be ginnen, eine Arbeit, die noch mühsamer ist als das Zichen selbst. Wegen des aufgesaugten Waffers, des anhaftenden Seetangs und der in die Maschen verwickelten Steine kann das große Netz nur Winterpaletot für eine knaben oder Mädstückentveise in das Boot gezogen werden; es dauert also eine gechen( Fig. 4), bequem aus einem alten Mantel herzustellen. An- raume Zeit, bis der Sack mit seinem Inhalt sichtbar wird. fertigung: Der Rücken wird ohne Naht zugeschnitten. Die vorderen Zuerst tommmen einzelne Fische zum Vorschein, die sich mit ihren Ränder vom Vorderteil werden mit 10 bis 12 Zentimeter breitem Zeinen unterlegt, das mit Stoffinnenbesaß zu versehen ist. Dann werden auf dem linken Vorderteil die Patten nach Angabe aufgesteppt. Sie sind aber nicht notwendig und können auch weggelassen werden. Ueber die Tascheneinschnitte sind die gefütterten Taschenpatten zu jeben. Den Halsausschnitt umgibt ein Nevers fragen aus Samt, der ebenfalls auf Leinen verarbeitet wird und am äußeren Rand auszudehnen ist. Die Patten werden gleichfalls mit Leinen verarbeitet. Ein warm gefütterter Stofflab wird an dem Ausschnitt des Mantels untergefnöpft.
Fig. 4.
Nähere Auskunft und Schnittmuster durch Lola Haase, Zehlendorf- West, Hermannstr. 7.
Kieler Sprotten.
Bon C. Schenkling.
Obschon die Bedeutung der Sprotte für den menschlichen Haushalt weit geringer ist als die des Herings, gehört fie doch zu den wichtigsten Fischen der Ost- und Nordsee , deren Stifiengewässer fie in reicher Menge bevölkert. Mehnlich dem Hering und mit ihm vergesellschaftet vorkommend, wird die Sprotte vielfach für einen jungen Hering gehalten, mit diesem gefangen und gehangen, nämlich in den Rauchfang, um als„ Kieler Sprotte" in den Handel zu kommen. Nicht nur zur Laichzeit, sondern auch in anderen Monaten vereinigen fich die Sprotten zu ungeheuren Schwärmen und erscheinen in der Nähe der Küste oder in seichterem Wasser, so im September in der Danziger und im November in der Kieler Bucht , woselbst sie fich im vergangenen Jahre den Zeitungsberichten zufolge auch Ende
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zackigen Rücken- und Bauchfloffen in den Maschen festgelaufen und vertickelt haben. Sie werden ausgelöst und ins Boot geworfen. Je mehr ihrer sind, desto größer ist die Hoffnung auf eine reiche Beute, wie ja auch starte Tirailleurketten gewöhnlich ein ent sprechendes Gros hinter sich haben. Und nun das Endresultat! Bon Mellenragger Fischern wurden vor einigen Jahren auf einen einzigen Strandgarnzug sechs Bootsladungen Sprotten gefangen, jede zu 100 bis 120 Scheffel. An der britischen Küste sind einmal soviel Sproiten gefangen worden, daß London , nur den geringsten Teil bewältigen fonnte und Tausende ja Hunderttausende von Scheffeln auf die Aecker geworfen werden mußten. Auch an unferen Küsten, besonders an der Ostseeküste, werden alljährlich viele, bei Eckernförde allein durchschnittlich etwa 16 Millionen Sprotten gefangen. Statt der glitzernden und zappelnden Fische enthält das Net aber auch manchmal nur eine berworrene Masse grünen und faulenden Seegrases, das nur unnige Stecklinge, Seesterne, Muscheln, Polypen und Quallen in seinem Schoße birgt.
Während nach beendetem Fange die Männer ihre Aufmerksamkeit lediglich dem Netze zuwenden, es durch fleißiges Spülen von Fisch schleim, Kies, Eeegras und anderem Unrat forgfältig reinigen und es an einem Iuftigen, schattigen Orte zum Trodnen aufhängen, bemächtigen sich die Frauen der Beute. Auf rußiger Tenne sind die Kinder beschäftigt, feine glattgeschälte Weidenstäbchen durch die Siemen der Fische zu schieben. Sobald an einem Stocke etwa 50 Fische hängen, wird er in den Rauchfang des Herdes gebracht, deren gewöhnlich zwei nebeneinander stehen und jeder drei Schichten Stöcke aufnimmt. Auf dem Herd brennt ein niedriges Feuer, dessen Brennmaterial, Eichen und Erlenspäne, dauernd feucht gehalten wird. Dies geschieht einmal, um die zum Näuchern der Fische nötige Intensität des Rauches zu erzeugen, zum andern der Vorsicht halber.