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nach feinem Sut.! Mein fagte fle, den Kopf gescuit. Nein, wir hätten nicht von Rim gehe ich," Einen Angie and er noa da und jah über die Stadt der Liebe sprechen dürfen. doch aber ganz großartig, was Du vorhin
hintvete Dinge gefart hast!" rief er plöglich aus. Hätte ich die Kräfte von allen uns Armen in mir, dann würde ich sofort losstürzen und das Ganze zurüderobern! Was für eine Masse da zum Austeilen fäme, dann würde es feine Armut mehr geben!" Mit erhobenen Armen stand er da, als halte er das Ganze in den Händen. Dann lachte er ausgelassen. Starf dijah er aus. Morten lag da und starrte ihn halb schlafend an und sagte nichts. Und dann ging er.
Piepmann schalt Belle lästerlich aus, als er endlich nach Hanje fant. Zum Teufel auch, was bildest Du Dir eigentlich ein? Gehst wohl spazieren und spielst den Grafen, während unfereiner hier fiben und sich die Augen aus dem Kopf ausqueen fann. Und bursten muß man.auch! Laß es Dir bloß nicht einfallen und komm mir mit Grobheiten, das will ich Dir nur sagen, sonst hat die Sache ein Ende. Denn ich bin ganz mörderlich wiitend."
Er hielt die Hand pathetisch abwehrend vor sich hin, obwohl Belle gar nicht die Absicht hatte, ihm zu antworten. Er nahm Piepmann nicht mehr ernst. Der Satan frifajsier mich, hier hat man gesessen und sich die Kleider vom Körper gedurftet, während so ein Lebemann spazierengehen muß."
Belle stand da und zählte den Wochenverdienst auf, brach aber plöglich, als sein Blick auf Piepmann fiel, in ein lautes Lachen aus. Die nadten blauen Schenkel, die jammervoll unter dem Schurzfell hervorzitterten, nahmen sich unbändig lächerlich aus zu dem vollständig bekleideten Oberförper und dem ehrwürdigen Bart.
" Ja, Du grienst," sagte Piepmann und lachte auch. ..Aber wenn Du es mun wärst, der sich bei der Trödlerin die Hosen ausziehen mußte, und doch anständig nach oben fommen wollte. Diese verdammten Göhren ! Piepmann hat Delirium, Piepmann hat Delirium! gröhlten sie. Und weiß Gott , ich habe fein Delirium, nein aber ich habe keine Hosen, und das ist die Sache! Und diese verfluchte Hühnerstiege! Olsens Hurenmädchen kriegte die Zufälle, und die hat doch sonst schon alles Mögliche gesehen. Du fannst mir übrigens Deine alten Büchsen leihen!"
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( Fortjeyung folgt.)
Seelenkämpfe.
Von Marim Gorfi. Uebersegt von A. Stein.
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( Schluß.)
Sie war nicht sehr schön, von zierlicher Gestalt, mit einem Klugen Gesichtchen und großen Augen, die sanft und zornig, freundlich und hart sein konnten. Sie arbeitete in einer Seidenfabrik und lebte zusammen mit ihrer alten Mutter, dem lahmen Vater und der jüngeren Schwester, die eine Handwerfsschule besuchte. Zuweilen war fie fröhlich, nicht laut, aber mit einer bezaubernden Lieblichkeit. Sie hatte Museen und altertümliche Kirchen gern und geriet beim Anblick von Gemälden und Kunstgegenständen in Entzücken. Wie sonderbar sprach sie daß diese herrlichen Dinge einst mals in den Häusern von Privatpersonen verborgen waren und daß mur vereinzelte Leute das Recht hatten, ihre Schönheit zu genießen. Das Schöne muß allen zugänglich sein, mur dann ist es lebendig. Sie sprach oft so sonderbar, und stets schien es ihm, daß diese Worte einer ihm fremden Seelenstimmung entsprangen. Sie er innerten ihn an das Gestöbn eines Verwundeten. Er fühlte, daß dieses Mädchen dem Leben und den Menschen die tiefe, besorgte und mitleidsvolle Liebe einer Wutter entgegenbrachte; er harrte geduldig, bis sein Glaube ihr Herz entzünden und die stille Liebe in Leiden schaft verwandeln würde; es schien ihm, daß sie seinen Worten immer aufmerksamer lauschte und daß sie im Herzen bereits mit ihm einverstanden war. Und er sprach immer feuriger von der Notwendigkeit des unermüdlichen aktiven Kampfes um die Befreiung des Einzelmenschen, des Volfes, der Menschheit von den alten Ketten, deren Rost sich tief in die Seelen eingefressen und sie vergiftet hatte.
Als er sie einst nach Hause begleitete, fagte er ihr, er habe sie lieb und bitte sie, seine Frau zu sein. Er erschraf, als er jah, weichen Eindruck seine Worte auf sie ausübten, sie wich zurück, als hätte er ihr einen Schlag versezt, lehnte sich bleich, mit weit geöffneten Augen an die Wand, verbarg die Hände auf dem Rücken und sprach, fast mit Entjeßen:
Jay vermutete, ja ich fühlte fast, daß es so kommen würde, denn ich liebe Sie schon längst. Aber o Gott, was wird nun werden? Nu kommen die Tage des Glücks für Dich und für mich, die Lage unserer gemeinsamen Arbeit rief er aus.
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Teije.
Weshalb?
Würdest Du Dich in der Kirche trauen laffen? fragte fie
Mein!
Damn... leb' wohl!
Sie entfernte fich smell. Er holte sie aber ein und begann, ihr zuzureden. Sie hörte ihn stumm, ohne Widerrede an und sprach:
Jch, mein Vater und meine Mutter sind alle gläubige Christen und werden als solche sterben. Eine Ehe auf dem Standesamt geschlossen ist keine Ehe für mich. Wenn in einer solchen Ehe Kinder geboten werden, to werben je – ich weiß das ung for chi see. Nur eine tirchliche Ehe heiligt die Liebe, nur sie verleiht Glück und Frieden.
Auch er konnte selbstverständlich nicht nachgeben. Sie trennten fich Er jah nun dentlich, daß sie nicht so leicht nachgeben würde. und beim Abschied sprach das Mädchen:
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Wollen wir einander nicht quälen. Suche nicht, mit mir zufammenzutreffen... Ach, wenn Du fortfahren könntest! Ich fann nicht, ich bin so arm.
Ich gebe feinerlei Veriprechungen, entgegnete er.
Es begann nun ein Kampf zweier starter Naturen: sie trafen sich natürlich, und sogar häufiger als früher, denn sie liebten eineiner von ihnen die Qualen des unbefriedigten, emporlohenden ander und suchten diese Zusammenkünfte, insgeheim hoffend, daß Gefühls nicht ertragen würde. Ihre Zusammenfünfte waren voll Verzweiflung und Herzeleid; er fühlte sich jedesmal entfräftet und wie zerschlagen, und sie ging, in Tränen gebadet, zur Beichte. Er wußte das und es schien ihm, daß die schwarze Mauer der Tonsurenträger mit jedem Tage stärker und höher würde und fie bis zum Tode trennen würde.
Einst als fie an einem Feiertage außerhalb der Stadt spazieren gingen, entfuhr es ihm, ohne daß er daran gedacht hätte, ihr zu drohen: Weißt Du, es scheint mir zuweilen, ich könnte Dich töten.... Sie schwieg.
Hast Du gehört, was ich jagte?
Ja, entgegnete fie, ihm liebevoll ins Gesicht blickend.
Er wußte mun, daß fie eher sterben als nachgeben würde. Vor diesem" ja" hatte er sie zutveilen umarmt und gefüßt. Sie hatte sich gesträubt, aber ihr Widerstand war immer schwächer geworden, und er hatte gehofft, daß sie eines Tages unterliegen, und daß der weibliche Instinkt ihm helfen würde, sie zu besiegen. Num aber begriff er, daß dies fein Sieg, sondern eine Unterjochung sein würde, und seitdem vermied er es, das Weib in ihr zu wecken."
So wandelte er mit ihr durch die dunklen Kreise ihrer Lebensvorstellungen; er entzündete in ihr alle Lichter, die ihm zugänglich waren, aber fie lauichte seinen Worten wie eine Blinde, mit einent träumerischen Lächeln in den Augen, fie sah nichts und glaubte ihm nicht.
Einstmals sagte sie zu ihm:
Ich sehe zuweilen ein, daß alles, wovon Du sprichst, möglich ist. Ich glaube aber, das kommt davon, daß ich Dich liebe! Ich begreife alles, ich habe aber nicht den Glauben, ich fann nicht glauben! Und wenn Du Dich entfernst, verschwindet alles, was mit Dir in Verbindung steht.
Dieses Drama währte fast zwei Jahre lang, bis das Mädchen zusammenbrach und erfrankte. Er ließ seine Arbeit im Stich, gab feine Tätigkeit in der Parteiorganisation auf, machte Schulden, vermied es, mit Genossen zusammenzutreffen und ging ständig in der Nähe ihrer Wohnung auf und nieder oder saß am Bette der Kranken. Er jah, daß sie wie eine Kerze niederbrannte und mit jedem Tage immer durchsichtiger wurde, während das frankhafte Feuer in ihren Augen immer heller loderte.
Erzähle mir vom Leben, von der Zukunft bat sie ihn. Er sprach aber von der Gegenwart und zählte absichtlich alles auf, was die Menschen zugrunde richtet und wogegen er während Er sprach von alledem, was seines ganzen Lebens kämpfen würde. man wie unüge, schmutzige Lumpen aus dem Leben der Menschen hinausschleudern müsse.
Sie hörte ihn schweigend an. Aber wenn ihr Schmerz zu heftig wurde, hemmte sie seinen Redefluß, indem sie seine Hand berührte und ihm einen flehenden Blick zusandte.
Muß ich... sterben? fragte fie einst, viele Tage nachdem der Arzt ihm gejagt batte, fie leide au galoppierender Schwindsucht und ihre Lage sei hoffnungslos.
Er antwortete nichts, den Kopf zu Boden gesenkt. Ich weiß, daß ich bald sterbe,
Hand.
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sagte fic. Neich mir die
Ind als er ihr die Hand entgegenstredie ,. füßte sie sie mit heißen Lippen und sprach:
Bergib mir, ich bin schuldig vor Dir! Ich habe mich geirrt und Dir Qualen zugefügt. Ich sehe nun, da das Leben zu Ende geht, daß mein Glaube nur Furcht war vor dem Unbegreiflichen, das ich trotz aufrichtigen Wunsches, troß Deiner Bemühungen nicht überwältigen fonnte. Es war die nackte Furcht, jie steckte mir aber im Blute, ich war mit ihr zur Welt gekommen. Mein Denken war selbständig oder dem Deinigen ähnlich, aber das Herz blieb ihm fremd. Ich sehe nun, Du hattest recht, aber mein Herz fonnte Dir nicht zustimmen.